Im Fokus: Draxler ist jetzt Schalkes neuer Zehner

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Julian Draxler von Schalke 04.

Je höher der Aufstieg, so tiefer der Fall. Höhenflüge werden oft von Bruchlandungen beendet, nicht selten folgt dem Rausch ein Kater. Im Fall von Julian Draxler folgt der Abstieg dieser Regel, und er ist beträchtlich. Man könnte meinen, dass es so kommen musste, von einem der so früh, so schnell, so hoch gehandelt wurde. Und jetzt das: Von der 31 auf die Zehn, fehlt nicht mehr viel und Draxler ist einstellig.

Doch ist dieser Sturz einer von der Art, die Draxler verschmerzen kann. Drückt sich in ihm doch eine gestiegene Wertschätzung aus. Auf Schalke wird künftig ehrlich gespielt, Schluss mit dem Etikettenschwindel, Draxlers Nummer gibt jetzt an, als was er nach dem Weggang von Lewis Holtby zu den Tottenham Hotspurs auf dem Platz fungiert: Mit der Nummer 10, auf der Position 10, als echter 10er, als Spielmacher.

"Zu hundert Prozent eine Herzensangelegenheit für mich"

Vor fünf Tagen wurde der Vertrag des Nationalspielers bis 2018 verlängert, im selben Akt wurde ihm auch die Rückennummer 31 entzogen und die 10 verliehen. Draxler ist stolz auf diese Zahl. Und er ist stolz, weiter für Schalke 04 zu spielen. "Es ist zu hundert Prozent eine Herzensangelegenheit für mich", sagte er. "Natürlich spielt auch die sportliche Perspektive eine Rolle. Ich sehe mich am rechten Platz und rechten Ort."

Der Schalker bleibt Schalker - und alle Schalker sind begeistert. Schließlich sind mit Draxler die Hoffnungen auf eine üppige Zukunft der Knappen verbunden. Seine Laufbahn im Schnelldurchlauf: Draxler ist so rasant gewachsen wie kein Fußballer auf Schalke vor ihm. Am 15. Januar 2011 wurde er mit 17 Jahren und 117 Tagen zum jüngsten Schalker Bundesligaspieler. Danach purzelten die Rekorde. Zweitjüngster Torschütze in der Bundesligahistorie, jüngster DFB-Pokalsieger, jüngster Torschütze im DFB-Pokalfinale, mit 19 Jahren und fünf Tagen jüngster Spieler mit 50 Bundesliga-Einsätzen, jüngster Spieler mit 100 Pflichtspieleinsätzen, jüngster deutscher Torschütze in der Champions League - alles ging rasend schnell.

Da hat auch die Berufung in die Nationalmannschaft nicht lange auf sich warten lassen. Und wenn Joachim Löw heute gesagt hat, dass er in der USA Reise für einige Spieler, die bislang in der Nationalmannschaft noch keine prägende Rolle gespielt haben, die Chance sieht, sich zu beweisen und Verantwortung zu übernehmen, dann ist wohl sicher, dass Löw bei dieser Aussage auch und vor allem Draxler im Kopf hatte. Weil er ihm genau das zutraut: Eine bestimmende Rolle im DFB-Team.

Rasante Entwicklung



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Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Julian Draxler von Schalke 04.

Je höher der Aufstieg, so tiefer der Fall. Höhenflüge werden oft von Bruchlandungen beendet, nicht selten folgt dem Rausch ein Kater. Im Fall von Julian Draxler folgt der Abstieg dieser Regel, und er ist beträchtlich. Man könnte meinen, dass es so kommen musste, von einem der so früh, so schnell, so hoch gehandelt wurde. Und jetzt das: Von der 31 auf die Zehn, fehlt nicht mehr viel und Draxler ist einstellig.

Doch ist dieser Sturz einer von der Art, die Draxler verschmerzen kann. Drückt sich in ihm doch eine gestiegene Wertschätzung aus. Auf Schalke wird künftig ehrlich gespielt, Schluss mit dem Etikettenschwindel, Draxlers Nummer gibt jetzt an, als was er nach dem Weggang von Lewis Holtby zu den Tottenham Hotspurs auf dem Platz fungiert: Mit der Nummer 10, auf der Position 10, als echter 10er, als Spielmacher.

