Jahn-Coach Weinzierl: "Uns unterschätzt keiner mehr"

Weinzierl: Die Mannschaft funktioniert schon ganz gut, hat aber sicher noch Potenzial nach oben. Für uns wird es in den nächsten Wochen schwerer zu punkten. Die Gegner werden auch stärker, und es wird uns nach den ersten Erfolgen niemand mehr unterschätzen. Wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke erreichen. Dafür ist es wichtig, dass wir weitgehend von Verletzungen verschont bleiben.

DFB.de: Gegen den Stuttgart II gewann Regensburg erstmals nach 16 Spielen wieder im eigenen Stadion. Wie groß ist die Erleichterung?

Weinzierl: Die Erleichterung war riesig. Schließlich hatten wir elf Monate kein Heimspiel mehr gewonnen. Bei einer so langen Zeit wird das natürlich zu einem Thema. Dabei muss man sagen, dass wir auch während der erfolglosen Phase ordentliche Spiele in Regensburg abgeliefert haben. Es waren zumeist Kleinigkeiten, die dafür gesorgt haben, dass wir so lange ohne Sieg geblieben sind.

DFB.de: Was ist in dieser Saison für den SSV Jahn möglich?

Weinzierl: Unser Ziel bleibt der Klassenverbleib. Wir haben nur einen dünnen Kader und geringe finanzielle Mittel. Deshalb müssen wir schnell unsere Zähler sammeln. Über die aktuelle Situation freuen wir uns aber - das ist eine angenehme Momentaufnahme.

DFB.de: In den vergangenen Spielzeiten folgte einem guten Start immer ein Absturz. Wie wollen Sie das in diesem Jahr verhindern?

Weinzierl: Das hatte meist mit unserem Verletzungspech oder mit Sperren zu tun. Auch in dieser Saison kann uns das wieder passieren. Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir mit einem Kader von 14 gleichwertigen Feldspielern eine Saison ohne Rückschläge durchspielen werden.

DFB.de: Welchen Einfluss nimmt Michael Hofmann als routinierter Torwart auf die Mannschaft? Und wie lange will er noch spielen?



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Besser hätte es für den SSV Jahn Regensburg bisher kaum laufen können. Der Klub aus Bayern legte in der 3. Liga einen Traumstart hin und führt mit sieben Punkten aus drei Spielen die Tabelle an. Sogar der "Heimfluch" - 16 Spiele in Serie ohne Sieg vor eigenem Publikum - wurde beim jüngsten 3:0 gegen den VfB Stuttgart II vertrieben.

Was nach dem großen personellen Umbruch im Sommer - insgesamt 18 Spieler verließen den Verein - umso überraschender anmutet, hat in Regensburg aber schon System. Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Rot-Weißen jeweils zu Saisonbeginn in Topform und hielten sich zunächst in der Spitzengruppe. Nicht zuletzt dank der Zähler aus den ersten Saisonspielen sicherte der Jahn am Ende jeweils souverän den Klassenverbleib.

In der Schlagerpartie des vierten Spieltages gastiert Regensburg am Samstag (ab 14 Uhr) beim Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück, der mit deutlichen größeren Ambitionen gestartet war. Vor dem Duell mit den Niedersachsen hat der Journalist Matthias Jansen im exklusiven DFB.de-Interview mit Markus Weinzierl, der seit November 2008 für die Regensburger verantwortlich ist, über den tollen Start und die weiteren Ziele gesprochen.

DFB.de: Zum dritten Mal in Folge gelang Regensburg ein Traumstart in die Saison. Ist Ihre Saisonvorbereitung so gut - oder woran liegt es?

Markus Weinzierl: Ganz ehrlich: Woran es genau liegt, kann selbst ich nicht sagen. Fest steht: Wir haben - wie in den vergangenen Jahren auch - in der Vorbereitung wieder gut gearbeitet. Dabei hat sich möglicherweise die Euphorie passend zum Saisonstart aufgebaut. Meine Jungs sind alle sehr charakterstark, kommen im Spiel über den Willen. Vielleicht ist es auch ein Vorteil, nur einen kleinen Kader zur Verfügung zu haben. Da kann ich mehr Wert auf die Entwicklung der einzelnen Spieler legen.

DFB.de: Von einem so guten Start konnten Sie diesmal aber nicht unbedingt ausgehen, oder? Der Umbruch in Regensburg war doch sehr groß.

Weinzierl: Das stimmt. In den vergangenen Jahren konnte ich den guten Start noch mit einer eingespielten Mannschaft erklären. Das ist in dieser Saison nicht so. Wir haben einen neuen Kader zusammenstellen müssen. In der Vorbereitung haben wir aber bewährte Trainingsmethoden beibehalten. Die Mannschaft war zum Saisonstart topfit.

DFB.de: Wie bewerten Sie den aktuellen Leistungsstand?

Weinzierl: Die Mannschaft funktioniert schon ganz gut, hat aber sicher noch Potenzial nach oben. Für uns wird es in den nächsten Wochen schwerer zu punkten. Die Gegner werden auch stärker, und es wird uns nach den ersten Erfolgen niemand mehr unterschätzen. Wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke erreichen. Dafür ist es wichtig, dass wir weitgehend von Verletzungen verschont bleiben.

