Hummels: "Ich hatte die WM weniger im Kopf, sondern mehr im Knie"

Aufmerksam sitzt Mats Hummels auf dem Podium im Mannschaftshotel von Borussia Dortmund. Der Nationalspieler ist im Trainingslager des BVB in La Manga nicht nur bei den Trainingseinheiten voll bei der Sache, sondern auch bei der Pressekonferenz.

Bei angenehmen Temperaturen will das Team von Trainer Jürgen Klopp in Südostspanien die Basis für eine erfolgreiche Rückrunde des Bundesliga-17. legen. Im kurzen T-Shirt berichtete der Nationalspieler heute im Mannschaftshotel vom Stand der Vorbereitung an der Costa Calida. DFB.de hat dem 26-Jährigen genau zugehört.

Mats Hummels über...

... die WM im Kopf: Ich hatte die WM weniger im Kopf, sondern - so komisch es klingt - mehr im Knie. Ich hatte nach der EM 2012 kein Problem, nach der kurzen Zeit wieder auf den Platz zu kommen und wieder richtig Lust zu haben. Das war in diesem Jahr gar nicht der Fall. Am Freitag vor dem Leverkusen-Spiel habe ich mich dann verletzt, und diese Verletzung hat mich leider die ganze Vorrunde begleitet. Jetzt gerade ist alles sehr gut.

... seinen Fitnesszustand: Im Moment sieht alles sehr gut aus. Ich habe im Winter ein bisschen mehr machen dürfen und bin in einer guten Verfassung. Wenn ich verletzungsfrei durchkomme, ist die Grundlage gegeben, so zu spielen, wie ich das von mir erwarte. Das war in der Hinrunde nicht der Fall. Die Spiele, bei denen ich mich fit gefühlt habe oder keine Schmerzen hatte, kann ich an einer Hand abzählen.

... die vielen Verletzungen: Die treffen ja leider fast alle Mannschaften. Der Fußball wird immer schneller in den letzten Jahren, immer intensiver, und wir haben mehr Spiele. Ich habe tendenziell das Gefühl, dass bei jeder Mannschaft mehr Leute ausfallen als noch vor zehn Jahren. Sven (Bender; Anm. d. Red.) wird Anfang Februar wieder da sein, Erik (Durm; Anm. d. Red.) auch. Das ist nicht optimal, aber sollte es dabei bleiben, dann haben wir mit zwei kürzeren Verletzungen in Anführungsstrichen noch etwas Glück gehabt. Bei anderen Teams gibt es Leute, die länger ausfallen. Ich hoffe, dass wir davon jetzt verschont bleiben.

... die Trainingsintensität in La Manga: Jetzt ist alles viel intensiver. Ich versuche wie alle anderen auch, alles in die Einheiten reinzulegen, um erschöpft, aber noch ein kleines bisschen fitter rauszukommen. Das ist bei uns allen die Marschroute. Bisher ziehen alle sehr gut mit. Der Trainer lobt das sogar manchmal, das kommt selten vor in der Vorbereitung.

... die Arbeit im mentalen Bereich: Am Ende der Vorrunde war es so, dass wir ein Problem mit dem Selbstvertrauen hatten. Das war wohl auch ersichtlich auf dem Platz, dass uns Gegentore ziemlich aus der Bahn geworfen haben. Daran arbeiten wir, einfach durch Erfolgserlebnisse und indem wir versuchen, uns durch unser eigenes Spiel das Selbstvertrauen quasi einzuimpfen.

... seine neue Rolle als Kapitän: Das war in der Vorrunde nicht so, wie es erwünscht war. Allein durch meine eigene Situation, dass ich oft verletzt und häufig angeschlagen war. Da kämpft man dann doch mehr mit sich selbst. Bisher hat sich noch nicht so viel geändert, denn Kehli (Ex-Kapitän Sebastian Kehl; Anm. d. Red.) ist ja da und auch ohne Binde ganz klar Chef der Truppe, weil er eine natürliche Autorität besitzt. Er hat das immer herausragend gemacht und dann auch bewusst, um dieses Übergangsjahr mitzugestalten. Er redet viel mit mir, hilft mir, weil man mehr das Gesamtheitliche im Blick haben muss. Ich denke, ab jetzt kann man den Übergang für mich beenden und erwarten, dass ich jetzt das auch voll erfülle, was man von mir auf dem Platz erwartet.

