Julian Draxler: "Wir werden bereit sein"

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Elf Länderspiele, einmal sogar als Kapitän - und auf Schalke ein Star. Julian Draxler ist mit 20 Jahren noch jung, erlebt hat er schon viel. In Brasilien werden seine Erfahrungen um eine WM bereichert. Der Offensivspieler hat es in den 23er-Kader der deutschen Nationalmannschaft geschafft. Im Campo Bahia hat er sich mit Redakteur Steffen Lüdeke hingesetzt und im DFB.de-Interview über den rasanten Verlauf seiner Karriere gesprochen.

DFB.de: Herr Draxler, wie froh sind Sie, dass Matthias Ginter vom Bundestrainer in den 23er-Kader für die WM berufen wurde?

Julian Draxler: Ich ahne, worauf Sie hinaus wollen. Das Alter…

DFB.de: Stimmt. Ginter ist noch ein wenig jünger als Sie.

Draxler: Für mich es schön, dieses Etikett nun los zu sein – jüngster Spieler. Wobei ich nicht glaube, dass viele hier wissen, dass er jünger ist als ich. Er ist sehr ruhig, sehr überlegt, sonderlich jung wirkt er nicht. Ich befürchte, dass viele noch immer mich für den Jüngsten halten. (lacht)

DFB.de: Es gibt kaum einen Jugendrekord, den Sie nicht halten. In Hamburg kam neulich ein weiterer hinzu - jüngster Kapitän des A-Teams.

Draxler: Für mich war das eine große Ehre. Aber ich weiß sehr wohl, dass fast alle arrivierten Spieler damals nicht dabei gewesen sind. Es hat eher die U 21 gespielt. Und dennoch hat es mich stolz gemacht, dass mich der Bundestrainer in diesem Spiel für dieses Amt gewählt hat. Es bringt sein Vertrauen zum Ausdruck und ist für mich damit eine schöne Bestätigung.

DFB.de: Nach dem Spiel in Hamburg ging es für zehn Tage ins Trainingslager nach Südtirol. Den schlimmen Unfall mal ausgeklammert - wie haben Sie die Zeit dort erlebt?

Draxler: Ich bin in der Saison auf Schalke durch einige Täler gegangen. Ich hatte ein paar Verletzungen, hatte aber auch einfach ein Leistungstief. Umso mehr freut es mich, dass ich den Bundestrainer in Südtirol davon überzeugen konnte, dass sich bereit bin, dass ich gut vorbereitet bin und dass er sich auf mich verlassen kann. Als Mannschaft haben wir sehr gut gearbeitet, jeder einzelne Spieler hat gut gearbeitet. Auch ich.

DFB.de: Sie sprechen selber von einem Leistungstief. Wie haben Sie es geschafft, sich daraus zu befreien?

Draxler: Ich habe einiges hinterfragt. Dieser Prozess ist nicht einfach. Für mich ging es ziemlich lange ziemlich steil nach oben. Noch im Jahr davor lief es richtig gut, da fällt es einem schwer zu akzeptieren, dass man einige Dinge ändern muss. Aber ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich erkannt hatte, dass ich neue Wege gehen muss. Ich habe das über harte Arbeit geschafft, habe mich zu 100 Prozent auf den Fußball konzentriert und alles weggelassen, was davon abgelenkt hat. Ich habe viel nachgedacht und versucht, an einzelnen Schrauben zu drehen. In der Rückrunde ist mir das gut gelungen, gerade noch rechtzeitig, um in den letzten Spielen wieder meine Leistung bringen zu können.

DFB.de: Nach dem Trainingslager wurde medial auch Ihr Name diskutiert, als es darum ging, welche Spieler den Sprung in den endgültigen Kader nicht schaffen könnten. Haben Sie dies mitbekommen? War das für Sie relevant?

Draxler: Registriert habe ich es schon, obwohl ich sonst nicht verdächtig bin, sonderlich viel in der Zeitung zu lesen. Aber wenn man bei der Nationalmannschaft ist, kann man sich kaum davor schützen, auch die öffentlichen Diskussionen wahrzunehmen. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich darüber gefreut hätte, aber es ist nicht so, dass mich das belastet. Für mich ging es ja nicht darum, die Medien zu überzeugen, sondern darum, den Bundestrainer zu überzeugen. Und das ist mir zum Glück gelungen. Ich habe im Training Vollgas gegeben und wurde letztlich dafür belohnt.

