Jürgen Klinsmann: "Wir können es nur als Einheit schaffen"

David Odonkor steht auf dem Trainingsplatz des noblen Forte-Village-Resorts in der Mitte eines Kreises, den seine 20 Kollegen und die Trainer bilden. Der Neuling von Borussia Dortmund nimmt all seinen Mut zusammen und ruft so laut es geht: "Wir sind ein..." Der Rest der Truppe stimmt daraufhin ein: "...Team." Dreimal, kurz hintereinander, brüllen sie das.

"Wir sind ein Team", uns bringt auf unserem geplanten Weg zum WM-Titel so schnell nichts auseinander, lautet die klare Botschaft, die Bundestrainer Jürgen Klinsmann nicht nur den anwesenden Journalisten zum Start des Trainingslagers in Pula auf Sardinien deutlich vermitteln will.

Nach der WM 2002 in Südkorea und Japan hatten Spieler und Trainer den Einzug ins Finale vorwiegend dem "Geist von Miyazaki" zugeschrieben. Der 54er "Geist von Spiez" ist ohnehin schon Legende. Nun soll der "Geist von Pula" bzw. der "Geist von Genf" - am Genfer See liegt ab 21. Mai der Schwerpunkt der WM-Vorbereitung - die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu einem neuerlichen Höhenflug bei der WM im eigenen Land führen.

"Teamgeist ist das Fundament unseres Erfolges. Jeder Spieler hat sich für die Mannschaft aufzuopfern. Wenn das stimmt, gibt das Selbstvertrauen und ein Gefühl der Stärke", verkündete Klinsmann. Ex-Kapitän Oliver Kahn ergänzte: "Wie weit man mit Spirit kommen kann, haben wir 2002 gezeigt."

Um die WM-Mannschaft zusammenzuschweißen, wurden auch die Familien der Spieler einbezogen. Ein Großteil der Spielerfrauen mitsamt Kindern hat das bisher einmalige Angebot eines Bundestrainers angenommen, den ersten Teil der WM-Vorbereitung auf Sardinien zusammen mit ihren Männern zu verbringen. "Das ist wichtig und lockert die Atmosphäre auf", erklärt Joachim Löw.

Auch der ehemalige Handball-Nationalspieler Jörg Löhr, inzwischen einer der anerkanntesten Mental- und Personaltrainer, hebt die Bedeutung so einer Maßnahme hervor. "Zu dieser Entscheidung kann ich Jürgen Klinsmann nur gratulieren. In einem psychologisch wichtigen Moment, in dem die Spieler aus dem Alltag heraus auf ein Ereignis zusteuern, das viel von ihnen abverlangt, macht er etwas ganz Entscheidendes: Er stellt den Spielern ihren wichtigsten Ansprechpartner zur Seite", lobt Löhr in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt.

Donnerstag gemeinsames Barbecue mit Familien

"Teambildung" heißt das Zauberwort, das neben den eigentlichen Trainingseinheiten das wichtigste Element der WM-Vorbereitung sein wird. Gruppenerlebnisse sollen die Gemeinschaft stärken. Dafür planen Klinsmann und sein Assitent Löw schon einmal ein Beachvolleyball- oder Basketball-Turnier. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten sollen den Teamgeist fördern. Am Donnerstagabend fand mit Kind und Kegel ein Barbecue statt. Am Mittwochabend saßen alle gemeinsam vor dem Fernseher, um das Champions-League-Finale anzugucken.

Eine ganz wichtige Rolle nimmt auch Psychologe Hans-Dieter Hermann, den Klinsmann gleich zu Beginn seiner Amtszeit in den Trainerstab der DFB-Auswahl integriert hat, in den kommenden Wochen ein. "Wir werden uns mit ihm, das ein oder andere einfallen lassen", sagt Löw. Dazu gehören insbesondere Einzel- und Gruppengespräche über die Zielsetzung oder auch über Varianten des Stressabbaus.

Die Spieler sollen letzendlich bis zum Start ins WM-Turnier am 9. Juni gegen Costa Rica verinnerlicht haben, dass immer das Interesse der Mannschaft über dem Interesse des Einzelnen steht. "Man kann als Einzelner nur glänzen, wenn die Mannschaftsleistung stimmt", weiß auch Kapitän Michael Ballack: "Wir können nur Erfolg haben, wenn wir als Team funktionieren." Im Endeffekt sei aber wiederum alles abhängig von positiven Ergebnissen, so der künftige Chelsea-Profi weiter: "Wenn die ausbleiben, kommt Kritik auf."

