Italien: Baggios Fehlschuss und der Froschkönig

Trauriger Rekord: Doppelt hält besser – auch bei Kündigungen. So hat es Gian Piero Gasperini erlebt. Nach drei Spieltagen der Saison 2012/2013 löste Gasperini den glücklosen Giuseppe Sannino als Cheftrainer von US Palermo ab, wurde aber nach neun sieglosen Ligaspielen am 4. Februar 2013 seinerseits entlassen. Nachfolger wurde Alberto Malesani. Dieser wurde jedoch nach drei Unentschieden in drei Spielen am 25. Februar 2013 von seinen Pflichten entbunden. Gasperini kehrte daraufhin auf die Trainerbank Palermos zurück. Ein kurzes Vergnügen: Gasperini wurde am 11. März 2013, nach nur zwei Wochen, zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen entlassen.

Tifosi: Fans in Italien - leidenschaftlich, laut, zahlreich. Die Anhänger in Italien haben einen guten Ruf, aber einen schlechten Namen. Fans der Squadra Azzurra werden traditionell "Tifosi" genannt. Grausam und gemein, denn das heißt wörtlich übersetzt "jemand, der Typhus hat".

Froschkönig: Finnen üben sich im Handyweitwurf, in Australien existieren Bootwettfahrten in der Wüste, und auch die Italiener kennen extravagante Wettbewerbe. In Fermigano wird alljährlich der Froschkönig gekürt. Dabei wird nicht etwa ermittelt, wer am lautesten Quaken kann, oder die hellste Öl-Lampe hat, vielmehr geht es um die schnellste Beförderung des Tieres. Alljährlich wird am ersten Sonntag nach Ostern ein kurioses Froschrennen, der "Palio della rana", veranstaltet, an dem die sieben Bezirke von Fermignano teilnehmen und dem ein prunkvoller historischer Umzug in Kostümen vorangeht. Sieger ist, wer Karren und Frosch gemeinsam über die Ziellinie bringt.

[sl]


Italien, das unbekannte Wesen. DFB.de stellt das südeuropäische Land vor. Mit einem Augenzwinkern und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zehn Dinge, die Sie schon immer über Italien wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten.

Elfmeterschießen: Wer anderen eine Grube gräbt... Roberto Baggio lässt grüßen. Mit seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen des WM-Finals 1994 gegen Brasilien hat der Italiener Fußballgeschichte geschrieben. Ermöglicht haben es seine Vorfahren. Und das kommt so. Bei der EM 1968 gab es noch keine Entscheidung vom Punkt. Stand es nach der Verlängerung noch unentschieden, wurde um das Weiterkommen gelost. So passierte es, dass die Italiener 1968 nach einem 0:0 gegen Russland ins Finale gelost wurden. Nach diesem Spiel war klar, dass diese Regel geändert werden muss. 1970 beschloss der Weltverband des Fußball (FIFA), das Elfmeterschießen einzuführen. Italien hat davon aber auch profitiert - beim Sommermärchen in Deutschland, als die Squadra Azzurra im Elfmeterschießen gegen Frankreich gewann und Weltmeister wurde.

Mathematik-Genie: Was haben Adam Riese und Ivan der Schreckliche gemeinsam? Richtig, sie können vorzüglich rechnen. Der Chilene Ivan Zamorano hat in seiner Zeit bei Inter Mailand überzeugend belegt, dass er Abschlüsse und Addition gleichermaßen beherrscht. Auf seinem Trikot hat er dies demonstriert und dabei die kurioseste Rückennummer in der Fußballhistorie kreiert. Zwischen die Zahlen 1 und 8 seiner Nummer 18 setzte er ein Pluszeichen. Und eins und acht ergibt, richtig, neun. Die Rechenaufgabe war seine Reaktion auf den Transfer Ronaldos. Als der Brasilianer von Barcelona zu Inter geholt wurde, veranlassten die Marketingstrategen, dass Ronaldo die Nummer 9 erhielt, die zuvor Zamorano zugeteilt war. Der Chilene wollte auf die 9 aber nicht verzichten - mit der Addition der Zahlen eins und acht konnte er den Misstand richten.

Pasta: Im Durchschnitt konsumieren Italiener 26 Kilogramm Nudelteig pro Kopf und Jahr. Damit verzehren die Italiener exakt doppelt so viel wie der Zweitplatzierte Venezuela. Der Nudeltitel bei der EM 2012 ging dennoch nicht nach Italien, die Auszeichnung sicherte sich mit Polen ein Gastgeber. Weil die Squadra Azzurra während der Endrunde in Krakau ihr Quartier aufgeschlagen hatte, hat dort ein Restaurant die weltweit größte und schwerste Lasagne zubereitet. 4,8 Tonnen brachte die italienische Spezialität auf die Waage, genug für 10.000 Stücke. Das reicht in etwa für 1000 Italiener – oder einen Garfield.

