Hummels: "Endlich haben wir den Lauf"

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass Ihr Team zu so vielen Chancen gegen zuletzt defensivstarke Schalker gekommen ist?

Hummels: Wir hatten in der Analyse wirklich gute Situationen für uns gesehen, mit denen wir sie auseinanderhebeln können. Wir hatten uns einen sehr guten Plan zurechtgelegt, den wir dann auch umgesetzt haben. Das ist auch die Kunst. Dass da am Ende 30 oder 31 Torchancen, in der Qualität auch sehr hochwertige, bei herauskommen... Mit der Mannschaft, die wir offensiv haben, ist es immer möglich, dass die in der Offensive mal völlig eskaliert. Das soll natürlich deutlich häufiger der Fall sein, weil das einfach mehr Spaß macht, wenn man so spielt, als wenn man von Selbstzweifeln geplagt ist.

DFB.de: Hat das gute Offensivspiel auch die Arbeit in der Defensive erleichtert?

Hummels: Na klar. Wenn der Ballführende Druck hat und sich nicht zehn Minuten ausgucken kann, wen er anspielt, dann ist es logisch, dass es einfacher ist. Aber das ist einfach ein Grundprinzip für eine erfolgreiche Mannschaft im Sport. Wenn sich keiner ausklinkt, kann man eben so spielen wie heute. Dann führt Defensive eben auch zu Offensive. Das ist, was man oft unterschätzt. Das ist etwas, das wir in unseren sehr erfolgreichen Jahren sehr gut umgesetzt haben. Diese Saison war es etwas schlechter, aber in diesem Jahr sind wir gerade auf einem sehr guten Weg, das wieder deutlich besser zu verinnerlichen.

DFB.de: Wohin kann das noch gehen für den BVB? Doch noch bis nach Europa?

Hummels: Das ist wirklich viel zu weit gedacht. Wir haben heute einen kleinen Teilerfolg verbuchen können. Aber an irgendwelche höheren Sphären zu denken, macht gar keinen Sinn, weil wir noch ein sehr straffes Programm vor uns haben. Wir sind noch immer nicht auf einem einstelligen Tabellenplatz. Es ist unser Ziel für nächste Woche, dass wir in Hamburg gewinnen und Wiedergutmachung für das sehr schwache Hinspiel betreiben. Vorher wollen wir in Dresden im DFB-Pokal weiterkommen.

DFB.de: Was erwarten Sie am Dienstag für ein Spiel gegen Dynamo Dresden?

Hummels: Ich erwarte einen klassischen Pokalfight. Vielleicht kommt es anders, aber ich gehe jetzt erst mal mit der Einstellung ins Spiel, dass Dresden versucht, das Ding mit elf Mann zu verteidigen. Wir werden sehen, welche Herangehensweise sie wählen. Wir werden natürlich versuchen, ihre Herangehensweise gar nicht erst zum Tragen kommen zu lassen.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[tl]


Mit einem stark aufspielenden Nationalspieler Mats Hummels als Kapitän feierte Borussia Dortmund am 23. Bundesliga-Spieltag einen hochverdienten Derbysieg. Das 3:0 gegen Schalke 04 verschaffte den Dortmundern einen weiteren Sprung in der Tabelle auf Platz zehn. Nach dem Prestigeerfolg spricht der 26 Jahre alte Weltmeister auf DFB.de über den vierten Ligasieg in Folge, das hervorragende Gegenpressing des BVB, den Batman-Jubel seiner Kollegen Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang und das bevorstehende Achtelfinale im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden.

DFB.de: Mats Hummels, wie war nach dem Derbysieg die Stimmung in der Kabine?

Mats Hummels: Wir waren einfach gut gelaunt. Es ist halt deutlich schöner, wenn man Spiele gewinnt. Dass haben wir schon nach Freiburg festgestellt. Jetzt haben wir in der Liga endlich diesen kleinen Lauf gestartet, den wir uns schon deutlich früher erhofft hatten. Das ist jetzt eine schöne Momentaufnahme, weil es endlich in eine ganz andere Richtung geht, als das 19 Spieltage lang der Fall war. Ich hoffe selbstverständlich, dass wir das noch aufrecht erhalten.

DFB.de: Als es mit zunehmender Spieldauer und immer mehr vergebenen Chancen weiterhin 0:0 stand: Gab es irgendwann Zweifel, dass die Partie für Ihr Team gut ausgeht?

