Kayikci: "Ein Wunder, dass ich überhaupt noch spielen kann"

Es sind einige neue Gesichter, die es in diesen Tagen in den Reihen der Frauen-Nationalmannschaft zu entdecken gilt. Eines davon ist das von Hasret Kayikci. Die 24-Jährige vom SC Freiburg wurde wie Linda Dallmann und Jacqueline Klasen (beide SGS Essen) erstmals in die Frauen-Nationalmannschaft berufen und wusste nach dem Anruf von Bundestrainerin Steffi Jones gar nicht, wie ihr geschah. "Ich habe mich sehr gefreut, war aber auch echt überrascht", erzählt die Angreiferin.

Die Einladung zu den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Russland am vergangenen Freitag (4:0) und Ungarn am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) löste Glücksgefühle bei Hasret Kayikci aus, sie kennt aber auch die andere Seite des Sportlerlebens. 2011 begann die Leidensgeschichte der Heidelbergerin, deren Familie türkische Wurzeln hat: Bei der U 19-EM reißt ihr Kreuzband das erste Mal, ein Jahr lang kann sie nicht spielen, kehrt zurück, um kurz darauf wieder an der gleichen Stelle dieselbe Verletzung zu erleiden. Wieder Operation, wieder lange Reha, wieder zurückkämpfen und dann – erneut – der Rückschlag. Sie verletzt sich am Innenmeniskus. "Ich habe zweieinhalb Jahre nicht mehr gespielt", erinnert sie sich. "Das war eine harte Zeit."

Lange Leidenszeit

Die Furcht vor dem frühen Karriereaus immer im Kopf, gleichzeitig der feste Wille, es wieder zurückzuschaffen, getrieben von einer Motivation: "Ich liebe Fußball über alles", betont sie. "Auch, wenn die Reha anstrengend war und es schwer ist, wenn man seine Mannschaft spielen sieht und man kann selbst nicht eingreifen. Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, weiter Fußball spielen zu können."

Sie schafft es schließlich, hat die vergangenen zwei Spielzeiten verletzungsfrei absolviert: "Ein Wunder, dass ich überhaupt noch spielen kann", sagt sie, die mit 16 Jahren beim damaligen FCR Duisburg ihr Bundesliga-Debüt gab, dort von 2008 bis 2011 auflief, danach zum SC Freiburg wechselte.

Feste Größe im Breisgau

Bei den Breisgauern hat sie sich längst zur festen Größe entwickelt, die technisch starke, flinke und torgefährliche Offensivspielerin gilt auf dem Platz als äußerst emotional, abseits als eher zurückhaltend. "Ich will halt immer gewinnen", erklärt sie. Manchmal kann es so einfach sein …

Aufgewachsen mit zwei älteren Brüdern, kickte sie schon früh in den Pausen auf dem Schulhof, nach der Schule auf dem Bolzplatz, bis eine Freundin sie mit in den Verein nahm. "Obwohl meine Brüder gar nicht Fußball spielen", erzählt sie lachend. Wohl und gut aufgehoben fühlt sie sich in der Frauen-Nationalmannschaft, ihre Ziele formuliert sie gleichwohl mit Bedacht: "Erstmal ist es super, dabei zu sein. Ich weiß ja, wie stark der Sturm besetzt ist, aber ich versuche mein Bestes zu geben und dann sehen wir weiter."

Debüt gegen Ungarn?

Wer weiß. Vielleicht bekommt Kayikci, die in Freiburg neben dem Fußball eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau absolviert, ja gegen Ungarn ihre Chance auf den ersten Einsatz. Sie wäre dann – nach Linda Dallmann – schon die zweite Debütantin in der Ära Jones.

[as]

Es sind einige neue Gesichter, die es in diesen Tagen in den Reihen der Frauen-Nationalmannschaft zu entdecken gilt. Eines davon ist das von Hasret Kayikci. Die 24-Jährige vom SC Freiburg wurde wie Linda Dallmann und Jacqueline Klasen (beide SGS Essen) erstmals in die Frauen-Nationalmannschaft berufen und wusste nach dem Anruf von Bundestrainerin Steffi Jones gar nicht, wie ihr geschah. "Ich habe mich sehr gefreut, war aber auch echt überrascht", erzählt die Angreiferin.

Die Einladung zu den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Russland am vergangenen Freitag (4:0) und Ungarn am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) löste Glücksgefühle bei Hasret Kayikci aus, sie kennt aber auch die andere Seite des Sportlerlebens. 2011 begann die Leidensgeschichte der Heidelbergerin, deren Familie türkische Wurzeln hat: Bei der U 19-EM reißt ihr Kreuzband das erste Mal, ein Jahr lang kann sie nicht spielen, kehrt zurück, um kurz darauf wieder an der gleichen Stelle dieselbe Verletzung zu erleiden. Wieder Operation, wieder lange Reha, wieder zurückkämpfen und dann – erneut – der Rückschlag. Sie verletzt sich am Innenmeniskus. "Ich habe zweieinhalb Jahre nicht mehr gespielt", erinnert sie sich. "Das war eine harte Zeit."

Lange Leidenszeit

Die Furcht vor dem frühen Karriereaus immer im Kopf, gleichzeitig der feste Wille, es wieder zurückzuschaffen, getrieben von einer Motivation: "Ich liebe Fußball über alles", betont sie. "Auch, wenn die Reha anstrengend war und es schwer ist, wenn man seine Mannschaft spielen sieht und man kann selbst nicht eingreifen. Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, weiter Fußball spielen zu können."

Sie schafft es schließlich, hat die vergangenen zwei Spielzeiten verletzungsfrei absolviert: "Ein Wunder, dass ich überhaupt noch spielen kann", sagt sie, die mit 16 Jahren beim damaligen FCR Duisburg ihr Bundesliga-Debüt gab, dort von 2008 bis 2011 auflief, danach zum SC Freiburg wechselte.

Feste Größe im Breisgau

Bei den Breisgauern hat sie sich längst zur festen Größe entwickelt, die technisch starke, flinke und torgefährliche Offensivspielerin gilt auf dem Platz als äußerst emotional, abseits als eher zurückhaltend. "Ich will halt immer gewinnen", erklärt sie. Manchmal kann es so einfach sein …

Aufgewachsen mit zwei älteren Brüdern, kickte sie schon früh in den Pausen auf dem Schulhof, nach der Schule auf dem Bolzplatz, bis eine Freundin sie mit in den Verein nahm. "Obwohl meine Brüder gar nicht Fußball spielen", erzählt sie lachend. Wohl und gut aufgehoben fühlt sie sich in der Frauen-Nationalmannschaft, ihre Ziele formuliert sie gleichwohl mit Bedacht: "Erstmal ist es super, dabei zu sein. Ich weiß ja, wie stark der Sturm besetzt ist, aber ich versuche mein Bestes zu geben und dann sehen wir weiter."

Debüt gegen Ungarn?

Wer weiß. Vielleicht bekommt Kayikci, die in Freiburg neben dem Fußball eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau absolviert, ja gegen Ungarn ihre Chance auf den ersten Einsatz. Sie wäre dann – nach Linda Dallmann – schon die zweite Debütantin in der Ära Jones.