Horst Hrubesch: "Ich will einfach nur den Fußball leben"

"Ich darf einen Mann ehren, den ich seit Beginn meiner Zeit im DFB schätzen gelernt habe. Er wurde oft unterschätzt, weil er kein Selbstdarsteller ist. Aber er ist ein Siegertyp. Horst Hrubesch ist ein Mensch, der immer bereit ist, mitzuarbeiten und sich zu öffnen. Er verkörpert lebenslanges Lernen und den Willen, sich immer weiter zu verbessern. Er hat den ersten Trainerpreis des Deutschen Fußballs verdient wie kein anderer", sagte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer im Rahmen der Abschlussveranstaltung des 56. Fußball-Lehrer-Lehrgangs bei seiner Laudatio auf Horst Hrubesch.

Der Europameister von 1980 erhielt gestern in Köln den ersten Trainerpreis des deutschen Fußballs. Hrubesch, der seit 1999 dem DFB-Trainerstab angehört, führte die deutschen U 21-Junioren im Juni vergangenen Jahres und die U 19-Auswahl im Juli 2008 jeweils zum EM-Titel. Mit der U 20-Nationalmannschaft erreichte er im Oktober 2009 bei der WM in Ägypten das Viertelfinale.

Im exklusiven Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Horst Hrubesch über den Trainerpreis, seine Lehrmeister und die Arbeit als Nachwuchstrainer.

dfb.de: Horst Hrubesch, herzlichen Glückwunsch zum Trainerpreis. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?

Horst Hrubesch: Ich freue mich riesig, dass ich der erste Preisträger sein darf. Das ist eine schöne Bestätigung für meine Arbeit. Aber ein wenig unwohl fühle ich mich auf der großen Bühne schon. Ich stehe nämlich ungern im Mittelpunkt, weil ich einfach nur den Fußball leben möchte.

dfb.de: Zwei Mal Europameister innerhalb eines Jahres. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?

Hrubesch: Ich bin erst mit 23 Jahren in der Bundesliga gelandet. Erst mit 29 wurde ich Nationalspieler und später Europameister. Ich habe in meinem Leben immer gelernt und gewusst, was ich kann und was ich nicht kann.

dfb.de: Welche Trainer haben Sie geprägt?

Hrubesch: Ich hatte das große Glück, als Spieler unter absoluten Spitzentrainern zu arbeiten. Natürlich Branco Zebec und Ernst Happel. Aber auch Ivica Hórvath. Bei meiner Arbeit als Jugendtrainer hat mich Bernd Stöber geprägt, der 1992 mit den U 16-Junioren Europameister war und heute für den DFB in der Trainerausbildung tätig ist. Es macht mich stolz, dass ich ihn mit den beiden Titeln überholen konnte (lacht).

dfb.de: Welche Weggefährten haben Sie zur Preisverleihung nach Köln begleitet?

Hrubesch: Ich mag das Wort 'Co-Trainer' nicht. Deshalb bezeichne ich sie als Kollegen: Michael Oenning, mit dem ich in den ersten Jahren beim DFB gearbeitet habe. Und Thomas Nörenberg, der bei den beiden Titeln an Bord war.

dfb.de: Sie wurden im Rahmen der Diplomverleihung beim Fußball-Lehrer-Lehrgang ausgezeichnet. Was geben Sie den jungen Kollegen mit auf den Weg?

Hrubesch: Sie sollen sich immer austauschen. Denn es gibt viele Leute, die mehr wissen als man selbst. Und je mehr man weiß, desto einfacher wird das Geschäft. Trotzdem muss man als Trainer am Ende immer selbst und eigenständig Entscheidungen treffen. Dabei wünsche ich ihnen viel Erfolg. Aber einen Wunsch habe ich noch...

dfb.de: Welchen denn?

Hrubesch: Die Trainer sollen den jungen Spielern das Vertrauen schenken. Die Jungen zahlen das Vertrauen immer zurück. Das fasziniert mich an der Nachwuchsarbeit.

dfb.de: Und es geht weiter: Derzeit bereiten Sie die U 19 auf die Qualifikation für die Europameisterschaft vor. Steht der nächste Beutezug bevor?

Hrubesch: Es wird nicht einfach, die Qualifikation zu schaffen und bei der Endrunde gut abzuschneiden. Aber der Jahrgang hat Potenzial und wir wollen ihnen helfen, den Weg zu gehen. Wir wollen zur EM, keine Frage.

