HSV droht der Torlos-Vereinsrekord

Jubiläen, Serien, Historisches zu den Spielen. Was Fans zum aktuellen Spieltag der Bundesliga wissen müssen, gibt es vorher stets auf DFB.de nachzulesen. Auch am 29. Spieltag der Saison gibt es wieder einiges zu feiern.

Jubiläen

Im so wichtigen Nordderby droht dem HSV neben einer vorentscheidenden Niederlage sein 2500. Gegentor in der Bundesliga. Dazu müsste Werder Bremen allerdings schon fünfmal treffen. Lieber würde der HSV den 950. Auswärtspunkt feiern (Stand: 949).

Weiterhin auf dem Bremer Wunschzettel: der 500. Bundesliga-Heimsieg.

Mit einem Sieg nimmt Bayer Leverkusen die 1900-Punkte-Marke, bisher hat man in der Bundesliga 1898 eingefahren.

Mainz 05 hofft auf sein 400. Bundesliga-Tor (aktuell: 396) und fürchtet sein 250. Auswärts-Gegentor (247).

Der TSG Hoffenheim fehlen noch drei Heimtore zu Nummer 200. Gegner FC Bayern bestreitet das 850. Auswärtsspiel in der Liga.

Spieler-Jubiläen

150. Bundesliga-Spiel: Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim), Lars Stindl (Hannover 96)
100. Bundesliga-Spiel: Peter Niemeyer (Hertha BSC), Ivo Ilicevic (Hamburger SV)
100. Bundesliga-Sieg: Diego Benaglio (VfL Wolfsburg)
100. Bundesliga-Niederlage: Christian Gentner (VfB Stuttgart)
75. Bundesliga-Spiel: Per Skjelbred (Hertha BSC), Vieirinha (VfL Wolfsburg), Alexander Ignjovski (Eintracht Frankfurt), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach)
50. Bundesliga-Spiel: Anthony Modeste (1899 Hoffenheim)
50. Bundesliga-Spiel für seinen Verein: Ivo Ilicevic (Hamburger SV)
50. Bundesliga-Sieg: Sebastian Prödl (Werder Bremen)

Trainer-Jubiläen

70. Bundesliga-Spiel: Markus Gisdol (1899 Hoffenheim)

Rekorde

Bleibt der FC Bayern in Hoffenheim ohne Gegentor, stellt er den von ihm selbst gehaltenen Bundesliga-Rekord aus der Saison 2012/2013 ein: Vor zwei Jahren hatten die Münchner nach 29 Spielen nur 13 Treffer kassiert – aktuell sind es ebenfalls 13.

Bleibt der HSV in Bremen weitere 19 Minuten torlos, bricht er den erst im September aufgestellten negativen Vereinsrekord von 515 Minuten in Folge ohne Tor.

Besonderes

Frankfurts Trainer Thomas Schaaf würde mit seinem 233. Sieg in der Liga an Erich Ribbeck vorbeiziehen und auf Platz sechs vorrücken.

Stefan Kießling würde mit seinem nächsten Tor Giovane Elber in der ewigen Torjäger-Liste überholen (beide 133) und Platz 19 einnehmen.

Mit seinem nächsten Tor für die Bayern würde Thomas Müller Franz "Bulle" Roth (72) einholen, der noch Platz 14 der Klubwertung einnimmt.

Mit seinem nächsten Tor für Borussia Mönchengladbach überholt Patrick Herrmann (32 Tore) Klub-Legende Berti Vogts und zieht mit Stefan Effenberg gleich.

Der SC Freiburg hat rein statistisch pro Heimtor einen Punkt bekommen, jedenfalls sind Tore und Punkte (je 392) identisch. Ein absolutes Novum.

Mit dem nächsten Tor überholt Schalke 04 den 1. FC Kaiserslautern. Beide haben in der Bundesliga 1441 Mal getroffen, der FCK hat dafür allerdings drei Jahre weniger gebraucht. Vor dem Duo stehen in der Ewigen Tor-Tabelle noch acht Klubs.

Die Spiele

Eintracht Frankfurt – Bor. Mönchengladbach

Duell-Heimbilanz: 21-9-10: Seit 1965/1966 trifft man sich in der Bundesliga (mit Pausen). Die positive Heimbilanz der Eintracht litt zuletzt stark, erst im Vorjahr (1:0) gab es nach zuvor drei Niederlagen wieder einen Sieg. Auch das Hinspiel (1:3) ging an die Eintracht. Von den vergangenen 17 Duellen endete nur eines Remis. In Frankfurt gab es nur gegen Borussen Platzverweise (zweimal). Historisch: Gladbach wurde 1971 (1:4) in Frankfurt Meister.

Trends und Serien: Achtung vor diesen Serien: Acht Heimspiele sind die Frankfurter ungeschlagen, acht Ligaspiele die Borussen. Riecht nach einem Unentschieden, aber das gab es nie, wenn Borussen-Trainer Lucien Favre mit seinen Klubs auf die Eintracht traf. Kollege Thomas Schaaf wiederum verlor noch kein Heimspiel gegen Borussia (8-4-0).

