Kehrer: "Bayern hat vorne ein Riesentempo"

Er gilt als eines der größten Talente des FC Schalke 04 - und darüber hinaus: Thilo Kehrer, langjähriger Juniorennationalspieler und früherer Kapitän der deutschen U 20-Auswahl. Im DFB-Pokalviertelfinale tritt der 20-Jährige heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) beim Titelverteidiger FC Bayern München an. Ausgerechnet gegen den Rekordpokalsieger hofft der gebürtige Tübinger auf sein DFB-Pokaldebüt und den Einzug ins Halbfinale. Zusammen mit Nationalspieler und Bayern-Leihgabe Holger Badstuber konkurriert Thilo Kehrer in der königsblauen Dreierkette um den Posten des verletzten Innenverteidigers Naldo. Im DFB.de-Interview spricht der Defensivspezialist mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn über die Chancen der Schalker in München, die eigenen Stärken sowie die Weltmeister Benedikt Höwedes und Jérôme Boateng als Vorbilder.

DFB.de: Herr Kehrer, im DFB-Pokal sind Sie bislang noch ohne Einsatz. Wäre ein Debüt im Viertelfinale beim FC Bayern ein absoluter Traum?

Thilo Kehrer: Ja, auf jeden Fall. Einen viel größeren Rahmen kann man nicht bekommen als die DFB-Pokalbühne in München.

DFB.de: Wie sind denn Ihre eigenen Erfahrungen im DFB-Junioren-Vereinspokal?

Kehrer: Positiv. Mit Schalkes U 19 bin ich in meinem ersten A-Juniorenjahr direkt bis ins Finale gekommen. Gegen den SC Freiburg haben wir dann aber leider 6:7 im Elfmeterschießen verloren, und ich habe auch noch den entscheidenden Elfmeter verschossen. Aber ansonsten waren es auf dem Weg dahin auf jeden Fall einige schöne Reisen, nicht nur die nach Berlin. Wenn man so ein K.o.-Spiel im Pokal gewinnt, bringt das einer Mannschaft immer einen zusätzlichen Aufschwung und Selbstvertrauen.

DFB.de: Das Juniorenfinale findet in Berlin immer vormittags am selben Tag wie das DFB-Pokalendspiel im Olympiastadion statt. Haben Sie seinerzeit anschließend auch das Finale der "Großen" verfolgt?

Kehrer: Ja, da waren wir natürlich auch dabei. Das war wieder einmal mit Bayern, die 2:0 gegen Dortmund gewonnen haben. Letztes Jahr war ich noch mal privat mit Freunden da - und habe wieder einen Sieg der Bayern gegen Dortmund erlebt.

DFB.de: Führt der Gewinn des DFB-Pokals generell über den FC Bayern?

Kehrer: Das kann man schon sagen. Sie kommen fast immer bis ins Finale, zumindest bis ins Halbfinale. Wenn man die Bayern schlägt, ist das ein großer Schritt in Richtung Pokalsieg.



Er gilt als eines der größten Talente des FC Schalke 04 - und darüber hinaus: Thilo Kehrer, langjähriger Juniorennationalspieler und früherer Kapitän der deutschen U 20-Auswahl. Im DFB-Pokalviertelfinale tritt der 20-Jährige heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) beim Titelverteidiger FC Bayern München an. Ausgerechnet gegen den Rekordpokalsieger hofft der gebürtige Tübinger auf sein DFB-Pokaldebüt und den Einzug ins Halbfinale. Zusammen mit Nationalspieler und Bayern-Leihgabe Holger Badstuber konkurriert Thilo Kehrer in der königsblauen Dreierkette um den Posten des verletzten Innenverteidigers Naldo. Im DFB.de-Interview spricht der Defensivspezialist mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn über die Chancen der Schalker in München, die eigenen Stärken sowie die Weltmeister Benedikt Höwedes und Jérôme Boateng als Vorbilder.

DFB.de: Herr Kehrer, im DFB-Pokal sind Sie bislang noch ohne Einsatz. Wäre ein Debüt im Viertelfinale beim FC Bayern ein absoluter Traum?

Thilo Kehrer: Ja, auf jeden Fall. Einen viel größeren Rahmen kann man nicht bekommen als die DFB-Pokalbühne in München.

DFB.de: Wie sind denn Ihre eigenen Erfahrungen im DFB-Junioren-Vereinspokal?

