Jérome Boateng: Berliner Junge auf der Insel

DFB.de: Sehen Sie sich bereits als etabliertes Mitglied im Nationalteam?

Boateng: Ein Neuling bin ich nicht mehr. Meistens habe ich gespielt, wenn ich eingeladen war. Es macht immer riesigen Spaß, mit dem Trainerteam und dem Betreuerstab zu arbeiten.

DFB.de: Bei der WM spielten sie als Außenverteidiger. Gegen Dänemark wurden Sie in der Innenverteidigung aufgeboten. Welche Position bevorzugen Sie?

Boateng: Mein Lieblingsplatz ist in der Innenverteidigung. Aber ich habe auch keine Probleme, auf der Außenbahn zu spielen. Dort muss man sich in die Offensive einschalten, das kommt mir mit meiner Schnelligkeit entgegen. Wichtig ist für mich nur, dass ich spiele - egal, was der Trainer entscheidet.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen die Türkei?

Boateng: Dieses Duell ist natürlich in dieser Qualigruppe das Spitzenspiel. Die Türkei hat hervorragende, technisch starke Spieler. Sie werden gerade in Berlin sicher stimmungsvoll unterstützt. Aber wir sind gut drauf.

DFB.de: Und wie sehen Sie die Ausgangslage in der EM-Qualifikation nach den Erfolgen gegen Aserbaidschan und Belgien?

Boateng: Der Auswärtssieg bei den starken Belgiern war wichtig. Wir haben wie schon bei der WM bewiesen, dass wir zu guten Leistungen fähig sind. Es kann zwar nicht immer glanzvoll und spektakulär sein. Aber der Trend ist absolut positiv.



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Jérome Boateng kehrt nach Hause zurück. Nach Deutschland, wo sich der Defensiv­spezialist in der Nationalmannschaft etabliert hat. Und nach Berlin, wo der U 21-Europameister von 2009 und WM-Teilnehmer 2010 aufgewachsen ist und bei Hertha BSC seine ersten Spiele im Profifußball absolvierte.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht der 22-Jährige über das Länderspiel heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF), die Perspektiven von Hertha und sein neues Leben als Profi bei Manchester City.

DFB.de: Jérome Boateng, was fühlen Sie vor Ihrer Heimkehr nach Berlin?

Jérome Boateng: Ich freue mich, dass wir im Olympiastadion antreten. Wir werden sicher eine tolle Atmosphäre haben und hoffen, dass wir dort nach dem gelungenen Start in die WM-Qualifikation unsere Erfolgsserie fortsetzen können.

DFB.de: Welche Verbindungen haben Sie heute noch in die Hauptstadt?

Boateng: Mein Vater und meine Freundin wohnen dort, außerdem habe ich natürlich viele Freunde in Berlin. Ich bin eigentlich alle zwei Wochen für ein paar Tage hier.

DFB.de: Hertha BSC war Ihre erste Profistation. Verfolgen Sie den gelungenen Neustart Ihres ehemaligen Klubs in der 2. Bundesliga?

Boateng: Es freut mich natürlich, dass die Jungs so gut gestartet sind. Hertha gehört in die Bundesliga. Ich wünsche dem Klub und der Stadt, dass der direkte Wiederaufstieg klappt.

DFB.de: Sehen Sie sich bereits als etabliertes Mitglied im Nationalteam?

Boateng: Ein Neuling bin ich nicht mehr. Meistens habe ich gespielt, wenn ich eingeladen war. Es macht immer riesigen Spaß, mit dem Trainerteam und dem Betreuerstab zu arbeiten.

DFB.de: Bei der WM spielten sie als Außenverteidiger. Gegen Dänemark wurden Sie in der Innenverteidigung aufgeboten. Welche Position bevorzugen Sie?

Boateng: Mein Lieblingsplatz ist in der Innenverteidigung. Aber ich habe auch keine Probleme, auf der Außenbahn zu spielen. Dort muss man sich in die Offensive einschalten, das kommt mir mit meiner Schnelligkeit entgegen. Wichtig ist für mich nur, dass ich spiele - egal, was der Trainer entscheidet.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen die Türkei?