... seine Zuversicht für die Rückrunde: Die ist groß, sogar sehr groß. Es gibt viele Gründe, dass wir in der Hinrunde nur 15 Punkte geholt haben. Wenn man jetzt das Niveau und die Bereitschaft im Training sieht, ist das gut, aber auch die technischen Fähigkeiten sind auf einem hohen Niveau. Man sieht, dass jeder Einzelne nicht nur sich selber verbessern will, sondern auch den Teil, den er in der Mannschaft erfüllt. Ich denke, da sind wir auf einem sehr guten Weg, um das am 31. Januar auf den Platz bringen zu können, auch wenn da ein sehr schwerer Gegner wartet (Gastgeber Bayer Leverkusen; Anm. d. Red.).

... Zugang Kevin Kampl: Er bestätigt, was ich von ihm gesehen habe, wenn ich Salzburg angeschaut habe. Das war diese Saison zufällig ein paar Mal öfter. Er ist mir immer sehr positiv aufgefallen. Das bestätigt er sofort, ein guter Kicker ist er sowieso. Er kann arbeiten und laufen, und er will auch arbeiten und laufen - das ist ganz wichtig bei uns.

... die Zukunftsplanung des Vereins und einzelner Spieler: Ich weiß nicht, ob man das nur auf diesen Abstiegskampf beziehen muss. Wir haben auch nach Meisterschaften schon Spieler verloren. Deswegen würde es nicht von schwachem Charakter spreche, wenn einer zum Saisonende sagen würde, er möchte woanders spielen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man das als Chef des Vereins etwas anders sieht.

... seine eigene Fähigkeiten, im Abstiegskampf zu bestehen: Das werden wir sehen. Mit den Bayern-Amateuren hatte ich schon die Situation, da haben wir es geschafft. Also denke ich, dass das möglichst wieder so klappen sollte. Erst mal müssen wir in den ersten Spielen versuchen, direkt in die Spur zu finden.

[dfb]

Aufmerksam sitzt Mats Hummels auf dem Podium im Mannschaftshotel von Borussia Dortmund. Der Nationalspieler ist im Trainingslager des BVB in La Manga nicht nur bei den Trainingseinheiten voll bei der Sache, sondern auch bei der Pressekonferenz.

Bei angenehmen Temperaturen will das Team von Trainer Jürgen Klopp in Südostspanien die Basis für eine erfolgreiche Rückrunde des Bundesliga-17. legen. Im kurzen T-Shirt berichtete der Nationalspieler heute im Mannschaftshotel vom Stand der Vorbereitung an der Costa Calida. DFB.de hat dem 26-Jährigen genau zugehört.

Mats Hummels über...

... die WM im Kopf: Ich hatte die WM weniger im Kopf, sondern - so komisch es klingt - mehr im Knie. Ich hatte nach der EM 2012 kein Problem, nach der kurzen Zeit wieder auf den Platz zu kommen und wieder richtig Lust zu haben. Das war in diesem Jahr gar nicht der Fall. Am Freitag vor dem Leverkusen-Spiel habe ich mich dann verletzt, und diese Verletzung hat mich leider die ganze Vorrunde begleitet. Jetzt gerade ist alles sehr gut.

... seinen Fitnesszustand: Im Moment sieht alles sehr gut aus. Ich habe im Winter ein bisschen mehr machen dürfen und bin in einer guten Verfassung. Wenn ich verletzungsfrei durchkomme, ist die Grundlage gegeben, so zu spielen, wie ich das von mir erwarte. Das war in der Hinrunde nicht der Fall. Die Spiele, bei denen ich mich fit gefühlt habe oder keine Schmerzen hatte, kann ich an einer Hand abzählen.

