Jenas "Lebensversicherung": Timmy Thiele lässt Tore sprechen

Acht Tore bei nur zwölf Einsätzen: Das macht pro Spiel einen Schnitt von 0,67 Treffern. Kein anderer Spieler in der 3. Liga kann eine bessere Torquote als Timmy Thiele vom Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena vorweisen. "Das ist ein netter Pluspunkt. Wichtiger ist es aber, dass es bei der Mannschaft gut läuft", so der gebürtige Berliner gegenüber DFB.de.

Dass es beim Aufsteiger aus Thüringen gut läuft, lässt sich nach 24 Spieltagen definitiv feststellen. Bei aktuell neun Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge ist der FCC auf dem besten Weg in Richtung Klassenverbleib. Nicht zuletzt auch dank seines 26 Jahre alten Torjägers, der nicht weniger als sieben der vergangenen acht Jenaer Treffer erzielt hat.

Durch seine Tore sicherte Timmy Thiele dem Aufsteiger allein in den vergangenen fünf Partien sieben Punkte, wurde so fast zu einer "Lebensversicherung" für den Traditionsklub. Einen besonderen Druck spürt er aufgrund seines Stellenwerts für die Mannschaft aber nicht. "Im Gegenteil! Zu wissen, dass es bei mir aktuell so gut funktioniert, gibt mir noch zusätzlich Selbstvertrauen", sagt Thiele. "Ich komme aktuell zu zahlreichen Torchancen und nutze sie dann auch. So kann es gerne weitergehen."

Viererpack innerhalb von nur 21 Minuten

So richtig Fahrt aufgenommen hatte Thieles Lauf kurz vor der Winterpause im spektakulären Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am 20. Spieltag. Beim 4:3 (1:1) gegen die Hessen markierte Thiele innerhalb von nur 21 Minuten alle vier Treffer für Jena. Noch nie hat ein Drittligaspieler mehr Tore in einer Partie erzielt.

"Die erste hochkarätige Torchance hatte ich sogar noch vergeben. Ich bin aber ruhig geblieben und habe weiterhin an mich geglaubt. Das Spiel war ein Beispiel dafür, wie schnelllebig der Fußball sein kann", so Thiele. "Mich freut aber besonders, dass ich jetzt auch unter Beweis gestellt habe, dass die Tore keine Eintagsfliegen waren", sagt der 1,88 Meter große Mittelstürmer.

Eine womöglich noch bessere Torausbeute verhinderte nicht zuletzt eine mehr als zweimonatige Zwangspause während der Hinserie. "Ich hatte Probleme mit meinem Rücken. Spezialisten haben dann herausgefunden, dass ein Schiefstand im Becken die Schmerzen verursacht hatte", so Timmy Thiele. "Ich wurde dann etwas gestreckt und meine Muskulatur gelockert. Danach war ich wieder einsatzbereit."

3. Liga für Torjäger Thiele "kein Neuland"

Groß umstellen musste sich Thiele nach dem Aufstieg mit dem FC Carl Zeiss Jena nicht. "Die 3. Liga war für mich ja kein Neuland. Für die U 23-Teams von Werder Bremen und Borussia Dortmund sowie für Alemannia Aachen hatte ich schon zuvor einige Einsätze in der Spielklasse bestritten. Als Mannschaft mussten wir uns aber schon daran gewöhnen, dass Fehler viel schneller bestraft werden und dass Spiele auch mal durch nur eine klare Chance des Gegners verloren gehen können", analysiert er die Startschwierigkeiten.

Komplett reibungslauf war zuvor aber schon Timmy Thieles gesamte Karriere nicht verlaufen. "Es gab es immer wieder Tiefpunkte. Sei es durch Verletzungen oder durch eigene Fehler. Das hat mich zu dem Typen und Charakter gemacht, der ich heute bin", so der geläuterte Angreifer. "Nach einem Jahr in der zweiten Mannschaft von Werder Bremen wurde beispielsweise wegen einer im jugendlichen Leichtsinn getroffenen falschen Entscheidung mein Vertrag nicht verlängert. So etwas würde mir jetzt ganz sicher nicht mehr passieren."

Zwei Kreuzbandrisse in elf Monaten

Mit dem Wechsel zur zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 in die Regionalliga West begann für den Angreifer 2011 das Verletzungspech. "Aus meiner Zeit in Bremen hatte ich einen zunächst nicht erkannten Mittelfußbruch verschleppt, mit dem ich drei Monate lang gespielt habe. Das hat mich entsprechend zurückgeworfen", erinnert er sich.

Dennoch folgte 2012 die erstmalige Rückkehr in die dritthöchste Spielklasse zu Alemannia Aachen. "Dort hatte ich mit fünf Toren und acht Vorlagen eine gute Saison", so Thiele. Durch den Abstieg des ehemaligen Bundesligisten aus der Stadt am Dreiländereck in die Regionalliga zog es den Berliner zur zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund. "Das war die vielleicht schwierigste Zeit meiner Karriere. Ich habe mir im Trainingslager das Kreuzband gerissen. Elf Monate danach ist es noch ein zweites Mal passiert. In dieser Zeit habe ich vor allem gelernt, niemals aufzugeben."