1899 Hoffenheim – Bayern München

Duell-Heimbilanz: 0-3-3: Nur gegen Bayern hat Hoffenheim in der Bundesliga noch nie gewonnen (0-4-9). Den letzten Heimpunkt holte die TSG am 1. Oktober 2011 (0:0), es war das einzige Duell, in dem die Bayern torlos blieben. Historisch: Bei der Premiere im Mai 2009 (2:2 in Mannheim) vermasselte die TSG Bayern die Meisterschaft.

Trends und Serien: Es ist das Duell der "Sitzenbleiber": Die TSG ist seit 14 Spieltagen Siebter, Bayern seit 24 Erster. Hoffenheim ist seit drei Spielen ohne Sieg, verlor zweimal in Folge. Der Meister verlor nur zwei der vergangenen 50 Auswärtsspiele, seine letzten fünf gewann er.

SC Freiburg – FSV Mainz 05

Duell-Heimbilanz: 2-1-3: Die Heimbilanz des SC gegen Mainz ist negativ. Letzter Sieg: am 6. November 2010 (1:0). In den folgenden acht Punktspielen blieb Mainz ungeschlagen. Kurios: Wer in dem Duell in Führung ging, hat nie verloren. Noch kurioser: In allen sechs Heimspielen schoss der SC stets genau ein Tor.

Trends und Serien: Mit einem Sieg würde der SC (14.) Mainz (13.) überholen. Freiburg ist seit drei Spielen ungeschlagen und ohne Gegentor. Nur beim Vereinsrekord im Februar 2001 (fünf Spiele) stand die defensive Null länger. Der FSV hat immerhin auswärts zweimal kein Tor kassiert und jagt den Vereinsrekord von 2006 (dreimal). Erstmals unter Trainer Schmidt ist man aber seit drei Spielen ohne Sieg.

Bayer Leverkusen – Hannover 96

Duell-Heimbilanz: 12-1-2: Am 17. Februar 2007 (0:1) punktete 96 letztmals bei Bayer, es folgten sieben Pleiten, bei denen den Gästen nur ein Tor gelang. Das einzige 0:0 in Leverkusen (17. Dezember 2005) war auch das einzige Remis. Erfreulich: In Leverkusen wurden keine Platzverweise verhängt.

Trends und Serien: Leverkusen hat die letzten sechs Ligaspiele gewonnen. Nun kann der Vereinsrekord von Siegen innerhalb einer Saison aus 2001/2002 (sieben) eingestellt werden. Die Hannoveraner sind seit zwölf Spielen ohne Sieg, auswärts seit acht und drohen, erstmals seit fünf Jahren auf einen Abstiegsplatz zu fallen. Trainer Tayfun Korkut hat einen bemerkenswerten Rekord aufgestellt. Er ist der erste 96-Trainer, der eine Serie von zwölf sieglosen Spielen im Amt überstanden hat. Schlägt's jetzt 13?

FC Augsburg – VfB Stuttgart

Duell-Heimbilanz: 2-0-1: In diesem Duell fielen immer Tore, in Augsburg mindestens drei. Der einzige VfB-Sieg glückte im April: am 10. April 2012 (1:3). Kurios in der Gesamtbilanz: Es gab noch kein Unentschieden. Nach drei VfB-Siegen folgten vier für den FCA. Alle drei Platzverweise gingen an die Stuttgarter.

Trends und Serien: Augsburg schwächelt, hat nach dem furiosen 1:0 in Dortmund nur noch eines der folgenden neun Spiele gewonnen. Zuhause traf der FCA seit über drei Stunden (207 Minuten) nicht mehr. Trotzdem ist er immer noch Sechster – seit sechs Spieltagen. Der VfB dagegen hat sich erstmals seit acht Wochen in der Tabelle bewegt und den letzten Platz verlassen. Nach zwei Heimsiegen gilt es, die Auswärtsbilanz (fünfmal kein Sieg, zuletzt zwei Niederlagen) aufzubessern. Was dafür spricht: Huub Stevens ist gegen den FCA noch ungeschlagen (2-1-0).

Hertha BSC – 1. FC Köln

Duell-Heimbilanz: 11-7-6: In der Liga ist es das 50. Duell, seit 25 Jahren gab es kein 0:0. Seit elf Partien haben sie sich nicht mehr mit einem Unentschieden getrennt. In Berlin gewann Hertha sechs der letzten acht Spiele, Köln feierte seit dem 8. November 2009 (0:1) dort nicht mehr. Trotzdem hat Köln gegen keinen aktuellen Bundesligisten eine bessere Gesamtbilanz (23-9-17). Historisch: Am 26. September 1969 (1:0) kamen offiziell 88.075 Zuschauer – Bundesliga-Rekord.

