Hoßmang: "Mit einem Derby zu starten, ist immer gut"

Thomas Hoßmang, seit wenigen Monaten Leiter der Nachwuchsabteilung beim 1. FC Magdeburg, kennt sich im Fußballgeschäft bestens aus. Der 54-Jährige war Cheftrainer beim FCM, betreute zuvor die A-Junioren und war auch selbst Profi. Im DFB.de-Interview spricht Thomas Hoßmang mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rückkehr in den Juniorenbereich und das bevorstehende U 19-Derby gegen den Halleschen FC.

DFB.de: Zum Saisonauftakt in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga steigt heute für die U 19 des FCM ein Derby gegen den Halleschen FC. Kann es nach der langen Corona-Pause etwas Schöneres geben, Herr Hoßmang?

Thomas Hoßmang: Mit einem Derby zu starten, ist immer gut. Keiner weiß vor der Partie, wo er genau steht. Wir wollen die Zähler in Magdeburg behalten. Da in dieser Saison wegen der pandemiebedingten Aufstockung der Liga nur eine einfache Runde und damit keine Rückspiele geben wird, ist es wichtig, gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten.

DFB.de: Was für eine Begegnung erwarten Sie?

Hoßmang: Die Spiele zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC sind in Sachsen-Anhalt auch im Nachwuchsbereich immer brisante Duelle. Es wird auf Kompaktheit, Entschlossenheit und gewonnene Zweikämpfe ankommen. Wir wollen ordentlich starten und ich bin davon überzeugt, dass wir das hinbekommen werden.

DFB.de: Wie zufriedenstellend verlief die Vorbereitung für den Ligastart?

Hoßmang: Wir haben keine großartigen Verletzungen zu beklagen. Die Mannschaft hat in den zurückliegenden Wochen sehr gut gearbeitet. Auch die Ergebnisse gegen die Männerteams waren erfreulich. Beim Oberligisten SVG Göttingen haben wir 7:2 und beim Verbandsligisten SV Fortuna Magdeburg 5:1 gewonnen. Am Ende zählt das aber alles nicht. Am Freitag müssen alle Jungs auf den Punkt ihre Leistung abrufen und zur Stelle sein. Nur dann haben wir eine Chance.

DFB.de: Mit welcher Zielsetzung wird der 1. FC Magdeburg unter dem erfahrenen U-19-Trainer Petrik Sander in die Saison starten?

Hoßmang: Bei fünf möglichen Absteigern ist es schon wichtig, dass man rechtzeitig anfängt zu punkten, um den Klassenverbleib zu schaffen. Daneben wollen wir unsere Spieler weiterentwickeln und möglichst an den Profibereich heranführen. Das ist unsere Aufgabe.

DFB.de: Mit Petrik Sander verbindet Sie eine enge Freundschaft. Er war viele Jahre auch im Profibereich tätig. Was zeichnet ihn jetzt im Umgang mit jungen Spielern aus?

Hoßmang: Petrik hat über die Jahre sehr viel Erfahrung gesammelt, gibt den jungen Spielern viel mit auf den Weg. Er ist für die Jungs ein väterlicher Freund und weiß genau, worauf es ankommt. Er geht in der Aufgabe auf, fordert und fördert die Spieler, damit sie ihre Ziele nicht aus den Augen verlieren.

DFB.de: Wie würden Sie die Qualitäten des Teams beschreiben?

Hoßmang: Wir haben gegenüber der vergangenen Saison auf jeden Fall fußballerisch einen Schritt nach vorne gemacht. Insgesamt haben wir neun externe Zugänge verpflichtet, die die Qualität im Kader noch mal steigern. Die Jungs ziehen voll mit, unterstützen sich gegenseitig und sind willig. Ich glaube schon, dass unsere U 19 bereits eine gefestigte Einheit ist.

DFB.de: Nach Ihrem Engagement als FCM-Cheftrainer sind Sie seit Mitte Mai wieder Leiter der Nachwuchsabteilung, haben die Trainerbank also gegen einen Bürostuhl getauscht. Wie sehr hat sich Ihre Arbeit verändert?

