Kerber: "Es macht Spaß, der Nationalmannschaft zuzuschauen"

Kerber: Das hatte ich damals nicht auf dem Schirm, und man kann ja auch nicht alle Sportarten ausprobieren.

fanclub.dfb.de: Fußball geben Sie als Hobby an. Wie gut spielen Sie - auf welcher Position und mit welchen Erfolgen?

Kerber: Damit meine ich mein Interesse für den Fußball, insbesondere für die Nationalmannschaft.

fanclub.dfb.de: Sie sind in Bremen geboren und haben Ihren Wohnsitz in Kiel. Es liegt also die Vermutung nahe, dass Sie einem Bundesligaverein aus dem Süden die Daumen drücken?

Kerber: Der FC Bayern hat doch in der ganzen Republik Freunde. (lacht)

fanclub.dfb.de: Wie schätzen Sie die aktuellen Leistungen der DFB-Auswahl ein?

Kerber: Ich finde die Entwicklung sehr erfreulich, und es macht sehr viel Spaß, dieser Mannschaft zuzuschauen.

fanclub.dfb.de: Haben Sie einen Lieblingsspieler in der Nationalmannschaft?



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Rund 50.000 Mitglieder hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Aber der DFB-Auswahl drücken noch viel mehr Menschen die Daumen. Darunter auch zahlreiche bekannte Größen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zum zehnjährigen Bestehen des Fan Club Nationalmannschaft sprechen sie in der Rubrik "Prominente Fans" über ihre Fußball-Leidenschaft.

Angelique Kerber ist die beste deutsche Tennisspielerin seit Steffi Graf. Derzeit steht die 25-Jährige auf Position sechs der WTA-Weltrangliste. Es ist das Ergebnis einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Denn noch vor weniger als zwei Jahren stand die gebürtige Bremerin nicht einmal in den Top 100. Mit vier Finalteilnahmen, aus denen zwei Turniersiege in Paris und Kopenhagen resultierten, katapultierte sie sich 2012 in die Weltspitze. Hinzu kamen Erfolge wie die Halbfinalteilnahme in Wimbledon oder Siege gegen Spitzenspielerinnen wie Serena Williams.

Das neue Jahr fing mit der Achtelfinaleteilnahme bei den Australien Open und einer Verletzung an. Angelique Kerber musste deswegen für das Fed-Cup-Team absagen. Nun aber gilt es, wieder Punkte zu sammeln, um ihre Position in der Weltrangliste zu verteidigen. Gut, dass ab 4. März ihr Lieblingsturnier in Indian Wells ansteht. Zuvor hat die polnischstämmige Links- und Rechtshänderin Zeit gefunden, um im fanclub.dfb.de-Interview mit Redakteur Niels Barnhofer über ihre Fußball-Leidenschaft, Widersprüche in ihrem Leben und gelbe Fingernägel zu sprechen.

fanclub.dfb.de: Frau Kerber, würden Sie sich als Person voller Widersprüche bezeichnen?

Angelique Kerber: Nein, wieso?

fanclub.dfb.de: Wie häufig müssen Sie erklären, warum Sie als Rechtshänderin mit links spielen?

Kerber: Gar nicht mal so oft, das ist auch nicht so ungewöhnlich.

fanclub.dfb.de: Erklären Sie es noch einmal?

Kerber: Das ist gar nicht so leicht zu erklären, ich schätze das hat sich so entwickelt und ist zur Gewohnheit geworden.

fanclub.dfb.de: Sie haben die deutsche und die polnische Staatsangehörigkeit. Wie schwer war es da, sich für das Land zu entscheiden, für das Sie spielen wollen?

Kerber: Es ist schon so, dass ich mich in Polen sehr wohl fühle und auch Teile meiner Familie dort wohnen. Ich bin allerdings in Deutschland aufgewachsen und fühle mich als Deutsche, deshalb war die Entscheidung nicht so schwer.

fanclub.dfb.de: Wie groß ist der Gewissenskonflikt, wenn Deutschland und Polen in einer Sportart gegeneinander antreten?

Kerber: Das ist doch super, dann kann ich mich immer für den Sieger freuen. (lacht)

fanclub.dfb.de: Wem drücken Sie die Daumen?

Kerber: Das ist abhängig von der Sportart und den Sportlern, die antreten.

fanclub.dfb.de: Sie mussten sich irgendwann zwischen Schwimmen und Tennis entscheiden. Warum war Fußball nicht in der Verlosung dabei?

Kerber: Das hatte ich damals nicht auf dem Schirm, und man kann ja auch nicht alle Sportarten ausprobieren.

fanclub.dfb.de: Fußball geben Sie als Hobby an. Wie gut spielen Sie - auf welcher Position und mit welchen Erfolgen?

