Khedira vor Finale mit Real: "Décima war immer mein Ziel"

"Khedira steht zur Verfügung, es geht ihm gut. Er ist bereit, zu spielen. Ich habe Vertrauen in ihn und Hoffnung", sagt Real-Coach Carlo Ancelotti: "Aber das Problem ist, dass er nicht viele Spiele gemacht hat." Wahrscheinlich wird Asier Illarramendi in der Startelf stehen, Khedira gilt aber als sicherer Kandidat für eine Einwechslung. Ancelotti will die "fantastische und sehr professionelle" Arbeit des Musterschülers belohnen.

Am Montag soll der 44-malige Nationalspieler zur deutschen Mannschaft stoßen - am liebsten als Champions-League-Sieger und Nachfolger seiner Münchner Kollegen. "Er ist im Moment noch nicht an seinem Leistungslimit, aber wir sind überzeugt, dass wir ihn da hinbringen", sagt Löw. Ein Triumph in Lissabon dürfte da ein bisschen helfen.

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Die Jagd auf die "Décima" hat auch Sami Khedira elektrisiert. "Die Fans und der Verein sehnen sich nach diesem zehnten Champions-League-Titel, und der war immer auch mein Ziel", sagt der Nationalspieler vom spanischen Rekordmeister Real Madrid. Immer - auch in der quälenden Zeit der Reha nach seinem Kreuzbandriss.

Heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) soll Khedira bei den Königlichen im Endspiel von Lissabon gegen Atlético eine tragende Rolle spielen - genau 188 Tage nach jener verhängnisvollen Verletzung beim Länderspiel gegen Italien in Mailand.

"Xabi Alonso ist gesperrt, das könnte eine große Chance sein für Sami, sich in so einem großen Finale zu zeigen", sagt Bundestrainer Joachim Löw. Die Nationalmannschaft werde sich im Trainingslager in Südtirol vor den Fernseher setzen und Khedira "die Daumen drücken, damit er sein Ziel erreicht", ergänzt dessen Assistent Hansi Flick.

"Khedira ist ein tolles Beispiel für jeden Spieler"

Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) hoffen sie, "dass Sami zum Einsatz kommt", wie Flick ausführt: "Er hat die letzten Spiele gespielt, das war der Plan, dass das die Vorbereitung wird auf das Finale." Dort soll Khedira nach dem Willen von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zum Matchwinner werden: "Mein Traum ist es, dass er in der 83. Minute das entscheidende 1:0 für seinen Verein schießt." Keinem gönnen sie es im Kreise der Auswahl so sehr wie dem 27-Jährigen. "Er ist ein tolles Beispiel für jeden Spieler, was alles möglich ist mit Wille, Disziplin, Konzentration, Entschlossenheit und einem Schuss Glaube", sagt Bierhoff. Wenn Khedira gegen Atlético ran dürfe, wäre das "ein weiterer Beweis, dass es richtig war, an ihn zu glauben".

Khedira hat sich mit Blick auf das Saisonfinale und die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) mit einer Verbissenheit zurückgekämpft, ohne die "meine Karriere nicht fast schon märchenhaft verlaufen" wäre, wie er selbst sagt. Am 11. Mai kehrte er im Auswärtsspiel bei Celta Vigo (0:2) zurück auf den Platz, stand in der Anfangsformation und wurde in der 56. Minute ausgewechselt. Gegen Espanyol Barcelona (3:1) durfte er am vergangenen Samstag wieder von Anfang an ran, spielte diesmal 64 Minuten. Dazu stählte er sich im Training mit eigens ausgesuchten Sparringspartnern im Zweikampf.

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Löw sieht Khedira "voll im Plan"

Löw sieht Khedira "voll im Plan". Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt habe ihm bestätigt, dass Khediras Knie "voll belastbar" sei. Bei einem Besuch in Madrid hat der Bundestrainer festgestellt: "Sami brennt auf die WM." Aber reicht es schon, um heute für Real im defensiven Mittelfeld zu beginnen?

"Khedira steht zur Verfügung, es geht ihm gut. Er ist bereit, zu spielen. Ich habe Vertrauen in ihn und Hoffnung", sagt Real-Coach Carlo Ancelotti: "Aber das Problem ist, dass er nicht viele Spiele gemacht hat." Wahrscheinlich wird Asier Illarramendi in der Startelf stehen, Khedira gilt aber als sicherer Kandidat für eine Einwechslung. Ancelotti will die "fantastische und sehr professionelle" Arbeit des Musterschülers belohnen.

Am Montag soll der 44-malige Nationalspieler zur deutschen Mannschaft stoßen - am liebsten als Champions-League-Sieger und Nachfolger seiner Münchner Kollegen. "Er ist im Moment noch nicht an seinem Leistungslimit, aber wir sind überzeugt, dass wir ihn da hinbringen", sagt Löw. Ein Triumph in Lissabon dürfte da ein bisschen helfen.