Hoßmang: Als NLZ-Leiter habe ich es nicht nur mit einer bestimmten Mannschaft zu tun, sondern bin für viele Teams zuständig und für das Große und Ganze verantwortlich. Außerdem mussten wir nach dem Weggang von Matthias Buszkowiak, der jetzt für die U 19 des Halleschen FC zuständig ist und damit am Freitag auf unser Team trifft, einen neuen U 17-Trainer verpflichten. Auch der Abschied von Sören Osterland, der zuvor für den FCM-Nachwuchs in verschiedenen Funktionen tätig war, hatte uns beschäftigt. Dazu mussten und müssen beispielsweise Ausleihgeschäfte von Nachwuchsspielern, die bei unserem Kooperationspartner Fortuna Magdeburg Spielpraxis sammeln sollen, bearbeitet und vorangetrieben werden. Langweilig wird mir also nicht. (schmunzelt)

DFB.de: Wird man Sie in Zukunft noch einmal auf der Trainerbank sehen?

Hoßmang: Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, in den Jugendbereich zurückzugehen, fühle mich dort wohl und habe diesen Schritt bislang auch nicht bereut. Ich habe meinen Platz gefunden, alles andere wird man sehen. Ich habe allerdings gelernt, dass man im Fußball nichts ausschließen sollte.

DFB.de: Ihre Nachfolge bei den FCM-Profis trat Christian Titz an. Wie läuft die Zusammenarbeit mit ihm und in welchem Umfang setzt er auf den eigenen Nachwuchs?

Hoßmang: Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Zum Trainerteam der Profis gehören fünf Trainer, die aus der FCM-Nachwuchsabteilung kommen. Von daher haben wir ein gutes Miteinander. Christian Titz möchte gerne mit unseren Nachwuchsspielern zusammenarbeiten und sie fördern. Mit Leon Schmökel, Torhüter Tom Schlitter und Ole Hoch wurden bereits drei Spieler aus der U 19 mit Profiverträgen ausgestattet. Unser luxemburgischer Nationalspieler Eldin Dzogovic ist noch für die U 19 spielberechtigt, trainiert aber regelmäßig bei den Profis mit. Das ist insgesamt eine gute Entwicklung.

DFB.de: Was muss ein junges Talent grundsätzlich mitbringen, um den Sprung in den Profikader zu schaffen?

Hoßmang: Ein junger Spieler muss jeden Tag fleißig sein, mehr machen als die erfahrenen Spieler, darf sich nie zufriedengeben mit dem bislang Erreichten. Außerdem muss er eine professionelle Einstellung mitbringen. Die Trainer mögen es, wenn sie solche Spieler im Kader haben. Und es erhöht natürlich die Chancen, auch zum Einsatz zu kommen.

[mspw]

Thomas Hoßmang, seit wenigen Monaten Leiter der Nachwuchsabteilung beim 1. FC Magdeburg, kennt sich im Fußballgeschäft bestens aus. Der 54-Jährige war Cheftrainer beim FCM, betreute zuvor die A-Junioren und war auch selbst Profi. Im DFB.de-Interview spricht Thomas Hoßmang mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rückkehr in den Juniorenbereich und das bevorstehende U 19-Derby gegen den Halleschen FC.

DFB.de: Zum Saisonauftakt in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga steigt heute für die U 19 des FCM ein Derby gegen den Halleschen FC. Kann es nach der langen Corona-Pause etwas Schöneres geben, Herr Hoßmang?

Thomas Hoßmang: Mit einem Derby zu starten, ist immer gut. Keiner weiß vor der Partie, wo er genau steht. Wir wollen die Zähler in Magdeburg behalten. Da in dieser Saison wegen der pandemiebedingten Aufstockung der Liga nur eine einfache Runde und damit keine Rückspiele geben wird, ist es wichtig, gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten.

DFB.de: Was für eine Begegnung erwarten Sie?

Hoßmang: Die Spiele zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC sind in Sachsen-Anhalt auch im Nachwuchsbereich immer brisante Duelle. Es wird auf Kompaktheit, Entschlossenheit und gewonnene Zweikämpfe ankommen. Wir wollen ordentlich starten und ich bin davon überzeugt, dass wir das hinbekommen werden.

DFB.de: Wie zufriedenstellend verlief die Vorbereitung für den Ligastart?

Hoßmang: Wir haben keine großartigen Verletzungen zu beklagen. Die Mannschaft hat in den zurückliegenden Wochen sehr gut gearbeitet. Auch die Ergebnisse gegen die Männerteams waren erfreulich. Beim Oberligisten SVG Göttingen haben wir 7:2 und beim Verbandsligisten SV Fortuna Magdeburg 5:1 gewonnen. Am Ende zählt das aber alles nicht. Am Freitag müssen alle Jungs auf den Punkt ihre Leistung abrufen und zur Stelle sein. Nur dann haben wir eine Chance.