Kehrer: Positiv. Mit Schalkes U 19 bin ich in meinem ersten A-Juniorenjahr direkt bis ins Finale gekommen. Gegen den SC Freiburg haben wir dann aber leider 6:7 im Elfmeterschießen verloren, und ich habe auch noch den entscheidenden Elfmeter verschossen. Aber ansonsten waren es auf dem Weg dahin auf jeden Fall einige schöne Reisen, nicht nur die nach Berlin. Wenn man so ein K.o.-Spiel im Pokal gewinnt, bringt das einer Mannschaft immer einen zusätzlichen Aufschwung und Selbstvertrauen.

DFB.de: Das Juniorenfinale findet in Berlin immer vormittags am selben Tag wie das DFB-Pokalendspiel im Olympiastadion statt. Haben Sie seinerzeit anschließend auch das Finale der "Großen" verfolgt?

Kehrer: Ja, da waren wir natürlich auch dabei. Das war wieder einmal mit Bayern, die 2:0 gegen Dortmund gewonnen haben. Letztes Jahr war ich noch mal privat mit Freunden da - und habe wieder einen Sieg der Bayern gegen Dortmund erlebt.

DFB.de: Führt der Gewinn des DFB-Pokals generell über den FC Bayern?

Kehrer: Das kann man schon sagen. Sie kommen fast immer bis ins Finale, zumindest bis ins Halbfinale. Wenn man die Bayern schlägt, ist das ein großer Schritt in Richtung Pokalsieg.

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DFB.de: Bei beiden Endspielen standen für Bayern einige Akteure auf dem Platz, gegen die Sie nun auch antreten könnten. In Ihrer zweiten Profisaison: Wie ist das Gefühl, auf Spieler zu treffen, die man vorher nur von außen gesehen, vielleicht sogar bewundert hat?

Kehrer: Das ist schon ein großes Gefühl, wenn einem das bewusst wird. In den Spielen, oder auch wenn ich eingewechselt werde, denke ich aber nicht daran. Sonst wäre ich auch nicht konzentriert und auf das Spiel fokussiert.

DFB.de: Durch den Ausfall von Naldo erhöht sich Ihre Chance auf Einsätze in der Schalke-Abwehr. Inwiefern können Sie davon profitieren?

Kehrer: Erst mal ist Naldos Ausfall bitter für ihn und auch für die Mannschaft, weil er einfach sehr wichtig ist. Das war ein Schock für uns alle. Aber wir haben einen sehr guten Kader, und jemand anderes wird versuchen, diese Lücke so gut wie möglich auszufüllen. Holger Badstuber und ich hatten ja auch schon einige Einsätze in der Dreierkette und wissen, wie wir dort agieren müssen.

DFB.de: Welche Position liegt Ihnen am meisten?

Kehrer: Das ist schon die Innenverteidigung. Aber ich fühle mich auch im defensiven Mittelfeld auf der Sechs wohl. Das sind die beiden Positionen, die mir am meisten liegen. In der Jugend habe ich auch mal rechts in der Kette gespielt, links dagegen weniger.

DFB.de: Was macht aktuell die Stärke der Bayern aus?

Kehrer: In diesem Jahr sind sie nicht so auf Ballbesitzkontrolle fokussiert, sondern eher konterstark. Das ist natürlich gefährlich. Sie lassen sich auch häufiger fallen und lassen auch mal den Gegner kommen, um ihn dann mit ihren Weltklassespielern im Angriff auszukontern. Sie haben vorne hohe Qualität und ein Riesentempo - ich glaube, das ist ihre größte Stärke.

DFB.de: Auf welchen Münchner muss man besonders aufpassen, speziell aus Sicht eines Defensivspielers?

Kehrer: Ich würde gar keinen herausnehmen, sie sind alle torgefährlich. Natürlich ist Robert Lewandowski als zentraler Anspielpunkt mit den meisten Toren im Team sehr, sehr gefährlich. Aber das gilt auch für die Außenspieler, da ist es fast egal, wer aufläuft. Die haben alle ihre Qualität.

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DFB.de: Haben Sie in den eigenen Reihen Vorbilder, an denen man sich orientieren kann, etwa Benedikt Höwedes als Weltmeister?

Kehrer: Natürlich. Für mich ist sehr wichtig, dass ich Spieler auf meiner Position habe, von denen ich mir viel abgucken kann. Hier ist das natürlich zum Beispiel auch "Bene". Bei Bayern habe ich mir von Jérôme Boateng, der jetzt verletzt ist, früher auch viel abgeguckt.