Schieflage: Bilder können schief sein, Ebenen auch, Gesteine sogar Schiefer. In Pisa sind Türme schief, ein Turm. Schiefer ist ein Turm in Ostfriesland. Der Turm der Kirche in Suurhusen hat eine Neigung von 5,1939°, übertrumpft seine italienische Konkurrenz (5,08°) und gilt offiziell weltweit als Bauwerk mit der stärksten unfreiwilligen Neigung.

Adamskostüm: Andere Länder, andere Sitten, andere Gesetze. Im Adamskostüm in der Öffentlichkeit? Verboten, in Palermo. Aber nur für Männer. Das schöne Geschlecht darf sich durchaus nackt am Strand zeigen, wenn dies auch nicht verpflichtend ist. Neben nackten Männern haben es in Italien auch Tierfreunde schwer. Das Füttern von Tauben ist in Venedig verboten. Es drohen bis zu 450 Euro Strafe. Eine Ausnahme wurde nur für Georg Kreisler gemacht, der durfte Tauben sogar ohne Bekleidung füttern.

"Centesimo": Den Italienern wird eine gewisse Großzügigkeit nachgesagt, nicht alle Dinge nehmen sie genau, man kann Fünfe auch mal gerade sein lassen. Für die Sozialversicherungsbehörde Inps gilt dies nicht – so musste es ein 84 Jare alter Rentner erfahren. Er soll dem italienischen Staat einen Cent zurückzahlen, den er angeblich in den 90er-Jahren zu viel aus der Rentenkasse bekommen hatte. Der Rentner aus Riccione bei Rimini hat angekündigt, die gesetzte 30-Tage-Frist für die Rückzahlung des "Centesimo" abzuwarten. Sein Sohn hat den Vorschlag gemacht, dass der Vater von der Möglichkeit Gebrauch macht, den Betrag in Raten zu zahlen.

Orangensaft: Mit Kirschen, klar, das läge auf der Hand. Aber mit Apfelsinen? Sehr fruchtig wird in der piemontesischen Stadt Ivrea Karneval gefeiert. Einem uralten Brauch folgend werfen sich mehrere Mannschaften des Ortes Tonnen von Apfelsinen um die Ohren und produzieren jede Menge Orangensaft. Der Ritus geht ins Mittelalter zurück, als die Bewohner von Ivrea einen ungeliebten Feudalherren mit Bohnen als Wurfgeschosse aus dem Ort vertrieben haben sollen. Den Weltrekord im O-Saft-Pressen hält Ivrea allerdings nicht. Hier liegt das Örtchen Palagiano in Apulien ganz vorn. Dort haben 150 Bürger ganze 697 Liter frischen Saft aus insgesamt 4000 Kilo Apfelsinen gepresst und sich damit den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gesichert.

Trauriger Rekord: Doppelt hält besser – auch bei Kündigungen. So hat es Gian Piero Gasperini erlebt. Nach drei Spieltagen der Saison 2012/2013 löste Gasperini den glücklosen Giuseppe Sannino als Cheftrainer von US Palermo ab, wurde aber nach neun sieglosen Ligaspielen am 4. Februar 2013 seinerseits entlassen. Nachfolger wurde Alberto Malesani. Dieser wurde jedoch nach drei Unentschieden in drei Spielen am 25. Februar 2013 von seinen Pflichten entbunden. Gasperini kehrte daraufhin auf die Trainerbank Palermos zurück. Ein kurzes Vergnügen: Gasperini wurde am 11. März 2013, nach nur zwei Wochen, zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen entlassen.

Tifosi: Fans in Italien - leidenschaftlich, laut, zahlreich. Die Anhänger in Italien haben einen guten Ruf, aber einen schlechten Namen. Fans der Squadra Azzurra werden traditionell "Tifosi" genannt. Grausam und gemein, denn das heißt wörtlich übersetzt "jemand, der Typhus hat".

Froschkönig: Finnen üben sich im Handyweitwurf, in Australien existieren Bootwettfahrten in der Wüste, und auch die Italiener kennen extravagante Wettbewerbe. In Fermigano wird alljährlich der Froschkönig gekürt. Dabei wird nicht etwa ermittelt, wer am lautesten Quaken kann, oder die hellste Öl-Lampe hat, vielmehr geht es um die schnellste Beförderung des Tieres. Alljährlich wird am ersten Sonntag nach Ostern ein kurioses Froschrennen, der "Palio della rana", veranstaltet, an dem die sieben Bezirke von Fermignano teilnehmen und dem ein prunkvoller historischer Umzug in Kostümen vorangeht. Sieger ist, wer Karren und Frosch gemeinsam über die Ziellinie bringt.