DFB.de: Vor der EM 2012 waren Sie im Rahmen des Trainingslagers zum ersten Mal beim DFB-Team, damals haben Sie den Sprung zum Turnier nicht geschafft. Die Enttäuschung wäre diesmal aber viel größer gewesen, oder?

Draxler: Stimmt. Damals war es für mich ein Riesenerlebnis, überhaupt in den Kader berufen worden zu sein. Ich war auch damals ehrgeizig, aber ich war auch realistisch. Diesmal bin ich mit anderen Ansprüchen zur Vorbereitung gefahren. Trotz meiner wechselhaften Saison hatte ich an mich selber die Erwartung, so überzeugend zu trainieren, dass der Bundestrainer nicht am mir vorbeikommt.

DFB.de: Das ist Ihnen gelungen. Nicht wenige Beobachter attestieren Ihnen auch hier in Brasilien, dass Sie mit neuer, alter Lockerheit trainieren. Es wirkt, also seien Sie gut drauf. Empfinde Sie dies auch so?

Draxler: Da kann ich ja schlecht nein sagen. (lacht) Aber es ist so: Ich fühle ich viel besser, nach meiner Verletzung bin ich wieder topfit. Ich habe mich aus einer schwierigen Situation befreit, mein Selbstvertrauen ist wieder groß. Ich bin froh und dankbar, dass ich hier dabei sein darf. Mir ist dies aber nicht zugeflogen, mir wurde nichts geschenkt. Dass ich dieses Erlebnis bei der WM machen darf, habe ich mir hart erarbeitet.

DFB.de: Der Fußball steht hier klar im Fokus, die Tage sind von Training, Besprechungen und Pflege dominiert. Nur Fußball geht aber nicht. Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

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Draxler: Ich bin mittlerweile sehr gut in die Gruppe hier integriert. Nicht nur mit meinem Schalker Kollegen Benni Höwedes verstehe ich mich gut, eigentlich harmoniert es mit allen. Wir haben wirklich viel Spaß zusammen, unterhalten uns. Langweilig war mir hier noch nie.

DFB.de: Haben Sie Bücher dabei?

Draxler: Ja, unter anderem die Biografie von David Beckham. Die habe ich zwar schon mal gelesen, aber noch mal schadet ja nicht.

DFB.de: Den Roman, den Ihr Cousin Markus Draxler geschrieben hat, haben Sie nicht dabei?

Draxler: Nein, den habe ich schon durch. Ich war selber überrascht, dass er so ein gutes Buch schreiben kann. Ganz ehrlich: Ich hätte ihm das so nicht zugetraut. Aber das Buch ist wirklich super geworden. Und wenn wir schon dabei sind, Schleichwerbung zu machen: Ich kann das Buch nur jedem empfehlen.

DFB.de: Dann sollte wir auch den Titel nennen, auch wenn Ihrem Cousin dabei ein Fehler passiert ist.

Draxler: Das Buch heißt: "Der Himmel ist blau". Was soll daran falsch sein?

DFB.de: Müsste es aus Ihrer Sicht nicht heißen: "Der Himmel ist königsblau"?

Draxler: Ach so. (lacht gequält) Aber damit hätten die Nicht-Fußballfans nicht so viel anfangen können.

DFB.de: Beneiden Sie ihn um die Fähigkeit, schreiben zu können?

Draxler: Es ist ja nicht so, dass ich nicht schreiben kann. Ich war ja in der Schule. (lacht) Aber es stimmt schon: Ich würde mir nicht zutrauen, ein Buch zu schreiben. Und schon gar nicht einen Roman. Aber die Aufteilung der Talente finde ich ganz gut. Ich bin ganz froh, dass ich der Fußballer und nicht der Schriftsteller Draxler bin.

DFB.de: Seit vier Tagen sind Sie mittlerweile in Brasilien. Es wird viel über das Klima und die große Umstellung gesprochen. Wie gut haben Sie sich schon an die Verhältnisse hier gewöhnt?

