Jörg Daniel: "Die EM ist ganz klar unser Ziel"

Kurz vor Beginn der EM-Qualifikation der U 17-Junioren, die von heute und noch bis Mittwoch im Großraum Karlsruhe stattfindet, äußert sich DFB-Trainer Jörg Daniel im aktuellen Interview zu den Chancen seines Teams.

Frage: Lettland, Tschechische Republik und die Niederlande heißen die Gegner der deutschen U 17 in der zweiten Runde der EM-Qualifikation. Was kann man von diesen drei Gegnern erwarten?

Jörg Daniel: Die Kräfteverhältnisse zwischen diesen vier Teams werden sicher ähnlich sein, wie bei der EURO 2004 in Portugal, als diese Nationen in der Vorrunde ebenfalls aufeinander trafen. Ich glaube, dass die Tschechen, Holländer und wir auf einem Niveau stehen und die Letten etwas schwächer einzuschätzen sind. Das wird sicherlich eine ganz enge Kiste, bei der bis zuletzt alles offen sein wird - so wie es eben auch in Portugal der Fall gewesen ist.

Frage: Die Gegner deines Teams sind die gleichen wie die der A-Mannschaft bei der EURO. Hat das eine besondere Bedeutung für die U 17?

Jörg Daniel: Eigentlich nicht, das ist ein Zufall - mehr nicht. Ich finde es interessant, dass sich nunmehr auch die vier Nachwuchsmannschaften dieser Länder in einem wichtigen Turnier messen können. Und klar ist, dass wir am Ende ein wenig besser abschneiden wollen als unsere A-Mannschaft. Von Rache möchte ich aber natürlich nicht sprechen.

Frage: Welcher Gegner ist am stärksten einzuschätzen?

Jörg Daniel: Wie schon gesagt, ich denke, dass die Tschechen, Niederländer und wir auf einem Niveau stehen. Deshalb messe ich gleich dem ersten Spiel gegen die Tschechische Republik eine große Bedeutung zu. Wenn wir das gewinnen, haben wir den Fuß schon dick in der Tür, bei einem Unentschieden gerätst du unter Zugzwang, und bei einer Niederlage ist der Zug Richtung EM fast abgefahren. Deshalb geht es für uns darum, gleich im ersten Spiel hochkonzentriert zu Werke zu gehen. Aber ich bin sicher, dass das meiner Mannschaft gelingen wird.

Frage: Auch wenn in den verletzten Fabio Dell‘Era, Marco Rummenigge und dem gesperrten Timo Waslikowski drei Spieler fehlen, die noch bei der ersten Qualifikationsrunde Stammspieler waren?

Jörg Daniel: Das ist natürlich sehr bedauerlich, aber wie schon die letzten beiden Testspiele gegen die Ukraine gezeigt haben, ist mein Team in der Lage, diese Ausfälle zu kompensieren. Glücklicherweise stehen mir 18 Spieler zur Verfügung, die das gleiche Niveau haben.

Frage: Wo liegen die Stärken der deutschen U 17-Nationalmannschaft?

Jörg Daniel: Vor allem in der guten Abwehrorganisation. Wir verfügen über einige sehr talentierte Defensivspieler, die ihre Sache zuletzt alle richtig gut gemacht haben. Wichtig für diese starke Abwehr ist vor allem auch unser Mannschaftskapitän Sergej Evljuskin, der aus dem zentralen defensiven Mittelfeld das Spiel ordnet.

Frage: Also kann man vom deutschen Nachwuchs eher defensiv-bestimmte Spiele erwarten?

Jörg Daniel: Nein keineswegs, das würde auch nicht der Spielphilosophie entsprechen, die wir in allen Nachwuchsmannschaften des DFB umsetzen wollen. Die gute Abwehrarbeit soll lediglich das Fundament für gute und schnelle Offensivaktionen, vor allem über die Außenbahnen, bilden. Unser Ziel ist es, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen und uns nicht so sehr nach ihm zu richten.

Frage: Dennoch wurden die Gegner im Vorfeld des Turniers beobachtet. Was berichten die Assistenten?

Jörg Daniel: In der Tschechischen Republik erwartet uns eine vor allem in der Offensive sehr spielstarke Mannschaft. Gleiches gilt für die Niederländer, die wir ebenfalls beobachtet haben. Abschließende Erkenntnisse über deren Spielweise können wir aber noch während des Turniers gewinnen, da wir gegen sie erst am letzten Spieltag antreten müssen. Über die Letten weiß ich bislang relativ wenig, aber natürlich werden wir sie auch am ersten Spieltag in ihrer Partie gegen die Niederlande unter die Lupe nehmen. Aber letztendlich gilt unabhängig von den Stärken und Schwächen unserer Gegner das, was ich eben schon einmal gesagt habe: Die sollen sich nach unserer Spielweise richten und nicht wir nach ihrer.

Frage: Das klingt sehr optimistisch.

Jörg Daniel: Das bin ich auch, schließlich war vor allem das vorletzte Testspiel gegen die Ukraine in Worms sehr gut. Ich bin deshalb überzeugt, dass wir uns für die Europameisterschaft in Italien qualifizieren werden.

Frage: Und dort dann für die Weltmeisterschaft in Peru?

Jörg Daniel: Darüber denken wir erst nach, wenn es so weit ist. Zunächst einmal gilt unsere volle Konzentration den Spielen gegen die Tschechische Republik, Lettland und die Niederlande.

