Kempf: "Man kann in Wolfsburg schon weiterkommen"

Marc-Oliver Kempf bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Wenn er auf dem Platz vom gegnerischen Stürmer angelaufen wird, bleibt er cool und versucht die Situation spielerisch zu bereinigen. Und wenn er doch in einen Zweikampf muss, nimmt er diesen an und lässt sich nicht so leicht abdrängen.

Auch vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale seines SC Freiburg beim VfL Wolfsburg am heutigen Dienstag (ab 19 Uhr, live bei Sky) gibt sich der 20-jährige Innenverteidiger gleichzeitig gelassen und kämpferisch. Im DFB.de-Interview spricht Kempf über Zweikämpfe und Technik, seine erste Bundesligasaison und die Chancen auf den Halbfinaleinzug mit dem SC Freiburg.

DFB.de: Herr Kempf, sind Sie eigentlich zufrieden mit Ihrem Nachnamen?

Marc-Oliver Kempf: (lacht) Wieso?

DFB.de: Wenn Sie z.B. so heißen würden wie Ihr Trainer beim SC Freiburg, wäre Ihr Spitzname im Team nicht "Kempfer", sondern "Streichler"...

Kempf: Den Namen kann man sich ja nicht aussuchen, aber ich finde "Kempfer" passt schon.

DFB.de: Sind Sie denn auch auf dem Fußballplatz ein Kämpfertyp? Wie würden Sie Ihre Spielweise beschreiben?

Kempf:Ich würde sagen eine Mischung. Ich bin schon ein spielstarker Innenverteidiger, der versucht Situationen spielerisch zu lösen. Gleichzeitig bin ich aber auch ein kämpferischer Typ. Ich mag es, die Zweikämpfe anzunehmen und da zu hundert Prozent rein zu gehen.

DFB.de: Ihr U 20-Trainer Frank Wormuth sagt, dass Sie neben Ihrer filigranen Abwehrtechnik noch mehr das Grobe einfließen lassen sollten. Können Sie erklären, was er damit meint?

Kempf: Es geht ihm darum, dass man auf dem Platz auch mal einen Gegenspieler mitnimmt. Also natürlich soll ich keinen Spieler umhauen, sondern ihn fair vom Ball trennen. Aber durch die richtige Zweikampfführung kann man da schon ein klares Zeichen setzen.

DFB.de: Wormuth sagt, wenn Sie das hinbekommen, würden Sie das nächste Level erreichen. Wo sehen Sie für sich selbst noch Entwicklungspotential?

Kempf: Man kann alles noch verbessern. Ich würde behaupten, man hat nie ausgelernt. Mir fällt da das Passspiel ein, das Kopfballspiel, die Zweikampfführung. Da gibt es wirklich viele Bereiche, die man noch individuell trainieren kann.

DFB.de: Sie treten in Freiburg in die Fußstapfen von Matthias Ginter. Können Sie etwas von seiner Entwicklung lernen?

Kempf: Was heißt 'in die Fußstapfen treten'? Ich denke, dass ich schon mein eigenes Ding mache beim SC. Klar, der Werdegang von Matthias ist nicht so schlecht. Er ist im Sommer als Freiburger zur WM gefahren, Weltmeister geworden und dann zu Borussia Dortmund gewechselt. Das ist ein echter Top-Klub in Deutschland. Natürlich ist das eine tolle Entwicklung, aber ich schaue nicht auf andere Spieler, sondern versuche meinen eigenen Weg beim SC Freiburg zu gehen.

DFB.de: Haben Sie sportliche Vorbilder, von denen Sie sich etwas abschauen wollen?

Kempf: Man nimmt sich natürlich die besten Spieler der Welt als Vorbild. Ich würde sagen, dass Spieler wie Jérôme Boateng, Mats Hummels oder Sergio Ramos da im Moment dazugehören. Da guckt man schon drauf. Wenn ich es hinbekomme, in ein paar Jahren auf diesem Niveau zu spielen, wäre das echt klasse.

DFB.de: Beim SC Freiburg sind Sie als Stammspieler in die Saison gestartet und standen unter anderen gegen Dortmund und Bayern jeweils 90 Minuten auf dem Platz. In der Rückrunde haben Sie allerdings noch kein Spiel von Anfang gemacht. Wie sehen Sie Ihre eigene Entwicklung?