Draxler: Am ersten Tag habe ich schon geschluckt. Aber mit jeder Einheit steigt die Gewöhnung. Mittlerweile geht es schon viel besser. Und bis zum ersten Spiel sind ja auch noch ein paar Tage. Ich bin sicher, dass wir mit der Temperatur am kommenden Montag keine Schwierigkeiten haben werden.

DFB.de: Am Mittwoch wurde der Spieltag simuliert, das Training wurde in die Mittagshitze gelegt. Zur Simulation gehörte auch ein angepasster Ernährungsplan. Zum Frühstück gab es auch warme Speisen. Was haben Sie am Mittwoch früh gegessen?

Draxler: Ich habe selber noch nie ein Spiel um 13 Uhr gemacht. Deswegen habe ich mich bei unseren Engländern erkundigt, wie sie damit umgehen, was sie vor dem Spiel so essen. In der Premier League finden die Spiele ja teilweise am Mittag statt. Mir fällt es schwer, bereits am Morgen Pasta zu essen, deswegen habe ich lieber ausgiebig gefrühstückt, mit Müsli, mit Brötchen, mit Rührei.

DFB.de: Im Rahmen der USA-Reise im Sommer 2013 haben Sie ähnlich klimatische Verhältnisse erlebt wie jetzt hier in Brasilien. Im Spiel gegen Ecuador wurden Sie in der 55. Minute ausgewechselt, danach haben Sie gesagt, dass Sie froh darüber waren…

Draxler: Das stimmt, damals war es wirklich brutal warm in Miami. Ich denke aber, dass es bei der WM völlig anders sein wird.

DFB.de: Warum?

Draxler: Aus vielen Gründen. Ich war in dieser Saison ein paarmal verletzt. Das war jeweils bitter, aus der Sicht heute hat dies aber den Vorteil, dass ich während der Saison ein paar Wochen Auszeit hatte. Generell kann ich für mich ganz klar sagen, dass ich in viel fitterem Zustand bin, als ich dies vor einem Jahr war. Außerdem werden alle Spieler bei der WM auch von Euphorie getragen. Und: Wir alle haben eine sehr gute Vorbereitung hinter uns. Wir werden bereit sein - so viel steht fest.

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Elf Länderspiele, einmal sogar als Kapitän - und auf Schalke ein Star. Julian Draxler ist mit 20 Jahren noch jung, erlebt hat er schon viel. In Brasilien werden seine Erfahrungen um eine WM bereichert. Der Offensivspieler hat es in den 23er-Kader der deutschen Nationalmannschaft geschafft. Im Campo Bahia hat er sich mit Redakteur Steffen Lüdeke hingesetzt und im DFB.de-Interview über den rasanten Verlauf seiner Karriere gesprochen.

DFB.de: Herr Draxler, wie froh sind Sie, dass Matthias Ginter vom Bundestrainer in den 23er-Kader für die WM berufen wurde?

Julian Draxler: Ich ahne, worauf Sie hinaus wollen. Das Alter…

DFB.de: Stimmt. Ginter ist noch ein wenig jünger als Sie.

Draxler: Für mich es schön, dieses Etikett nun los zu sein – jüngster Spieler. Wobei ich nicht glaube, dass viele hier wissen, dass er jünger ist als ich. Er ist sehr ruhig, sehr überlegt, sonderlich jung wirkt er nicht. Ich befürchte, dass viele noch immer mich für den Jüngsten halten. (lacht)

DFB.de: Es gibt kaum einen Jugendrekord, den Sie nicht halten. In Hamburg kam neulich ein weiterer hinzu - jüngster Kapitän des A-Teams.

Draxler: Für mich war das eine große Ehre. Aber ich weiß sehr wohl, dass fast alle arrivierten Spieler damals nicht dabei gewesen sind. Es hat eher die U 21 gespielt. Und dennoch hat es mich stolz gemacht, dass mich der Bundestrainer in diesem Spiel für dieses Amt gewählt hat. Es bringt sein Vertrauen zum Ausdruck und ist für mich damit eine schöne Bestätigung.

DFB.de: Nach dem Spiel in Hamburg ging es für zehn Tage ins Trainingslager nach Südtirol. Den schlimmen Unfall mal ausgeklammert - wie haben Sie die Zeit dort erlebt?

