Im Fokus: Mesut Özil vor Arsenal-Debüt

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Mesut Özil, der heute beim FC Arsenal ins Training eingestiegen ist.

Mesut Özil wird sich ein paar Mal die Augen reiben, er wird ein paar Mal blinzeln, dann beginnt das neue Kapitel in seinem Leben. Es beginnt am Samstag (ab 16 Uhr, live bei Sky). Es beginnt an einem Ort, der für eine glorreiche Zukunft angemessen scheint. Angemessen klingt. Seinen ersten Auftritt für den FC Arsenal hat der Nationalspieler im "Stadion des Lichts", Arsenal spielt beim FC Sunderland. Real ist Geschichte, die "Gunners" seine Zukunft.

Die Reise mit der Nationalmannschaft war für den Spielmacher eine Zäsur. Als Özil sich aus Spanien auf den Weg zum Treffpunkt des DFB-Teams nach München machte, war er Spieler von Real Madrid, als er das A-Team verließ, saß er neben Per Mertesacker und machte sich auf den Weg von Frankfurt aus nach London, nun als Spieler des FC Arsenal.

Schutz von Mertesacker gegen Schmutz aus Madrid

Der Transfer Özils hat in den vergangenen Tagen die Fußballwelt bewegt wie nur wenig anderes. Und spätestes jetzt, da die Länderspielpause vorüber ist, wird der Wind noch einmal auffrischen. Für Özil ist deswegen gut, dass er in London nicht alleine ist. Mit seinem Kollegen aus der deutschen Nationalmannschaft hat er einen Kümmerer an seiner Seite, der aktuelle Arsenal-Kapitän wird Özil beim Eingewöhnen helfen. Ein bisschen Schmutz aus Madrid, ein bisschen Schutz von Mertesacker.

Wobei, sonderlich hilfebedürftig wirkte Özil in den vergangenen Tagen nicht. Bei all den Aufgeregtheiten um ihn herum, war einer am wenigsten aufgeregt: Mesut Özil. Bei den 3:0-WM-Qualifikationssiegen gegen Österreich in München und die Färöer in Tórshavn hat Özil zwar nicht permanent an der Leistungsgrenze gespielt, er hat konstant und für seine Möglichkeiten eher durchschnittlich agiert. In seinem Fall heißt das aber immer noch: nah an der Weltklasse. Gegen Österreich legte er einen Treffer auf, gegen die Färöer traf er vom Punkt. Nach 180 Minuten standen zwei Siege und sechs Punkte auf dem Weg nach Brasilien.

Mesut Özil in Bildern

London statt Madrid - warum auch nicht?

Für Özil geht es in London weiter. Ein Abstieg, glaubt man den vielen Kommentaren, die wie selbstverständlich behaupten, Özil wäre gegen seinen Willen aus Madrid transferiert worden. Wer den Offensivspieler in den vergangenen Tagen erlebt hat, weiß, dass der dies anders sieht. Özil wirkte gelöst, aufgeräumt, mehrfach hat er auch intern betont, wie sehr er sich auf den neuen Lebensabschnitt freut.

Und warum auch nicht? Es ist ja nicht so, dass Real der einzig seligmachende Fußballverein in der Welt wäre. Mesut Özil hat die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen und kam zu dem Urteil, dass Arsenal für ihn, für seine Zukunft und seine Entwicklung der bessere Klub ist.

Özil: "One-touch-Fußball passt gut zu mir"

Hier hat er mit Arsène Wenger einen Trainer, der sein ganzes Vertrauen in ihn setzt. Einen Trainer, der auf schnelles Kurzpassspiel, auf Offensive und technisch starke Spieler baut. Spieler wie Özil. "Arsenal ist eine der technisch besten Mannschaften in der Welt", sagt er. "Der Trainer will mit einer offensiven und attraktiven Spielweise zum Erfolg kommen. Diese Spielweise, der 'One-touch-Fußball', pass gut zu mir."

Das glaubt auch Wenger: "Özil hat einen Spielstil, der zu uns passt", sagt der 63 Jahre alte Franzose. "Er hat alle Attribute, einer unserer Anführer zu werden. Natürlich ist die Verpflichtung ein Statement. Wir sind jetzt in einer deutlich stärkeren Ausgangsposition."

"Ich bin hergekommen, um Titel zu gewinnen"

Zudem dürfte Özil durch den Fußball in der Premier League en passant noch robuster werden, auch seine Qualitäten in der Rückwärtsbewegung werden in England eher nicht schrumpfen. Außerdem wird der deutsche Nationalspieler in der Premier League permanent auf hohem Niveau gefordert. In Spanien dominieren Real und Barca, Spiele gegen Teams wie den FC Elche und UD Almeria stellen für die beiden Spitzenmannschaften keine echte Herausforderung dar.

Anders ist es in England, mit Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspur, dem FC Liverpool und eben dem FC Arsenal gibt es zwar auch in der Premier League dominierende Teams, aber ein Quintett - der Rest der Liga ist nicht so weit entfernt von den Topmannschaften wie in Spanien. "Jeder weiß, dass die Premier League die beste Liga der Welt ist", sagt Özil. Und in die beste Liga der Welt gehören die besten Spieler der Welt.

Für Arsenal geht es am Samstag darum, einen guten Start in die neue Spielzeit zu einem sehr guten zu machen. Mit sechs Punkten nach drei Spieltagen liegt das Team von Trainer Wenger auf Platz vier, ordentlich, aber nicht außerordentlich. Und zu wenig für das, was Özil mit dem Team vorhat. "Wir haben eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft", sagt er. "Und wir haben einen Trainer, der bewiesen hat, dass er junge Spieler besser machen kann." Das Ziel ist also klar: "Ich bin hergekommen, um Titel zu gewinnen."