Kempf: Der Anfang der Saison war natürlich schön, als ich direkt von der U 19-EM in die Startelf beim SC Freiburg gerückt bin. Schon in der Hinrunde musste ich leider verletzungsbedingt ein paar Spiele passen (wegen Patellasehnenproblemen, d. Red.), habe mich aber zurückgekämpft und vor der Winterpause noch einige Spiele gemacht. Die Rückrunde ist leider nicht so berauschend gestartet, weil mich muskuläre Probleme ein paar Wochen zurückgeworfen haben. Aber jetzt bin ich wieder voll im Training und habe zuletzt zwei Spiele für die zweite Mannschaft gemacht. Ich bin voll dran, mich wieder anzubieten und mir den Stammplatz zurück zu erkämpfen.

DFB.de: Sind die verschiedenen Verletzungen auch ein Zeichen dafür, dass sich der Körper erst an die hohen Belastungen als Bundesligaprofi gewöhnen muss?

Kempf: Das ist auf jeden Fall denkbar. Ich habe im Sommer die U 19-EM gespielt und da in einem sehr kurzen Zeitraum vier Spiele gemacht. Bin dann quasi ohne Pause nach Freiburg gekommen. Klar strengt das den Körper an und man spürt in den Muskeln, dass die Belastung in der Bundesliga eine andere ist als beispielweise in der U 23. Da geht es mehr zur Sache und man muss mehr aushalten.



Marc-Oliver Kempf bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Wenn er auf dem Platz vom gegnerischen Stürmer angelaufen wird, bleibt er cool und versucht die Situation spielerisch zu bereinigen. Und wenn er doch in einen Zweikampf muss, nimmt er diesen an und lässt sich nicht so leicht abdrängen.

Auch vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale seines SC Freiburg beim VfL Wolfsburg am heutigen Dienstag (ab 19 Uhr, live bei Sky) gibt sich der 20-jährige Innenverteidiger gleichzeitig gelassen und kämpferisch. Im DFB.de-Interview spricht Kempf über Zweikämpfe und Technik, seine erste Bundesligasaison und die Chancen auf den Halbfinaleinzug mit dem SC Freiburg.

DFB.de: Herr Kempf, sind Sie eigentlich zufrieden mit Ihrem Nachnamen?

Marc-Oliver Kempf: (lacht) Wieso?

DFB.de: Wenn Sie z.B. so heißen würden wie Ihr Trainer beim SC Freiburg, wäre Ihr Spitzname im Team nicht "Kempfer", sondern "Streichler"...

Kempf: Den Namen kann man sich ja nicht aussuchen, aber ich finde "Kempfer" passt schon.

DFB.de: Sind Sie denn auch auf dem Fußballplatz ein Kämpfertyp? Wie würden Sie Ihre Spielweise beschreiben?

Kempf:Ich würde sagen eine Mischung. Ich bin schon ein spielstarker Innenverteidiger, der versucht Situationen spielerisch zu lösen. Gleichzeitig bin ich aber auch ein kämpferischer Typ. Ich mag es, die Zweikämpfe anzunehmen und da zu hundert Prozent rein zu gehen.

DFB.de: Ihr U 20-Trainer Frank Wormuth sagt, dass Sie neben Ihrer filigranen Abwehrtechnik noch mehr das Grobe einfließen lassen sollten. Können Sie erklären, was er damit meint?

Kempf: Es geht ihm darum, dass man auf dem Platz auch mal einen Gegenspieler mitnimmt. Also natürlich soll ich keinen Spieler umhauen, sondern ihn fair vom Ball trennen. Aber durch die richtige Zweikampfführung kann man da schon ein klares Zeichen setzen.

DFB.de: Wormuth sagt, wenn Sie das hinbekommen, würden Sie das nächste Level erreichen. Wo sehen Sie für sich selbst noch Entwicklungspotential?

Kempf: Man kann alles noch verbessern. Ich würde behaupten, man hat nie ausgelernt. Mir fällt da das Passspiel ein, das Kopfballspiel, die Zweikampfführung. Da gibt es wirklich viele Bereiche, die man noch individuell trainieren kann.

DFB.de: Sie treten in Freiburg in die Fußstapfen von Matthias Ginter. Können Sie etwas von seiner Entwicklung lernen?