[sid]


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David Odonkor steht auf dem Trainingsplatz des noblen Forte-Village-Resorts in der Mitte eines Kreises, den seine 20 Kollegen und die Trainer bilden. Der Neuling von Borussia Dortmund nimmt all seinen Mut zusammen und ruft so laut es geht: "Wir sind ein..." Der Rest der Truppe stimmt daraufhin ein: "...Team." Dreimal, kurz hintereinander, brüllen sie das.



"Wir sind ein Team", uns bringt auf unserem geplanten Weg zum
WM-Titel so schnell nichts auseinander, lautet die klare Botschaft, die Bundestrainer Jürgen Klinsmann nicht nur den anwesenden Journalisten zum Start des Trainingslagers in Pula auf Sardinien deutlich vermitteln will.



Nach der WM 2002 in Südkorea und Japan hatten Spieler und
Trainer den Einzug ins Finale vorwiegend dem "Geist von Miyazaki"
zugeschrieben. Der 54er "Geist von Spiez" ist ohnehin schon
Legende. Nun soll der "Geist von Pula" bzw. der "Geist von Genf" - am Genfer See liegt ab 21. Mai der Schwerpunkt der WM-Vorbereitung - die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu einem neuerlichen Höhenflug bei der WM im eigenen Land führen.



"Teamgeist ist das Fundament unseres Erfolges. Jeder Spieler
hat sich für die Mannschaft aufzuopfern. Wenn das stimmt, gibt das Selbstvertrauen und ein Gefühl der Stärke", verkündete Klinsmann. Ex-Kapitän Oliver Kahn ergänzte: "Wie weit man mit Spirit kommen kann, haben wir 2002 gezeigt."



Um die WM-Mannschaft zusammenzuschweißen, wurden auch die
Familien der Spieler einbezogen. Ein Großteil der Spielerfrauen
mitsamt Kindern hat das bisher einmalige Angebot eines
Bundestrainers angenommen, den ersten Teil der WM-Vorbereitung auf Sardinien zusammen mit ihren Männern zu verbringen. "Das ist
wichtig und lockert die Atmosphäre auf", erklärt Joachim Löw.



Auch der ehemalige Handball-Nationalspieler Jörg Löhr,
inzwischen einer der anerkanntesten Mental- und Personaltrainer,
hebt die Bedeutung so einer Maßnahme hervor. "Zu dieser
Entscheidung kann ich Jürgen Klinsmann nur gratulieren. In einem
psychologisch wichtigen Moment, in dem die Spieler aus dem Alltag
heraus auf ein Ereignis zusteuern, das viel von ihnen abverlangt,
macht er etwas ganz Entscheidendes: Er stellt den Spielern ihren
wichtigsten Ansprechpartner zur Seite", lobt Löhr in einem
Interview mit der Tageszeitung Die Welt.



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Donnerstag gemeinsames Barbecue mit Familien


"Teambildung" heißt das Zauberwort, das neben den eigentlichen
Trainingseinheiten das wichtigste Element der WM-Vorbereitung sein wird. Gruppenerlebnisse sollen die Gemeinschaft stärken. Dafür planen Klinsmann und sein Assitent Löw schon einmal ein
Beachvolleyball- oder Basketball-Turnier. Auch gemeinsame
Freizeitaktivitäten sollen den Teamgeist fördern. Am Donnerstagabend fand mit Kind und Kegel ein Barbecue statt. Am
Mittwochabend saßen alle gemeinsam vor dem Fernseher, um das
Champions-League-Finale anzugucken.



Eine ganz wichtige Rolle nimmt auch Psychologe Hans-Dieter
Hermann, den Klinsmann gleich zu Beginn seiner Amtszeit in den
Trainerstab der DFB-Auswahl integriert hat, in den kommenden Wochen ein. "Wir werden uns mit ihm, das ein oder andere einfallen lassen", sagt Löw. Dazu gehören insbesondere Einzel- und Gruppengespräche über die Zielsetzung oder auch über Varianten des Stressabbaus.



Die Spieler sollen letzendlich bis zum Start ins WM-Turnier am
9. Juni gegen Costa Rica verinnerlicht haben, dass immer das
Interesse der Mannschaft über dem Interesse des Einzelnen steht.
"Man kann als Einzelner nur glänzen, wenn die Mannschaftsleistung
stimmt", weiß auch Kapitän Michael Ballack: "Wir können nur Erfolg haben, wenn wir als Team funktionieren." Im Endeffekt sei aber wiederum alles abhängig von positiven Ergebnissen, so der künftige Chelsea-Profi weiter: "Wenn die ausbleiben, kommt Kritik auf."