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Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Mesut Özil, der heute beim FC Arsenal ins Training eingestiegen ist.

Mesut Özil wird sich ein paar Mal die Augen reiben, er wird ein paar Mal blinzeln, dann beginnt das neue Kapitel in seinem Leben. Es beginnt am Samstag (ab 16 Uhr, live bei Sky). Es beginnt an einem Ort, der für eine glorreiche Zukunft angemessen scheint. Angemessen klingt. Seinen ersten Auftritt für den FC Arsenal hat der Nationalspieler im "Stadion des Lichts", Arsenal spielt beim FC Sunderland. Real ist Geschichte, die "Gunners" seine Zukunft.

Die Reise mit der Nationalmannschaft war für den Spielmacher eine Zäsur. Als Özil sich aus Spanien auf den Weg zum Treffpunkt des DFB-Teams nach München machte, war er Spieler von Real Madrid, als er das A-Team verließ, saß er neben Per Mertesacker und machte sich auf den Weg von Frankfurt aus nach London, nun als Spieler des FC Arsenal.

Schutz von Mertesacker gegen Schmutz aus Madrid

Der Transfer Özils hat in den vergangenen Tagen die Fußballwelt bewegt wie nur wenig anderes. Und spätestes jetzt, da die Länderspielpause vorüber ist, wird der Wind noch einmal auffrischen. Für Özil ist deswegen gut, dass er in London nicht alleine ist. Mit seinem Kollegen aus der deutschen Nationalmannschaft hat er einen Kümmerer an seiner Seite, der aktuelle Arsenal-Kapitän wird Özil beim Eingewöhnen helfen. Ein bisschen Schmutz aus Madrid, ein bisschen Schutz von Mertesacker.

Wobei, sonderlich hilfebedürftig wirkte Özil in den vergangenen Tagen nicht. Bei all den Aufgeregtheiten um ihn herum, war einer am wenigsten aufgeregt: Mesut Özil. Bei den 3:0-WM-Qualifikationssiegen gegen Österreich in München und die Färöer in Tórshavn hat Özil zwar nicht permanent an der Leistungsgrenze gespielt, er hat konstant und für seine Möglichkeiten eher durchschnittlich agiert. In seinem Fall heißt das aber immer noch: nah an der Weltklasse. Gegen Österreich legte er einen Treffer auf, gegen die Färöer traf er vom Punkt. Nach 180 Minuten standen zwei Siege und sechs Punkte auf dem Weg nach Brasilien.

Mesut Özil in Bildern

London statt Madrid - warum auch nicht?

Für Özil geht es in London weiter. Ein Abstieg, glaubt man den vielen Kommentaren, die wie selbstverständlich behaupten, Özil wäre gegen seinen Willen aus Madrid transferiert worden. Wer den Offensivspieler in den vergangenen Tagen erlebt hat, weiß, dass der dies anders sieht. Özil wirkte gelöst, aufgeräumt, mehrfach hat er auch intern betont, wie sehr er sich auf den neuen Lebensabschnitt freut.

Und warum auch nicht? Es ist ja nicht so, dass Real der einzig seligmachende Fußballverein in der Welt wäre. Mesut Özil hat die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen und kam zu dem Urteil, dass Arsenal für ihn, für seine Zukunft und seine Entwicklung der bessere Klub ist.

Özil: "One-touch-Fußball passt gut zu mir"

Hier hat er mit Arsène Wenger einen Trainer, der sein ganzes Vertrauen in ihn setzt. Einen Trainer, der auf schnelles Kurzpassspiel, auf Offensive und technisch starke Spieler baut. Spieler wie Özil. "Arsenal ist eine der technisch besten Mannschaften in der Welt", sagt er. "Der Trainer will mit einer offensiven und attraktiven Spielweise zum Erfolg kommen. Diese Spielweise, der 'One-touch-Fußball', pass gut zu mir."

Das glaubt auch Wenger: "Özil hat einen Spielstil, der zu uns passt", sagt der 63 Jahre alte Franzose. "Er hat alle Attribute, einer unserer Anführer zu werden. Natürlich ist die Verpflichtung ein Statement. Wir sind jetzt in einer deutlich stärkeren Ausgangsposition."

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"Ich bin hergekommen, um Titel zu gewinnen"

Zudem dürfte Özil durch den Fußball in der Premier League en passant noch robuster werden, auch seine Qualitäten in der Rückwärtsbewegung werden in England eher nicht schrumpfen. Außerdem wird der deutsche Nationalspieler in der Premier League permanent auf hohem Niveau gefordert. In Spanien dominieren Real und Barca, Spiele gegen Teams wie den FC Elche und UD Almeria stellen für die beiden Spitzenmannschaften keine echte Herausforderung dar.

Anders ist es in England, mit Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspur, dem FC Liverpool und eben dem FC Arsenal gibt es zwar auch in der Premier League dominierende Teams, aber ein Quintett - der Rest der Liga ist nicht so weit entfernt von den Topmannschaften wie in Spanien. "Jeder weiß, dass die Premier League die beste Liga der Welt ist", sagt Özil. Und in die beste Liga der Welt gehören die besten Spieler der Welt.

Für Arsenal geht es am Samstag darum, einen guten Start in die neue Spielzeit zu einem sehr guten zu machen. Mit sechs Punkten nach drei Spieltagen liegt das Team von Trainer Wenger auf Platz vier, ordentlich, aber nicht außerordentlich. Und zu wenig für das, was Özil mit dem Team vorhat. "Wir haben eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft", sagt er. "Und wir haben einen Trainer, der bewiesen hat, dass er junge Spieler besser machen kann." Das Ziel ist also klar: "Ich bin hergekommen, um Titel zu gewinnen."