DFB.de: Mit welcher Zielsetzung wird der 1. FC Magdeburg unter dem erfahrenen U-19-Trainer Petrik Sander in die Saison starten?

Hoßmang: Bei fünf möglichen Absteigern ist es schon wichtig, dass man rechtzeitig anfängt zu punkten, um den Klassenverbleib zu schaffen. Daneben wollen wir unsere Spieler weiterentwickeln und möglichst an den Profibereich heranführen. Das ist unsere Aufgabe.

DFB.de: Mit Petrik Sander verbindet Sie eine enge Freundschaft. Er war viele Jahre auch im Profibereich tätig. Was zeichnet ihn jetzt im Umgang mit jungen Spielern aus?

Hoßmang: Petrik hat über die Jahre sehr viel Erfahrung gesammelt, gibt den jungen Spielern viel mit auf den Weg. Er ist für die Jungs ein väterlicher Freund und weiß genau, worauf es ankommt. Er geht in der Aufgabe auf, fordert und fördert die Spieler, damit sie ihre Ziele nicht aus den Augen verlieren.

DFB.de: Wie würden Sie die Qualitäten des Teams beschreiben?

Hoßmang: Wir haben gegenüber der vergangenen Saison auf jeden Fall fußballerisch einen Schritt nach vorne gemacht. Insgesamt haben wir neun externe Zugänge verpflichtet, die die Qualität im Kader noch mal steigern. Die Jungs ziehen voll mit, unterstützen sich gegenseitig und sind willig. Ich glaube schon, dass unsere U 19 bereits eine gefestigte Einheit ist.

DFB.de: Nach Ihrem Engagement als FCM-Cheftrainer sind Sie seit Mitte Mai wieder Leiter der Nachwuchsabteilung, haben die Trainerbank also gegen einen Bürostuhl getauscht. Wie sehr hat sich Ihre Arbeit verändert?

Hoßmang: Als NLZ-Leiter habe ich es nicht nur mit einer bestimmten Mannschaft zu tun, sondern bin für viele Teams zuständig und für das Große und Ganze verantwortlich. Außerdem mussten wir nach dem Weggang von Matthias Buszkowiak, der jetzt für die U 19 des Halleschen FC zuständig ist und damit am Freitag auf unser Team trifft, einen neuen U 17-Trainer verpflichten. Auch der Abschied von Sören Osterland, der zuvor für den FCM-Nachwuchs in verschiedenen Funktionen tätig war, hatte uns beschäftigt. Dazu mussten und müssen beispielsweise Ausleihgeschäfte von Nachwuchsspielern, die bei unserem Kooperationspartner Fortuna Magdeburg Spielpraxis sammeln sollen, bearbeitet und vorangetrieben werden. Langweilig wird mir also nicht. (schmunzelt)

DFB.de: Wird man Sie in Zukunft noch einmal auf der Trainerbank sehen?

Hoßmang: Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, in den Jugendbereich zurückzugehen, fühle mich dort wohl und habe diesen Schritt bislang auch nicht bereut. Ich habe meinen Platz gefunden, alles andere wird man sehen. Ich habe allerdings gelernt, dass man im Fußball nichts ausschließen sollte.

DFB.de: Ihre Nachfolge bei den FCM-Profis trat Christian Titz an. Wie läuft die Zusammenarbeit mit ihm und in welchem Umfang setzt er auf den eigenen Nachwuchs?

Hoßmang: Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Zum Trainerteam der Profis gehören fünf Trainer, die aus der FCM-Nachwuchsabteilung kommen. Von daher haben wir ein gutes Miteinander. Christian Titz möchte gerne mit unseren Nachwuchsspielern zusammenarbeiten und sie fördern. Mit Leon Schmökel, Torhüter Tom Schlitter und Ole Hoch wurden bereits drei Spieler aus der U 19 mit Profiverträgen ausgestattet. Unser luxemburgischer Nationalspieler Eldin Dzogovic ist noch für die U 19 spielberechtigt, trainiert aber regelmäßig bei den Profis mit. Das ist insgesamt eine gute Entwicklung.

DFB.de: Was muss ein junges Talent grundsätzlich mitbringen, um den Sprung in den Profikader zu schaffen?

Hoßmang: Ein junger Spieler muss jeden Tag fleißig sein, mehr machen als die erfahrenen Spieler, darf sich nie zufriedengeben mit dem bislang Erreichten. Außerdem muss er eine professionelle Einstellung mitbringen. Die Trainer mögen es, wenn sie solche Spieler im Kader haben. Und es erhöht natürlich die Chancen, auch zum Einsatz zu kommen.

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