Kerstin Garefrekes: Die stille Anführerin

Die Entscheidung ist ihr nicht schwer gefallen: Ende vergangenen Jahres hat Kerstin Garefrekes ihren Vertrag beim 1.FFC Frankfurt um ein weiteres Jahr verlängert, bis zum Sommer 2015. Es war ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für beide Seiten. Die 34 Jahre alte Mittelfeldspielerin kann eine weitere Saison bei ihrem Herzensklub bleiben. Und der Rekordmeister konnte eine wichtige Stütze weiter an sich binden.

Vor dem Spitzenspiel in der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen (Samstag, ab 13 Uhr live auf DFB-TV und Eurosport) gibt es keinen Zweifel am Stellenwert der 130-maligen früheren deutschen Nationalspielerin. "Kerstin ist eine äußerst erfahrene und verdiente Spielerin, die ihre Rolle als Spielführerin sehr erfolgreich und auf ihre ganz persönliche Art ausfüllt", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Mit ihrer uneingeschränkt professionellen Einstellung ist sie ein Vorbild für uns alle."

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Konstanz Garefrekes auf höchstem Niveau agiert. Zuletzt am vergangenen Wochenende beim 7:0 gegen den BV Cloppenburg hat die Mittelfeldspielerin das vorentscheidende 2:0 erzielt. Es war bereits ihr achter Treffer in dieser Serie. Damit liegt sie in der Torjägerliste auf dem fünften Platz. Aber das ist nur ihr offensichtlichster Beitrag dazu, dass die Frankfurterinnen ganz oben in der Tabelle thronen. Was viele nicht mitbekommen: Sie ist die stille Lenkerin des FFC-Spiels, sie ist das Gehirn dieser Mannschaft, sie ist der verlängerte Arm des Trainers.

Garefrekes genießt grenzenloses Vertrauen

Sie ist auch deshalb so stark wie vielleicht nie zuvor, weil sie das grenzenlose Vertrauen von Coach Colin Bell spürt. Seitdem der Engländer die Frankfurterinnen vor der Saison übernommen hat, hat die Mannschaft noch keine einzige Niederlage kassiert. Es ist also auch so, dass Garefrekes als FFC-Spielführerin noch nie als Verliererin das Feld verlassen musste. Denn erst vor dem ersten Spieltag hatte Bell sie gebeten, das Amt zu übernehmen. Nach zweitätiger Bedenkzeit hatte sie dann eingewilligt. Auch das passt zu Garefrekes: Sie macht nichts unüberlegt.

Man könnte annehmen, dass sie nur wegen des derzeitigen Erfolgs ihren Vertrag unlängst ausgeweitet hat. Aber das wäre viel zu einfach, so leicht macht es sich eine Kerstin Garefrekes nicht. Die Gründe sind vielfältiger. Sie hat den Fußball inzwischen viel zu lieb gewonnen. Trotz aller Erfolge ist dieser Sport für sie noch immer eine Art Hobby geblieben, neben ihrem Beruf in der Frankfurter Stadtkämmerei. Dort arbeitet sie im Controlling für das Dezernat Umwelt mit einer flexiblen 21-Stunden-Woche.

Zweifache Welt- und Europameisterin

"Mir macht es weiterhin Spaß, Fußball zu spielen. Und auch nach vielen Jahren in Nationalmannschaft und Frauen-Bundesliga fühle ich mich motiviert, die kommenden Herausforderungen mit meinen Mannschaftskolleginnen und dem Team um Trainer Colin Bell anzugehen", sagt die gebürtige Westfälin. "Ich habe mich natürlich nicht nur wegen des momentanen Erfolgs so entschieden. Sondern vor allem auf Grund der Art und Weise, wie unsere Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten zusammengewachsen ist."



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Die Entscheidung ist ihr nicht schwer gefallen: Ende vergangenen Jahres hat Kerstin Garefrekes ihren Vertrag beim 1.FFC Frankfurt um ein weiteres Jahr verlängert, bis zum Sommer 2015. Es war ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für beide Seiten. Die 34 Jahre alte Mittelfeldspielerin kann eine weitere Saison bei ihrem Herzensklub bleiben. Und der Rekordmeister konnte eine wichtige Stütze weiter an sich binden.

Vor dem Spitzenspiel in der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen (Samstag, ab 13 Uhr live auf DFB-TV und Eurosport) gibt es keinen Zweifel am Stellenwert der 130-maligen früheren deutschen Nationalspielerin. "Kerstin ist eine äußerst erfahrene und verdiente Spielerin, die ihre Rolle als Spielführerin sehr erfolgreich und auf ihre ganz persönliche Art ausfüllt", sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich. "Mit ihrer uneingeschränkt professionellen Einstellung ist sie ein Vorbild für uns alle."

