Jürgen Klinsmann: "Neue Saison bringt Vorgeschmack auf die WM"

Kurz vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison stand Bundestrainer Jürgen Klinsmann im aktuellen Interview Rede und Antwort:

Frage: Was erwarten Sie allgemein von der neuen Bundesliga-Saison?

Jürgen Klinsmann: Wie die meisten Fußballfans hoffe ich auf spannende Spiele und einen guten Fußball. Ich wünsche mir eine verletzungsfreie Saison für die Spieler und ich glaube, dass uns die neue Saison einen Vorgeschmack auf die Weltmeisterschaft gibt. Ich bin mir sicher, dass in den vielen neuen Stadien eine Klasse-Atmosphäre herrschen wird und wir von einem Zuschauer-Boom sprechen werden.

Frage Kann dem FC Bayern der Titel streitig gemacht werden? Wer sind die Hauptkonkurrenten? Trauen Sie einer Mannschaft eine Überraschung zu?

Jürgen Klinsmann: Bayern ist auch für mich Favorit. Aber ich glaube nicht, dass es ein Alleingang wird. Schalke hat letzte Saison lange mitgehalten und sich gut verstärkt. Andere Mannschaften wie Bremen, Stuttgart, Hertha oder Leverkusen sind immer in der Lage, ganz oben mitzuspielen.

Frage: Was erwarten Sie von ihren Nationalspielern in der WM-Saison? Gibt es einen Spieler, von dem Sie sich erhoffen, dass er sich für die WM noch aufdrängt, etwa ein Christoph Metzelder?

Jürgen Klinsmann: Wir erwarten von den Nationalspielern, dass sie sich weiterentwickeln. Dass sie präsent sind, sich anbieten und zeigen, dass sie mit aller Macht zur Weltmeisterschaft wollen. Dass sie mehr arbeiten als ihre Vereinskollegen, das sie selbstverantwortlich Zeichen setzen, warum sie Nationalspieler sind und damit zur Creme de la Creme des deutschen Fußball zählen. Wir hoffen, dass sich noch möglichst viele Spieler für die WM aufdrängen – denn das wäre auch eine positive Folge der Weltmeisterschaft. Und da gehört sicherlich auch Christoph Metzelder mit dazu.

Frage: Kann die Bundesliga von der Nationalmannschaft etwas lernen? Was erwarten Sie von den Vereinen im Hinblick auf die WM?

Jürgen Klinsmann: Es wäre vermessen, zu behaupten, dass Trainer wie Giovanni Trapattoni oder Felix Magath von uns etwas lernen können. Es wäre auch ein falscher Weg, wer was von wem lernen sollte. Jeder hat seine Aufgabe und seinen Stil. Ich hoffe, dass wir miteinander dafür sorgen, dass die Weltmeisterschaft ein großes Fußballfest wird und ich wünsche mir, dass alle an einem Strang ziehen.

Frage: Das Abschneiden der Bundesliga auf internationaler Ebene war zuletzt wenig erfreulich. Besteht Hoffnung auf bessere Zeiten?

Jürgen Klinsmann: Auf jeden Fall. Das war eine Momentaufnahme. Und im Europapokal entscheiden auch Nuancen. Bayern München ist in der neuen Saison absolut in der Lage, die Champions League zu gewinnen.

Frage: Haben die Spieler, die beim Confederations Cup dabei waren, einen Bonus für das Länderspiel gegen die Niederlande oder wird es neue Gesichter geben?

Jürgen Klinsmann: Sie haben generell einen kleinen Bonus, weil sie einen starken Confedederations Cup gespielt haben verbunden mit viel Arbeit und Aufopferungsbereitschaft. Allerdings müssen wir gemeinsam mit den Bundesligatrainer in zwei Wochen schauen, wie fit unsere Nationalspieler schon zu Beginn der Saison sind und dementsprechend dann den Kader für das Holland-Länderspiel benennen.

Frage: Hätten Sie auch Michael Ballack zum Fußballer des Jahres gewählt?

Jürgen Klinsmann: Natürlich. Er hat den FC Bayern zum Double geführt und enorm starke Leistungen in der Nationalmannschaft das ganze Jahr über gezeigt. Er wurde im vergangenen Jahr zum beispielhaften Leader dieser Nationalelf.

Frage: Wäre Matthias Sammer als Sportdirektor vorstellbar?

Jürgen Klinsmann: Personaldiskussionen führe ich nicht in der Öffentlichkeit.

Frage: Am 29. Juli waren Sie exakt ein Jahr als Bundestrainer im Amt. Könnten Sie ein kleines Fazit ziehen und einen Ausblick geben?

Jürgen Klinsmann: Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Jahr. Wir haben unsere Etappenziele erreicht: Identifikation mit den Fans, neue Spielphilosophie, neue junge Spieler, Schwung, Begeisterung, Imagegewinn, Verständnis für unsere Arbeit. Wir befinden uns absolut im Zeitplan. Wir werden diesen Weg weitergehen. Wenn Rückschläge kommen, dann werden wir daraus lernen. Die Mannschaft kann noch viel mehr und ich davon überzeugt, daß wir eine sehr schlagkräftige und schwungvolle Mannschaft ins WM-Turnier 2006 schicken werden.

