Kellermann: "Ein Zeichen an die Konkurrenz"

Start nach Maß für den VfL Wolfsburg in der Allianz Frauen-Bundesliga – Trainer Ralf Kellermann gewann mit seinem Team gegen Bayer 04 Leverkusen mit 5:0 und verteidigte damit die Tabellenführung. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) steht das große Duell beim Tabellenzweiten FC Bayern München auf dem Programm. Im DFB.de-Gespräch der Woche redet Kellermann über die Bedeutung des Spitzenspiels und über die anstehenden Aufgaben.

Aber der 46-Jährige verrät auch, warum die Einweihung des neues Stadions ein Meilenstein für den Frauenfußball beim VfL Wolfsburg war und warum er bisher noch gar nicht dazu gekommen ist, die Wahl zum Welt-Frauentrainer Revue passieren zu lassen.

DFB.de: Herr Kellermann, zum Start in die zweite Saisonhälfte der Allianz Frauen-Bundesliga ein souveränes 5:0 gegen Bayer 04 Leverkusen. Sind Sie rundum zufrieden?

Ralf Kellermann: Insgesamt schon. Das war auch ein Zeichen an die Konkurrenz, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. Aber man muss etwas differenzieren: Die erste halbe Stunde war nicht so gut. Da hatten wir etwas Glück, dass Leverkusen nicht in Führung geht. Das war noch nicht der Fußball, den ich mir vorgestellt hatte.

DFB.de: Wie sieht der für Sie perfekte Fußball aus?

Kellermann: Alles basiert auf einer sicheren Defensive...

DFB.de: ... dann müssen Sie ja glücklich sein. Nach 14 Begegnungen hat ihr Team erst einen Gegentreffer kassiert – eine sensationelle Bilanz...

Kellermann: ... wir haben in diesem Punkt wenig zu meckern, das stimmt. Aber wir haben mit Nilla Fischer auch die, meiner Meinung nach, aktuell beste Abwehrspielerin der Welt im Kader. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Allerdings halte ich es für falsch, eine gute Defensive ausschließlich an den Abwehrspielerinnen festzumachen. Für mich beginnt die Defensive ganz vorne. Gegen Leverkusen haben Martina Müller und Alexandra Popp herausragend gegen den Ball gearbeitet. Das erwarte ich aber auch von all Spielerinnen.



Start nach Maß für den VfL Wolfsburg in der Allianz Frauen-Bundesliga – Trainer Ralf Kellermann gewann mit seinem Team gegen Bayer 04 Leverkusen mit 5:0 und verteidigte damit die Tabellenführung. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) steht das große Duell beim Tabellenzweiten FC Bayern München auf dem Programm. Im DFB.de-Gespräch der Woche redet Kellermann über die Bedeutung des Spitzenspiels und über die anstehenden Aufgaben.

Aber der 46-Jährige verrät auch, warum die Einweihung des neues Stadions ein Meilenstein für den Frauenfußball beim VfL Wolfsburg war und warum er bisher noch gar nicht dazu gekommen ist, die Wahl zum Welt-Frauentrainer Revue passieren zu lassen.

DFB.de: Herr Kellermann, zum Start in die zweite Saisonhälfte der Allianz Frauen-Bundesliga ein souveränes 5:0 gegen Bayer 04 Leverkusen. Sind Sie rundum zufrieden?

Ralf Kellermann: Insgesamt schon. Das war auch ein Zeichen an die Konkurrenz, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. Aber man muss etwas differenzieren: Die erste halbe Stunde war nicht so gut. Da hatten wir etwas Glück, dass Leverkusen nicht in Führung geht. Das war noch nicht der Fußball, den ich mir vorgestellt hatte.

DFB.de: Wie sieht der für Sie perfekte Fußball aus?

Kellermann: Alles basiert auf einer sicheren Defensive...

DFB.de: ... dann müssen Sie ja glücklich sein. Nach 14 Begegnungen hat ihr Team erst einen Gegentreffer kassiert – eine sensationelle Bilanz...

Kellermann: ... wir haben in diesem Punkt wenig zu meckern, das stimmt. Aber wir haben mit Nilla Fischer auch die, meiner Meinung nach, aktuell beste Abwehrspielerin der Welt im Kader. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Allerdings halte ich es für falsch, eine gute Defensive ausschließlich an den Abwehrspielerinnen festzumachen. Für mich beginnt die Defensive ganz vorne. Gegen Leverkusen haben Martina Müller und Alexandra Popp herausragend gegen den Ball gearbeitet. Das erwarte ich aber auch von all Spielerinnen.

DFB.de: Gegen Leverkusen wurde zudem das neue Stadion eingeweiht. Ist das ein weiteres Zeichen, dass der VfL Wolfsburg auf den Frauenfußball setzt?