[mg]

[bild1]

"Ich darf einen Mann ehren, den ich seit Beginn meiner Zeit im DFB schätzen gelernt habe. Er wurde oft unterschätzt, weil er kein Selbstdarsteller ist. Aber er ist ein Siegertyp. Horst Hrubesch ist ein Mensch, der immer bereit ist, mitzuarbeiten und sich zu öffnen. Er verkörpert lebenslanges Lernen und den Willen, sich immer weiter zu verbessern. Er hat den ersten Trainerpreis des Deutschen Fußballs verdient wie kein anderer", sagte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer im Rahmen der Abschlussveranstaltung des 56. Fußball-Lehrer-Lehrgangs bei seiner Laudatio auf Horst Hrubesch.

Der Europameister von 1980 erhielt gestern in Köln den ersten Trainerpreis des deutschen Fußballs. Hrubesch, der seit 1999 dem DFB-Trainerstab angehört, führte die deutschen U 21-Junioren im Juni vergangenen Jahres und die U 19-Auswahl im Juli 2008 jeweils zum EM-Titel. Mit der U 20-Nationalmannschaft erreichte er im Oktober 2009 bei der WM in Ägypten das Viertelfinale.

Im exklusiven Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Horst Hrubesch über den Trainerpreis, seine Lehrmeister und die Arbeit als Nachwuchstrainer.

dfb.de: Horst Hrubesch, herzlichen Glückwunsch zum Trainerpreis. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?

Horst Hrubesch: Ich freue mich riesig, dass ich der erste Preisträger sein darf. Das ist eine schöne Bestätigung für meine Arbeit. Aber ein wenig unwohl fühle ich mich auf der großen Bühne schon. Ich stehe nämlich ungern im Mittelpunkt, weil ich einfach nur den Fußball leben möchte.

dfb.de: Zwei Mal Europameister innerhalb eines Jahres. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?

Hrubesch: Ich bin erst mit 23 Jahren in der Bundesliga gelandet. Erst mit 29 wurde ich Nationalspieler und später Europameister. Ich habe in meinem Leben immer gelernt und gewusst, was ich kann und was ich nicht kann.

dfb.de: Welche Trainer haben Sie geprägt?

Hrubesch: Ich hatte das große Glück, als Spieler unter absoluten Spitzentrainern zu arbeiten. Natürlich Branco Zebec und Ernst Happel. Aber auch Ivica Hórvath. Bei meiner Arbeit als Jugendtrainer hat mich Bernd Stöber geprägt, der 1992 mit den U 16-Junioren Europameister war und heute für den DFB in der Trainerausbildung tätig ist. Es macht mich stolz, dass ich ihn mit den beiden Titeln überholen konnte (lacht).

dfb.de: Welche Weggefährten haben Sie zur Preisverleihung nach Köln begleitet?

Hrubesch: Ich mag das Wort 'Co-Trainer' nicht. Deshalb bezeichne ich sie als Kollegen: Michael Oenning, mit dem ich in den ersten Jahren beim DFB gearbeitet habe. Und Thomas Nörenberg, der bei den beiden Titeln an Bord war.

dfb.de: Sie wurden im Rahmen der Diplomverleihung beim Fußball-Lehrer-Lehrgang ausgezeichnet. Was geben Sie den jungen Kollegen mit auf den Weg?

[bild2]

Hrubesch: Sie sollen sich immer austauschen. Denn es gibt viele Leute, die mehr wissen als man selbst. Und je mehr man weiß, desto einfacher wird das Geschäft. Trotzdem muss man als Trainer am Ende immer selbst und eigenständig Entscheidungen treffen. Dabei wünsche ich ihnen viel Erfolg. Aber einen Wunsch habe ich noch...

dfb.de: Welchen denn?

Hrubesch: Die Trainer sollen den jungen Spielern das Vertrauen schenken. Die Jungen zahlen das Vertrauen immer zurück. Das fasziniert mich an der Nachwuchsarbeit.

dfb.de: Und es geht weiter: Derzeit bereiten Sie die U 19 auf die Qualifikation für die Europameisterschaft vor. Steht der nächste Beutezug bevor?

Hrubesch: Es wird nicht einfach, die Qualifikation zu schaffen und bei der Endrunde gut abzuschneiden. Aber der Jahrgang hat Potenzial und wir wollen ihnen helfen, den Weg zu gehen. Wir wollen zur EM, keine Frage.