Iljutcenko: Aus der achten Liga bis zum MSV

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Stanislav Iljutcenko vom MSV Duisburg. Der Angreifer war mit 20 Jahren noch in der achten Liga am Ball. Nun will er seinen Klub zum Aufstieg schießen.

Die Winterpause nutzte Stanislav Iljutcenko mal wieder, um sich Hallenfußball anzuschauen. Der 26-Jährige besucht in der kalten Jahreszeit gerne Turniere in Soest und Umgebung. In den Spielpausen redet er mit ehemaligen Teamkollegen über den Bezirksliga-Fußball in Westfalen. Besonders die Situation bei Westfalia Soest interessiert Stanislav Iljutcenko. Schließlich trug er noch bis 2011 das Trikot des Klubs. Iljutcenko hat die achte Spielklasse nie aus den Augen verloren, auch wenn er mittlerweile auf einem ganz anderen Niveau seine Tore schießt. Nach einem ungewöhnlichen Karriereverlauf ist der Angreifer beim MSV Duisburg gelandet - dem aktuellen Spitzenreiter der 3. Liga.

Iljutcenko: "Ich wollte lieber mit Kumpels in Soest spielen"

Stanislav Iljutcenko lehnte in seiner Jugend bewusst Anfragen großer Klubs ab. "Ich wollte lieber weiter mit meinen Kumpels in Soest spielen", sagt er im Gespräch mit DFB.de. "Ein paar Jungs aus dem Freundeskreis sind damals zu Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Rot Weiss Ahlen gewechselt. Die mussten direkt nach der Schule ihre Sachen packen, zum Training fahren und spät abends noch Hausaufgaben machen. Das war nichts für mich."

Auch in seinen ersten beiden Seniorenjahren spielte er für Soest. Nach einer Saison mit 34 Toren wurde Westfalia Rhynern auf Iljutcenko aufmerksam. Der Deutsch-Russe erhielt ein Angebot und wechselte in die Oberliga. In der neuen Spielklasse lehrte er den Abwehrspielern ebenfalls das Fürchten. Nach einer ordentlichen ersten Saison startete er in der zweiten richtig durch. Am Ende standen 29 Treffer zur Buche.

Mehrere Klubs luden ihn daraufhin zum Probetraining ein. Iljutcenko: "Bald stand ich vor der Frage: Soll ich es mit dem Profifußball versuchen? Als die ganzen Anfragen kamen, war meine Frau schwanger. Deshalb musste ich abwägen, was besser für die Familie ist. Ich hätte mich ja auch auf meine Karriere in der Firma konzentrieren können."

Walpurgis hat großen Anteil an Iljutcenkos Aufstieg

Letztendlich entschied sich der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann für den Profifußball und einen Wechsel zum Drittligisten VfL Osnabrück. Erneut war es die zweite Saison, in der Iljutcenko für Furore sorgte. Trainer Maik Walpurgis, der mittlerweile den Bundesligisten FC Ingolstadt coacht, schenkte dem Angreifer sein Vertrauen. Der zahlte es ihm mit 13 Saisontoren zurück. "Er hatte schon einen großen Anteil an meiner Entwicklung", sagt er. "Maik Walpurgis konnte uns Spielern sehr gut vermitteln, was er von uns erwartet. Ihm habe ich deshalb auch viel zu verdanken."

Nach der guten Saison mit Osnabrück ging es noch weiter nach oben. Iljutcenko konnte im Frühjahr 2015 zwischen den Angeboten mehrerer Zweitligisten auswählen. Am Ende entschied er sich für den Aufsteiger aus Duisburg. Denn: "Der MSV ist ein echter Traditionsverein. Und die Kulisse in der Arena finde ich beeindruckend." Für die Duisburger erzielte er das wohl bislang schönste Tor seiner Karriere. Beim Sieg über Union Berlin traf der Angreifer per Fallrückzieher. Den Abstieg konnte er trotzdem nicht verhindern.

Für den zweifachen Familienvater war aber schnell klar, dass er dem Klub die Treue halten wird: "Ich hatte noch einen Vertrag beim MSV. Klar, hätte ich auch um die Freigabe bitten können. Doch mein Ziel war und ist es, mit dem Verein wieder in die zweite Liga zurückzukehren."

Kein Torjubel gegen Osnabrück

Es sieht gut aus. Die Duisburger haben die Hinrunde auf Platz eins abgeschlossen. Mit seiner persönlichen Bilanz ist Angreifer Iljcutcenko nicht ganz zufrieden. Der Profi, der den französischen Ausnahmefußballer Thierry Henry als Vorbild bezeichnet, hat bislang drei Saisontore erzielt. Iljutcenko weiß aber auch, dass er gute Chancen vergeben hat - das soll in der Rückrunde besser werden.

Am Samstag will er in Paderborn seine Torgefährlichkeit wieder unter Beweis stellen. Eine Woche später kommt Verfolger VfL Osnabrück nach Duisburg. Sollte Stanislav Iljutcenko dort treffen, will er auf einen Torjubel verzichten. Er hängt eben an seinen alten Klubs.

