Ismael: Mit Wolfsburg II in Richtung 3. Liga

Er holte einst als Spieler mit dem SV Werder Bremen und dem FC Bayern München jeweils das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokalsieg. Jetzt möchte Valerien Ismael auch als Trainer seine erste Meisterschaft feiern. Der 37-Jährige hat vor wenigen Tagen beim VfL Wolfsburg seine Arbeit als U 23-Trainer angetreten.

Im Visier des ehemaligen Abwehrspielers mit französischen Wurzeln ist die 3. Liga. Die Meisterschaft in der Regionalliga Nord wäre aber nur ein erster Schritt in diese Richtung. Danach müsste auch noch die Relegation erfolgreich bestritten werden. Noch befindet sich Ismael aber ganz am Anfang. Für den Nachfolger von Lorenz-Günther Köstner geht es zunächst darum, sich einen Überblick über seine neue Mannschaft zu verschaffen.

Die Arbeit als U 23-Trainer ist freilich nicht neu. Denn ab 2011 hatte Ismael zwei Jahre lang die Zweitvertretung von Hannover 96 betreut, einen Ligakonkurrenten der "Wölfe". Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Ex-Profi Ismael über die Kennenlernphase, die Ausbildung zum Fußball-Lehrer und seine Zielsetzung.

DFB.de: Die erste Trainingswoche liegt hinter Ihnen. Wie lautet das Fazit, Herr Ismael?

Valerien Ismael: Ich wollte so schnell wie möglich einen Überblick bekommen. Wo liegen die Stärken und Schwächen der Mannschaft sowie der einzelnen Spieler? Deshalb haben wir auch sofort eine Vorbereitungspartie absolviert und bei verschiedenen Tests - unter anderem in den Bereichen Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer - viele Daten gesammelt. Außerdem stand das Kennenlernen im Fokus. Alle haben gut mitgezogen.

DFB.de: Was haben Sie unternommen, um die Spieler möglichst schnell kennenzulernen?

Ismael: Es ist ein Vorteil, dass ich die Mannschaft bereits in der abgelaufenen Saison - wenn auch als Gegner - gesehen habe. Jetzt geht es darum, die Spieler auch persönlich kennenzulernen. Bereits in der ersten Woche wurde viel kommuniziert. Auch Einzelgespräche standen auf dem Programm. Das wird nun im Trainingslager intensiviert. Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie dabei auch auf mich zukommen. Der Austausch muss in beide Richtungen erfolgen.

DFB.de: Welche Dinge stehen ab sofort noch auf dem Trainingsplan?



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Er holte einst als Spieler mit dem SV Werder Bremen und dem FC Bayern München jeweils das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokalsieg. Jetzt möchte Valerien Ismael auch als Trainer seine erste Meisterschaft feiern. Der 37-Jährige hat vor wenigen Tagen beim VfL Wolfsburg seine Arbeit als U 23-Trainer angetreten.

Im Visier des ehemaligen Abwehrspielers mit französischen Wurzeln ist die 3. Liga. Die Meisterschaft in der Regionalliga Nord wäre aber nur ein erster Schritt in diese Richtung. Danach müsste auch noch die Relegation erfolgreich bestritten werden. Noch befindet sich Ismael aber ganz am Anfang. Für den Nachfolger von Lorenz-Günther Köstner geht es zunächst darum, sich einen Überblick über seine neue Mannschaft zu verschaffen.

Die Arbeit als U 23-Trainer ist freilich nicht neu. Denn ab 2011 hatte Ismael zwei Jahre lang die Zweitvertretung von Hannover 96 betreut, einen Ligakonkurrenten der "Wölfe". Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Ex-Profi Ismael über die Kennenlernphase, die Ausbildung zum Fußball-Lehrer und seine Zielsetzung.

DFB.de: Die erste Trainingswoche liegt hinter Ihnen. Wie lautet das Fazit, Herr Ismael?

Valerien Ismael: Ich wollte so schnell wie möglich einen Überblick bekommen. Wo liegen die Stärken und Schwächen der Mannschaft sowie der einzelnen Spieler? Deshalb haben wir auch sofort eine Vorbereitungspartie absolviert und bei verschiedenen Tests - unter anderem in den Bereichen Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer - viele Daten gesammelt. Außerdem stand das Kennenlernen im Fokus. Alle haben gut mitgezogen.

DFB.de: Was haben Sie unternommen, um die Spieler möglichst schnell kennenzulernen?

