Karen Espelund: "Ich habe positive Eindrücke gewonnen"

Karen Espelund hat als Vorsitzende der Frauenfußball-Kommission der UEFA am 1. Frauen- und Mädchenfußball-Kongress in Deutschland teilgenommen. Mit positiven Eindrücken reiste die Generalsekretärin des Norwegischen Fußball-Verbandes in die Schweiz zurück. Im folgenden Interview zieht sie nach den drei Tagen in Köln Bilanz.

Frage: Frau Espelund, wie hat Ihnen der 1. Frauen- und Mädchenfußball-Kongress in Deutschland gefallen?

Karen Espelund: Ich fand die Herangehensweise an diesen Kongress sehr gut. Ich halte den wissenschaftlichen Ansatz mit Referenten von den Hochschulen für sehr vielversprechend. Die Integration von Fußball-Themen in die Forschung scheint hier zu Lande ziemlich groß zu sein. Der Blick von außen kann sehr hilfreich sein. Das ist ein sehr positiver Eindruck, den ich in Köln gewonnen habe. Die zweite wichtige Impression, die ich erhalten habe, ist, dass beim Kongress viele Mitarbeiter aus den Vereinen waren. Das ist sehr wichtig, denn so bringt man die Ideen sofort an die Basis. Ich bin überzeugt, dass alle die, die bei dem Kongress dabei waren, motiviert nach Hause gefahren sind.

Frage: Haben Sie schon einmal ähnliche Kongresse besucht?

Karen Espelund: Ich war schon einmal auf einem Kongress in Italien. Dort ging es aber mehr um die Entwicklung der Nationalmannschaft und die Erste Liga. Ansonsten kenne ich die Diskussionen natürlich durch meine Arbeit beim Norwegischen Fußball-Verband und bei der UEFA sehr gut. Aber den Ansatz, den man hier in Deutschland gewählt hat, kann ich nur befürworten. In Köln ging es um die Herausforderungen, die der Frauenfußball als Ganzes liefert.

Frage: Was denken Sie, wird dieser Kongress bewegen können?

Karen Espelund: Zunächst einmal bewegen wir uns hier auf dem Feld der Theorie. Aber jede gute Erfindung fängt mit einer Idee an. Von daher ist der Kongress sehr nützlich. Er hat interessante Ergebnisse geliefert. Ich denke, es gehen wichtige Impulse an die Regional- und Landesverbände aus, wie man den Frauen- und Mädchenfußball weiterentwickeln kann. Aber auch die Ehrenamtler konnten motiviert werden. Den Vorschlag, flexiblere Angebote für Frauen und Mädchen zu schaffen, halte ich zum Beispiel für sehr interessant. Ich bin mir sicher, dass es sichtbare und spürbare Resultate geben wird.

Frage: Was nehmen Sie als Vorsitzende der Frauenfußball-Kommission der UEFA in dieses Gremium mit?

Karen Espelund: Wir wissen, dass sich der DFB sehr stark für den Frauenfußball engagiert. Dazu muss man sich nur die Resultate bei der Frauen- und U 19-Weltmeisterschaft anschauen. Der Spitzenfußball und die Talentförderung ist hier sehr gut. Dennoch gibt es immer noch Potenzial im Breitenfußball, im Mädchenfußball, wenn man bedenkt, dass in Deutschland auf ein Fußball spielendes Mädchen fast sieben Fußball spielende Jungen kommen. Um die Möglichkeiten auszureizen, helfen dem DFB die Verbandsstrukturen. Die UEFA lernt bestimmt viel vom DFB. Wir nehmen an den Erfahrungen des DFB teil. Zum Beispiel über Hannelore Ratzeburg, der Vorsitzenden des DFB-Frauenfußball-Ausschusses, die ja auch Mitglieder der UEFA-Kommission ist. Der Austausch von Erfahrungen wird in diesem Gremium sehr gepflegt. Das ist wichtig für viele andere Landesverbände. Und die UEFA wird die Erfahrungen des DFB gerne auf- und mitnehmen, um sie in anderen Ländern zu präsentieren. [nb]


[bild1]Karen Espelund hat als Vorsitzende der Frauenfußball-Kommission der UEFA am 1. Frauen- und Mädchenfußball-Kongress in Deutschland teilgenommen. Mit positiven Eindrücken reiste die Generalsekretärin des Norwegischen Fußball-Verbandes in die Schweiz zurück. Im folgenden Interview zieht sie nach den drei Tagen in Köln Bilanz.