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Konstanz Garefrekes auf höchstem Niveau agiert. Zuletzt am vergangenen Wochenende beim 7:0 gegen den BV Cloppenburg hat die Mittelfeldspielerin das vorentscheidende 2:0 erzielt. Es war bereits ihr achter Treffer in dieser Serie. Damit liegt sie in der Torjägerliste auf dem fünften Platz. Aber das ist nur ihr offensichtlichster Beitrag dazu, dass die Frankfurterinnen ganz oben in der Tabelle thronen. Was viele nicht mitbekommen: Sie ist die stille Lenkerin des FFC-Spiels, sie ist das Gehirn dieser Mannschaft, sie ist der verlängerte Arm des Trainers.

Garefrekes genießt grenzenloses Vertrauen

Sie ist auch deshalb so stark wie vielleicht nie zuvor, weil sie das grenzenlose Vertrauen von Coach Colin Bell spürt. Seitdem der Engländer die Frankfurterinnen vor der Saison übernommen hat, hat die Mannschaft noch keine einzige Niederlage kassiert. Es ist also auch so, dass Garefrekes als FFC-Spielführerin noch nie als Verliererin das Feld verlassen musste. Denn erst vor dem ersten Spieltag hatte Bell sie gebeten, das Amt zu übernehmen. Nach zweitätiger Bedenkzeit hatte sie dann eingewilligt. Auch das passt zu Garefrekes: Sie macht nichts unüberlegt.

Man könnte annehmen, dass sie nur wegen des derzeitigen Erfolgs ihren Vertrag unlängst ausgeweitet hat. Aber das wäre viel zu einfach, so leicht macht es sich eine Kerstin Garefrekes nicht. Die Gründe sind vielfältiger. Sie hat den Fußball inzwischen viel zu lieb gewonnen. Trotz aller Erfolge ist dieser Sport für sie noch immer eine Art Hobby geblieben, neben ihrem Beruf in der Frankfurter Stadtkämmerei. Dort arbeitet sie im Controlling für das Dezernat Umwelt mit einer flexiblen 21-Stunden-Woche.

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Zweifache Welt- und Europameisterin

"Mir macht es weiterhin Spaß, Fußball zu spielen. Und auch nach vielen Jahren in Nationalmannschaft und Frauen-Bundesliga fühle ich mich motiviert, die kommenden Herausforderungen mit meinen Mannschaftskolleginnen und dem Team um Trainer Colin Bell anzugehen", sagt die gebürtige Westfälin. "Ich habe mich natürlich nicht nur wegen des momentanen Erfolgs so entschieden. Sondern vor allem auf Grund der Art und Weise, wie unsere Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten zusammengewachsen ist."

Garefrekes ist also noch nicht satt. Sie hat noch große Ziele. Das Double ist möglich – die Deutsche Meisterschaft, der DFB-Pokal. Ihr Ehrgeiz ist ungebrochen, obwohl sie bereits so viel erreicht hat. Sie war mit der DFB-Auswahl Weltmeisterin 2003 und 2007 und Europameisterin 2005 und 2009. Mit Frankfurt ist sie dreimal Deutsche Meisterin geworden, dazu war sie dreimal im DFB-Pokal erfolgreich. Sie hat den UEFA-Woman's-Cup zweimal gewonnen. Sie war mit 26 Treffern 2004 Torschützenkönig in der Bundesliga. Man könnte die Aufzählung ihrer Erfolge noch ausweiten, aber es würde den Rahmen sprechen. Und Garefrekes ist sowieso niemand, der noch lange zurück schaut. Der Blick nach vorne ist viel wichtiger. Die Vergangenheit ist schön, die Zukunft ist wichtiger.

Über 300 Spiele für den FFC Frankfurt

Inzwischen hat sie seit ihrem Wechsel vom FFC Heike Rheine in die Mainmetropole über 300 Begegnungen in Deutschlands höchster Spielklasse bestritten. Heute soll die nächste folgen. Allerdings wartet bei Bayer 04 eine weitere nicht zu unterschätzende Herausforderung auf dem Weg zum Titel. Im Hinspiel mussten sich die Frankfurterinnen nach einer scheinbar komfortablen 2:0-Führung noch mit einem 2:2 begnügen. Leverkusen hatte mit zwei späten Treffern einen Punkt aus dem Stadion am Brentanobad entführt.

"Wir fahren sehr zuversichtlich, aber auch mit großem Respekt nach Leverkusen. Dort erwartet uns eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison", sagt Trainer Bell deshalb. "Die Heimbilanz unseres Gegners zeigt, dass die Bayer-Elf auf eigenem Platz schwer zu schlagen ist. Wir müssen einmal mehr mit großer Konzentration und Konsequenz zu Werke gehen und jenen Vollgas-Fußball spielen müssen, der uns in den letzten Wochen und Monaten ausgezeichnet hat." Und Kerstin Garefrekes soll wieder vorangehen – so wie zuletzt immer: als stille Anführerin.