Draxler: Ich bin in der Saison auf Schalke durch einige Täler gegangen. Ich hatte ein paar Verletzungen, hatte aber auch einfach ein Leistungstief. Umso mehr freut es mich, dass ich den Bundestrainer in Südtirol davon überzeugen konnte, dass sich bereit bin, dass ich gut vorbereitet bin und dass er sich auf mich verlassen kann. Als Mannschaft haben wir sehr gut gearbeitet, jeder einzelne Spieler hat gut gearbeitet. Auch ich.

DFB.de: Sie sprechen selber von einem Leistungstief. Wie haben Sie es geschafft, sich daraus zu befreien?

Draxler: Ich habe einiges hinterfragt. Dieser Prozess ist nicht einfach. Für mich ging es ziemlich lange ziemlich steil nach oben. Noch im Jahr davor lief es richtig gut, da fällt es einem schwer zu akzeptieren, dass man einige Dinge ändern muss. Aber ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich erkannt hatte, dass ich neue Wege gehen muss. Ich habe das über harte Arbeit geschafft, habe mich zu 100 Prozent auf den Fußball konzentriert und alles weggelassen, was davon abgelenkt hat. Ich habe viel nachgedacht und versucht, an einzelnen Schrauben zu drehen. In der Rückrunde ist mir das gut gelungen, gerade noch rechtzeitig, um in den letzten Spielen wieder meine Leistung bringen zu können.

DFB.de: Nach dem Trainingslager wurde medial auch Ihr Name diskutiert, als es darum ging, welche Spieler den Sprung in den endgültigen Kader nicht schaffen könnten. Haben Sie dies mitbekommen? War das für Sie relevant?

Draxler: Registriert habe ich es schon, obwohl ich sonst nicht verdächtig bin, sonderlich viel in der Zeitung zu lesen. Aber wenn man bei der Nationalmannschaft ist, kann man sich kaum davor schützen, auch die öffentlichen Diskussionen wahrzunehmen. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich darüber gefreut hätte, aber es ist nicht so, dass mich das belastet. Für mich ging es ja nicht darum, die Medien zu überzeugen, sondern darum, den Bundestrainer zu überzeugen. Und das ist mir zum Glück gelungen. Ich habe im Training Vollgas gegeben und wurde letztlich dafür belohnt.

DFB.de: Vor der EM 2012 waren Sie im Rahmen des Trainingslagers zum ersten Mal beim DFB-Team, damals haben Sie den Sprung zum Turnier nicht geschafft. Die Enttäuschung wäre diesmal aber viel größer gewesen, oder?

Draxler: Stimmt. Damals war es für mich ein Riesenerlebnis, überhaupt in den Kader berufen worden zu sein. Ich war auch damals ehrgeizig, aber ich war auch realistisch. Diesmal bin ich mit anderen Ansprüchen zur Vorbereitung gefahren. Trotz meiner wechselhaften Saison hatte ich an mich selber die Erwartung, so überzeugend zu trainieren, dass der Bundestrainer nicht am mir vorbeikommt.

DFB.de: Das ist Ihnen gelungen. Nicht wenige Beobachter attestieren Ihnen auch hier in Brasilien, dass Sie mit neuer, alter Lockerheit trainieren. Es wirkt, also seien Sie gut drauf. Empfinde Sie dies auch so?

Draxler: Da kann ich ja schlecht nein sagen. (lacht) Aber es ist so: Ich fühle ich viel besser, nach meiner Verletzung bin ich wieder topfit. Ich habe mich aus einer schwierigen Situation befreit, mein Selbstvertrauen ist wieder groß. Ich bin froh und dankbar, dass ich hier dabei sein darf. Mir ist dies aber nicht zugeflogen, mir wurde nichts geschenkt. Dass ich dieses Erlebnis bei der WM machen darf, habe ich mir hart erarbeitet.

DFB.de: Der Fußball steht hier klar im Fokus, die Tage sind von Training, Besprechungen und Pflege dominiert. Nur Fußball geht aber nicht. Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

[bild2]

Draxler: Ich bin mittlerweile sehr gut in die Gruppe hier integriert. Nicht nur mit meinem Schalker Kollegen Benni Höwedes verstehe ich mich gut, eigentlich harmoniert es mit allen. Wir haben wirklich viel Spaß zusammen, unterhalten uns. Langweilig war mir hier noch nie.

