Julian Weigl: "Unheimlich turbulent"

Julian Weigl ist erst 21 – aber schon Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Borussia Dortmund. Beim 1:1 in einem turbulenten Freitagabendspiel gegen Hertha BSC war der Nationalspieler ein Ruhepol - auf dem Platz und auch nach dem Spiel. Der EM-Fahrer bezog Stellung zur Struktur im BVB-Spiel, der Verletztenmisere und blickte voraus auf das Champions-League-Spiel am Dienstag bei Sporting Lissabon. DFB.de hat mitgeschrieben.

Frage: Herr Weigl, wann haben Sie zuletzt einem so turbulenten Spiel beigewohnt - sei es mit dem BVB oder der Nationalmannschaft?

Julian Weigl: Puh, ich musste es jedenfalls erst einmal sacken lassen. Es war so unheimlich viel drin und unglaublich turbulent, speziell die zweite Hälfte. Unterm Strich ist es jetzt ein Punkt. Lieber hätten wir gewonnen, auch für unsere Fans, die sich auch bei den Temperaturen hier reinstellen und unglaubliche Stimmung machen. Dadurch dass wir das zweite der beiden Tore schießen, müssen wir damit wohl sogar zufrieden sein.

Frage: Warum war das Dortmunder Spiel vor allem in der ersten Hälfte so unstrukturiert?

Weigl: Zum einen hatten wir noch nie in dieser Konstellation zusammengespielt. Da haben wir ein bisschen gebraucht, um uns aneinander zu gewöhnen, die Abstände und unsere Struktur herzustellen. In der Phase sind wir sicher ein Stück weit zu wirr herumgelaufen, weil jeder einzelne zu sehr den Ball haben oder zu viel machen wollte und sich nicht jeder genau auf seine Aufgabe konzentriert hat. In der Halbzeit haben wir uns dann aber gut ausgesprochen. Der Trainer hat die richtigen Worte gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir vieles besser gemacht und teilweise ein Feuerwerk abgeliefert.

Frage: Sie selbst als Dreh- und Angelpunkt erfreuen sich seit einigen Wochen sehr, sehr enger Zuwendung der Gegner. Man hat schon das Gefühl, dass es ein bewusst eingesetztes Mittel der Gegner ist, Julian Weigl zuzustellen. Wie versuchen Sie sich dem zu entziehen und welchen Plan B gibt es für die nahe Zukunft?

Weigl: Gegen Berlin war es nicht so extrem wie in den vergangenen Spielen. Natürlich lassen sie mich nicht frei rumlaufen. Das war vielleicht am Anfang meiner ersten Saison noch so, als ich noch ganz unbekannt mitgespielt habe. Aber ich versuche, mich davon frei zu machen. Es gibt immer Räume, in denen ich anspielbar bin. Oder ich bleibe mal bewusst weg, damit ein Nebenmann den entsprechenden Raum bekommt und ich dann über den zweiten Ball ins Spiel komme. Die Hertha hat es uns sehr schwer gemacht, indem sie sehr tief stand. Sie haben uns erst ab der Mittellinie angelaufen, dort dann aber sehr aggressiv und sehr eng in ihren Abständen. Wir haben es über viele lange Laufwege probiert, dabei aber auch oft die falsche Entscheidung getroffen. Wir haben zu schnell und zu hastig den Ball gespielt.

Frage: Können Sie angesichts von mittlerweile elf Verletzten mit dem Punkt leben oder sagen Sie: Zuhause ist das trotzdem zu wenig?

Weigl: Die personelle Situation jetzt als Ausrede zu nehmen, ist mir zu einfach. Wir hatten auch heute elf Spieler auf dem Platz stehen, wir trainieren jeden Tag zusammen und kennen uns sehr gut. Natürlich hätten wir uns gewünscht, in Führung zu gehen, dann wäre das Spiel sicher ganz anders gelaufen. Stattdessen kriegen wir das 0:1, haben aber trotz der Personallage nicht aufgesteckt und weiter mutig nach vorne gespielt.

Frage: Wird Ihnen angesichts von mittlerweile elf verletzten Profis im Hinblick auf das Champions-League-Spiel am Dienstag in Lissabon ein bisschen bange?

Weigl: Nein! Natürlich hätten wir all die verletzten Jungs gerne dabei. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Wir müssen das jetzt so annehmen. Der Trainer wird wieder Lösungen finden und eine schlagkräftige Truppe in Schwarz-Gelb auf den Platz bringen.

