Jonas Hofmann: "Muss mich Herausforderung stellen"

Bei Borussia Dortmund haben sie die Wortschöpfung "Vollgasgeber" kreiert. Sie könnte allein für Jonas Hofmann (21) erfunden worden sein. Denn wann immer der deutsche U 21-Nationalspieler eingewechselt wird, geht die Post ab.

Neunmal war das so an den bisherigen elf Bundesliga-Spieltagen. In gerade einmal 153 Minuten Einsatzzeit war Hofmann schon an vier Toren direkt beteiligt und holte zwei der vier Dortmunder Elfmeter heraus. Im DFB-Pokal bereitete er – ebenfalls als Joker – drei der fünf BVB-Tore vor. Und in der Champions League kam er in allen drei Spielen zum Zug. Er ist nicht nur irgendwie dabei, sondern schon ziemlich oft mittendrin. Schulter an Schulter mit all den Stars, all den Nationalspielern.

Jonas Hofmann besticht durch sein klares, strukturiertes Spiel. Wo andere noch eine Pirouette drehen, spielt er einen kurzen, harten, genauen Pass – und überbrückt somit Raum und Zeit. Vielleicht ja auch wieder am Mittwoch, wenn der FC Arsenal zum vierten Gruppenspiel der Champions League zu Gast in Dortmund ist. Ein Gespräch über das Leben, von dem andere träumen.

DFB.de: Herr Hofmann, wie oft werden Sie eigentlich nachts wach und denken: Oh Mist, war doch alles nur ein Traum?

Jonas Hofmann: Mittlerweile geht's eigentlich. Am Anfang war es schon so, nach meinem ersten Tor gegen Braunschweig zum Beispiel. Da liegt man abends im Bett und denkt darüber nach, ob das alles gerade wirklich passiert.

DFB.de: Und nach den Spielen in der Champions League sind Sie sofort eingeschlafen?

Hofmann: Natürlich nicht! Champions League ist noch mal etwas Besonders. Vor allem in London zu spielen. Das passiert auch nicht jedem. Da lässt man sich das Erlebte abends auch noch mal durch den Kopf gehen und denkt: Was durchlaufe ich gerade eigentlich für ein geiles Leben?

DFB.de: Was war der beste besondere Moment?

Hofmann: Das Tor gegen Braunschweig. Und jedes einzelne der drei Champions-League-Spiele. Das waren die i-Tüpfelchen. Aber für mich ist im Moment natürlich jedes Spiel cool.

DFB.de: Allgemein sagt man, es sei schwieriger in ein laufendes Spiel hinein zu kommen. Ihnen fällt das aber offensichtlich leicht. Sie brauchen keine Anlaufzeit, können Ihrer Mannschaft aus dem Stand helfen. Warum?

Hofmann: Am Anfang war das ehrlich gesagt auch für mich total ungewohnt. Ich kannte es von der zweiten Mannschaft ja auch nur so, dass ich regelmäßig von Beginn an spiele. Es hat also schon einen Moment gedauert, bis ich es richtig verinnerlicht hatte. Aber wenn du bei insgesamt zwölf Bundesliga-Einsätzen elfmal reinkommst, dann hast du es irgendwann auch raus.

DFB.de: Wie machen Sie das, dieses Hochfahren von Null auf 100?

Hofmann: Wenn man reinkommt, will man Impulse setzen. Man will zeigen, dass noch was drin ist. Ich mache vor einer Einwechslung aber nichts Spezielles. Ich denke, dass allein die Erfahrung, es schon mal gemacht zu haben, schon ein bestimmter Teil ist, der dazu gehört. Man weiß einfach, wie die Abläufe sind.

DFB.de: Im Sommer hat es Anfragen für Sie gegeben. Sie hätten auch gehen, womöglich fliehen können. Aber Sie sind trotz der neuen und teuren Konkurrenz gerade im Mittelfeld in Dortmund geblieben. Warum?

Hofmann: Weil der Trainer mir nie das Gefühl gegeben hat, als könnte ich es hier nicht schaffen. Wir hatten ein paar positive Gespräche. Hinzu kam, dass ich es selber auf jeden Fall beim BVB versuchen wollte. Ich finde, dass man sich einer Herausforderung zunächst einmal stellen sollte. Ich denke, dass das für mich der richtige Weg war.

DFB.de: Mit wem reden Sie nach solch einschneidenden Erlebnissen wie dem ersten Bundesligator oder dem ersten Champions-League-Einsatz? Mit wem verarbeiten Sie Ihre Eindrücke?

Hofmann: Mit der Familie und meiner Freundin. Und mit meinem Berater. Da ist viel auf freundschaftlicher Basis gegründet. Mit ihm telefoniere ich nach jedem Spiel. Das sind meine ersten Anlaufstellen.

DFB.de: Jetzt ist die Saison bislang wie im Traum gelaufen. Wo führt das alles noch hin?

Hofmann: Ich hoffe, dass es jetzt erst mal so weiter geht. So wie es momentan ist, bin ich glücklich. Wenn mir das jemand vor einem Jahr gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben.