Acht Tore bei nur zwölf Einsätzen: Das macht pro Spiel einen Schnitt von 0,67 Treffern. Kein anderer Spieler in der 3. Liga kann eine bessere Torquote als Timmy Thiele vom Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena vorweisen. "Das ist ein netter Pluspunkt. Wichtiger ist es aber, dass es bei der Mannschaft gut läuft", so der gebürtige Berliner gegenüber DFB.de.

Dass es beim Aufsteiger aus Thüringen gut läuft, lässt sich nach 24 Spieltagen definitiv feststellen. Bei aktuell neun Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge ist der FCC auf dem besten Weg in Richtung Klassenverbleib. Nicht zuletzt auch dank seines 26 Jahre alten Torjägers, der nicht weniger als sieben der vergangenen acht Jenaer Treffer erzielt hat.

Durch seine Tore sicherte Timmy Thiele dem Aufsteiger allein in den vergangenen fünf Partien sieben Punkte, wurde so fast zu einer "Lebensversicherung" für den Traditionsklub. Einen besonderen Druck spürt er aufgrund seines Stellenwerts für die Mannschaft aber nicht. "Im Gegenteil! Zu wissen, dass es bei mir aktuell so gut funktioniert, gibt mir noch zusätzlich Selbstvertrauen", sagt Thiele. "Ich komme aktuell zu zahlreichen Torchancen und nutze sie dann auch. So kann es gerne weitergehen."

Viererpack innerhalb von nur 21 Minuten

So richtig Fahrt aufgenommen hatte Thieles Lauf kurz vor der Winterpause im spektakulären Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am 20. Spieltag. Beim 4:3 (1:1) gegen die Hessen markierte Thiele innerhalb von nur 21 Minuten alle vier Treffer für Jena. Noch nie hat ein Drittligaspieler mehr Tore in einer Partie erzielt.

"Die erste hochkarätige Torchance hatte ich sogar noch vergeben. Ich bin aber ruhig geblieben und habe weiterhin an mich geglaubt. Das Spiel war ein Beispiel dafür, wie schnelllebig der Fußball sein kann", so Thiele. "Mich freut aber besonders, dass ich jetzt auch unter Beweis gestellt habe, dass die Tore keine Eintagsfliegen waren", sagt der 1,88 Meter große Mittelstürmer.

Eine womöglich noch bessere Torausbeute verhinderte nicht zuletzt eine mehr als zweimonatige Zwangspause während der Hinserie. "Ich hatte Probleme mit meinem Rücken. Spezialisten haben dann herausgefunden, dass ein Schiefstand im Becken die Schmerzen verursacht hatte", so Timmy Thiele. "Ich wurde dann etwas gestreckt und meine Muskulatur gelockert. Danach war ich wieder einsatzbereit."

3. Liga für Torjäger Thiele "kein Neuland"

Groß umstellen musste sich Thiele nach dem Aufstieg mit dem FC Carl Zeiss Jena nicht. "Die 3. Liga war für mich ja kein Neuland. Für die U 23-Teams von Werder Bremen und Borussia Dortmund sowie für Alemannia Aachen hatte ich schon zuvor einige Einsätze in der Spielklasse bestritten. Als Mannschaft mussten wir uns aber schon daran gewöhnen, dass Fehler viel schneller bestraft werden und dass Spiele auch mal durch nur eine klare Chance des Gegners verloren gehen können", analysiert er die Startschwierigkeiten.

Komplett reibungslauf war zuvor aber schon Timmy Thieles gesamte Karriere nicht verlaufen. "Es gab es immer wieder Tiefpunkte. Sei es durch Verletzungen oder durch eigene Fehler. Das hat mich zu dem Typen und Charakter gemacht, der ich heute bin", so der geläuterte Angreifer. "Nach einem Jahr in der zweiten Mannschaft von Werder Bremen wurde beispielsweise wegen einer im jugendlichen Leichtsinn getroffenen falschen Entscheidung mein Vertrag nicht verlängert. So etwas würde mir jetzt ganz sicher nicht mehr passieren."

Zwei Kreuzbandrisse in elf Monaten

Mit dem Wechsel zur zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 in die Regionalliga West begann für den Angreifer 2011 das Verletzungspech. "Aus meiner Zeit in Bremen hatte ich einen zunächst nicht erkannten Mittelfußbruch verschleppt, mit dem ich drei Monate lang gespielt habe. Das hat mich entsprechend zurückgeworfen", erinnert er sich.

Dennoch folgte 2012 die erstmalige Rückkehr in die dritthöchste Spielklasse zu Alemannia Aachen. "Dort hatte ich mit fünf Toren und acht Vorlagen eine gute Saison", so Thiele. Durch den Abstieg des ehemaligen Bundesligisten aus der Stadt am Dreiländereck in die Regionalliga zog es den Berliner zur zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund. "Das war die vielleicht schwierigste Zeit meiner Karriere. Ich habe mir im Trainingslager das Kreuzband gerissen. Elf Monate danach ist es noch ein zweites Mal passiert. In dieser Zeit habe ich vor allem gelernt, niemals aufzugeben."