Hummels: Das wäre vor vier, fünf Wochen der Fall gewesen. Aber heute haben wir es einfach weitergespielt und unseren Plan verfolgt. Wir haben gar nichts zugelassen. Im Gegenpressing haben wir eins unserer besten Spiele abgeliefert, nicht nur in dieser Saison, sondern generell in der Zeit, die wir haben. Das hat uns das Leben sehr viel einfacher gemacht. So konnten wir geduldig bleiben, aber trotzdem zielstrebig nach vorne spielen, dem Gegner das Leben nicht leichtmachen und weiter versuchen, das Tempo hochzuhalten. Das ist uns wirklich fantastisch gelungen.

DFB.de: Was sagen Sie zum Batman- und Robin-Jubel Ihrer Mannschaftskollegen Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus?

Hummels: Geiler Jubel, wirklich stark. Und erneut sehr kreativ, was die beiden da ausgepackt haben. Das machen sie ja auch zum Glück mit dem Ball, nicht nur wenn sie mal einen reinschießen. Die Regel, ob es für so etwas Gelb geben soll, darf man auch noch mal überdenken. Aber das ist sicherlich nicht das große Thema heute.

DFB.de: Ist die Mannschaft spielerisch zurück auf dem Weg, wo sie hin wollte?

Hummels: Wir sind zumindest auf einem deutlich besseren Weg. Man sieht's ja: Wir haben jetzt 13 Tore in den letzten vier Spielen geschossen, in den 19 Spielen davor waren es 18 insgesamt. Daran lässt sich ablesen, dass wir spielerisch einen deutlich besseren Weg eingeschlagen haben.

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DFB.de: Waren Sie überrascht, dass Ihr Team zu so vielen Chancen gegen zuletzt defensivstarke Schalker gekommen ist?

Hummels: Wir hatten in der Analyse wirklich gute Situationen für uns gesehen, mit denen wir sie auseinanderhebeln können. Wir hatten uns einen sehr guten Plan zurechtgelegt, den wir dann auch umgesetzt haben. Das ist auch die Kunst. Dass da am Ende 30 oder 31 Torchancen, in der Qualität auch sehr hochwertige, bei herauskommen... Mit der Mannschaft, die wir offensiv haben, ist es immer möglich, dass die in der Offensive mal völlig eskaliert. Das soll natürlich deutlich häufiger der Fall sein, weil das einfach mehr Spaß macht, wenn man so spielt, als wenn man von Selbstzweifeln geplagt ist.

DFB.de: Hat das gute Offensivspiel auch die Arbeit in der Defensive erleichtert?

Hummels: Na klar. Wenn der Ballführende Druck hat und sich nicht zehn Minuten ausgucken kann, wen er anspielt, dann ist es logisch, dass es einfacher ist. Aber das ist einfach ein Grundprinzip für eine erfolgreiche Mannschaft im Sport. Wenn sich keiner ausklinkt, kann man eben so spielen wie heute. Dann führt Defensive eben auch zu Offensive. Das ist, was man oft unterschätzt. Das ist etwas, das wir in unseren sehr erfolgreichen Jahren sehr gut umgesetzt haben. Diese Saison war es etwas schlechter, aber in diesem Jahr sind wir gerade auf einem sehr guten Weg, das wieder deutlich besser zu verinnerlichen.

DFB.de: Wohin kann das noch gehen für den BVB? Doch noch bis nach Europa?

Hummels: Das ist wirklich viel zu weit gedacht. Wir haben heute einen kleinen Teilerfolg verbuchen können. Aber an irgendwelche höheren Sphären zu denken, macht gar keinen Sinn, weil wir noch ein sehr straffes Programm vor uns haben. Wir sind noch immer nicht auf einem einstelligen Tabellenplatz. Es ist unser Ziel für nächste Woche, dass wir in Hamburg gewinnen und Wiedergutmachung für das sehr schwache Hinspiel betreiben. Vorher wollen wir in Dresden im DFB-Pokal weiterkommen.

DFB.de: Was erwarten Sie am Dienstag für ein Spiel gegen Dynamo Dresden?

Hummels: Ich erwarte einen klassischen Pokalfight. Vielleicht kommt es anders, aber ich gehe jetzt erst mal mit der Einstellung ins Spiel, dass Dresden versucht, das Ding mit elf Mann zu verteidigen. Wir werden sehen, welche Herangehensweise sie wählen. Wir werden natürlich versuchen, ihre Herangehensweise gar nicht erst zum Tragen kommen zu lassen.

Aufgezeichnet von DFB.de.