Kerber: Damit meine ich mein Interesse für den Fußball, insbesondere für die Nationalmannschaft.

fanclub.dfb.de: Sie sind in Bremen geboren und haben Ihren Wohnsitz in Kiel. Es liegt also die Vermutung nahe, dass Sie einem Bundesligaverein aus dem Süden die Daumen drücken?

Kerber: Der FC Bayern hat doch in der ganzen Republik Freunde. (lacht)

fanclub.dfb.de: Wie schätzen Sie die aktuellen Leistungen der DFB-Auswahl ein?

Kerber: Ich finde die Entwicklung sehr erfreulich, und es macht sehr viel Spaß, dieser Mannschaft zuzuschauen.

fanclub.dfb.de: Haben Sie einen Lieblingsspieler in der Nationalmannschaft?

Kerber: Ich finde die Nationalmannschaft insgesamt einfach genial. Neuer, Müller - einfach alle klasse!

fanclub.dfb.de: Glauben Sie, die Nationalmannschaft wird sich für die WM 2014 in Brasilien qualifizieren - und was könnte sie dort reißen?

Kerber: Ich glaube, dass sich die Nationalmannschaft auf jeden Fall qualifiziert, und wenn alles passt, dann kann es für etwas ganz Großes reichen.

fanclub.dfb.de: Können Sie nachvollziehen, unter welchem öffentlichen Erwartungsdruck die Nationalspieler stehen?

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Kerber: Einigermaßen. Fußball hat natürlich in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert und Medienpräsenz als Tennis, deshalb ist es nicht so gut zu vergleichen. Allerdings merke auch ich, dass der Druck mit den Erfolgen steigt.

fanclub.dfb.de: Sie stehen in den Top Ten der Weltrangliste. Welche Erwartungen werden mittlerweile an Sie herangetragen?

Kerber: Natürlich gibt es Vergleiche zu großen deutschen Tennisspielern vergangener Tage, und man wünscht sich auch von mir, große Titel zu erringen.

fanclub.dfb.de: Wie gehen Sie damit um?

Kerber: Auf der einen Seite freut es mich, dass ich mit diesen sportlichen Größen in Verbindung gebracht werde, auf der anderen Seite lasse ich das gar nicht so sehr an mich heran. Ich möchte weiterhin hart arbeiten, Spaß am Tennis haben und mein Bestes geben. Der Rest kommt von alleine.

fanclub.dfb.de: Hätten Sie vor zwei Jahren gedacht, jemals so hoch in der Weltrangliste zu stehen? Damals sind sie unter die besten 100 gerutscht.

Kerber: Vielleicht nicht, dass es so schnell geht. Aber ich wusste immer, dass ich sehr gutes Tennis spielen kann. Und als dann der Knoten aufging, habe ich auch angefangen zu genießen.

fanclub.dfb.de: Würden Sie Ihren Aufstieg als kometenhaft bezeichnen?

Kerber: Kometenhaft vielleicht nicht, aber es ging schon schnell. (lacht)

fanclub.dfb.de: Welche Gefahren birgt ein solch steiler Aufstieg?

Kerber: Solange man nicht den Fokus auf die wichtigen Dinge verliert, beinhaltet es eigentlich mehr Vorteile.

fanclub.dfb.de: Im vergangenen Jahr standen Sie bei den Grand-Slam-Turnieren in Paris im Viertelfinale, in New York im Halbfinale. Wie schwer ist es, diese Leistungen zu bestätigen?

Kerber: Bei einem Grand Slam muss immer alles passen. Deshalb kann man auch nicht mit irgendwelchen Erwartungen hineingehen. Fakt ist, dass ich im vergangenen Jahr sehr gute Ergebnisse erreicht habe, die ich natürlich wiederholen möchte.

fanclub.dfb.de: Was haben Sie als Ziel für dieses Jahr ausgegeben?

Kerber: Rausgehen, mein Bestes geben und Spaß haben!

fanclub.dfb.de: Ihre Schwester geht in eine ganz andere Richtung. Sie führt einen Beauty Salon. Hat Sie Ihnen den gelben Nagellack empfohlen, den sie bei den Australian Open trugen? Welche Farben sind als nächstes dran?

Kerber: Das kann ich natürlich noch nicht verraten. Ich versuche aber immer, meine Nägel individuell zu gestalten, und manchmal hilft sie mir dabei.

fanclub.dfb.de: Gehen Sie zu Ihrer Schwester, um dort vom Sport abzuschalten?

Kerber: Manchmal, wenn es die Zeit zulässt. Dann genieße ich es umso mehr.