DFB.de: Gegen den Stuttgart II gewann Regensburg erstmals nach 16 Spielen wieder im eigenen Stadion. Wie groß ist die Erleichterung?

Weinzierl: Die Erleichterung war riesig. Schließlich hatten wir elf Monate kein Heimspiel mehr gewonnen. Bei einer so langen Zeit wird das natürlich zu einem Thema. Dabei muss man sagen, dass wir auch während der erfolglosen Phase ordentliche Spiele in Regensburg abgeliefert haben. Es waren zumeist Kleinigkeiten, die dafür gesorgt haben, dass wir so lange ohne Sieg geblieben sind.

DFB.de: Was ist in dieser Saison für den SSV Jahn möglich?

Weinzierl: Unser Ziel bleibt der Klassenverbleib. Wir haben nur einen dünnen Kader und geringe finanzielle Mittel. Deshalb müssen wir schnell unsere Zähler sammeln. Über die aktuelle Situation freuen wir uns aber - das ist eine angenehme Momentaufnahme.

DFB.de: In den vergangenen Spielzeiten folgte einem guten Start immer ein Absturz. Wie wollen Sie das in diesem Jahr verhindern?

Weinzierl: Das hatte meist mit unserem Verletzungspech oder mit Sperren zu tun. Auch in dieser Saison kann uns das wieder passieren. Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir mit einem Kader von 14 gleichwertigen Feldspielern eine Saison ohne Rückschläge durchspielen werden.

DFB.de: Welchen Einfluss nimmt Michael Hofmann als routinierter Torwart auf die Mannschaft? Und wie lange will er noch spielen?

Weinzierl: Michael Hofmann ist ein absoluter Führungsspieler, der zu 100 Prozent unser Vertrauen genießt. Er tut alles für den Verein und ist ein riesiger Rückhalt für unsere Mannschaft. Auf dem Papier ist Michael zwar 38 Jahre alt. Aber wenn er weiter seine Leistung bringt, kann er von mir aus noch lange spielen. Michael wirkt jedenfalls nicht wie ein älterer Spieler.

DFB.de: Torjäger Tobias Schweinsteiger ist der neue Kapitän Ihrer Mannschaft. Warum?

Weinzierl: Nach dem Weggang unseres langjährigen Kapitäns Alexander Maul zum FC Carl Zeiss Jena musste ich einen neuen Spielführer bestimmen. Ich wollte für dieses Amt jemanden, der die notwendige Qualität und auch die Ausstrahlung besitzt. Bei Tobias Schweinsteiger habe ich außerdem auf eine sportliche Weiterentwicklung gehofft.

DFB.de: Hat die "Binde" ihn noch zu besseren Leistungen angespornt?

Weinzierl: Ganz sicher. Tobias hat in drei Spielen drei Tore erzielt und geht noch mehr vorne weg. Er bringt sich super ein. Man merkt Tobias an, dass ihm die Aufgabe Spaß macht und er sie komplett ausfüllt.

DFB.de: Am Samstag gastiert Ihre Mannschaft beim VfL Osnabrück. Was rechnen Sie sich an der Bremer Brücke aus?

Weinzierl: Ich denke, dass in Osnabrück alles möglich ist. Wir sind auswärts sehr gefestigt, waren in der vergangenen Saison die drittbeste Auswärtsmannschaft der Liga. Deshalb fahren wir selbstbewusst nach Osnabrück. Dort sind wir zwar Außenseiter, fühlen uns in dieser Rolle aber sehr wohl.

DFB.de: Das neue Stadion in Regensburg wird kommen. Wie wurde die Entscheidung in Verein und Mannschaft aufgenommen?

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Weinzierl: Sehr positiv. Es ist die Grundlage für eine positive Regensburger Zukunft. Mit dem neuen Stadion besitzt der SSV Jahn das Potenzial, um vielleicht wieder in die 2. Bundesliga zurückkehren zu können. Wir haben mit der Mannschaft für die Stadion-Entscheidung gekämpft und durch sportliche Erfolge dazu beigetragen, dass die neue Arena kommt.

DFB.de: Zu Ihrer persönlichen Zukunft: Ihr Vertrag endet im nächsten Sommer. Können Sie sich vorstellen, noch länger in Regensburg zu bleiben?

Weinzierl: Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich bin bereits in der vierten Saison Trainer in Regensburg, seitdem ist es von Jahr zu Jahr besser gelaufen. Ich habe die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz übernommen, zuletzt waren wir Achter.

DFB.de: Haben Sie eigentlich Ihren Abschluss als Hauptschullehrer noch gemacht?

Weinzierl: Nein, dafür hatte ich noch keine Zeit. Dafür lief es in Regensburg wohl zu gut. Außerdem habe ich in der vergangenen Saison die Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Köln absolviert. Ich werde das Studium aber abschließen, sobald die Zeit da ist.