Jeremy Toljan: "EM wird ein Gradmesser sein"

Die TSG 1899 Hoffenheim zählt zu den großen Überraschungsmannschaften dieser Bundesliga-Saison. Ein Tabellenplatz unter den Top-4 ist der Mannschaft nicht mehr zu nehmen. Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) steht das Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn Borussia Dortmund an. U 21-Nationalspieler Jeremy Toljan stand diese Saison bereits 14-mal in der Startelf und hat somit großen Anteil am Aufschwung der TSG.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 22-Jährige über das Duell gegen den BVB, über die bevorstehende Europameisterschaft mit der U 21-Nationalmannschaft, über seine Vereinswechsel in der Jugend und über den Weltstar Neymar.

DFB.de: Herr Toljan, laut Ihrem Trainer Julian Nagelsmann liegt der Druck heute bei Borussia Dortmund. Wie ist Ihre Meinung?

Jeremy Toljan: Ich sehe das genauso. Wir freuen uns natürlich alle auf das Spiel. Man kann aber nicht von einem Endspiel sprechen. Danach stehen noch zwei weitere Spiele an, die wir auch erst einmal gewinnen müssen. Trotzdem ist es ein wichtiges und sicherlich interessantes Spiel, das wir positiv gestalten wollen.

DFB.de: In der Hinrunde trennten sich beide Mannschaften mit einem 2:2. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie?

Toljan: Das war ein hochklassiges und intensives Spiel. Beide Mannschaften hatten viele gute Offensivaktionen. Mit ein wenig Glück hätten wir gewinnen können. Aber Dortmund hat eben auch sehr viel Qualität in der Mannschaft und es war definitiv kein einfaches Spiel.

DFB.de: Von welchen namhaften Gegnern träumen Sie, wenn die Qualifikation für die Champions League tatsächlich gelingt?

Toljan: Noch haben wir uns nicht qualifiziert. Aber generell schaue ich mir sehr gerne die spanische Liga an. Spiele von Real Madrid oder dem FC Barcelona sind natürlich immer große Highlights.

DFB.de: Letzte Saison haben Sie noch gegen den Abstieg gespielt, nun ist zumindest ein Tabellenplatz unter den Top-4 sicher. Wie ist diese rasante Entwicklung zu erklären?

Toljan: Wir haben uns vor der Saison gut verstärkt und haben ein neues System, das sehr gut zu uns passt. Unser Trainer konnte die Saisonvorbereitung nutzen, um seine Spielideen besser umzusetzen. Das Training ist bei ihm anspruchsvoller. Auch die Trainingsinhalte sind auch etwas anders.

DFB.de: Ist das Miteinander anders, wenn der Trainer genauso alt ist wie die Mitspieler? Die Vorgänger Huub Stevens und Markus Gisdol entstammen ja praktisch einer anderen Generation.

Toljan: Für uns Spieler ist nicht das Alter entscheidend, sondern die Idee des Trainers. In diesem Punkt hat er uns gut erreicht.

DFB.de: Sie gelten als ein sehr flexibler Spieler. Sie können als Rechts- oder Linksverteidiger, aber auch im linken oder rechten Mittelfeld spielen. Macht das für Sie keinen Unterschied?

Toljan: In der Jugend habe ich immer als Rechtsverteidiger gespielt. In den Anfangsjahren bei der TSG lernte ich dann, auch auf der linken Seite zu spielen. Daran musste ich mich gewöhnen. Schließlich bin ich ein Rechtsfuß. Auf der linken Seite muss ich den Ball aber mit links annehmen und weiterspielen. Mittlerweile habe ich aber auf beiden Seiten so häufig gespielt, dass das keine große Umstellung mehr ist.

DFB.de: Sie gelten als beidfüßiger Spieler. Wie lernt man so etwas?

Toljan: Manche haben das nötige Talent, andere müssen sehr viel trainieren. Bei mir traf Letzteres zu. Ich habe nach dem Training häufig meinen linken Fuß trainiert und zum Beispiel flanken oder passen geübt. Das mache ich heute noch jeden Tag.



