Im Fokus: Max Kruse und die Rückkehr zur ersten Liebe HSV

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Max Kruse von Borussia Mönchengladbach. Der Mittelfeldspieler kehrt am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) in seine Geburtsstadt Hamburg zurück, besucht seinen Sohn Lauro Maxim und spielt dort mit den "Fohlen" gegen den HSV.

Reisen nach Hamburg sind für Max Kruse Alltag. Hamburg ist seine Heimat, in Hamburg wurde er geboren, in Hamburg wuchs er auf. Also kommt er immer gerne und häufig nach Hamburg zurück. Erst Recht, seit Kruse Papa geworden ist. Sein Sohn Lauro Maxim wohnt bei der Mutter in Hamburg, beinahe jeden freien Tag verbringt Kruse seither an der Alster. Fast jede Woche setzt er sich in seinen Maserati und fährt die knapp 400 Kilometer aus Düsseldorf nach Hamburg. Dann kümmert er sich um seinen Sohn, geht in die Schanze, trifft sich dort mit Freunden und genießt es, Zeit in der Heimat zu verbringen.

Dienstliche Reisen nach Hamburg sind für ihn dagegen Raritäten. Mit dem SC Freiburg hat er in der vergangenen Saison bereits gegen den HSV gespielt, ansonsten ist er noch nicht lange genug weg, um oft in den Genuss der sportlichen Rückkehr gekommen zu sein. Am Samstag aber ist es soweit. Mit Mönchengladbach gastiert er in der Imtech-Arena, die Borussia spielt gegen den HSV.

Über Freiburg ins DFB-Team

Für Kruse ist es also ein besonderes Spiel, noch mehr, weil er diesmal als Nationalspieler nach Hamburg zurückkehrt. Sein Weg in die DFB-Auswahl war ungewöhnlich: Noch vor 17 Monaten spielte er in der zweiten Liga für den FC St. Pauli, eine überragende Saison beim SC Freiburg später kam er zum DFB-Team. Plötzlich war er da. Wie Kai aus der Kiste. Oder in seinem Fall - und erst Recht vor dem Spiel gegen den Bundesliga-Dino - passender: wie Urmel aus dem Eis.

Wobei Kruses Nominierung weniger überraschend kam. Mit seiner Spielintelligenz, seinem Laufwegen, seiner Technik, seiner Übersicht und seiner Stärke in Dribbling und Abschluss erfüllt er ziemlich exakt das Anforderungsprofil, das Bundestrainer Löw und sein Assistent Hansi Flick von einem mitspielenden Stürmer verlangen.

Ungewöhnlich an seiner Vita ist vor allem, dass er es geschafft hat, diese Fähigkeiten so lange zu verstecken. Viele Nationalspieler debütieren heutzutage noch als Teenager, Kruse war schon 25 Jahre alt, als er im Rahmen der USA-Reise in diesem Sommer im Spiel gegen Ecuador zum ersten Mal für Deutschland auflief.

Max Kruse: Talent in Erfolg ummünzen

Talent hatte er schon immer, aber er hat erst spät verstanden, dass Talent für sich alleine lediglich Vorraussetzung und nicht gleichbedeutend mit Erfolg ist. Also drehte er an einigen Schrauben. Mit seinem Wechsel von Bremen zu St. Pauli nach der Saison 2008/2009 ist er Risiko gegangen. Er tauschte die erste Liga gegen Spielpraxis in der zweiten. Es war nicht die einzige richtige Entscheidung.

Seine Ernährung hat er umgestellt, vor allem aber seine Einstellung. Seit drei Jahren hat er die Sommerpause nicht ausschließlich zur Regeneration genutzt, vor Trainingsbeginn mit seinen Mannschaften hat Kruse jeweils individuelle Trainingslager absolviert und generell mehr Ernsthaftigkeit in die Fußball investiert.

Favre: "Er macht viele unerwartete Dinge, viele Finten"

Die Früchte erntet er jetzt. Seit der USA-Reise ist er Nationalspieler, seit Beginn der Saison als Spieler von Borussia Mönchengladbach Teil einer phasenweise furiosen Fohlen-Elf, die in der Bundesliga als Vierter erster Verfolger des Führungstrios aus Bayern, Bayer und BVB ist.

Kruse hat sich sehr schnell akklimatisiert im neuen Umfeld, nach zehn Spieltagen stehen fünf Tore und sechs Vorlagen in seiner Bilanz. Trainer Lucien Favre nennt ihn einen brandgefährlichen Spieler und sieht für Kruse gute Chancen, bei der WM im kommenden Jahr in Brasilien dabei zu sein. "Max hat die Qualität, er macht viele unerwartete Dinge, viele Finten", sagt Favre. "Er kreiert immer etwas."

So soll es auch im Spiel gegen den HSV sein. Die Partie gegen Hamburg ist für Kruse eine Rückkehr zu den Wurzeln. Und zu seiner ersten Liebe. Als kleiner Max hat er in HSV-Bettwäsche geschlafen, Kruse war Fan der Rothosen. "Als Kind hat man Favoriten, mein Verein war der HSV", sagt er. "Aber das ist ja nun auch schon ein paar Jahre her. Aber ich drücke dem HSV noch immer die Daumen." Am Samstag natürlich nicht, da zählt für ihn nur die Borussia.