DFB.de: Haben Sie Bücher dabei?

Draxler: Ja, unter anderem die Biografie von David Beckham. Die habe ich zwar schon mal gelesen, aber noch mal schadet ja nicht.

DFB.de: Den Roman, den Ihr Cousin Markus Draxler geschrieben hat, haben Sie nicht dabei?

Draxler: Nein, den habe ich schon durch. Ich war selber überrascht, dass er so ein gutes Buch schreiben kann. Ganz ehrlich: Ich hätte ihm das so nicht zugetraut. Aber das Buch ist wirklich super geworden. Und wenn wir schon dabei sind, Schleichwerbung zu machen: Ich kann das Buch nur jedem empfehlen.

DFB.de: Dann sollte wir auch den Titel nennen, auch wenn Ihrem Cousin dabei ein Fehler passiert ist.

Draxler: Das Buch heißt: "Der Himmel ist blau". Was soll daran falsch sein?

DFB.de: Müsste es aus Ihrer Sicht nicht heißen: "Der Himmel ist königsblau"?

Draxler: Ach so. (lacht gequält) Aber damit hätten die Nicht-Fußballfans nicht so viel anfangen können.

DFB.de: Beneiden Sie ihn um die Fähigkeit, schreiben zu können?

Draxler: Es ist ja nicht so, dass ich nicht schreiben kann. Ich war ja in der Schule. (lacht) Aber es stimmt schon: Ich würde mir nicht zutrauen, ein Buch zu schreiben. Und schon gar nicht einen Roman. Aber die Aufteilung der Talente finde ich ganz gut. Ich bin ganz froh, dass ich der Fußballer und nicht der Schriftsteller Draxler bin.

DFB.de: Seit vier Tagen sind Sie mittlerweile in Brasilien. Es wird viel über das Klima und die große Umstellung gesprochen. Wie gut haben Sie sich schon an die Verhältnisse hier gewöhnt?

Draxler: Am ersten Tag habe ich schon geschluckt. Aber mit jeder Einheit steigt die Gewöhnung. Mittlerweile geht es schon viel besser. Und bis zum ersten Spiel sind ja auch noch ein paar Tage. Ich bin sicher, dass wir mit der Temperatur am kommenden Montag keine Schwierigkeiten haben werden.

DFB.de: Am Mittwoch wurde der Spieltag simuliert, das Training wurde in die Mittagshitze gelegt. Zur Simulation gehörte auch ein angepasster Ernährungsplan. Zum Frühstück gab es auch warme Speisen. Was haben Sie am Mittwoch früh gegessen?

Draxler: Ich habe selber noch nie ein Spiel um 13 Uhr gemacht. Deswegen habe ich mich bei unseren Engländern erkundigt, wie sie damit umgehen, was sie vor dem Spiel so essen. In der Premier League finden die Spiele ja teilweise am Mittag statt. Mir fällt es schwer, bereits am Morgen Pasta zu essen, deswegen habe ich lieber ausgiebig gefrühstückt, mit Müsli, mit Brötchen, mit Rührei.

DFB.de: Im Rahmen der USA-Reise im Sommer 2013 haben Sie ähnlich klimatische Verhältnisse erlebt wie jetzt hier in Brasilien. Im Spiel gegen Ecuador wurden Sie in der 55. Minute ausgewechselt, danach haben Sie gesagt, dass Sie froh darüber waren…

Draxler: Das stimmt, damals war es wirklich brutal warm in Miami. Ich denke aber, dass es bei der WM völlig anders sein wird.

DFB.de: Warum?

Draxler: Aus vielen Gründen. Ich war in dieser Saison ein paarmal verletzt. Das war jeweils bitter, aus der Sicht heute hat dies aber den Vorteil, dass ich während der Saison ein paar Wochen Auszeit hatte. Generell kann ich für mich ganz klar sagen, dass ich in viel fitterem Zustand bin, als ich dies vor einem Jahr war. Außerdem werden alle Spieler bei der WM auch von Euphorie getragen. Und: Wir alle haben eine sehr gute Vorbereitung hinter uns. Wir werden bereit sein - so viel steht fest.