Die TSG 1899 Hoffenheim zählt zu den großen Überraschungsmannschaften dieser Bundesliga-Saison. Ein Tabellenplatz unter den Top-4 ist der Mannschaft nicht mehr zu nehmen. Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) steht das Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn Borussia Dortmund an. U 21-Nationalspieler Jeremy Toljan stand diese Saison bereits 14-mal in der Startelf und hat somit großen Anteil am Aufschwung der TSG.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 22-Jährige über das Duell gegen den BVB, über die bevorstehende Europameisterschaft mit der U 21-Nationalmannschaft, über seine Vereinswechsel in der Jugend und über den Weltstar Neymar.

DFB.de: Herr Toljan, laut Ihrem Trainer Julian Nagelsmann liegt der Druck heute bei Borussia Dortmund. Wie ist Ihre Meinung?

Jeremy Toljan: Ich sehe das genauso. Wir freuen uns natürlich alle auf das Spiel. Man kann aber nicht von einem Endspiel sprechen. Danach stehen noch zwei weitere Spiele an, die wir auch erst einmal gewinnen müssen. Trotzdem ist es ein wichtiges und sicherlich interessantes Spiel, das wir positiv gestalten wollen.

DFB.de: In der Hinrunde trennten sich beide Mannschaften mit einem 2:2. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie?

Toljan: Das war ein hochklassiges und intensives Spiel. Beide Mannschaften hatten viele gute Offensivaktionen. Mit ein wenig Glück hätten wir gewinnen können. Aber Dortmund hat eben auch sehr viel Qualität in der Mannschaft und es war definitiv kein einfaches Spiel.

DFB.de: Von welchen namhaften Gegnern träumen Sie, wenn die Qualifikation für die Champions League tatsächlich gelingt?

Toljan: Noch haben wir uns nicht qualifiziert. Aber generell schaue ich mir sehr gerne die spanische Liga an. Spiele von Real Madrid oder dem FC Barcelona sind natürlich immer große Highlights.

DFB.de: Letzte Saison haben Sie noch gegen den Abstieg gespielt, nun ist zumindest ein Tabellenplatz unter den Top-4 sicher. Wie ist diese rasante Entwicklung zu erklären?

Toljan: Wir haben uns vor der Saison gut verstärkt und haben ein neues System, das sehr gut zu uns passt. Unser Trainer konnte die Saisonvorbereitung nutzen, um seine Spielideen besser umzusetzen. Das Training ist bei ihm anspruchsvoller. Auch die Trainingsinhalte sind auch etwas anders.

DFB.de: Ist das Miteinander anders, wenn der Trainer genauso alt ist wie die Mitspieler? Die Vorgänger Huub Stevens und Markus Gisdol entstammen ja praktisch einer anderen Generation.

Toljan: Für uns Spieler ist nicht das Alter entscheidend, sondern die Idee des Trainers. In diesem Punkt hat er uns gut erreicht.

DFB.de: Sie gelten als ein sehr flexibler Spieler. Sie können als Rechts- oder Linksverteidiger, aber auch im linken oder rechten Mittelfeld spielen. Macht das für Sie keinen Unterschied?

Toljan: In der Jugend habe ich immer als Rechtsverteidiger gespielt. In den Anfangsjahren bei der TSG lernte ich dann, auch auf der linken Seite zu spielen. Daran musste ich mich gewöhnen. Schließlich bin ich ein Rechtsfuß. Auf der linken Seite muss ich den Ball aber mit links annehmen und weiterspielen. Mittlerweile habe ich aber auf beiden Seiten so häufig gespielt, dass das keine große Umstellung mehr ist.

DFB.de: Sie gelten als beidfüßiger Spieler. Wie lernt man so etwas?

Toljan: Manche haben das nötige Talent, andere müssen sehr viel trainieren. Bei mir traf Letzteres zu. Ich habe nach dem Training häufig meinen linken Fuß trainiert und zum Beispiel flanken oder passen geübt. Das mache ich heute noch jeden Tag.

