Josephine Henning: "Ich sauge alles auf"

[bild1]

Wer das erste Mal in die Frauen-Nationalmannschaft berufen wird, für den ist es in der Regel von Vorteil, wenn schon Teamkameradinnen aus dem eigenen Verein dort etabliert sind. Es sei denn, die Kolleginnen heißen Lira Bajramaj und Anja Mittag. Denn das Duo vom 1. FFC Turbine Potsdam ist dafür bekannt, dass es sich gerne mal einen Scherz erlaubt.

Diese Erfahrung musste auch Josephine Henning machen. Zum ersten Mal wurde die Potsdamer Abwehrspielerin jüngst zu einem Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft berufen. Wer am Donnerstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in Dresden der Gegner ist, ist nach der Absage der Schwedinnen noch offen.

Gänsehaut-Moment beim ersten Mittagessen

Also dachte die 20-Jährige, es sei eine gute Idee, sich wertvolle Tipps für ihr Debüt von Anja Mittag und Lira Bajramaj zu holen. Schließlich sollte die gemeinsame Autofahrt des Trios von Potsdam nach Dresden lange genug dauern, um sich auszutauschen. Die erste Information von Anja Mittag und Lira Bajramaj stürzte Josephine Henning allerdings in schwerste innere Konflikte.

„Sie haben mir erzählt, dass ich während des ersten gemeinsamen Essens aufstehen, mich in die Mitte stellen und vor der kompletten Mannschaft vorstellen muss. Das war eine Information, die mich schon ziemlich verunsichert hat“, erinnert sich die gebürtige Triererin.

Bis zur Ankunft in Dresden zermarterte sich Josephine Henning allerdings den Kopf darüber, welche Worte denn nun die richtigen seien, für ihren Start. Die Auflösung erfolgte erst, als das Teamhotel schon in Sichtweite war: Die Neue musste sich nicht exponieren.

Der perfekte Tag

Mittlerweile kann Josephine Henning herzlich über den Streich ihrer Mannschafskameradinnen lachen. Ihre Vorstellung durch DFB-Trainerin Silvia Neid beim ersten gemeinsamen Mittagessen wurde allerdings auch ohne eigene Ansprache zu einem unvergesslichen Moment für die frischgebackene Nationalspielerin: „Als Silvia Neid mich willkommen geheißen hat, das war schon ein ganz besonderer Augenblick, in dem ich Gänsehaut bekommen habe.“

Für die an der Schulter verletzte Celia Okoyino da Mbabi wurde Josephine Henning kurzfristig nachnominiert. Erst am Sonntagabend, nach dem gewonnenen Halbfinale in der Champions League gegen Duisburg, erfuhr die 20-Jährige von ihrer erstmaligen Nominierung in die Frauen-Nationalmannschaft.

Kurz zuvor mit dem 1. FFC Turbine Potsdam fürs Champions-League-Finale in Madrid qualifiziert, dann die Berufung ins DFB-Team - es war ein perfekter Tag für Josephine Henning. Mit einer von Panik geprägten ersten Reaktion: „Mein erster Gedanke war: Oh Gott, was muss du alles packen? Und mein zweiter: Okay, du feierst heute nicht den Einzug ins Champions-League-Finale.“

In Potsdam schon eine feste Größe

Die Berufung in das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid ist die Konsequenz einer positiven Entwicklung von Josephine Henning, die mit dem Wechsel zum Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam zur laufenden Saison einen weiteren Schub erhielt.

Die Bronzemedaillengewinnerin der U 20-WM 2008, die in Mainz geboren wurde und in Trier aufwuchs, kam als 16-Jährige ins Fußball-Internat nach Saarbrücken, für den dortigen 1. FC spielte sie vier Jahre lang, ehe sie sich dem 1. FFC Turbine Potsdam anschloss.

Dort ist sie in der Abwehrkette hinten links mittlerweile eine feste Größe, zusammen mit den Nationalspielerinnen Babett Peter und Bianca Schmidt ist sie Teil der starken Defensive. Josephine Henning gilt als zweikampfstark, kompromisslos, athletisch und schnell.

[bild2]

Großes Ziel: WM 2011

Und als eine, die nie aufgibt. „Ich bin eine Kämpferin“, sagt die junge Dame, die Schokolade liebt und ein reichhaltiges Repertoire an unterschiedlichsten Schals besitzt. „Das Spiel nach vorne ist bei mir sicher noch ausbaufähig“, gibt die 20-Jährige allerdings zu.

In den Reihen der Frauen-Nationalmannschaft fühlt sie sich ausgesprochen wohl. „Natürlich ist man am Anfang nervös, aber es macht auch einen Riesenspaß. Das hier sind die Besten der Besten - und das merkt man auch im Training.“ Die Zeit während des Lehrgangs will die Defensivspezialistin, die elfmal in der U 19 und achtmal in der U 20 zum Einsatz kam und dem aktuellen U 23-Kader angehört, intensiv nutzen: „Ich will alles mitnehmen, sauge alles auf.“

Selbstverständlich ist auch die Frauen-WM 2011 in Deutschland ein großes Thema bei Josephine Henning. Ob sie sich eine Teilnahme vorstellen kann? Die Antwort fällt zwar nonverbal, aber eindeutig aus: Josephine Henning zeigt ihr breitestes Lächeln. Das heißt wohl: ja.

