Joachim Löw: "Die Harmonie fehlt noch"

Löw: Die Spieler sind in einer sehr frühen Phase der Saison. Die meisten haben erst einen Spieltag hinter sich und sind natürlich noch nicht bei hundert Prozent ihres Leistungsvermögens. Niemand in unserem Kader ist im Moment in Topverfassung, das wäre auch ein Wunder.

Frage: Sie haben Philipp Lahm auf der rechten Seite spielen lassen. War das eine einmalige Maßnahme oder ist es eine dauerhafte Option?

Löw: Philipp wird weiter auf der rechten Seite spielen. Er ist auf beiden Seiten stark und wir haben auf links mit Schäfer oder Jansen gute Alternativen.

Frage: Zurück zur WM-Qualifikation: Hat sich die Ausgangsposition durch das 2:0 von Baku verändert?

Löw: Drei Punkte haben wir geholt, im Rückspiel müssen es noch einmal drei Punkte sein, denn in dieser Gruppe darf man sich keinen Ausrutscher leisten. Ich gehe davon aus, dass Russland auch in Aserbaidschan gewinnen wird.

Frage: Dann bleibt es beim voraussichtlichen Endspiel um den Gruppensieg am 10. Oktober in Moskau?

Löw: Ich erwarte nicht, dass sich vor unserem Gruppenspiel in Russland etwas Entscheidendes ändern wird. Aber mein Gefühl sagt mir, dass danach der letzte Spieltag auch noch wichtig werden könnte.

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Es war eine kurze Nacht für die Trainer und Spieler der deutschen Nationalmannschaft. Gegen Mitternacht Ortszeit kehrte der Kader in das Teamhotel zurück, um 6.30 Uhr klingelte der Wecker. Anschließend machte sich der Tross auf den Weg zum Flughafen von Baku. Auf dem rund vierstündigen Flug nach Frankfurt hatten alle in Ruhe Gelegenheit, das 2:0 vom Vorabend gegen Aserbaidschan noch einmal zu analysieren. "Wir haben unseren Auftrag erfüllt", sagte Bundestrainer Joachim Löw nach dem WM-Qualifikationsspiel. Mit dem Resultat war er zufrieden, mit der Leistung nicht immer.

Frage: Herr Löw, wie lautet ihr Fazit der Länderspielreise?

Joachim Löw: Unser Auftrag war, drei Punkte mitzunehmen. Das haben wir geschafft. Insofern bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Frage: Aber die Mannschaft hat sich schwer getan.

Löw: Dass es nicht einfach werden würde, war uns vorher klar. Wenn Miroslav Klose vor der Halbzeit die Chance zum 2:0 genutzt hätte, wäre es wahrscheinlich ein ruhigerer Abend geworden. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass wir schnell das zweite Tor erzielen müssen. Was allerdings nach dem zweiten Treffer passiert ist, hat mir nicht gefallen.

Frage: Aserbaidschan spielte forsch, die deutsche Mannschaft wirkte in vielen Situationen nicht gut sortiert.

Löw: Bei uns war die Struktur und Ordnung nicht immer vorhanden. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Bälle verloren und sind aus dem Rhythmus gekommen. Die mentale Vorbereitung und Einstellung hat gestimmt, aber die Harmonie war noch nicht so vorhanden.

Frage: Wo liegen die Gründe dafür?

Löw: Die Spieler sind in einer sehr frühen Phase der Saison. Die meisten haben erst einen Spieltag hinter sich und sind natürlich noch nicht bei hundert Prozent ihres Leistungsvermögens. Niemand in unserem Kader ist im Moment in Topverfassung, das wäre auch ein Wunder.

Frage: Sie haben Philipp Lahm auf der rechten Seite spielen lassen. War das eine einmalige Maßnahme oder ist es eine dauerhafte Option?

Löw: Philipp wird weiter auf der rechten Seite spielen. Er ist auf beiden Seiten stark und wir haben auf links mit Schäfer oder Jansen gute Alternativen.

Frage: Zurück zur WM-Qualifikation: Hat sich die Ausgangsposition durch das 2:0 von Baku verändert?

Löw: Drei Punkte haben wir geholt, im Rückspiel müssen es noch einmal drei Punkte sein, denn in dieser Gruppe darf man sich keinen Ausrutscher leisten. Ich gehe davon aus, dass Russland auch in Aserbaidschan gewinnen wird.

Frage: Dann bleibt es beim voraussichtlichen Endspiel um den Gruppensieg am 10. Oktober in Moskau?

Löw: Ich erwarte nicht, dass sich vor unserem Gruppenspiel in Russland etwas Entscheidendes ändern wird. Aber mein Gefühl sagt mir, dass danach der letzte Spieltag auch noch wichtig werden könnte.