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DFB.de: Sie haben in der Jugend mehrmals den Verein gewechselt. Mit 14 Jahren gingen Sie zu den Stuttgarter Kickers, ein Jahr später zum VfB Stuttgart und als 17-Jähriger zur TSG Hoffenheim. Wie kam es zu diesen Wechseln?

Toljan: Der VfB Stuttgart war in der Region eine Top-Adresse. Ich konnte dort in der Junioren-Bundesliga spielen. Deshalb bin ich von den Kickers dorthin gewechselt. Später ging ich nach Hoffenheim, weil die TSG ebenfalls für eine sehr gute Nachwuchsarbeit steht. Wichtig war für mich auch die gute Verbindung zur Schule. Die Jugendspieler werden hier schulisch sehr unterstützt, das Konzept hat mich direkt überzeugt. Der Verein "Anpfiff ins Leben" kommt den Kindern und Jugendspielern in der Region sehr zu Gute. Die Infrastruktur ist topp. Es gibt zum Beispiel Partnerschulen und einen Abholservice. Deshalb war das für mich genau die richtige Entscheidung.

DFB.de: Wo haben Sie gelebt, als Sie zur TSG Hoffenheim kamen?

Toljan: Ich habe bei einer Gastfamilie gewohnt. Das war anfangs natürlich eine große Umstellung. Man lebt bei Leuten, die einen zunächst noch fremd sind. Ich war viel mehr auf mich alleine gestellt. Aber das bringt einen weiter und ich habe es nie bereut.

DFB.de: Sie haben eine kroatische Mutter und einen us-amerikanischen Vater, sind aber in Deutschland geboren. War Ihnen immer klar, dass Sie für Deutschland spielen möchten?

Toljan: Ja. Ich bin hier aufgewachsen und fühle mich als Deutscher. Es gab zwar auch losen Kontakte zu den anderen Fußballverbänden, aber das wurde nie konkret.

DFB.de: Nun sind Sie U-Nationalspieler und haben vor knapp einem Jahr bei den Olympischen Sommerspielen gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Toljan: Ich denke einfach gerne an das Team zurück. Wir hatten in dieser Konstellation nicht so oft zusammengespielt. Keiner hat so richtig mit uns gerechnet. Aber wir sind bis in das Finale vorgedrungen. Die Spiele waren absolute Highlights. K.o.-Spiele und Turniere sind immer etwas Besonderes – gerade in so einem fußballverrückten Land wie Brasilien. Die Stimmung in den Stadien war Weltklasse.

DFB.de: Im Finale war Neymar Ihr direkter Gegenspieler. Wie haben Sie das Duell mit ihm erlebt?

Toljan: Man hat bei seinem Tor und bei vielen weiteren Aktionen gesehen, dass er eine gewisse Extra-Klasse hat. Er gehört nicht ohne Grund zu den besten Spielern der Welt. Das Spiel von Brasilien war auf ihn zugeschnitten. Zudem haben solche Top-Spieler ein riesiges Selbstvertrauen und trauen sich im Spiel einfach alles zu. Er ist schnell, technisch gut und hat ein riesiges Spielverständnis. Wir haben ihn aber meist doch ganz gut im Zaum halten können.

DFB.de: Sie sind von der U 17 an alle Nachwuchs-Nationalmannschaften durchlaufen. Welcher Trainer hat Sie besonders geprägt?

Toljan: Ich habe von allen viel gelernt. Aber bei Horst Hrubesch war ich am längsten dabei. Daher habe ich von ihm besonders viel mitgenommen. Er hat mir unter anderem vermittelt, dass man immer an sich glauben und sich auf die eigenen Stärken besinnen soll.

DFB.de: Im Juni beginnt die Europameisterschaft mit der U 21-Nationalmannschaft. Wie bewerten Sie die Form der DFB-Auswahl? In den letzten vier Freundschaftsspielen gab es zwei Siege und zwei Niederlagen.

Toljan: Wir haben in den Freundschaftsspielen viel getestet. Wir müssen erst einmal abwarten, welche Spieler dabei sein werden. Sicher ist, dass die EM ein echter Gradmesser für uns sein wird. Aber Deutschland zählt bei allen Turnieren zum Favoritenkreis. Das wird diesmal nicht anders sein.

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