... die vielen Verletzungen: Die treffen ja leider fast alle Mannschaften. Der Fußball wird immer schneller in den letzten Jahren, immer intensiver, und wir haben mehr Spiele. Ich habe tendenziell das Gefühl, dass bei jeder Mannschaft mehr Leute ausfallen als noch vor zehn Jahren. Sven (Bender; Anm. d. Red.) wird Anfang Februar wieder da sein, Erik (Durm; Anm. d. Red.) auch. Das ist nicht optimal, aber sollte es dabei bleiben, dann haben wir mit zwei kürzeren Verletzungen in Anführungsstrichen noch etwas Glück gehabt. Bei anderen Teams gibt es Leute, die länger ausfallen. Ich hoffe, dass wir davon jetzt verschont bleiben.

... die Trainingsintensität in La Manga: Jetzt ist alles viel intensiver. Ich versuche wie alle anderen auch, alles in die Einheiten reinzulegen, um erschöpft, aber noch ein kleines bisschen fitter rauszukommen. Das ist bei uns allen die Marschroute. Bisher ziehen alle sehr gut mit. Der Trainer lobt das sogar manchmal, das kommt selten vor in der Vorbereitung.

... die Arbeit im mentalen Bereich: Am Ende der Vorrunde war es so, dass wir ein Problem mit dem Selbstvertrauen hatten. Das war wohl auch ersichtlich auf dem Platz, dass uns Gegentore ziemlich aus der Bahn geworfen haben. Daran arbeiten wir, einfach durch Erfolgserlebnisse und indem wir versuchen, uns durch unser eigenes Spiel das Selbstvertrauen quasi einzuimpfen.

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... seine neue Rolle als Kapitän: Das war in der Vorrunde nicht so, wie es erwünscht war. Allein durch meine eigene Situation, dass ich oft verletzt und häufig angeschlagen war. Da kämpft man dann doch mehr mit sich selbst. Bisher hat sich noch nicht so viel geändert, denn Kehli (Ex-Kapitän Sebastian Kehl; Anm. d. Red.) ist ja da und auch ohne Binde ganz klar Chef der Truppe, weil er eine natürliche Autorität besitzt. Er hat das immer herausragend gemacht und dann auch bewusst, um dieses Übergangsjahr mitzugestalten. Er redet viel mit mir, hilft mir, weil man mehr das Gesamtheitliche im Blick haben muss. Ich denke, ab jetzt kann man den Übergang für mich beenden und erwarten, dass ich jetzt das auch voll erfülle, was man von mir auf dem Platz erwartet.

... seine Zuversicht für die Rückrunde: Die ist groß, sogar sehr groß. Es gibt viele Gründe, dass wir in der Hinrunde nur 15 Punkte geholt haben. Wenn man jetzt das Niveau und die Bereitschaft im Training sieht, ist das gut, aber auch die technischen Fähigkeiten sind auf einem hohen Niveau. Man sieht, dass jeder Einzelne nicht nur sich selber verbessern will, sondern auch den Teil, den er in der Mannschaft erfüllt. Ich denke, da sind wir auf einem sehr guten Weg, um das am 31. Januar auf den Platz bringen zu können, auch wenn da ein sehr schwerer Gegner wartet (Gastgeber Bayer Leverkusen; Anm. d. Red.).

... Zugang Kevin Kampl: Er bestätigt, was ich von ihm gesehen habe, wenn ich Salzburg angeschaut habe. Das war diese Saison zufällig ein paar Mal öfter. Er ist mir immer sehr positiv aufgefallen. Das bestätigt er sofort, ein guter Kicker ist er sowieso. Er kann arbeiten und laufen, und er will auch arbeiten und laufen - das ist ganz wichtig bei uns.

... die Zukunftsplanung des Vereins und einzelner Spieler: Ich weiß nicht, ob man das nur auf diesen Abstiegskampf beziehen muss. Wir haben auch nach Meisterschaften schon Spieler verloren. Deswegen würde es nicht von schwachem Charakter spreche, wenn einer zum Saisonende sagen würde, er möchte woanders spielen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man das als Chef des Vereins etwas anders sieht.

... seine eigene Fähigkeiten, im Abstiegskampf zu bestehen: Das werden wir sehen. Mit den Bayern-Amateuren hatte ich schon die Situation, da haben wir es geschafft. Also denke ich, dass das möglichst wieder so klappen sollte. Erst mal müssen wir in den ersten Spielen versuchen, direkt in die Spur zu finden.