Ismael: Es ist ein Vorteil, dass ich die Mannschaft bereits in der abgelaufenen Saison - wenn auch als Gegner - gesehen habe. Jetzt geht es darum, die Spieler auch persönlich kennenzulernen. Bereits in der ersten Woche wurde viel kommuniziert. Auch Einzelgespräche standen auf dem Programm. Das wird nun im Trainingslager intensiviert. Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie dabei auch auf mich zukommen. Der Austausch muss in beide Richtungen erfolgen.

DFB.de: Welche Dinge stehen ab sofort noch auf dem Trainingsplan?

Ismael: Wir beginnen nun, auch im inhaltlichen Bereich zu arbeiten und damit an der Technik und Taktik zu feilen. Der zweite Block ist der Ausdauer- und Athletikbereich. Er bildet gewissermaßen die Lebensversicherung für eine erfolgreiche Saison.

DFB.de: Sie sind mit 37 Jahren ein junger Trainer. Haben Sie manchmal noch Lust, selbst mitzuspielen?

Ismael: Ich habe im Kopf mit meiner Spielerkarriere abgeschlossen. Ich bin jetzt Trainer. Bei größeren Belastungen meldet sich außerdem mein Knie sofort.

DFB.de: Sie sind ab sofort mit der Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Hennef gleich doppelt gefordert.

Ismael: Schon die ersten Tage haben gezeigt, dass die Ausbildung auf einem extrem hohen Niveau stattfindet. Man kann viel mitnehmen und auch sofort umsetzen. Die viele Fahrerei und das Leben aus dem Koffer sind manchmal anstrengend. Das kenne ich aber auch schon aus meiner Zeit als Profi.

DFB.de: Ist es hart, wieder die Schulbank zu drücken?

Ismael: Ich komme damit gut klar, weil ich mich in den vergangenen Jahren mit meinem BWL-Studium sowie verschiedenen Seminaren und Fortbildungen fast ständig weitergebildet habe.

DFB.de: Welche Erwartungen haben Sie an den Lehrgang?

Ismael: Ich möchte so viel Input und so viele Tipps wie möglich aufsaugen, um mich weiterzuentwickeln. Die Zusammensetzung des Lehrgangs macht auch ein Lernen voneinander möglich. Die Teilnehmer sind nicht ausschließlich Trainer, sondern stammen aus ganz verschiedenen Bereichen. So bekommt man viele Blickwinkel mit.

DFB.de: Wie wird Ihre zwischenzeitliche Abwesenheit kompensiert? Könnte es im Laufe der Saison durch die Doppelbelastung zu Problemen kommen?

Ismael: Darüber mache ich mir keine Sorgen. Der Verein ist so gut aufgestellt, dass er meine Abwesenheit kompensieren kann.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung mit der U 23 der "Wölfe" aus?

Ismael: Wir wollen den nächsten Schritt in Richtung 3. Liga machen. Man muss abwarten, ob das schon in dieser Saison klappt. Auf jeden Fall wollen wir ganz oben dabei sein. Der Verein hat in den vergangenen Jahren das Fundament gelegt, um die U 23-Spieler in der 3. Liga zu fordern und so noch mehr Qualität an die erste Mannschaft heranzubringen. Daran werden wir weiter arbeiten. Die Spieler dürfen dabei noch Fehler machen. Im Profibereich wird es später damit aber eng.

DFB.de: Gibt es schon genaue Absprachen mit Cheftrainer Dieter Hecking?

Ismael: Wir haben bereits mehrere Gespräche geführt. Es besteht ein reger Austausch. Einige meiner Spieler werden bereits permanent bei den Profis trainieren. Wenn sie zu uns kommen, bringen sie zusätzliche Qualität in die Mannschaft, die uns gut tun wird.

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DFB.de: Was war für Ihren Wechsel von Hannover nach Wolfsburg ausschlaggebend?

Ismael: Der VfL hat mit Trainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs eine neue Zeitrechnung gestartet. Ich wollte unbedingt dabei sein.

DFB.de: Ihre Vereine in Deutschland waren Werder Bremen, Bayern München und Hannover 96 sowie nun der VfL. Eine deutliche Nord-Tendenz also. Fühlen Sie sich dort besonders wohl?

Ismael: Das ist eher Zufall und hat sich so ergeben. Ich bin aber ganz bestimmt nicht böse drum. Ganz im Gegenteil, denn meine Frau kommt aus Bremen. Als Trainer muss man aber flexibel sein. Das gehört zum Job. Ich könnte mir daher auch vorstellen, irgendwann einmal im Ausland tätig zu sein.

DFB.de: Wollen Sie in einigen Jahren auch einmal eine Seniorenmannschaft übernehmen?

Ismael: Es ist mein Ziel, langfristig in den Profibereich zu kommen. Jetzt konzentriere ich mich aber voll und ganz auf meine neue Aufgabe bei der U 23 des VfL Wolfsburg.