Kapitän Philipp Lahm: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns"

Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem Unentschieden in die WM-Saison gestartet. In Kaiserslautern trennte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw 3:3 von Paraguay. Im aktuellen Interview spricht Kapitän Philipp Lahm über Defensivprobleme, die weiteren Perspektiven und Pfiffe der Fans.

Frage: Herr Lahm, im ersten Länderspiel gegen Paraguay gab es nur ein 3:3. Wie beurteilen Sie dieses Ergebnis?

Philipp Lahm: Man hat gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Aber das haben wir davor auch gewusst. Es ist immer schwer, sich auf ein Länderspiel vorzubereiten, wenn man nur zwei Trainingseinheiten hat. Da ist es nicht leicht, etwas einzustudieren, vor allem in der Defensive. Das hat man wieder mal gesehen. Darüber, wie viele Torchancen wir uns erarbeitet haben, kann man zufrieden sein. Die müssen wir aber auch noch besser nutzen.

Frage: Sind die Fehler in der Defensive nicht alarmierend?

Lahm: Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen. Daraus müssen wir lernen. Aber das waren in erster Linie Abstimmungsprobleme. Die Spieler kommen aus verschiedenen Vereinen mit verschiedenen Systemen. Da braucht es Zeit, um sich einzuspielen. Aber beim nächsten Mal haben wir ja fünf Tage Zeit, um uns auf das WM-Qualispiel (am 6. September in München gegen Österreich; die Red.) vorzubereiten.

Frage: Was sagen Sie zur Anzahl der Gegentore, auch im letzten Jahr?

Lahm: Man vergisst, dass wir dazwischen in Holland kein Gegentor kassiert haben und in Frankreich nur eins. Das geht dabei immer ein bisschen unter. Aber klar ist, dass wir dem Gegner weniger Torchancen ermöglichen dürfen, das ist keine Frage. Vor allem die erste Halbzeit gegen Paraguay war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Da brauchen wir nicht drumrumreden.

Frage: Müsste die Mannschaft nicht etwas defensiver spielen?



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Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem Unentschieden in die WM-Saison gestartet. In Kaiserslautern trennte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw 3:3 von Paraguay. Im aktuellen Interview spricht Kapitän Philipp Lahm über Defensivprobleme, die weiteren Perspektiven und Pfiffe der Fans.

Frage: Herr Lahm, im ersten Länderspiel gegen Paraguay gab es nur ein 3:3. Wie beurteilen Sie dieses Ergebnis?

Philipp Lahm: Man hat gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Aber das haben wir davor auch gewusst. Es ist immer schwer, sich auf ein Länderspiel vorzubereiten, wenn man nur zwei Trainingseinheiten hat. Da ist es nicht leicht, etwas einzustudieren, vor allem in der Defensive. Das hat man wieder mal gesehen. Darüber, wie viele Torchancen wir uns erarbeitet haben, kann man zufrieden sein. Die müssen wir aber auch noch besser nutzen.

Frage: Sind die Fehler in der Defensive nicht alarmierend?

Lahm: Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen. Daraus müssen wir lernen. Aber das waren in erster Linie Abstimmungsprobleme. Die Spieler kommen aus verschiedenen Vereinen mit verschiedenen Systemen. Da braucht es Zeit, um sich einzuspielen. Aber beim nächsten Mal haben wir ja fünf Tage Zeit, um uns auf das WM-Qualispiel (am 6. September in München gegen Österreich; die Red.) vorzubereiten.

Frage: Was sagen Sie zur Anzahl der Gegentore, auch im letzten Jahr?

Lahm: Man vergisst, dass wir dazwischen in Holland kein Gegentor kassiert haben und in Frankreich nur eins. Das geht dabei immer ein bisschen unter. Aber klar ist, dass wir dem Gegner weniger Torchancen ermöglichen dürfen, das ist keine Frage. Vor allem die erste Halbzeit gegen Paraguay war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Da brauchen wir nicht drumrumreden.

Frage: Müsste die Mannschaft nicht etwas defensiver spielen?

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Lahm: Die Diskussion haben wir bei Bayern doch auch wegen zweier offensiver Mittelfeldspieler. Wir haben nicht mit zwei offensiven gespielt, sondern mit zwei defensiven. Wir haben immer gesagt: Es ist eine Aufgabe der gesamten Mannschaft, defensiv zu arbeiten. Es liegt nicht an einzelnen Personalien, sondern daran, wie die Mannschaft sich insgesamt defensiv verhält. Und das gilt es zu verbessern.

Frage: Mario Gomez wurde bei seiner Einwechslung ausgepfiffen. Wie beurteilen Sie das als Kapitän?

Lahm: Die Zuschauer dürfen sich immer äußern. Sie bezahlen viel Geld und dürfen auch kritisch sein. Was ich nicht in Ordnung finde, ist, wenn Spieler der eigenen Mannschaft bei ihrer Einwechslung ausgepfiffen werden. Das gehört sich nicht, das macht man nicht, das ist nicht in Ordnung. Dass die Zuschauer mal pfeifen, wenn sie nicht zufrieden, das ist eben so. Aber diese Pfiffe gegen einen eigenen Spieler kann ich überhaupt nicht verstehen. Das kann die Mannschaft nicht akzeptieren. Das geht gar nicht. Und es ist mir wichtig, dass das auch gesendet und geschrieben wird.

Frage: Verstehen Sie die Erwartungen der Fans?

Lahm: Die Erwartungshaltung ist hoch. Daran sind wir selbst schuld - durch unsere Leistung in den letzten Jahren. Wir haben viel getan für den Fußball in Deutschland und die Euphorie, die in diesem Lande herrscht. Wir haben erfolgreich gespielt, wir haben teilweise begeistert. Dass wir immer so spielen wollen, ist ganz klar. Aber klar ist auch, dass das nicht immer klappt.