Kellermann: Ja, in unserer Entwicklung ist das mit Sicherheit ein weiterer Meilenstein. Jetzt können wir unseren Unterstützern noch bessere Bedingungen präsentieren. Außerdem ist die Atmosphäre viel, viel besser als in unserem alten Stadion. Ich gehe davon aus, dass auch unsere Zuschauerzahlen weiter steigen. Gegen Leverkusen waren es etwas mehr als 2000 – das ist schon eine ordentliche Zahl bei den derzeitigen Wetterbedingungen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende müssen Sie allerdings zunächst mal wieder reisen – es geht zum FC Bayern, dem Tabellenzweiten.

Kellermann: Wir freuen uns unheimlich auf dieses Spiel. Wir reisen als Spitzenreiter zum Tabellenzweiten. Viel mehr geht doch gar nicht.

DFB.de: Kann man bei einem VfL-Sieg von einer Vorentscheidung im Titelkampf sprechen?

Kellermann: Nein, auf keinen Fall. Dann hätten wir fünf Punkte Vorsprung. Das wäre sicher ein gutes Polster, aber noch lange keine Vorentscheidung. Wir müssen unter anderem noch nach Frankfurt, Potsdam und Essen. Es warten also weitere Herausforderungen. Gleichzeitig fällt auch keine Vorentscheidung, wenn wir verlieren. Ich glaube, dass es möglicherweise bis zum letzten Spieltag ein Vierkampf sein könnte. Gerade Frankfurt sollte man keinesfalls aus den Augen lassen. Das 5:1 gegen Potsdam gestern war beeindruckend.

DFB.de: Hatten Sie vor der Saison mit einem Vierkampf gerechnet? Hätten Sie vor allem gedacht, dass die Münchenerinnen so stark sein werden?

Kellermann: Ich habe im Vorfeld immer gesagt, dass die Spitzengruppe weiter zusammenrückt und dass der FC Bayern ein ernstzunehmender Titelkandidat sein wird.

DFB.de: Aber die hatten im Sommer einen riesigen Umbruch...

Kellermann: Ja, aber sie haben sehr viele Nationalspielerinnen verpflichtet, und sie haben sich Qualität in den Kader geholt. Für mich kommt es deshalb nicht überraschend. In der vergangenen Saison war Bayern schon sehr gut im Rennen, allerdings hat die Beständigkeit noch etwas gefehlt. Mittlerweile leisten sie sich kaum noch Ausrutscher. Außerdem spielt der FCB nicht in der Champions League, und auch aus dem DFB-Pokal sind sie ausgeschieden. Das kann ein Vorteil sein. Ich habe das Team von Thomas Wörle absolut auf dem Zettel. Es wird sehr schwer am Sonntag.

DFB.de: Danach geht es Schlag auf Schlag weiter – Champions League und DFB-Pokal. Wie wollen Sie dieses Pensum meistern?


Kellermann: Vergessen Sie bitte die zahlreichen Länderspiele nicht. Wir haben jedoch einen sehr breiten Kader, um das auffangen zu können. Das war auch einer der Gründe, warum wir uns im Winter mit Yuki Ogimi und Julia Simic noch mal verstärkt haben. Das wird sich ganz sicher auszahlen.

DFB.de: Sind diese Wettbewerbe bereits bei Ihnen im Fokus?

Kellermann: Es mag abgedroschen klingen, aber wir schauen im Moment jedoch tatsächlich nur auf die nächste Begegnung. Und das ist für uns ein weiterer Höhepunkt mit dem Bayern-Spiel. Danach ist Duisburg zu Gast. Wir dürfen uns keine Ausrutscher erlauben. Aber natürlich haben wir schon damit begonnen, den FC Rosengard zu beobachten. Was uns im Halbfinale des DFB-Pokals mit dem SC Freiburg erwartet, das wissen wir. Allerdings ist das noch relativ weit weg.

DFB.de: Träumen Sie also vom Triple?

Kellermann: Wir sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten, es ist also noch möglich. Träumen bringt uns allerdings nicht weiter, wir müssen hart arbeiten. Wir sollten also nicht zu weit nach vorne schauen, sondern Schritt für Schritt gehen. Damit sind wir zuletzt ganz gut gefahren.

DFB.de: Fünf von sechs möglichen Titeln haben Sie mit dem VfL in den vergangenen beiden Jahren geholt. Dazu sind Sie im Januar zum Welt-Frauentrainer gewählt worden. Haben Sie diese Auszeichnung noch einmal Revue passieren lassen?

Kellermann: Dazu hatte ich bisher gar keine Zeit. Nach meiner Rückkehr aus Zürich bin ich sofort auf den Trainingsplatz gegangen. Anschließend hat sich alles um die Vorbereitung gedreht, die sehr zeitintensiv war. Viel Zeit zum Aufarbeiten ist da bisher nicht geblieben. Ich habe mir die Preisverleihung zwar aufgenommen, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, sie mir in Ruhe anzuschauen. Aber ich werde es irgendwann nachholen, ganz sicher.