Italien gegen Uruguay: Hitzeschlacht um Achtelfinalplatz

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Nicht einmal der Wettergott hat ein Einsehen mit Italien. "Ganz schön heiß hier", sagte Nationaltrainer Cesare Prandelli nach der Ankunft im "Backofen" Natal, wo nach tagelangen Regenfällen inzwischen Hochsommer im Winter herrscht. Für die Azzurri bedeutet das nichts Gutes: Im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Uruguay steht vier Tage nach dem 0:1 gegen Costa Rica die nächste Hitzeschlacht an.

Prandelli kannte daher kein Erbarmen und schickte seine Spieler um 13 Uhr bei 30 Grad und drückender Hitze zum Training. "Wir spielen schließlich um die gleiche Zeit", sagt der Coach angesichts der Begegnung in der "Dünen-Arena" heute (ab 18 Uhr MESZ, live im ZDF), vor der ganz Italien zittert. Eine Niederlage würde wie schon 2010 den WM-K.o in der ersten Runde bedeuten.

Prandelli denkt über frische Spieler nach

"Wenn wir ausscheiden, wäre das ein Versagen. Das weiß hier auch jeder", redet Torwart-Ikone Gianluigi Buffon gar nicht erst um den heißen Brei herum: "Wir würden dann wohl nicht gerade als bestes italienisches Team aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Das wäre eine große Enttäuschung für jeden." Gewarnt sind die Azzurri allemal: Zuvor hatte es in der "Todesgruppe D" bereits England erwischt.

Buffon (36) ist einer von vier Weltmeistern von 2006, die gegen den überraschenden Tabellenführer Costa Rica mit der Hitze zu kämpfen hatten. Auch Andrea Pirlo (35), Andrea Barzagli (33) und der angeschlagene Daniele de Rossi (30) bekamen in Recife Probleme. "In der zweiten Halbzeit haben wir gelitten. Es war schwer, einen klaren Kopf zu behalten", sagt auch Claudio Marchisio. Und der ist erst 28.

Gut möglich also, dass Prandelli eine verjüngte Mannschaft auf das Feld schickt. BVB-Neuzugang Ciro Immobile (24) etwa durfte im Training an der Seite von Mario Balotelli stürmen und steht vor seinem Startelf-Debüt. Zuvor hatten italienische Zeitungen den Einsatz des Serie-A-Torschützenkönigs gefordert und so den Druck auf Prandelli erhöht. Sollte Italien ausscheiden, dürfte der Ton noch einmal schärfer werden.

Passieren kann das sehr wohl. 2010 in Südafrika hätte dem Titelverteidiger im letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei ebenfalls schon ein Remis gereicht. Am Ende hieß es 2:3, Italien wurde Gruppenletzter, Lippi trat zurück machte Platz für Prandelli. "Italien steht in Natal wieder einmal am Scheideweg", schreibt die Sporttageszeitung Tuttosport.

Buffon: "Je mehr auf dem Spiel steht, desto besser sind wir"

Wiederholen soll sich das Drama von Südafrika möglichst nicht. "Das ist jetzt mein zehntes großes Turnier, und erst einmal haben wir uns schon nach dem zweiten Gruppenspiel für die K.o.-Phase qualifiziert. Alles ist im Lot. Wir sind beunruhigt, aber in einem gesunden Maße", sagt Buffon und beschwört italienische Tugenden: "Die Geschichte zeigt: Je mehr auf dem Spiel steht, desto besser sind wir."

Genau darauf hoffen auch die Helden von einst. "Ganz Italien schaut auf euch", sagt Franco Baresi (54), 82-maliger Nationalspieler und einer der besten Liberos der Fußballgeschichte: "Wenn es eng wird, haben wir schon immer geliefert. Die Jungs wissen um die Bedeutung einer WM." Den Beweis ist das Team allerdings noch schuldig.

Heiß her ging es derweil schon lange vor dem Anpfiff. Aus der Heimat erreichte das Team am Sonntag ein Foto, auf dem die Kandidatinnen der Wahl zur Miss Italia 2014 leicht bekleidet ein Plakat festhielten. Die Botschaft war so kurz wie eindeutig: "Forza Azzurri!"

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Uruguay hofft auf Suárez

Uruguays Nationaltrainer Oscar Tabarez sieht Torjäger Luis Suárez als größtes Faustpfand für das "Endspiel" gegen Italien. "Bei allem Respekt für den Rest der Mannschaft: Luis ist selbst dann eine Option, wenn er nicht zu 100 Prozent fit ist. Schon seine Präsenz wird wichtig sein", sagt der 67-Jährige, warnt aber auch: "Suárez allein macht uns noch nicht zum Favoriten."

Uruguay benötigt einen Sieg, um sich für das WM-Achtelfinale zu qualifizieren. Angst vor dem viermaligen Weltmeister oder Stürmer Mario Balotelli habe er nicht, so Tabarez. "Im Fußball gibt es keinen Platz für Angst, die gibt es nur im richtigen Leben. Sorgen vielleicht, aber nicht Angst."

Suárez, der gegen England (2:1) doppelt getroffen hatte, versprach den Fans einen großen Kampf. "Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Beide Teams werden versuchen zu gewinnen", sagt der Stürmer des FC Liverpool: "Wir werden so spielen, wie Uruguay spielt, wenn sie etwas erreichen wollen."