Kempf: Was heißt 'in die Fußstapfen treten'? Ich denke, dass ich schon mein eigenes Ding mache beim SC. Klar, der Werdegang von Matthias ist nicht so schlecht. Er ist im Sommer als Freiburger zur WM gefahren, Weltmeister geworden und dann zu Borussia Dortmund gewechselt. Das ist ein echter Top-Klub in Deutschland. Natürlich ist das eine tolle Entwicklung, aber ich schaue nicht auf andere Spieler, sondern versuche meinen eigenen Weg beim SC Freiburg zu gehen.

DFB.de: Haben Sie sportliche Vorbilder, von denen Sie sich etwas abschauen wollen?

Kempf: Man nimmt sich natürlich die besten Spieler der Welt als Vorbild. Ich würde sagen, dass Spieler wie Jérôme Boateng, Mats Hummels oder Sergio Ramos da im Moment dazugehören. Da guckt man schon drauf. Wenn ich es hinbekomme, in ein paar Jahren auf diesem Niveau zu spielen, wäre das echt klasse.

DFB.de: Beim SC Freiburg sind Sie als Stammspieler in die Saison gestartet und standen unter anderen gegen Dortmund und Bayern jeweils 90 Minuten auf dem Platz. In der Rückrunde haben Sie allerdings noch kein Spiel von Anfang gemacht. Wie sehen Sie Ihre eigene Entwicklung?

Kempf: Der Anfang der Saison war natürlich schön, als ich direkt von der U 19-EM in die Startelf beim SC Freiburg gerückt bin. Schon in der Hinrunde musste ich leider verletzungsbedingt ein paar Spiele passen (wegen Patellasehnenproblemen, d. Red.), habe mich aber zurückgekämpft und vor der Winterpause noch einige Spiele gemacht. Die Rückrunde ist leider nicht so berauschend gestartet, weil mich muskuläre Probleme ein paar Wochen zurückgeworfen haben. Aber jetzt bin ich wieder voll im Training und habe zuletzt zwei Spiele für die zweite Mannschaft gemacht. Ich bin voll dran, mich wieder anzubieten und mir den Stammplatz zurück zu erkämpfen.

DFB.de: Sind die verschiedenen Verletzungen auch ein Zeichen dafür, dass sich der Körper erst an die hohen Belastungen als Bundesligaprofi gewöhnen muss?

Kempf: Das ist auf jeden Fall denkbar. Ich habe im Sommer die U 19-EM gespielt und da in einem sehr kurzen Zeitraum vier Spiele gemacht. Bin dann quasi ohne Pause nach Freiburg gekommen. Klar strengt das den Körper an und man spürt in den Muskeln, dass die Belastung in der Bundesliga eine andere ist als beispielweise in der U 23. Da geht es mehr zur Sache und man muss mehr aushalten.

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DFB.de: Ihr U 20-Spezi Marc Stendera war auch lange verletzt und hat sich jetzt bei Eintracht Frankfurt einen Stammplatz erkämpft. Warum sind Sie vor der Saison von Frankfurt nach Freiburg gewechselt?

Kempf: Meine Perspektiven sahen einfach anders aus als bei Marc Stendera. Es war einfach nicht gegeben, dass ich genügend Einsatzzeiten bekomme, also musste ich meinen eigenen Weg gehen und den Verein verlassen. Ich denke, mit dem SC Freiburg habe ich alles richtig gemacht.

DFB.de: Im DFB-Pokal standen Sie im Erstrundenspiel gegen Trier (2:0) 90 Minuten auf dem Platz. Sind Sie beim Viertelfinale gegen Wolfsburg dabei?

Kempf: Schwer zu sagen. Da ich in letzter Zeit nicht so viel gespielt habe, muss ich mich im Training anbieten und schauen, wie der Trainer mich sieht und was er im Gespräch zu mir sagt.

DFB.de: Welche Chancen rechnen Sie sich für dieses Spiel für Ihren SCF aus? Es gibt angenehmere Aufgaben als auswärts beim VfL Wolfsburg...

Kempf: Das auf jeden Fall. Aber verloren haben wir das Spiel noch nicht. Wenn wir einen guten Tag erwischen und Wolfsburg einen nicht so guten, dann kann man da schon weiterkommen.

DFB.de: Dann wäre es nur noch ein Schritt ins Finale. Träumen Sie schon von Berlin?

Kempf: Eher weniger. Erstmal haben wir mit Wolfsburg ein schweres Spiel vor der Brust, dem die ganze Konzentration gilt.