[sl]

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Max Kruse von Borussia Mönchengladbach. Der Mittelfeldspieler kehrt am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) in seine Geburtsstadt Hamburg zurück, besucht seinen Sohn Lauro Maxim und spielt dort mit den "Fohlen" gegen den HSV.

Reisen nach Hamburg sind für Max Kruse Alltag. Hamburg ist seine Heimat, in Hamburg wurde er geboren, in Hamburg wuchs er auf. Also kommt er immer gerne und häufig nach Hamburg zurück. Erst Recht, seit Kruse Papa geworden ist. Sein Sohn Lauro Maxim wohnt bei der Mutter in Hamburg, beinahe jeden freien Tag verbringt Kruse seither an der Alster. Fast jede Woche setzt er sich in seinen Maserati und fährt die knapp 400 Kilometer aus Düsseldorf nach Hamburg. Dann kümmert er sich um seinen Sohn, geht in die Schanze, trifft sich dort mit Freunden und genießt es, Zeit in der Heimat zu verbringen.

Dienstliche Reisen nach Hamburg sind für ihn dagegen Raritäten. Mit dem SC Freiburg hat er in der vergangenen Saison bereits gegen den HSV gespielt, ansonsten ist er noch nicht lange genug weg, um oft in den Genuss der sportlichen Rückkehr gekommen zu sein. Am Samstag aber ist es soweit. Mit Mönchengladbach gastiert er in der Imtech-Arena, die Borussia spielt gegen den HSV.

Über Freiburg ins DFB-Team

Für Kruse ist es also ein besonderes Spiel, noch mehr, weil er diesmal als Nationalspieler nach Hamburg zurückkehrt. Sein Weg in die DFB-Auswahl war ungewöhnlich: Noch vor 17 Monaten spielte er in der zweiten Liga für den FC St. Pauli, eine überragende Saison beim SC Freiburg später kam er zum DFB-Team. Plötzlich war er da. Wie Kai aus der Kiste. Oder in seinem Fall - und erst Recht vor dem Spiel gegen den Bundesliga-Dino - passender: wie Urmel aus dem Eis.

Wobei Kruses Nominierung weniger überraschend kam. Mit seiner Spielintelligenz, seinem Laufwegen, seiner Technik, seiner Übersicht und seiner Stärke in Dribbling und Abschluss erfüllt er ziemlich exakt das Anforderungsprofil, das Bundestrainer Löw und sein Assistent Hansi Flick von einem mitspielenden Stürmer verlangen.

Ungewöhnlich an seiner Vita ist vor allem, dass er es geschafft hat, diese Fähigkeiten so lange zu verstecken. Viele Nationalspieler debütieren heutzutage noch als Teenager, Kruse war schon 25 Jahre alt, als er im Rahmen der USA-Reise in diesem Sommer im Spiel gegen Ecuador zum ersten Mal für Deutschland auflief.

Max Kruse: Talent in Erfolg ummünzen

Talent hatte er schon immer, aber er hat erst spät verstanden, dass Talent für sich alleine lediglich Vorraussetzung und nicht gleichbedeutend mit Erfolg ist. Also drehte er an einigen Schrauben. Mit seinem Wechsel von Bremen zu St. Pauli nach der Saison 2008/2009 ist er Risiko gegangen. Er tauschte die erste Liga gegen Spielpraxis in der zweiten. Es war nicht die einzige richtige Entscheidung.

Seine Ernährung hat er umgestellt, vor allem aber seine Einstellung. Seit drei Jahren hat er die Sommerpause nicht ausschließlich zur Regeneration genutzt, vor Trainingsbeginn mit seinen Mannschaften hat Kruse jeweils individuelle Trainingslager absolviert und generell mehr Ernsthaftigkeit in die Fußball investiert.

Favre: "Er macht viele unerwartete Dinge, viele Finten"

Die Früchte erntet er jetzt. Seit der USA-Reise ist er Nationalspieler, seit Beginn der Saison als Spieler von Borussia Mönchengladbach Teil einer phasenweise furiosen Fohlen-Elf, die in der Bundesliga als Vierter erster Verfolger des Führungstrios aus Bayern, Bayer und BVB ist.

Kruse hat sich sehr schnell akklimatisiert im neuen Umfeld, nach zehn Spieltagen stehen fünf Tore und sechs Vorlagen in seiner Bilanz. Trainer Lucien Favre nennt ihn einen brandgefährlichen Spieler und sieht für Kruse gute Chancen, bei der WM im kommenden Jahr in Brasilien dabei zu sein. "Max hat die Qualität, er macht viele unerwartete Dinge, viele Finten", sagt Favre. "Er kreiert immer etwas."

So soll es auch im Spiel gegen den HSV sein. Die Partie gegen Hamburg ist für Kruse eine Rückkehr zu den Wurzeln. Und zu seiner ersten Liebe. Als kleiner Max hat er in HSV-Bettwäsche geschlafen, Kruse war Fan der Rothosen. "Als Kind hat man Favoriten, mein Verein war der HSV", sagt er. "Aber das ist ja nun auch schon ein paar Jahre her. Aber ich drücke dem HSV noch immer die Daumen." Am Samstag natürlich nicht, da zählt für ihn nur die Borussia.