HSV-Legende Charly Dörfel feierte 70. Geburtstag

Sein Mundwerk war mindestens genauso gefürchtet wie seine Flanken: Wenn Charly Dörfel so richtig loslegte, gab es meist kein Halten mehr. Im Tempodribbling spielte er seinen Gegnern Knoten in die Beine, ließ ein präzises Zuspiel auf den Kopf von Uwe Seeler folgen und krönte seine Leistungen nicht selten mit einem flotten Spruch. Die französische Sportzeitung L'Equipe kürte ihn 1965 zum besten Linksaußen Europas. Am Freitag wurde die lebende Legende des Hamburger SV 70 Jahre alt.

"Eigentlich hätte ich in Hollywood spielen müssen", sagt Dörfel im Rückblick auf seine aktive Zeit: "Ich wandelte immer auf dem schmalen Grat zwischen Natürlichkeit und Verrücktheit." Noch vor Franz Beckenbauer oder Gerd Müller nahm der Lebemann mit dem großen Gefühl im linken Fuß Schallplatten auf, er war der erste Toupet-Träger der Bundesliga und verschliss Sportwagen ebenso wie Frauen. Seine Trainer trieb er kaum seltener in den Wahnsinn als seine Gegenspieler.

Bonbons für Zuschauer, französische Delikatessen

Mal verteilte Dörfel in wichtigen Spielen Bonbons an die Zuschauer, dann setzte er seine Flanken absichtlich ein wenig zu hoch an, um sich anschließend über Seelers vermeintlich mangelnde Sprungkraft zu amüsieren. Vor einem Europacupspiel bei Olympique Lyon musste Dörfel einst kurzfristig passen, weil er sich am Abend zuvor den Bauch mit französischen Köstlichkeiten vollgeschlagen hatte.

Selbst wenn der exzentrische Spaßvogel vom Platz flog, war die Vorgeschichte eher unkonventionell. Nach einem verbalen Wortgefecht antwortete Dörfel dem Schiedsrichter auf die Frage nach seinem Namen einmal kurzerhand: "Meier." Der humorlose Unparteiischen schickte den Stürmer daraufhin vorzeitig zum Duschen.

1959 war Dörfel für eine Ablösesumme in Höhe von 3000 Mark vom damals drittklassigen Post SV zu Hamburgs Vorzeigeklub gewechselt. 420 Mark monatlich plus Punktprämien verdiente der "Flankengott" in seinen ersten Jahren beim HSV, für den er nach der Einführung der Bundesliga 1963 insgesamt 224 Spiele in Deutschlands Eliteliga absolvierte. 1960 wurde er mit den Hamburgern Deutscher Meister, 1963 deutscher Pokalsieger. Zum Geburtstag spendiert ihm sein ehemaliger Klub nun eine Barkassenfahrt mit Freunden.

Nach einem Streit mit dem damaligen HSV-Trainer Klaus Ochs setzte Dörfel, der mit bürgerlichem Vornamen Gert heißt, seine Karriere in Südafrika und Kanada fort. Im Nationaltrikot brachte es der Angreifer, der seit 35 Jahren in Meckelfeld bei Hamburg wohnt, auf elf Spiele. Dabei erzielte der Jubilar aber sieben Treffer. Auch sein Vater Friedo und sein Bruder Bernd trugen das Trikot mit dem Bundesadler.

[tw]

[bild1]

Sein Mundwerk war mindestens genauso gefürchtet wie seine Flanken: Wenn Charly Dörfel so richtig loslegte, gab es meist kein Halten mehr. Im Tempodribbling spielte er seinen Gegnern Knoten in die Beine, ließ ein präzises Zuspiel auf den Kopf von Uwe Seeler folgen und krönte seine Leistungen nicht selten mit einem flotten Spruch. Die französische Sportzeitung L'Equipe kürte ihn 1965 zum besten Linksaußen Europas. Am Freitag wurde die lebende Legende des Hamburger SV 70 Jahre alt.

"Eigentlich hätte ich in Hollywood spielen müssen", sagt Dörfel im Rückblick auf seine aktive Zeit: "Ich wandelte immer auf dem schmalen Grat zwischen Natürlichkeit und Verrücktheit." Noch vor Franz Beckenbauer oder Gerd Müller nahm der Lebemann mit dem großen Gefühl im linken Fuß Schallplatten auf, er war der erste Toupet-Träger der Bundesliga und verschliss Sportwagen ebenso wie Frauen. Seine Trainer trieb er kaum seltener in den Wahnsinn als seine Gegenspieler.

Bonbons für Zuschauer, französische Delikatessen

Mal verteilte Dörfel in wichtigen Spielen Bonbons an die Zuschauer, dann setzte er seine Flanken absichtlich ein wenig zu hoch an, um sich anschließend über Seelers vermeintlich mangelnde Sprungkraft zu amüsieren. Vor einem Europacupspiel bei Olympique Lyon musste Dörfel einst kurzfristig passen, weil er sich am Abend zuvor den Bauch mit französischen Köstlichkeiten vollgeschlagen hatte.

Selbst wenn der exzentrische Spaßvogel vom Platz flog, war die Vorgeschichte eher unkonventionell. Nach einem verbalen Wortgefecht antwortete Dörfel dem Schiedsrichter auf die Frage nach seinem Namen einmal kurzerhand: "Meier." Der humorlose Unparteiischen schickte den Stürmer daraufhin vorzeitig zum Duschen.

[bild2]

1959 war Dörfel für eine Ablösesumme in Höhe von 3000 Mark vom damals drittklassigen Post SV zu Hamburgs Vorzeigeklub gewechselt. 420 Mark monatlich plus Punktprämien verdiente der "Flankengott" in seinen ersten Jahren beim HSV, für den er nach der Einführung der Bundesliga 1963 insgesamt 224 Spiele in Deutschlands Eliteliga absolvierte. 1960 wurde er mit den Hamburgern Deutscher Meister, 1963 deutscher Pokalsieger. Zum Geburtstag spendiert ihm sein ehemaliger Klub nun eine Barkassenfahrt mit Freunden.

Nach einem Streit mit dem damaligen HSV-Trainer Klaus Ochs setzte Dörfel, der mit bürgerlichem Vornamen Gert heißt, seine Karriere in Südafrika und Kanada fort. Im Nationaltrikot brachte es der Angreifer, der seit 35 Jahren in Meckelfeld bei Hamburg wohnt, auf elf Spiele. Dabei erzielte der Jubilar aber sieben Treffer. Auch sein Vater Friedo und sein Bruder Bernd trugen das Trikot mit dem Bundesadler.