[sid]

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Nicht einmal der Wettergott hat ein Einsehen mit Italien. "Ganz schön heiß hier", sagte Nationaltrainer Cesare Prandelli nach der Ankunft im "Backofen" Natal, wo nach tagelangen Regenfällen inzwischen Hochsommer im Winter herrscht. Für die Azzurri bedeutet das nichts Gutes: Im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Uruguay steht vier Tage nach dem 0:1 gegen Costa Rica die nächste Hitzeschlacht an.

Prandelli kannte daher kein Erbarmen und schickte seine Spieler um 13 Uhr bei 30 Grad und drückender Hitze zum Training. "Wir spielen schließlich um die gleiche Zeit", sagt der Coach angesichts der Begegnung in der "Dünen-Arena" heute (ab 18 Uhr MESZ, live im ZDF), vor der ganz Italien zittert. Eine Niederlage würde wie schon 2010 den WM-K.o in der ersten Runde bedeuten.

Prandelli denkt über frische Spieler nach

"Wenn wir ausscheiden, wäre das ein Versagen. Das weiß hier auch jeder", redet Torwart-Ikone Gianluigi Buffon gar nicht erst um den heißen Brei herum: "Wir würden dann wohl nicht gerade als bestes italienisches Team aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Das wäre eine große Enttäuschung für jeden." Gewarnt sind die Azzurri allemal: Zuvor hatte es in der "Todesgruppe D" bereits England erwischt.

Buffon (36) ist einer von vier Weltmeistern von 2006, die gegen den überraschenden Tabellenführer Costa Rica mit der Hitze zu kämpfen hatten. Auch Andrea Pirlo (35), Andrea Barzagli (33) und der angeschlagene Daniele de Rossi (30) bekamen in Recife Probleme. "In der zweiten Halbzeit haben wir gelitten. Es war schwer, einen klaren Kopf zu behalten", sagt auch Claudio Marchisio. Und der ist erst 28.

Gut möglich also, dass Prandelli eine verjüngte Mannschaft auf das Feld schickt. BVB-Neuzugang Ciro Immobile (24) etwa durfte im Training an der Seite von Mario Balotelli stürmen und steht vor seinem Startelf-Debüt. Zuvor hatten italienische Zeitungen den Einsatz des Serie-A-Torschützenkönigs gefordert und so den Druck auf Prandelli erhöht. Sollte Italien ausscheiden, dürfte der Ton noch einmal schärfer werden.

Passieren kann das sehr wohl. 2010 in Südafrika hätte dem Titelverteidiger im letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei ebenfalls schon ein Remis gereicht. Am Ende hieß es 2:3, Italien wurde Gruppenletzter, Lippi trat zurück machte Platz für Prandelli. "Italien steht in Natal wieder einmal am Scheideweg", schreibt die Sporttageszeitung Tuttosport.

Buffon: "Je mehr auf dem Spiel steht, desto besser sind wir"

Wiederholen soll sich das Drama von Südafrika möglichst nicht. "Das ist jetzt mein zehntes großes Turnier, und erst einmal haben wir uns schon nach dem zweiten Gruppenspiel für die K.o.-Phase qualifiziert. Alles ist im Lot. Wir sind beunruhigt, aber in einem gesunden Maße", sagt Buffon und beschwört italienische Tugenden: "Die Geschichte zeigt: Je mehr auf dem Spiel steht, desto besser sind wir."

Genau darauf hoffen auch die Helden von einst. "Ganz Italien schaut auf euch", sagt Franco Baresi (54), 82-maliger Nationalspieler und einer der besten Liberos der Fußballgeschichte: "Wenn es eng wird, haben wir schon immer geliefert. Die Jungs wissen um die Bedeutung einer WM." Den Beweis ist das Team allerdings noch schuldig.

Heiß her ging es derweil schon lange vor dem Anpfiff. Aus der Heimat erreichte das Team am Sonntag ein Foto, auf dem die Kandidatinnen der Wahl zur Miss Italia 2014 leicht bekleidet ein Plakat festhielten. Die Botschaft war so kurz wie eindeutig: "Forza Azzurri!"

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Uruguay hofft auf Suárez

Uruguays Nationaltrainer Oscar Tabarez sieht Torjäger Luis Suárez als größtes Faustpfand für das "Endspiel" gegen Italien. "Bei allem Respekt für den Rest der Mannschaft: Luis ist selbst dann eine Option, wenn er nicht zu 100 Prozent fit ist. Schon seine Präsenz wird wichtig sein", sagt der 67-Jährige, warnt aber auch: "Suárez allein macht uns noch nicht zum Favoriten."

Uruguay benötigt einen Sieg, um sich für das WM-Achtelfinale zu qualifizieren. Angst vor dem viermaligen Weltmeister oder Stürmer Mario Balotelli habe er nicht, so Tabarez. "Im Fußball gibt es keinen Platz für Angst, die gibt es nur im richtigen Leben. Sorgen vielleicht, aber nicht Angst."

Suárez, der gegen England (2:1) doppelt getroffen hatte, versprach den Fans einen großen Kampf. "Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Beide Teams werden versuchen zu gewinnen", sagt der Stürmer des FC Liverpool: "Wir werden so spielen, wie Uruguay spielt, wenn sie etwas erreichen wollen."