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Kurz vor Beginn der EM-Qualifikation der U 17-Junioren, die von heute und noch bis Mittwoch im Großraum Karlsruhe stattfindet, äußert sich DFB-Trainer Jörg Daniel im aktuellen Interview zu den Chancen seines Teams.



Frage: Lettland, Tschechische Republik und die Niederlande heißen die Gegner der deutschen U 17 in der zweiten Runde der EM-Qualifikation. Was kann man von diesen drei Gegnern erwarten?



Jörg Daniel: Die Kräfteverhältnisse zwischen diesen vier Teams werden sicher ähnlich sein, wie bei der EURO 2004 in Portugal, als diese Nationen in der Vorrunde ebenfalls aufeinander trafen. Ich glaube, dass die Tschechen, Holländer und wir auf einem Niveau stehen und die Letten etwas schwächer einzuschätzen sind. Das wird sicherlich eine ganz enge Kiste, bei der bis zuletzt alles offen sein wird - so wie es eben auch in Portugal der Fall gewesen ist.



Frage: Die Gegner deines Teams sind die gleichen wie die der A-Mannschaft bei der EURO. Hat das eine besondere Bedeutung für die U 17?



Jörg Daniel: Eigentlich nicht, das ist ein Zufall - mehr nicht. Ich finde es interessant, dass sich nunmehr auch die vier Nachwuchsmannschaften dieser Länder in einem wichtigen Turnier messen können. Und klar ist, dass wir am Ende ein wenig besser abschneiden wollen als unsere A-Mannschaft. Von Rache möchte ich aber natürlich nicht sprechen.



Frage: Welcher Gegner ist am stärksten einzuschätzen?


Jörg Daniel: Wie schon gesagt, ich denke, dass die Tschechen, Niederländer und wir auf einem Niveau stehen. Deshalb messe ich gleich dem ersten Spiel gegen die Tschechische Republik eine große Bedeutung zu. Wenn wir das gewinnen, haben wir den Fuß schon dick in der Tür, bei einem Unentschieden gerätst du unter Zugzwang, und bei einer Niederlage ist der Zug Richtung EM fast abgefahren. Deshalb geht es für uns darum, gleich im ersten Spiel hochkonzentriert zu Werke zu gehen. Aber ich bin sicher, dass das meiner Mannschaft gelingen wird.



Frage: Auch wenn in den verletzten Fabio Dell‘Era, Marco Rummenigge und dem gesperrten Timo Waslikowski drei Spieler fehlen, die noch bei der ersten Qualifikationsrunde Stammspieler waren?



Jörg Daniel: Das ist natürlich sehr bedauerlich, aber wie schon die letzten beiden Testspiele gegen die Ukraine gezeigt haben, ist mein Team in der Lage, diese Ausfälle zu kompensieren. Glücklicherweise stehen mir 18 Spieler zur Verfügung, die das gleiche Niveau haben.



Frage: Wo liegen die Stärken der deutschen U 17-Nationalmannschaft?


Jörg Daniel: Vor allem in der guten Abwehrorganisation. Wir verfügen über einige sehr talentierte Defensivspieler, die ihre Sache zuletzt alle richtig gut gemacht haben. Wichtig für diese starke Abwehr ist vor allem auch unser Mannschaftskapitän Sergej Evljuskin, der aus dem zentralen defensiven Mittelfeld das Spiel ordnet.



Frage: Also kann man vom deutschen Nachwuchs eher defensiv-bestimmte Spiele erwarten?


Jörg Daniel: Nein keineswegs, das würde auch nicht der Spielphilosophie entsprechen, die wir in allen Nachwuchsmannschaften des DFB umsetzen wollen. Die gute Abwehrarbeit soll lediglich das Fundament für gute und schnelle Offensivaktionen, vor allem über die Außenbahnen, bilden. Unser Ziel ist es, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen und uns nicht so sehr nach ihm zu richten.



Frage: Dennoch wurden die Gegner im Vorfeld des Turniers beobachtet. Was berichten die Assistenten?


Jörg Daniel: In der Tschechischen Republik erwartet uns eine vor allem in der Offensive sehr spielstarke Mannschaft. Gleiches gilt für die Niederländer, die wir ebenfalls beobachtet haben. Abschließende Erkenntnisse über deren Spielweise können wir aber noch während des Turniers gewinnen, da wir gegen sie erst am letzten Spieltag antreten müssen. Über die Letten weiß ich bislang relativ wenig, aber natürlich werden wir sie auch am ersten Spieltag in ihrer Partie gegen die Niederlande unter die Lupe nehmen. Aber letztendlich gilt unabhängig von den Stärken und Schwächen unserer Gegner das, was ich eben schon einmal gesagt habe: Die sollen sich nach unserer Spielweise richten und nicht wir nach ihrer.



Frage: Das klingt sehr optimistisch.


Jörg Daniel: Das bin ich auch, schließlich war vor allem das vorletzte Testspiel gegen die Ukraine in Worms sehr gut. Ich bin deshalb überzeugt, dass wir uns für die Europameisterschaft in Italien qualifizieren werden.



Frage: Und dort dann für die Weltmeisterschaft in Peru?


Jörg Daniel: Darüber denken wir erst nach, wenn es so weit ist. Zunächst einmal gilt unsere volle Konzentration den Spielen gegen die Tschechische Republik, Lettland und die Niederlande.