Boateng: Dieses Duell ist natürlich in dieser Qualigruppe das Spitzenspiel. Die Türkei hat hervorragende, technisch starke Spieler. Sie werden gerade in Berlin sicher stimmungsvoll unterstützt. Aber wir sind gut drauf.

DFB.de: Und wie sehen Sie die Ausgangslage in der EM-Qualifikation nach den Erfolgen gegen Aserbaidschan und Belgien?

Boateng: Der Auswärtssieg bei den starken Belgiern war wichtig. Wir haben wie schon bei der WM bewiesen, dass wir zu guten Leistungen fähig sind. Es kann zwar nicht immer glanzvoll und spektakulär sein. Aber der Trend ist absolut positiv.

DFB.de: Vom Olympiastadion zum „City of Manchester“-Stadium. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen in England bei den „Citizens“?

Boateng: Beim Heimsieg gegen Tabellenführer Chelsea wurde ich für ein paar Minuten eingewechselt. Gegen Juventus Turin in der Europa League stand ich in der Startelf, ebenso am vergangenen Sonntag beim Sieg gegen Newcastle. Das ist ein guter Anfang, auf dem ich aufbauen kann.

DFB.de: Nach einer Sehnenentzündung zum Saisonstart haben Sie sich herangekämpft. Aber Sie haben starke Konkurrenz.

Boateng: Wir werden viele Spiele in dieser Saison bestreiten. Daher brauchen wir einen großen Kader, jeder wird auf seine Einsätze kommen. Wir haben viele gute Spieler und in allen Mannschaftsteilen enormes Potenzial. Ich bin froh, dass ich jetzt fit bin, und möchte so viel wie möglich spielen.

DFB.de: Derzeit liegt ihr Klub auf Platz zwei der Premier League.

Boateng: Wir stehen, nachdem der Klub in der Sommerpause mehr als 140 Millionen Euro investiert hat, unter gewaltigem Druck. Nach dem Saisonstart mit zwei Unentschieden und einer Niederlage entwickeln wir uns nun zu einer guten Mannschaft. Wir wollen natürlich ganz nach oben.

DFB.de: Vergleichen Sie doch mal den englischen Fußball mit der Bundesliga.

Boateng: Es ist keine Phrase, dass das Spiel in der Premier League schneller und härter ist als in der Bundesliga. Meiner Wahrnehmung nach unterbrechen die Schiedsrichter das Spiel nicht so häufig. Daher muss man immer hellwach sein und blitzschnell von Angriff auf Verteidigung und umgekehrt umschalten.

DFB.de: Die englische Sprache ist kein Problem für Sie, aber wie sieht es mit dem Linksverkehr aus?

Boateng: Ich bekomme in der kommenden Woche mein Auto, dann werde ich mich daran gewöhnen können. Ich bin gespannt (lacht).

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DFB.de: Also war der Wechsel auf die Insel die richtige Entscheidung?

Boateng: Ich bin froh, dass ich mich hier weiterentwickeln kann. Ich tausche mich regelmäßig mit Sami Khedira und Mesut Özil aus, die bei Real Madrid ähnliche Erfahrungen machen wie ich. Sie werden sich bei diesem Weltklub sicher extrem weiterentwickeln. Generell rücken in unseren Nationalmannschaften viele Talente nach, der deutsche Fußball hat eine große Zukunft vor sich.

DFB.de: Ist die WM in Südafrika manchmal noch ein Thema? Haben Sie beispielsweise mit City-Star Carlos Tévez darüber gesprochen, der bei der WM mit Argentinien gegen Deutschland ausgeschieden ist?

Boateng: Klar machen wir immer ein paar Sprüche und flachsen. Vor allem die Engländer kriegen manchmal einen mit. Aber die Jungs können damit umgehen.