Hummels: "Gegen Juve war und ist mehr drin"

Borussia Dortmunds Kapitän Mats Hummels konnte mit dem 1:2 im Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Juventus Turin am Ende einigermaßen leben. Trotz der Niederlage schätzt der Nationalspieler die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales als gut ein. Im Interview spricht der 26 Jahre alte Weltmeister über den Spielverlauf, die Turiner Taktik und die Ausgangslage vor dem Rückspiel am 18. März.

DFB.de: Mats Hummels, wie groß ist die Enttäuschung nach dem 1:2 gegen Juventus Turin?

Mats Hummels: Aufgrund der ersten Halbzeit bedingt groß. Dass wir mit einem 1:2 in die Halbzeit gehen mussten, war schon ärgerlich, weil wir da auf keinen Fall in Rückstand sein müssen. Eigentlich haben wir eine gute Leistung gezeigt, hatten viele sehr gute Momente und nur zwei, drei schlechtere, bei denen wir jeweils ein Tor kassieren. In der zweiten Halbzeit haben wir noch einige Male Glück, dass wir nicht 1:3 in Rückstand geraten. Deswegen geht das Ergebnis für mich so in Ordnung. Ich denke, dass wir weiterhin gute Chancen besitzen, um weiterzukommen. Das wird auf jeden Fall ein überaus interessantes Rückspiel.

DFB.de: Wie schwer war es, die Balance zu halten zwischen aggressiver Offensive und gleichzeitig einer starken Defensive gegen die spielstarken Turiner?

Hummels: In der ersten Halbzeit war das noch einfacher, weil Juve da auch noch selber etwas offensiver agiert hat. In der zweiten Halbzeit haben sie sich dann mehr aufs Kontern verlegt. Da wurden die Räume kleiner, die wir in der ersten Halbzeit mit den Jungs wie Ilkay, Auba, Miki und Marco (Gündogan, Aubameyang, Mchitarjan, Reus; Anm. d. Red.) hervorragend genutzt hatten. Das gab es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so, deswegen haben wir uns da ein bisschen schwerer getan.

DFB.de: Waren alle drei Tore Geschenke?

Hummels: Unser Treffer ist ein Geschenk, aber auch einer, auf den wir mit unserer Art, nach vorne zu verteidigen, gehen. So ein Tor erzielst du nicht, wenn du dich hinten reinstellst, denn dann steht da vorne keiner wie in diesem Fall Marco (Reus; Anm. d. Red.). Im Endeffekt sind beide Gegentore gleich. Die Turiner spielen über Außen, kommen zu leicht zum Pass in die Mitte und da stehen wir einmal zwei gegen zwei und einmal circa zwei gegen drei. Dann spielt auch ein bisschen das Pech mit rein, dass der Abpraller beim ersten Tor genau zu Tevez geht. Zur Halbzeit hat man schon gedacht: So ganz eine Erklärung für die zwei Tore von Turin gibt es jetzt nicht.

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass Turin Ihrem Team in der ersten Hälfte so viel Raum und Ballbesitz gegeben hat?

Hummels: Das war es ja. Wir haben ein paar Minuten gebraucht, um so richtig ins Spiel zu finden, hatten dann aber sehr viele Balleroberungen, sehr viele gute Momente und haben Juve ein bisschen verunsichert. Deswegen ist es umso ärgerlicher, dass wir das 1:2 kassiert haben. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft und das Stadion ein bisschen nervös wurden, weil sie eben gemerkt haben, dass das ein ziemlich schwieriges Spiel ist gegen uns. Da war dieses 1:2 doch sehr ärgerlich, weil man gemerkt hat, dass bei den Turinern ein bisschen die Sicherheit zurückkam und sie ihren Fokus mehr aufs Kontern legen konnten.



Borussia Dortmunds Kapitän Mats Hummels konnte mit dem 1:2 im Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Juventus Turin am Ende einigermaßen leben. Trotz der Niederlage schätzt der Nationalspieler die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales als gut ein. Im Interview spricht der 26 Jahre alte Weltmeister über den Spielverlauf, die Turiner Taktik und die Ausgangslage vor dem Rückspiel am 18. März.

DFB.de: Mats Hummels, wie groß ist die Enttäuschung nach dem 1:2 gegen Juventus Turin?

Mats Hummels: Aufgrund der ersten Halbzeit bedingt groß. Dass wir mit einem 1:2 in die Halbzeit gehen mussten, war schon ärgerlich, weil wir da auf keinen Fall in Rückstand sein müssen. Eigentlich haben wir eine gute Leistung gezeigt, hatten viele sehr gute Momente und nur zwei, drei schlechtere, bei denen wir jeweils ein Tor kassieren. In der zweiten Halbzeit haben wir noch einige Male Glück, dass wir nicht 1:3 in Rückstand geraten. Deswegen geht das Ergebnis für mich so in Ordnung. Ich denke, dass wir weiterhin gute Chancen besitzen, um weiterzukommen. Das wird auf jeden Fall ein überaus interessantes Rückspiel.