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In England wertvolle Erfahrungen gesammelt

Nach einem halben Jahr ohne Verein entschied sich Timmy Thiele erneut für einen Wechsel in die Regionalliga West, diesmal zum SC Wiedenbrück: "Ich wollte einfach wieder Fußball spielen." Nach gerade einmal sieben Einsätzen (zwei Tore) in der Rückrunde für die Ostwestfalen bekam der Berater des Angreifers einen Anruf aus England. "Ich hatte in zwei Jahren nur 14 Spiele absolvieren können. Aber irgendwie war der ehemalige niederländische Nationalstürmer Jimmy Floid Hasselbaink auf mich aufmerksam geworden. Er war damals Trainer in England bei Burton Albion und wollte mich unbedingt verpflichten."

Also zog Thiele mit seiner Freundin Kimberly, mit der er inzwischen seit acht Monaten verheiratet ist, über den Ärmelkanal nach England und unterschrieb einen Vertrag beim englischen Drittligisten. "Auch wenn ich dort nur ein Tor erzielt habe, war die Zeit auf der Insel sehr schön und spannend. Wir sind in die zweite Liga aufgestiegen. Es hat einfach Spaß gemacht, mit allen Personen des Vereins zusammenzuarbeiten. Und fußballerisch habe ich sehr viel gelernt. Der Fußball auf der Insel ist bekanntlich sehr körperbetont."

"Bauchentscheidung" für Carl Zeiss Jena nie bereut

Weil Trainer Hasselbaink dem Lockruf des englischen Zweitligisten Queens Park Rangers folgte und dessen Nachfolger Nigel Clough nicht mehr auf Timmy Thiele setzte, entschied sich der Angreifer nach einem Jahr für einen erneuten Wechsel. Die Rückkehr nach Deutschland zum damaligen Nordost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena bezeichnet der Berliner heute als "Bauchentscheidung. Ich hatte noch andere Angebote, aber damit konnte ich mich nicht komplett identifizieren Den Wechsel nach Jena habe ich zu keiner Zeit bereut."

Schon in der vergangenen Saison schlug Thiele bei den Thüringern glänzend ein. Mit 14 Treffern und elf Vorlagen in der Liga und nicht zuletzt zwei Toren in der Aufstiegsrelegation gegen den West- Regionalligisten FC Viktoria Köln (3:2 und 0:1) hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 3. Liga.

Dort läuft es ebenfalls ausgezeichnet. "Es darf auch in dieser Saison gerne wieder eine zweistellige Anzahl an Treffern werden. In der Torschützenliste will ich noch weiter nach oben", kündigt Thiele zuversichtlich an. Der Abstand zu den beiden führenden Stephan Hain von der SpVgg Unterhaching und Manuel Schäffler vom SV Wehen Wiesbaden (jeweils 13 Tore) beträgt aktuell fünf Tore. Beide haben aber doppelt so viele Spiele bestritten.

Karriere von Kevin Pannewitz wieder angeschoben

Entscheidenden Anteil hatte Timmy Thiele übrigens auch daran, dass sein Schwager und dicker Kumpel Kevin Pannewitz seit einigen Wochen ebenfalls zum Kader des FC Carl Zeiss gehört. Obwohl der frühere Bundesligaspieler Pannewitz mit seiner Profikarriere eigentlich schon abgeschlossen hatte und - mit erheblichem Übergewicht - nur noch in der sechstklassigen Brandenburgliga für den Oranienburger FC Eintracht am Ball war, motivierte ihn Thiele dazu, noch einmal anzugreifen.

"Kevin ist mitunter etwas vorlaut. Also habe ich ihn darauf festgenagelt, dass ich ihm beim FC Carl Zeiss Jena ein Probetraining besorge, wenn er im Gegenzug abnimmt", berichtet Thiele grinsend. Gesagt, getan. Pannewitz speckte ab und konnte Jenas Cheftrainer Mark Zimmermann nach einigen Wochen überzeugen, dass er noch eine wertvolle Hilfe für das Team werden kann. Inzwischen hat der ehemalige Junioren-Nationalspieler schon die ersten vier Drittligaeinsätze für den FCC absolviert.

Negative Auswärtsserie in Großaspach beenden

Das nächste Ligaspiel bestreiten Thiele, Pannewitz und der FC Carl Zeiss Jena am Sonntag (ab 14 Uhr) bei der SG Sonnenhof Großaspach. "Wir wollen auswärts unbedingt wieder punkten" kündigt der Torjäger an. Mit nur vier Zählern aus bislang elf Begegnungen auf fremden Plätzen belegt der Aufsteiger in der Auswärtstabelle den letzten Platz.

Den bislang einzigen Sieg gab es Anfang August beim Halleschen FC (2:0). "Wir müssen weiter dranbleiben, dann werden wir auch auswärts wieder erfolgreich sein", ist Timmy Thiele überzeugt. Dabei dürfte gerade er auch als Torgarant gefragt sein. Denn seit seinem Treffer im Halle-Spiel war auch er nur noch im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld erfolgreich.