[nh]

Bei Borussia Dortmund haben sie die Wortschöpfung "Vollgasgeber" kreiert. Sie könnte allein für Jonas Hofmann (21) erfunden worden sein. Denn wann immer der deutsche U 21-Nationalspieler eingewechselt wird, geht die Post ab.

Neunmal war das so an den bisherigen elf Bundesliga-Spieltagen. In gerade einmal 153 Minuten Einsatzzeit war Hofmann schon an vier Toren direkt beteiligt und holte zwei der vier Dortmunder Elfmeter heraus. Im DFB-Pokal bereitete er – ebenfalls als Joker – drei der fünf BVB-Tore vor. Und in der Champions League kam er in allen drei Spielen zum Zug. Er ist nicht nur irgendwie dabei, sondern schon ziemlich oft mittendrin. Schulter an Schulter mit all den Stars, all den Nationalspielern.

Jonas Hofmann besticht durch sein klares, strukturiertes Spiel. Wo andere noch eine Pirouette drehen, spielt er einen kurzen, harten, genauen Pass – und überbrückt somit Raum und Zeit. Vielleicht ja auch wieder am Mittwoch, wenn der FC Arsenal zum vierten Gruppenspiel der Champions League zu Gast in Dortmund ist. Ein Gespräch über das Leben, von dem andere träumen.

DFB.de: Herr Hofmann, wie oft werden Sie eigentlich nachts wach und denken: Oh Mist, war doch alles nur ein Traum?

Jonas Hofmann: Mittlerweile geht's eigentlich. Am Anfang war es schon so, nach meinem ersten Tor gegen Braunschweig zum Beispiel. Da liegt man abends im Bett und denkt darüber nach, ob das alles gerade wirklich passiert.

DFB.de: Und nach den Spielen in der Champions League sind Sie sofort eingeschlafen?

Hofmann: Natürlich nicht! Champions League ist noch mal etwas Besonders. Vor allem in London zu spielen. Das passiert auch nicht jedem. Da lässt man sich das Erlebte abends auch noch mal durch den Kopf gehen und denkt: Was durchlaufe ich gerade eigentlich für ein geiles Leben?

DFB.de: Was war der beste besondere Moment?

Hofmann: Das Tor gegen Braunschweig. Und jedes einzelne der drei Champions-League-Spiele. Das waren die i-Tüpfelchen. Aber für mich ist im Moment natürlich jedes Spiel cool.

DFB.de: Allgemein sagt man, es sei schwieriger in ein laufendes Spiel hinein zu kommen. Ihnen fällt das aber offensichtlich leicht. Sie brauchen keine Anlaufzeit, können Ihrer Mannschaft aus dem Stand helfen. Warum?

Hofmann: Am Anfang war das ehrlich gesagt auch für mich total ungewohnt. Ich kannte es von der zweiten Mannschaft ja auch nur so, dass ich regelmäßig von Beginn an spiele. Es hat also schon einen Moment gedauert, bis ich es richtig verinnerlicht hatte. Aber wenn du bei insgesamt zwölf Bundesliga-Einsätzen elfmal reinkommst, dann hast du es irgendwann auch raus.

DFB.de: Wie machen Sie das, dieses Hochfahren von Null auf 100?

Hofmann: Wenn man reinkommt, will man Impulse setzen. Man will zeigen, dass noch was drin ist. Ich mache vor einer Einwechslung aber nichts Spezielles. Ich denke, dass allein die Erfahrung, es schon mal gemacht zu haben, schon ein bestimmter Teil ist, der dazu gehört. Man weiß einfach, wie die Abläufe sind.

DFB.de: Im Sommer hat es Anfragen für Sie gegeben. Sie hätten auch gehen, womöglich fliehen können. Aber Sie sind trotz der neuen und teuren Konkurrenz gerade im Mittelfeld in Dortmund geblieben. Warum?

Hofmann: Weil der Trainer mir nie das Gefühl gegeben hat, als könnte ich es hier nicht schaffen. Wir hatten ein paar positive Gespräche. Hinzu kam, dass ich es selber auf jeden Fall beim BVB versuchen wollte. Ich finde, dass man sich einer Herausforderung zunächst einmal stellen sollte. Ich denke, dass das für mich der richtige Weg war.

DFB.de: Mit wem reden Sie nach solch einschneidenden Erlebnissen wie dem ersten Bundesligator oder dem ersten Champions-League-Einsatz? Mit wem verarbeiten Sie Ihre Eindrücke?

Hofmann: Mit der Familie und meiner Freundin. Und mit meinem Berater. Da ist viel auf freundschaftlicher Basis gegründet. Mit ihm telefoniere ich nach jedem Spiel. Das sind meine ersten Anlaufstellen.

DFB.de: Jetzt ist die Saison bislang wie im Traum gelaufen. Wo führt das alles noch hin?

Hofmann: Ich hoffe, dass es jetzt erst mal so weiter geht. So wie es momentan ist, bin ich glücklich. Wenn mir das jemand vor einem Jahr gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben.