Julian Korb: Mit Trikots im Kabinengang fing alles an

Acht selbst ausgebildete Jugendspieler stehen aktuell im erweiterten Kader, Julian Korb ist dabei wie so viele den typischen Weg gegangen. Der heute 23-Jährige wurde in der Jugend fußballerisch ausgebildet und reifte daneben auch charakterlich. Dabei verlief sein Weg natürlich nicht immer problemlos.

Korbs Weg nicht immer reibungslos

Nach seinem Profidebüt im Mai 2012 kam er in der darauf folgenden Saison nur in der U 23 in der Regionalliga zum Einsatz. Im Sommer 2013 stand eine Ausleihe im Raum, die sich jedoch zerschlug, unter anderem auch aufgrund guter Trainingsleistungen.

Danach ging alles ganz schnell. Im Herbst schaffte der Rechtsverteidiger den endgültigen Durchbruch in der Bundesliga und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil in Favres System. Im März 2014 feierte er sein Debüt bei der U 21-Nationalmannschaft und steht aktuell im erweiterten Kader für die Europameisterschaft in der Tschechischen Republik (17. bis 30. Juni). Seinen Vertrag hat er bis 2018 verlängert.

Was hat Korb in den Jahren gelernt, was kann er anderen Talenten mit auf den Weg geben? "Es war schon schwer, geduldig zu bleiben, weil man immer spielen und den nächsten Schritt machen möchte. Wichtig ist es, dass man ein gutes Umfeld hat, das einen berät. In erster Linie gehören Geduld, aber auch ein wenig Glück dazu." Und zur Motivation manchmal auch Trikots im Kabinengang.

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Borussia Mönchengladbachs Nachwuchsleistungszentrum wird seit Jahren mit drei Sternen ausgezeichnet. Insgesamt 20 Spieler haben seit dem Umzug in den Borussia-Park den Sprung zu den Profis geschafft, darunter auch U 21-Nationalspieler Julian Korb. DFB.de stellt den "Fohlenstall" näher vor.

Der Kabinengang ist bestens präpariert. Große, gerahmte Fotos ehemaliger Jugendspieler säumen den Weg in das Allerheiligste von Borussia Mönchengladbach. Sie sollen motivieren. Und sie sollen vor allem zeigen, was für den Nachwuchs beim fünfmaligen Meister möglich ist. "Hier könnte auch mal ein Foto von dir hängen", scheinen die Bilder geradezu zu schreien.

Bei Julian Korb hat das funktioniert. "Es gab viele Momente, in denen ich gedacht habe: 'Da willst du auch mal hängen'", sagt der U 21-Nationalspieler, der 2006 vom MSV Duisburg in die C-Jugend der Borussia wechselte. "Als ich damals zur Borussia gekommen bin, war hier noch alles relativ neu. Von der Jugendarbeit her gehört Borussia inzwischen mit zu den besten Klubs in Deutschland", so Korb.

Seit 2004 haben es 20 Talente aus dem Gladbacher Nachwuchsleistungszentrum in die Bundesliga geschafft. Möglich wurde das in erster Linie durch den Umzug in das neue Stadion vor elf Jahren und den heutigen Manager Max Eberl. "Der Stein des Anstoßes war damals, dass die Borussia die alten Werte wiederbeleben wollte: Wir wollen irgendwann einmal einen Drittel des Kaders der ersten Mannschaft mit Jugendspielern besetzen. Den Weg ist Max Eberl gegangen, er hat den Einstieg gefunden", sagt Roland Virkus, der 2008 Eberl als Nachwuchsdirektor ablöste.

Kurze Wege, vorbildliche Infrastruktur

Zu Bökelberg-Zeiten trainierte der Nachwuchs auf einem Aschenplatz ohne Flutlicht. Die Trainerkabine war ganze vier Quadratmeter groß. Das hatte einen gewissen Charme, keine Frage, goldene Zukunftsperspektiven allerdings nicht. Doch die Bedingungen sind mit dem neuen Stadion professioneller geworden, die Wege kurz, die Infrastruktur vorbildlich.