"Zu hundert Prozent eine Herzensangelegenheit für mich"

Vor fünf Tagen wurde der Vertrag des Nationalspielers bis 2018 verlängert, im selben Akt wurde ihm auch die Rückennummer 31 entzogen und die 10 verliehen. Draxler ist stolz auf diese Zahl. Und er ist stolz, weiter für Schalke 04 zu spielen. "Es ist zu hundert Prozent eine Herzensangelegenheit für mich", sagte er. "Natürlich spielt auch die sportliche Perspektive eine Rolle. Ich sehe mich am rechten Platz und rechten Ort."

Der Schalker bleibt Schalker - und alle Schalker sind begeistert. Schließlich sind mit Draxler die Hoffnungen auf eine üppige Zukunft der Knappen verbunden. Seine Laufbahn im Schnelldurchlauf: Draxler ist so rasant gewachsen wie kein Fußballer auf Schalke vor ihm. Am 15. Januar 2011 wurde er mit 17 Jahren und 117 Tagen zum jüngsten Schalker Bundesligaspieler. Danach purzelten die Rekorde. Zweitjüngster Torschütze in der Bundesligahistorie, jüngster DFB-Pokalsieger, jüngster Torschütze im DFB-Pokalfinale, mit 19 Jahren und fünf Tagen jüngster Spieler mit 50 Bundesliga-Einsätzen, jüngster Spieler mit 100 Pflichtspieleinsätzen, jüngster deutscher Torschütze in der Champions League - alles ging rasend schnell.

Da hat auch die Berufung in die Nationalmannschaft nicht lange auf sich warten lassen. Und wenn Joachim Löw heute gesagt hat, dass er in der USA Reise für einige Spieler, die bislang in der Nationalmannschaft noch keine prägende Rolle gespielt haben, die Chance sieht, sich zu beweisen und Verantwortung zu übernehmen, dann ist wohl sicher, dass Löw bei dieser Aussage auch und vor allem Draxler im Kopf hatte. Weil er ihm genau das zutraut: Eine bestimmende Rolle im DFB-Team.

Rasante Entwicklung

Denn auch bei der Nationalmannschaft ist Draxlers Entwicklung rasant. Zum ersten Mal in den Kader berufen wurde er im Vorfeld der EM 2012 zum Regenerationstrainingslager auf Sardinien. Den Sprung in den endgültigen Kader hat Draxler es damals nicht geschafft, vollauf überzeugt hat er gleichwohl.

Joachim Löw und Hansi Flick haben so manches Mal mit Staunen zur Kenntnis genommen, was dieser schmächtige Bursche mit den dünnen Beinen alles bewerkstelligen konnte. Seinen Fähigkeiten im Umgang mit dem Ball sind selbst im Kreis der besten Fußballer Deutschlands noch einmal aufgefallen.

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Für die EM hat es für Draxler dennoch nicht ganz gereicht. Er war enttäuscht damals, natürlich, vor allem aber war er froh, überhaupt einmal ins Nationalteam hineinschnuppern zu können. Der Geruch hat ihm gefallen, nach der EM 2012 hat Draxler, wenn er nicht verletzt war, in allen Spielen zum Kader des DFB-Teams gehört. So war es fast eine Selbstverständlichkeit, dass er zu den 23 Spielern gehört, die von Löw heute für die USA-Reise mit den Länderspielen gegen Ecuador (29. Mai) und die USA (2. Juni) nominiert wurden.

Zukunftsmusik. Bevor es am Mittwoch losgeht in Richtung Amerika hat Draxler noch etwas zu erledigen. Nicht nur für die Nationalspieler von Bayern München und Borussia Dortmund steht ein Finale um die Champions League an, auch königsblau spielt um die Königklasse. Auf in den Breisgau - Finale am letzten Spieltag. Schalke spielt in Freiburg, der Vierte gastiert beim Fünften. Gewinnt Freiburg, gelingt die Sensation – der Sportclub ist in der Champions-League-Qualifikation. Schalke will das verhindern. Draxler will das verhindern. Denn er will auch in der kommenden Saison auf der ganz großen Bühne sein Können demonstrieren und seinen Höhenflug fortsetzen - Angst vor dem Absturz hat er ganz sicher nicht.