Jonas Hofmann: 25 Minuten reichen dem Matchwinner

Nach den 25 Minuten auf dem Fußballplatz absolvierte er noch einen Marathon durch die Interviewzone. Jonas Hofmann war nach dem 2:1 von Borussia Dortmund gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig ein gefragter Mann. DFB.de hat den U 21-Nationalspieler bei seiner überaus erfolgreichen Teilzeitarbeit beobachtet.

Er steht jetzt ganz ruhig da. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Den Oberkörper leicht nach vorn wippend. Ein Lächeln im Gesicht. Er muss die Geschichte aus der 75. Minute erzählen, die Geschichte des Spiels zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Braunschweig, seine Geschichte. Immer und immer wieder. Also spricht Jonas Hofmann: "Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass der Ball reingeht."

Dann sprudelt es aus dem 21-Jährigen heraus: "Weil der Torwart ein bisschen schräg dort lag. Ich wollte ihn eigentlich durch die Beine spielen. Das ging aber nicht. Es war auch glücklich, dass er dann noch vom Pfosten reingefallen ist. Vorher hab ich noch gedacht, ich komme gar nicht mehr an den Ball, weil er relativ schnell geworden war. Und der Torwart hatte auch noch angedeutet, dass er rauskommt. Da hab' ich gedacht, dass er den Ball abfängt. Aber im Endeffekt ist ja nur wichtig, dass er drin war."

Torschütze plus Vorbereiter gleich Wegbereiter

So liest sich das 1:0 aus der Erinnerung des Torschützen. Für den BVB war es der Dosenöffner, für Hofmann sein erster Treffer im fünften Bundesligaeinsatz. Nur zehn Minuten später klaut derselbe Jonas Hofmann im Mittelfeld Omar Elabdellaoui den Ball, treibt ihn fortan durch drei Gegenspieler hindurch in den Strafraum der Gäste, wo er sich dann geschickt foulen lässt. Nationalspieler Marco Reus versenkt den anschließenden Elfmeter zum 2:0.

Für Jonas Hofmann steht die Formel: Torschütze plus Vorbereiter gleich Wegbereiter. Es ist das erste Mal in der Ära Klopp, dass der BVB die ersten beiden Punktspiele einer Saison gewinnt. Der Lohn: die Tabellenführung, vor bayer Leverkusen und Triplegewinner Bayern München.

"Wenn man reinkommt, will man Impulse setzen"

Als Jonas Hofmann das Spielfeld betritt, ist es sechs vor sieben am Sonntagabend. Im Dortmunder Spiel aber ist es zu diesem Zeitpunkt fünf vor zwölf. Es ist bis dahin eine zähe Auseinandersetzung mit unangenehmen Aufsteigern. Henrikh Mkhitaryan, der für den geschwächten Marco Reus in der Startelf steht, führt sich zwar ordentlich ein - mitunter fügt er sich aber auch ein ins fehlerhafte Passspiel seiner Mannschaft. Nuri Sahin gibt zwar in Abwesenheit des verletzten Ilkay Gündogan den umsichtigen Taktgeber, allerdings hauptsächlich in den ersten 25 Minuten.



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Nach den 25 Minuten auf dem Fußballplatz absolvierte er noch einen Marathon durch die Interviewzone. Jonas Hofmann war nach dem 2:1 von Borussia Dortmund gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig ein gefragter Mann. DFB.de hat den U 21-Nationalspieler bei seiner überaus erfolgreichen Teilzeitarbeit beobachtet.

Er steht jetzt ganz ruhig da. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Den Oberkörper leicht nach vorn wippend. Ein Lächeln im Gesicht. Er muss die Geschichte aus der 75. Minute erzählen, die Geschichte des Spiels zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Braunschweig, seine Geschichte. Immer und immer wieder. Also spricht Jonas Hofmann: "Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass der Ball reingeht."

Dann sprudelt es aus dem 21-Jährigen heraus: "Weil der Torwart ein bisschen schräg dort lag. Ich wollte ihn eigentlich durch die Beine spielen. Das ging aber nicht. Es war auch glücklich, dass er dann noch vom Pfosten reingefallen ist. Vorher hab ich noch gedacht, ich komme gar nicht mehr an den Ball, weil er relativ schnell geworden war. Und der Torwart hatte auch noch angedeutet, dass er rauskommt. Da hab' ich gedacht, dass er den Ball abfängt. Aber im Endeffekt ist ja nur wichtig, dass er drin war."