[dd]

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Stanislav Iljutcenko vom MSV Duisburg. Der Angreifer war mit 20 Jahren noch in der achten Liga am Ball. Nun will er seinen Klub zum Aufstieg schießen.

Die Winterpause nutzte Stanislav Iljutcenko mal wieder, um sich Hallenfußball anzuschauen. Der 26-Jährige besucht in der kalten Jahreszeit gerne Turniere in Soest und Umgebung. In den Spielpausen redet er mit ehemaligen Teamkollegen über den Bezirksliga-Fußball in Westfalen. Besonders die Situation bei Westfalia Soest interessiert Stanislav Iljutcenko. Schließlich trug er noch bis 2011 das Trikot des Klubs. Iljutcenko hat die achte Spielklasse nie aus den Augen verloren, auch wenn er mittlerweile auf einem ganz anderen Niveau seine Tore schießt. Nach einem ungewöhnlichen Karriereverlauf ist der Angreifer beim MSV Duisburg gelandet - dem aktuellen Spitzenreiter der 3. Liga.

Iljutcenko: "Ich wollte lieber mit Kumpels in Soest spielen"

Stanislav Iljutcenko lehnte in seiner Jugend bewusst Anfragen großer Klubs ab. "Ich wollte lieber weiter mit meinen Kumpels in Soest spielen", sagt er im Gespräch mit DFB.de. "Ein paar Jungs aus dem Freundeskreis sind damals zu Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Rot Weiss Ahlen gewechselt. Die mussten direkt nach der Schule ihre Sachen packen, zum Training fahren und spät abends noch Hausaufgaben machen. Das war nichts für mich."

Auch in seinen ersten beiden Seniorenjahren spielte er für Soest. Nach einer Saison mit 34 Toren wurde Westfalia Rhynern auf Iljutcenko aufmerksam. Der Deutsch-Russe erhielt ein Angebot und wechselte in die Oberliga. In der neuen Spielklasse lehrte er den Abwehrspielern ebenfalls das Fürchten. Nach einer ordentlichen ersten Saison startete er in der zweiten richtig durch. Am Ende standen 29 Treffer zur Buche.

Mehrere Klubs luden ihn daraufhin zum Probetraining ein. Iljutcenko: "Bald stand ich vor der Frage: Soll ich es mit dem Profifußball versuchen? Als die ganzen Anfragen kamen, war meine Frau schwanger. Deshalb musste ich abwägen, was besser für die Familie ist. Ich hätte mich ja auch auf meine Karriere in der Firma konzentrieren können."

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Walpurgis hat großen Anteil an Iljutcenkos Aufstieg

Letztendlich entschied sich der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann für den Profifußball und einen Wechsel zum Drittligisten VfL Osnabrück. Erneut war es die zweite Saison, in der Iljutcenko für Furore sorgte. Trainer Maik Walpurgis, der mittlerweile den Bundesligisten FC Ingolstadt coacht, schenkte dem Angreifer sein Vertrauen. Der zahlte es ihm mit 13 Saisontoren zurück. "Er hatte schon einen großen Anteil an meiner Entwicklung", sagt er. "Maik Walpurgis konnte uns Spielern sehr gut vermitteln, was er von uns erwartet. Ihm habe ich deshalb auch viel zu verdanken."

Nach der guten Saison mit Osnabrück ging es noch weiter nach oben. Iljutcenko konnte im Frühjahr 2015 zwischen den Angeboten mehrerer Zweitligisten auswählen. Am Ende entschied er sich für den Aufsteiger aus Duisburg. Denn: "Der MSV ist ein echter Traditionsverein. Und die Kulisse in der Arena finde ich beeindruckend." Für die Duisburger erzielte er das wohl bislang schönste Tor seiner Karriere. Beim Sieg über Union Berlin traf der Angreifer per Fallrückzieher. Den Abstieg konnte er trotzdem nicht verhindern.

Für den zweifachen Familienvater war aber schnell klar, dass er dem Klub die Treue halten wird: "Ich hatte noch einen Vertrag beim MSV. Klar, hätte ich auch um die Freigabe bitten können. Doch mein Ziel war und ist es, mit dem Verein wieder in die zweite Liga zurückzukehren."

Kein Torjubel gegen Osnabrück

Es sieht gut aus. Die Duisburger haben die Hinrunde auf Platz eins abgeschlossen. Mit seiner persönlichen Bilanz ist Angreifer Iljcutcenko nicht ganz zufrieden. Der Profi, der den französischen Ausnahmefußballer Thierry Henry als Vorbild bezeichnet, hat bislang drei Saisontore erzielt. Iljutcenko weiß aber auch, dass er gute Chancen vergeben hat - das soll in der Rückrunde besser werden.

Am Samstag will er in Paderborn seine Torgefährlichkeit wieder unter Beweis stellen. Eine Woche später kommt Verfolger VfL Osnabrück nach Duisburg. Sollte Stanislav Iljutcenko dort treffen, will er auf einen Torjubel verzichten. Er hängt eben an seinen alten Klubs.

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