Trends und Serien: Hertha ist sechs Spiele ungeschlagen, (beste Serie seit Mai 2009), zuhause seit drei Spielen. Der 1. FC Köln ist zwar Fünfter der Auswärtstabelle, aber 2015 in fremden Stadion noch sieglos. Es ist das Duell der Teams mit dem geringsten Ballbesitz, beide liegen unter 45 Prozent. Das muss ja diesmal anders werden.

Borussia Dortmund – SC Paderborn

Duell-Heimbilanz: 0-0-0: Im Hinspiel gab es das erste Bundesliga-Spiel, es hatte keinen Sieger (2:2) - nur einen Verlierer: Marco Reus schied verletzt aus und fehlte einige Wochen. Nun steigt die Premiere in Dortmund.

Trends und Serien: Borussia verlor zuletzt zweimal und hat seit dem 3:0-Triumph gegen Schalke am 28. Februar zuhause weder gewonnen noch getroffen – abgesehen vom 3:2 im Pokal gegen Hoffenheim. Drei Liga-Heimspiele in Folge ohne Tor wären ein trauriges Novum. Aufsteiger Paderborn fuhr gegen Augsburg seinen zweiten Rückrunden-Sieg ein, steht auf dem Relegationsplatz. Der SCP verlor seine drei letzten Auswärtsspiele. Hoffnung macht: Gegen einen Aufsteiger hat der BVB in dieser Saison noch nicht gewonnen.

VfL Wolfsburg – Schalke 04

Duell-Heimbilanz: 7-8-2: Schalke gewann fünf der sechs letzten Duelle mit dem VfL, auswärts aber nur zwei von 17. Seit 1997/1998 treten sie ununterbrochen in der Liga gegeneinander an. In der Gesamtbilanz (10-13-12) überwiegen die Remis. In den vergangenen acht Spielen in Wolfsburg fielen stets mehrere Tore, als Ausgleich für den kuriosen Fehlstart (dreimal 0:0). Im Vorjahr hieß es 4:0, es war der höchste VfL-Sieg. Das Hinspiel (3:2) ging an Schalke.

Trends und Serien: Der VfL (seit 19 Heimspielen ungeschlagen) will den Vereinsrekord von 2009 (20 Spiele) einstellen. In jedem Fall bleibt er die beste Heim-Elf der Saison (38 Punkte), die ihren Fans seit nunmehr 28 Spielen stets eigene Tore kredenzte. Der VfL ist damit die einzige Mannschaft, die in jedem Heimspiel der Saison traf. Schalke sorgt für das Kontrastprogramm. Seit drei Spielen sieg- und torlos (längste Durststrecke seit März 2001), muss Königsblau um die Europa League fürchten. Der letzte Auswärtssieg vor fünf Spielen war eine Woche vor Weihnachten in Paderborn. Insgesamt sind es erst drei aus 13 Spielen - zu wenig für die eigenen Ansprüche. Schlechtes Omen: Aus den drei letzten Sonntagsspielen holte Schalke nur einen Punkt.

Werder Bremen – Hamburger SV

Duell-Heimbilanz: 25-16-9: Keine Bundesliga-Paarung fand öfter statt als das Nordderby der Hanse-Städte (101 Mal). Werder ist dabei seit sieben Heimspielen ungeschlagen, verlor aber das Hinspiel (2:0). Der letzte HSV-Sieg in Bremen am 17. Februar 2007 (0:2) war das Werk von Rafael van der Vaart, der beide Tore schoss. Es blieben seine einzigen in sieben Nordderbys um Punkte. Seit dem 15. April 2000 und 29 Duellen gab es kein 0:0 mehr, in Bremen ist es noch ein Jahr länger her (13. April 1999). Historisch: Am 29. Januar 1983 beendete Werders 3:2-Heimsieg die bis dahin längste Erfolgsserie der Bundesliga, der HSV war 36 Spiele ungeschlagen.

Trends und Serien: Nach seinem Zwischenhoch nach der Winterpause ist Werder wieder in einem leichten Tief: seit vier Spielen kein Sieg, zuhause seit drei. Mit Frankfurt hat Werder die meisten Gegentore (57) kassiert, nur die drei Letzten haben zudem eine schlechtere Tordifferenz als Werder (-14). Trotzdem ist das Abstiegsgespenst auf Platz neun gebannt, es ist die beste Platzierung seit drei Jahren zu diesem Saison-Zeitpunkt. Dagegen stand der HSV noch nie nach 28 Spieltagen auf dem letzten Platz. Eine Serie von acht Spielen ohne Sieg, zuletzt gar vier Niederlagen, hat ihn dorthin geführt. Auch auswärts setzte es vier Niederlagen in Folge. Die Tor-Malaise von 496 Minuten ist dicht am Vereinsrekord. Immerhin macht die Bilanz des neuen Trainers Bruno Labbadias gegen Werder Mut (3-3-2). Weniger jedoch der Fakt, dass er seine Trainer-Premiere bei einem Bundesliga-Klub nie gewann.