[nh]

Julian Weigl ist erst 21 – aber schon Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Borussia Dortmund. Beim 1:1 in einem turbulenten Freitagabendspiel gegen Hertha BSC war der Nationalspieler ein Ruhepol - auf dem Platz und auch nach dem Spiel. Der EM-Fahrer bezog Stellung zur Struktur im BVB-Spiel, der Verletztenmisere und blickte voraus auf das Champions-League-Spiel am Dienstag bei Sporting Lissabon. DFB.de hat mitgeschrieben.

Frage: Herr Weigl, wann haben Sie zuletzt einem so turbulenten Spiel beigewohnt - sei es mit dem BVB oder der Nationalmannschaft?

Julian Weigl: Puh, ich musste es jedenfalls erst einmal sacken lassen. Es war so unheimlich viel drin und unglaublich turbulent, speziell die zweite Hälfte. Unterm Strich ist es jetzt ein Punkt. Lieber hätten wir gewonnen, auch für unsere Fans, die sich auch bei den Temperaturen hier reinstellen und unglaubliche Stimmung machen. Dadurch dass wir das zweite der beiden Tore schießen, müssen wir damit wohl sogar zufrieden sein.

Frage: Warum war das Dortmunder Spiel vor allem in der ersten Hälfte so unstrukturiert?

Weigl: Zum einen hatten wir noch nie in dieser Konstellation zusammengespielt. Da haben wir ein bisschen gebraucht, um uns aneinander zu gewöhnen, die Abstände und unsere Struktur herzustellen. In der Phase sind wir sicher ein Stück weit zu wirr herumgelaufen, weil jeder einzelne zu sehr den Ball haben oder zu viel machen wollte und sich nicht jeder genau auf seine Aufgabe konzentriert hat. In der Halbzeit haben wir uns dann aber gut ausgesprochen. Der Trainer hat die richtigen Worte gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir vieles besser gemacht und teilweise ein Feuerwerk abgeliefert.

Frage: Sie selbst als Dreh- und Angelpunkt erfreuen sich seit einigen Wochen sehr, sehr enger Zuwendung der Gegner. Man hat schon das Gefühl, dass es ein bewusst eingesetztes Mittel der Gegner ist, Julian Weigl zuzustellen. Wie versuchen Sie sich dem zu entziehen und welchen Plan B gibt es für die nahe Zukunft?

Weigl: Gegen Berlin war es nicht so extrem wie in den vergangenen Spielen. Natürlich lassen sie mich nicht frei rumlaufen. Das war vielleicht am Anfang meiner ersten Saison noch so, als ich noch ganz unbekannt mitgespielt habe. Aber ich versuche, mich davon frei zu machen. Es gibt immer Räume, in denen ich anspielbar bin. Oder ich bleibe mal bewusst weg, damit ein Nebenmann den entsprechenden Raum bekommt und ich dann über den zweiten Ball ins Spiel komme. Die Hertha hat es uns sehr schwer gemacht, indem sie sehr tief stand. Sie haben uns erst ab der Mittellinie angelaufen, dort dann aber sehr aggressiv und sehr eng in ihren Abständen. Wir haben es über viele lange Laufwege probiert, dabei aber auch oft die falsche Entscheidung getroffen. Wir haben zu schnell und zu hastig den Ball gespielt.

Frage: Können Sie angesichts von mittlerweile elf Verletzten mit dem Punkt leben oder sagen Sie: Zuhause ist das trotzdem zu wenig?

Weigl: Die personelle Situation jetzt als Ausrede zu nehmen, ist mir zu einfach. Wir hatten auch heute elf Spieler auf dem Platz stehen, wir trainieren jeden Tag zusammen und kennen uns sehr gut. Natürlich hätten wir uns gewünscht, in Führung zu gehen, dann wäre das Spiel sicher ganz anders gelaufen. Stattdessen kriegen wir das 0:1, haben aber trotz der Personallage nicht aufgesteckt und weiter mutig nach vorne gespielt.

Frage: Wird Ihnen angesichts von mittlerweile elf verletzten Profis im Hinblick auf das Champions-League-Spiel am Dienstag in Lissabon ein bisschen bange?

Weigl: Nein! Natürlich hätten wir all die verletzten Jungs gerne dabei. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Wir müssen das jetzt so annehmen. Der Trainer wird wieder Lösungen finden und eine schlagkräftige Truppe in Schwarz-Gelb auf den Platz bringen.

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