[as]

[bild1]

Wer das erste Mal in die Frauen-Nationalmannschaft berufen wird, für den ist es in der Regel von Vorteil, wenn schon Teamkameradinnen aus dem eigenen Verein dort etabliert sind. Es sei denn, die Kolleginnen heißen Lira Bajramaj und Anja Mittag. Denn das Duo vom 1. FFC Turbine Potsdam ist dafür bekannt, dass es sich gerne mal einen Scherz erlaubt.

Diese Erfahrung musste auch Josephine Henning machen. Zum ersten Mal wurde die Potsdamer Abwehrspielerin jüngst zu einem Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft berufen. Wer am Donnerstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in Dresden der Gegner ist, ist nach der Absage der Schwedinnen noch offen.

Gänsehaut-Moment beim ersten Mittagessen

Also dachte die 20-Jährige, es sei eine gute Idee, sich wertvolle Tipps für ihr Debüt von Anja Mittag und Lira Bajramaj zu holen. Schließlich sollte die gemeinsame Autofahrt des Trios von Potsdam nach Dresden lange genug dauern, um sich auszutauschen. Die erste Information von Anja Mittag und Lira Bajramaj stürzte Josephine Henning allerdings in schwerste innere Konflikte.

„Sie haben mir erzählt, dass ich während des ersten gemeinsamen Essens aufstehen, mich in die Mitte stellen und vor der kompletten Mannschaft vorstellen muss. Das war eine Information, die mich schon ziemlich verunsichert hat“, erinnert sich die gebürtige Triererin.

Bis zur Ankunft in Dresden zermarterte sich Josephine Henning allerdings den Kopf darüber, welche Worte denn nun die richtigen seien, für ihren Start. Die Auflösung erfolgte erst, als das Teamhotel schon in Sichtweite war: Die Neue musste sich nicht exponieren.

Der perfekte Tag

Mittlerweile kann Josephine Henning herzlich über den Streich ihrer Mannschafskameradinnen lachen. Ihre Vorstellung durch DFB-Trainerin Silvia Neid beim ersten gemeinsamen Mittagessen wurde allerdings auch ohne eigene Ansprache zu einem unvergesslichen Moment für die frischgebackene Nationalspielerin: „Als Silvia Neid mich willkommen geheißen hat, das war schon ein ganz besonderer Augenblick, in dem ich Gänsehaut bekommen habe.“

Für die an der Schulter verletzte Celia Okoyino da Mbabi wurde Josephine Henning kurzfristig nachnominiert. Erst am Sonntagabend, nach dem gewonnenen Halbfinale in der Champions League gegen Duisburg, erfuhr die 20-Jährige von ihrer erstmaligen Nominierung in die Frauen-Nationalmannschaft.

Kurz zuvor mit dem 1. FFC Turbine Potsdam fürs Champions-League-Finale in Madrid qualifiziert, dann die Berufung ins DFB-Team - es war ein perfekter Tag für Josephine Henning. Mit einer von Panik geprägten ersten Reaktion: „Mein erster Gedanke war: Oh Gott, was muss du alles packen? Und mein zweiter: Okay, du feierst heute nicht den Einzug ins Champions-League-Finale.“

In Potsdam schon eine feste Größe

Die Berufung in das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid ist die Konsequenz einer positiven Entwicklung von Josephine Henning, die mit dem Wechsel zum Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam zur laufenden Saison einen weiteren Schub erhielt.

Die Bronzemedaillengewinnerin der U 20-WM 2008, die in Mainz geboren wurde und in Trier aufwuchs, kam als 16-Jährige ins Fußball-Internat nach Saarbrücken, für den dortigen 1. FC spielte sie vier Jahre lang, ehe sie sich dem 1. FFC Turbine Potsdam anschloss.

Dort ist sie in der Abwehrkette hinten links mittlerweile eine feste Größe, zusammen mit den Nationalspielerinnen Babett Peter und Bianca Schmidt ist sie Teil der starken Defensive. Josephine Henning gilt als zweikampfstark, kompromisslos, athletisch und schnell.

[bild2]

Großes Ziel: WM 2011

Und als eine, die nie aufgibt. „Ich bin eine Kämpferin“, sagt die junge Dame, die Schokolade liebt und ein reichhaltiges Repertoire an unterschiedlichsten Schals besitzt. „Das Spiel nach vorne ist bei mir sicher noch ausbaufähig“, gibt die 20-Jährige allerdings zu.

In den Reihen der Frauen-Nationalmannschaft fühlt sie sich ausgesprochen wohl. „Natürlich ist man am Anfang nervös, aber es macht auch einen Riesenspaß. Das hier sind die Besten der Besten - und das merkt man auch im Training.“ Die Zeit während des Lehrgangs will die Defensivspezialistin, die elfmal in der U 19 und achtmal in der U 20 zum Einsatz kam und dem aktuellen U 23-Kader angehört, intensiv nutzen: „Ich will alles mitnehmen, sauge alles auf.“

Selbstverständlich ist auch die Frauen-WM 2011 in Deutschland ein großes Thema bei Josephine Henning. Ob sie sich eine Teilnahme vorstellen kann? Die Antwort fällt zwar nonverbal, aber eindeutig aus: Josephine Henning zeigt ihr breitestes Lächeln. Das heißt wohl: ja.