[sid]


[bild1]
Kurz vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison stand Bundestrainer Jürgen Klinsmann im aktuellen Interview Rede und Antwort:



Frage: Was erwarten Sie allgemein von der neuen Bundesliga-Saison?



Jürgen Klinsmann: Wie die meisten Fußballfans hoffe ich auf spannende Spiele und einen guten Fußball. Ich wünsche mir eine verletzungsfreie Saison für die Spieler und ich glaube, dass uns die neue Saison einen Vorgeschmack auf die Weltmeisterschaft gibt. Ich bin mir sicher, dass in den vielen neuen Stadien eine Klasse-Atmosphäre herrschen wird und wir von einem Zuschauer-Boom sprechen werden.




Frage Kann dem FC Bayern der Titel streitig gemacht werden? Wer sind die Hauptkonkurrenten? Trauen Sie einer Mannschaft eine Überraschung zu?



Jürgen Klinsmann: Bayern ist auch für mich Favorit. Aber ich glaube nicht, dass es ein Alleingang wird. Schalke hat letzte Saison lange mitgehalten und sich gut verstärkt. Andere Mannschaften wie Bremen, Stuttgart, Hertha oder Leverkusen sind immer in der Lage, ganz oben mitzuspielen.



Frage: Was erwarten Sie von ihren Nationalspielern in der WM-Saison? Gibt es einen Spieler, von dem Sie sich erhoffen, dass er sich für die WM noch aufdrängt, etwa ein Christoph Metzelder?



Jürgen Klinsmann: Wir erwarten von den Nationalspielern, dass sie sich weiterentwickeln. Dass sie präsent sind, sich anbieten und zeigen, dass sie mit aller Macht zur Weltmeisterschaft wollen. Dass sie mehr arbeiten als ihre Vereinskollegen, das sie selbstverantwortlich Zeichen setzen, warum sie Nationalspieler sind und damit zur Creme de la Creme des deutschen Fußball zählen. Wir hoffen, dass sich noch möglichst viele Spieler für die WM aufdrängen – denn das wäre auch eine positive Folge der Weltmeisterschaft. Und da gehört sicherlich auch Christoph Metzelder mit dazu.



Frage: Kann die Bundesliga von der Nationalmannschaft etwas lernen?
Was erwarten Sie von den Vereinen im Hinblick auf die WM?



Jürgen Klinsmann: Es wäre vermessen, zu behaupten, dass Trainer wie Giovanni Trapattoni oder Felix Magath von uns etwas lernen können. Es wäre auch ein falscher Weg, wer was von wem lernen sollte. Jeder hat seine Aufgabe und seinen Stil. Ich hoffe, dass wir miteinander dafür sorgen, dass die Weltmeisterschaft ein großes Fußballfest wird und ich wünsche mir, dass alle an einem Strang ziehen.



Frage: Das Abschneiden der Bundesliga auf internationaler Ebene war zuletzt wenig erfreulich. Besteht Hoffnung auf bessere Zeiten?



Jürgen Klinsmann: Auf jeden Fall. Das war eine Momentaufnahme. Und im Europapokal entscheiden auch Nuancen. Bayern München ist in der neuen Saison absolut in der Lage, die Champions League zu gewinnen.



[bild2]
Frage: Haben die Spieler, die beim Confederations Cup dabei waren, einen Bonus für das Länderspiel gegen die Niederlande oder wird es neue Gesichter geben?



Jürgen Klinsmann: Sie haben generell einen kleinen Bonus, weil sie einen starken Confedederations Cup gespielt haben verbunden mit viel Arbeit und Aufopferungsbereitschaft. Allerdings müssen wir gemeinsam mit den Bundesligatrainer in zwei Wochen schauen, wie fit unsere Nationalspieler schon zu Beginn der Saison sind und dementsprechend dann den Kader für das Holland-Länderspiel benennen.




Frage: Hätten Sie auch Michael Ballack zum Fußballer des Jahres gewählt?


Jürgen Klinsmann: Natürlich. Er hat den FC Bayern zum Double geführt und enorm starke Leistungen in der Nationalmannschaft das ganze Jahr über gezeigt. Er wurde im vergangenen Jahr zum beispielhaften Leader dieser Nationalelf.



Frage: Wäre Matthias Sammer als Sportdirektor vorstellbar?



Jürgen Klinsmann: Personaldiskussionen führe ich nicht in der Öffentlichkeit.



Frage: Am 29. Juli waren Sie exakt ein Jahr als Bundestrainer im Amt. Könnten Sie ein kleines Fazit ziehen und einen Ausblick geben?



Jürgen Klinsmann: Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Jahr. Wir haben unsere Etappenziele erreicht: Identifikation mit den Fans, neue Spielphilosophie, neue junge Spieler, Schwung, Begeisterung, Imagegewinn, Verständnis für unsere Arbeit. Wir befinden uns absolut im Zeitplan. Wir werden diesen Weg weitergehen. Wenn Rückschläge kommen, dann werden wir daraus lernen. Die Mannschaft kann noch viel mehr und ich davon überzeugt, daß wir eine sehr schlagkräftige und schwungvolle Mannschaft ins WM-Turnier 2006 schicken werden.