DFB.de: Wie schwer war es, die Balance zu halten zwischen aggressiver Offensive und gleichzeitig einer starken Defensive gegen die spielstarken Turiner?

Hummels: In der ersten Halbzeit war das noch einfacher, weil Juve da auch noch selber etwas offensiver agiert hat. In der zweiten Halbzeit haben sie sich dann mehr aufs Kontern verlegt. Da wurden die Räume kleiner, die wir in der ersten Halbzeit mit den Jungs wie Ilkay, Auba, Miki und Marco (Gündogan, Aubameyang, Mchitarjan, Reus; Anm. d. Red.) hervorragend genutzt hatten. Das gab es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so, deswegen haben wir uns da ein bisschen schwerer getan.

DFB.de: Waren alle drei Tore Geschenke?

Hummels: Unser Treffer ist ein Geschenk, aber auch einer, auf den wir mit unserer Art, nach vorne zu verteidigen, gehen. So ein Tor erzielst du nicht, wenn du dich hinten reinstellst, denn dann steht da vorne keiner wie in diesem Fall Marco (Reus; Anm. d. Red.). Im Endeffekt sind beide Gegentore gleich. Die Turiner spielen über Außen, kommen zu leicht zum Pass in die Mitte und da stehen wir einmal zwei gegen zwei und einmal circa zwei gegen drei. Dann spielt auch ein bisschen das Pech mit rein, dass der Abpraller beim ersten Tor genau zu Tevez geht. Zur Halbzeit hat man schon gedacht: So ganz eine Erklärung für die zwei Tore von Turin gibt es jetzt nicht.

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass Turin Ihrem Team in der ersten Hälfte so viel Raum und Ballbesitz gegeben hat?

Hummels: Das war es ja. Wir haben ein paar Minuten gebraucht, um so richtig ins Spiel zu finden, hatten dann aber sehr viele Balleroberungen, sehr viele gute Momente und haben Juve ein bisschen verunsichert. Deswegen ist es umso ärgerlicher, dass wir das 1:2 kassiert haben. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft und das Stadion ein bisschen nervös wurden, weil sie eben gemerkt haben, dass das ein ziemlich schwieriges Spiel ist gegen uns. Da war dieses 1:2 doch sehr ärgerlich, weil man gemerkt hat, dass bei den Turinern ein bisschen die Sicherheit zurückkam und sie ihren Fokus mehr aufs Kontern legen konnten.

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DFB.de: Hätte der BVB in der Phase, als der Ball gut lief, konsequenter aufs zweite Tor spielen müssen?

Hummels: Ich finde, wir haben das eigentlich getan. Wir sind oft in gute Situationen gekommen, haben über rechts zwei-, dreimal den Ball gefährlich reinschlagen können, haben ihn leider nicht reingemacht - in ähnlichen Situationen, wie wir sie defensiv bei den beiden Gegentoren hatten. Ich glaube, an der Entschlossenheit lag es nicht. Wir haben das theoretisch gut gespielt. Nur dieses 1:2 hat den Gesamteindruck der ersten Halbzeit zunichte gemacht.

DFB.de: Bereiten Ihnen die sechs Gegentore aus den letzten drei Spielen Sorge?

Hummels: Nein. Die Frage ist immer: Ist der Gegner effektiv oder hat er viele Chancen und macht daraus Tore? Ich glaube, wenn man Stuttgart sieht, die aus zwei Ecken zwei Tore machen, sieht man, dass das defensive Gerüst im Großen und Ganzen steht. Dass es immer noch Wackler gibt, ist kein Wunder, wenn man so eine Saison spielt, wie wir sie spielen. Es ist so, dass wir dem Gegner nicht viel zulassen, aber die Chancen sind meistens hochkarätig. Das ist es, was wir noch verbessern wollen.

DFB.de: Nimmt die Mannschaft das Gefühl aus Turin mit: "Hier war mehr drin"?

Hummels: Ja, das stimmt. Wir haben gesehen und gezeigt, dass auf jeden Fall mehr drin war und ist für uns. Deswegen bin ich jetzt nicht übermäßig traurig, weil ich ziemlich sicher bin, dass wir im Rückspiel weiterhin eine sehr gute Chance haben weiterzukommen.

DFB.de: Worauf setzen Sie dabei ganz besonders?

Hummels: Einfach auf unseren Fußball, den wir seit ein paar Wochen wieder auf den Platz bringen. Heute war es okay. Nicht mehr und nicht weniger. Ich denke aber, dass wir schon am Samstag im Derby gegen Schalke noch eine Schippe drauflegen können und werden. Sollten wir in Form kommen, ist uns dieses Weiterkommen mehr als zuzutrauen.

DFB.de: Die Turiner haben gezeigt, dass sie anfällig sind...

Hummels: Ich gehe davon aus, dass sie im Rückspiel noch ein bisschen defensiver agieren werden - dass sie da tatsächlich auf das klassische 0:0 gehen. Das werden wir uns alles anschauen. Aber das ist in drei Wochen relevant. Bis dahin haben wir noch einige schwere Aufgaben vor der Brust.

Aufgezeichnet von DFB.de.