DFB.de: Sie haben ab der U 16 in deutschen Auswahlmannschaften gespielt und waren auch Kapitän der U 20. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, auch weiterhin in diesem Kreis der Besten vertreten zu sein?

Kehrer: Wenn ich meine Leistung bringe wie in der letzten Zeit oder auch vor der Winterpause, als ich mehr gespielt hatte, dann habe ich die Möglichkeit. Ich kann es nur mit meiner Leistung beeinflussen, darauf konzentriere ich mich auch. Wenn ich eingeladen werde, dann freue ich mich natürlich riesig.

DFB.de: In der Bundesliga standen Sie gegen Bayern beim 0:2 im Hinspiel nicht im Kader, beim 1:1 im Rückspiel in München Anfang Februar sind Sie kurz vor Schluss für Nationalspieler Leon Goretzka eingewechselt worden. Hat die Partie gezeigt, wie die Bayern zu knacken sind?

Kehrer: Wir haben gesehen, dass sie auch mal anfällig sind und Fehler machen. Wenn wir unsere Chance suchen und mutig auftreten, haben wir durchaus eine Chance, gegen sie erfolgreich zu sein.

DFB.de: Wenn Sie für Naldo in der Startelf stünden, müssten Sie theoretisch auch die Rolle des Freistoß-Torschützen wie beim jüngsten 1:1 übernehmen...

Kehrer: (lacht) Ich glaube, das ist nicht ganz mein Aufgabenbereich. Dafür haben wir andere Spieler.

DFB.de: Wo würden Sie momentan die Schalker Stärken sehen, auch in der Abwehr mit der Dreierkette?

Kehrer: Ich finde, dass wir in dem System eine sehr gute Stabilität haben. Mit der Dreierkette hinten, dem Dreiermittelfeld und den zwei Außenspielern sowie den zwei Offensiven vorne können wir sehr kompakt agieren und gut gegen den Ball arbeiten. Wenn wir geschlossen und aggressiv sind, haben wir eine gute Konterstärke mit unseren Spielern vorne und denjenigen dahinter, die sie mit Bällen in die Tiefe gut einsetzen können. Das werden Dinge sein, auf die es auch in München ankommen wird.

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DFB.de: Im DFB-Pokal ist im Falle einer Verlängerung nun auch eine vierte Einwechslung möglich. Halten Sie das für eine gute Regelung?

Kehrer: Ich denke schon, dass das eine gute Regeländerung ist. So haben die Trainer noch mal die Möglichkeit zu reagieren, falls man schon dreimal gewechselt hat und noch jemand ausfällt, weil er nicht mehr kann oder es nicht mehr geht.

DFB.de: Wie würden Sie die Stimmung in der Münchner Allianz-Arena beschreiben, die Sie und Ihr Team erwartet?

Kehrer: Das ist mit Sicherheit etwas Besonderes. Ich glaube, dass an so einem Pokalabend die Stimmung noch intensiver wird als sonst. Darauf können wir uns freuen.

DFB.de: Zum Abschluss noch ein wenig Statistik: Schalke verlor die letzten vier Pokalduelle gegen Bundesligisten allesamt. Aber: Fünfmal in Serie ist S04 im Pokal noch nie gegen einen Bundesligisten ausgeschieden. Ein gutes Omen?

Kehrer: Das ist schon ein bisschen viel Statistik. Im Endeffekt zählt das, was eigentlich immer zählt: Im Fußball ist alles möglich. Wir sind jedenfalls auf alles gefasst.

DFB.de: Was vielleicht ein bisschen näher liegt: 2011 hat Schalke im Halbfinale 1:0 bei den Bayern gewonnen und ist anschließend gegen den MSV Duisburg auch DFB-Pokalsieger geworden. Ist die Schalker Vergangenheit mit fünf Pokalsiegen und weiteren sieben Finalteilnahmen ein zusätzlicher Ansporn?

Kehrer: Ja, das kriegt man schon mit, dass Schalke eine Pokalmannschaft und auch ein Pokalverein ist. Natürlich zieht man sich daran hoch und nimmt ein bisschen Selbstvertrauen daraus mit.

DFB.de: Zu guter Letzt Ihr Tipp: Wie wird das Duell in München ausgehen?

Kehrer: Aufs Ergebnis zu tippen, das lag mir noch nie. Aber wenn wir gut ins Spiel kommen, so mutig spielen wie zuletzt beim 1:1 und das Spiel bis zum Ende spannend gestalten, dann ist alles drin.

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