Frage: Frau Espelund, wie hat Ihnen der 1. Frauen- und Mädchenfußball-Kongress in Deutschland gefallen?



Karen Espelund: Ich fand die Herangehensweise an diesen Kongress sehr gut. Ich halte den wissenschaftlichen Ansatz mit Referenten von den Hochschulen für sehr vielversprechend. Die Integration von Fußball-Themen in die Forschung scheint hier zu Lande ziemlich groß zu sein. Der Blick von außen kann sehr hilfreich sein. Das ist ein sehr positiver Eindruck, den ich in Köln gewonnen habe. Die zweite wichtige Impression, die ich erhalten habe, ist, dass beim Kongress viele Mitarbeiter aus den Vereinen waren. Das ist sehr wichtig, denn so bringt man die Ideen sofort an die Basis. Ich bin überzeugt, dass alle die, die bei dem Kongress dabei waren, motiviert nach Hause gefahren sind.




Frage: Haben Sie schon einmal ähnliche Kongresse besucht?



Karen Espelund: Ich war schon einmal auf einem Kongress in Italien. Dort ging es aber mehr um die Entwicklung der Nationalmannschaft und die Erste Liga. Ansonsten kenne ich die Diskussionen natürlich durch meine Arbeit beim Norwegischen Fußball-Verband und bei der UEFA sehr gut. Aber den Ansatz, den man hier in Deutschland gewählt hat, kann ich nur befürworten. In Köln ging es um die Herausforderungen, die der Frauenfußball als Ganzes liefert.



Frage: Was denken Sie, wird dieser Kongress bewegen können?



Karen Espelund: Zunächst einmal bewegen wir uns hier auf dem Feld der Theorie. Aber jede gute Erfindung fängt mit einer Idee an. Von daher ist der Kongress sehr nützlich. Er hat interessante Ergebnisse geliefert. Ich denke, es gehen wichtige Impulse an die Regional- und Landesverbände aus, wie man den Frauen- und Mädchenfußball weiterentwickeln kann. Aber auch die Ehrenamtler konnten motiviert werden. Den Vorschlag, flexiblere Angebote für Frauen und Mädchen zu schaffen, halte ich zum Beispiel für sehr interessant. Ich bin mir sicher, dass es sichtbare und spürbare Resultate geben wird.



Frage: Was nehmen Sie als Vorsitzende der Frauenfußball-Kommission der UEFA in dieses Gremium mit?



Karen Espelund: Wir wissen, dass sich der DFB sehr stark für den Frauenfußball engagiert. Dazu muss man sich nur die Resultate bei der Frauen- und U 19-Weltmeisterschaft anschauen. Der Spitzenfußball und die Talentförderung ist hier sehr gut. Dennoch gibt es immer noch Potenzial im Breitenfußball, im Mädchenfußball, wenn man bedenkt, dass in Deutschland auf ein Fußball spielendes Mädchen fast sieben Fußball spielende Jungen kommen. Um die Möglichkeiten auszureizen, helfen dem DFB die Verbandsstrukturen. Die UEFA lernt bestimmt viel vom DFB. Wir nehmen an den Erfahrungen des DFB teil. Zum Beispiel über Hannelore Ratzeburg, der Vorsitzenden des DFB-Frauenfußball-Ausschusses, die ja auch Mitglieder der UEFA-Kommission ist. Der Austausch von Erfahrungen wird in diesem Gremium sehr gepflegt. Das ist wichtig für viele andere Landesverbände. Und die UEFA wird die Erfahrungen des DFB gerne auf- und mitnehmen, um sie in anderen Ländern zu präsentieren.