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"Der Borussia-Park war die weitreichendste Entscheidung, die der Klub in den letzten zwanzig Jahren getroffen hat. Weil er eine überragende Infrastruktur bietet, um konkurrenzfähig zu sein. Die Infrastruktur ist das Fundament, um erfolgreich zu sein", sagt Eberl, der vor Virkus vier Jahre lang die Nachwuchsarbeit leitete.

Zur Infrastruktur gehört auch das in den Borussia-Park integrierte Internat für bis zu zwölf Talente, die dort im Rahmen der sportlichen, aber auch ebenso wichtigen schulischen Ausbildung eine intensive Betreuung erfahren. 2013 erhielten die Borussia und insgesamt drei Schulen in Mönchengladbach vom DFB durch ihre Kooperation und somit eine engere Verzahnung von Leistungssport und Schule die Zertifizierung als "Eliteschule des Fußballs".

Marko Marin als Initialzündung

Initialzündung war neben der Infrastruktur die Verpflichtung des früheren Nationalspielers Marko Marin 2005 und dessen anschließender Sprung zu den Profis. Weitere Talente konnten von der Durchlässigkeit in die erste Mannschaft überzeugt und verpflichtet werden, parallel wurde weiter in das Leistungszentrum investiert.

Cheftrainer Lucien Favre kennt heute ab der U 17 jedes Top-Talent und jede Entwicklungsstufe. Von der U 9 bis zur Lizenzmannschaft herrscht eine enge Bindung und Verzahnung. Eine sogenannte Toptalente-Gruppe trainiert regelmäßig mit Co-Trainer Manfred Stefes, der so auf mögliche Bedürfnisse der Profis sofort reagieren kann. "Mit Tony Jantschke, Marc-André ter Stegen oder Patrick Herrmann zum Beispiel haben wir Werte geschaffen. Das kann man gar nicht in einem Geldwert greifen", sagt Virkus.

Drei Sterne für den Nachwuchs

Es ist also kein Wunder, dass Borussias Nachwuchsleistungszentrum vor gut einem Jahr mal wieder mit drei Sternen ausgezeichnet wurde. Acht verschiedene Kategorien werden von den Experten der von der DFL beauftragten Firma Double Pass untersucht, darunter Dinge wie Personal, Strategie und Finanzen, Kommunikation und Kooperation sowie Effektivität und Durchlässigkeit.

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Acht selbst ausgebildete Jugendspieler stehen aktuell im erweiterten Kader, Julian Korb ist dabei wie so viele den typischen Weg gegangen. Der heute 23-Jährige wurde in der Jugend fußballerisch ausgebildet und reifte daneben auch charakterlich. Dabei verlief sein Weg natürlich nicht immer problemlos.

Korbs Weg nicht immer reibungslos

Nach seinem Profidebüt im Mai 2012 kam er in der darauf folgenden Saison nur in der U 23 in der Regionalliga zum Einsatz. Im Sommer 2013 stand eine Ausleihe im Raum, die sich jedoch zerschlug, unter anderem auch aufgrund guter Trainingsleistungen.

Danach ging alles ganz schnell. Im Herbst schaffte der Rechtsverteidiger den endgültigen Durchbruch in der Bundesliga und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil in Favres System. Im März 2014 feierte er sein Debüt bei der U 21-Nationalmannschaft und steht aktuell im erweiterten Kader für die Europameisterschaft in der Tschechischen Republik (17. bis 30. Juni). Seinen Vertrag hat er bis 2018 verlängert.

Was hat Korb in den Jahren gelernt, was kann er anderen Talenten mit auf den Weg geben? "Es war schon schwer, geduldig zu bleiben, weil man immer spielen und den nächsten Schritt machen möchte. Wichtig ist es, dass man ein gutes Umfeld hat, das einen berät. In erster Linie gehören Geduld, aber auch ein wenig Glück dazu." Und zur Motivation manchmal auch Trikots im Kabinengang.