Torschütze plus Vorbereiter gleich Wegbereiter

So liest sich das 1:0 aus der Erinnerung des Torschützen. Für den BVB war es der Dosenöffner, für Hofmann sein erster Treffer im fünften Bundesligaeinsatz. Nur zehn Minuten später klaut derselbe Jonas Hofmann im Mittelfeld Omar Elabdellaoui den Ball, treibt ihn fortan durch drei Gegenspieler hindurch in den Strafraum der Gäste, wo er sich dann geschickt foulen lässt. Nationalspieler Marco Reus versenkt den anschließenden Elfmeter zum 2:0.

Für Jonas Hofmann steht die Formel: Torschütze plus Vorbereiter gleich Wegbereiter. Es ist das erste Mal in der Ära Klopp, dass der BVB die ersten beiden Punktspiele einer Saison gewinnt. Der Lohn: die Tabellenführung, vor bayer Leverkusen und Triplegewinner Bayern München.

"Wenn man reinkommt, will man Impulse setzen"

Als Jonas Hofmann das Spielfeld betritt, ist es sechs vor sieben am Sonntagabend. Im Dortmunder Spiel aber ist es zu diesem Zeitpunkt fünf vor zwölf. Es ist bis dahin eine zähe Auseinandersetzung mit unangenehmen Aufsteigern. Henrikh Mkhitaryan, der für den geschwächten Marco Reus in der Startelf steht, führt sich zwar ordentlich ein - mitunter fügt er sich aber auch ein ins fehlerhafte Passspiel seiner Mannschaft. Nuri Sahin gibt zwar in Abwesenheit des verletzten Ilkay Gündogan den umsichtigen Taktgeber, allerdings hauptsächlich in den ersten 25 Minuten.

Unterm Strich mangelt es den Dortmundern an einer zündenden Idee und der entschlossenen Umsetzung derselben. Beides wechselt Jürgen Klopp mit Jonas Hofmann ein. "Wenn man reinkommt", wird der später auch sagen, "will man Impulse setzen. Man will zeigen, dass noch was drin ist. Das ist mir mit meinen zwei Aktionen heute wohl ganz gut gelungen." Das ist wohl so. Marcel Schmelzer jedenfalls sagt: "Wir sind sehr glücklich, dass wir diese jungen Talente haben."

Klopp gerät ins Schwärmen

Jonas Hofmann ist 2011 aus Hoffenheim zum BVB gekommen. Angefangen hat er 1998 beim FC Rot. Von September 2003 bis Juli 2005 trainierte das Talent am DFB-Stützpunkt in St. Ilgen. David Wagner, Dortmunds U 23-Trainer, kannte ihn und wollte ihn. Gemeinsam sind die beiden im ersten BVB-Jahr in die 3. Liga aufgestiegen. Im zweiten gehörte Hofmann bereits dem Trainingskader der Profis an. Erste Einsatzminuten folgten, dann das Startelfdebüt gegen Augsburg im April. Der 21-Jährige, der auch vier Jahre lang im Golf gefördert worden ist, kann beim Fußball alle offensiven Mittelfeldpositionen spielen.

Sein jetziger Trainer, Jürgen Klopp, ist froh, dass Hofmann trotz mehrerer Angebote aus der Bundesliga und großer Konkurrenz beim BVB in Dortmund geblieben ist. "Ich muss mich zurückhalten, sonst gerate ich ins Schwärmen", hatte Klopp den Medienvertretern erst kurz vor Saisonbeginn mitgeteilt. "Und dann habt ihr wieder richtig große Schlagzeilen." Doch das war gar nicht nötig. Für die Schlagzeilen hat Jonas Hofmann schon am zweiten Spieltag selbst gesorgt.

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Torpremiere vor der Südtribüne

In der letzten Minute gegen Braunschweig haben sie ihm, dem 21-Jährigen, den Ball gegeben. Sie haben ihn ihm anvertraut. Die Szene ist bezeichnend für dieses Spiel. Für Jonas Hofmann war es der perfekte Abschluss einer aufregenden Woche. Am vergangenen Dienstag hat er in der deutschen U 21-Nationalmannschaft debütiert, 30 Minuten beim respektablen 0:0 gegen Frankreich. Nun seine Torpremiere in der Bundesliga, vor der Südtribüne. "Das ist das Allergeilste, was mir passieren konnte", sagt er.

Blieb nur noch die eine Frage: Was hatte ihm denn der Trainer kurz vor der Einwechslung mit auf den Weg gegeben? "Er hat mir viel Spaß gewünscht." Sagt Jonas Hofmann, grinst, und dann geht es unter die Dusche.