Horst Hrubesch: "Auf diesem Niveau gibt es keine Geschenke"

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Die deutschen U 19-Junioren haben die EM-Endrunde in Estland verpasst. Im letzten Spiel der Eliterunde in Serbien setzte sich das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch zwar 3:0 gegen Ungarn durch, aufgrund des 3:0 von Serbien im Parallelspiel gegen Rumänien reichte dies aber nicht zum Gruppensieg. Zuvor hatte der deutsche Nachwuchs gegen Rumänien (1:1) und Serbien (2:2) jeweils unentschieden gespielt.

Im DFB.de-Interview spricht Horst Hrubesch über das Ausscheiden und die Perspektiven seiner Spieler.

DFB.de: Horst Hrubesch, wie bewerten Sie die Eliterunde mit einer Nacht Abstand?

Horst Hrubesch: Mit unserer Qualität hätten wir in dieser Gruppe die Endrunde erreichen müssen. Daher sind wir selbst schuld, dass wir das große Ziel Europameisterschaft verpasst haben. Wir haben im ersten Spiel einfach schlecht gespielt und dennoch ein 2:2 erzielt. In der zweiten Partie gegen die Rumänen hatten wir eine Unmenge an Torchancen, haben uns mit dem späten Führungstreffer belohnt und in der Nachspielzeit dennoch den Ausgleich kassiert. So ein Spiel hätten wir ins Ziel bringen müssen. Danach hatten wir es nicht mehr in der eigenen Hand. Zwar haben wir gegen Ungarn unsere Hausaufgaben gemacht und gewonnen, aber auf diesem Niveau gibt es keine Geschenke.

DFB.de: Wie bitter ist es, ohne Niederlage ausgeschieden zu sein?

Hrubesch: Klar, dieser Jahrgang hat kein Spiel verloren und ist dennoch nicht bei der EM und auch nicht bei der U 20-WM in der Türkei im kommenden Jahr dabei. Wir haben allerdings keine zwei Spiele nacheinander in derselben Aufstellung machen können, dann fiel ein Länderspiel aus oder wir haben keine Freigabe für einzelne Spieler erhalten. Das alles dürfen aber keine Ausreden sein. Wir sind an uns selbst gescheitert. Ich habe es nicht geschafft, dieses Team in die Spur zu bekommen. Das werden wir jetzt gemeinsam analysieren.

DFB.de: Welchen Eindruck hatten Sie von Ihrer Mannschaft?

Hrubesch: Wir hatten eine enorme Fluktuation. Und dennoch hat die Mannschaft, die mit nach Serbien gereist ist, alles versucht und prima mitgezogen. Es gibt keinen Zweifel an der Einstellung und der Qualität dieser Jungs.

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DFB.de: Gibt es Spieler, denen Sie in naher Zukunft einen Karrieresprung zutrauen?

Hrubesch: Klar, einige haben ja schon in der Bundesliga gezeigt, was sie drauf haben. Die beiden Torhüter Rakovsky und Horn verkörpern das höchste Niveau in dieser Altersklasse. Antonio Rüdiger, der im ersten Spiel gesperrt war, hat sich hervorragend präsentiert und wird seinen Weg machen. Auch André Hofmann, der ein enorm gefährlicher Angreifer ist. Ich könnte fast alle aufzählen, auch Nico Schulz, Danny da Costa und Florian Hartherz haben glänzende Perspektiven. Da kommt was nach.

DFB.de: Zum vierten Mal seit dem Titelgewinn 2008 unter Ihrer Regie ist keine deutsche Auswahl bei einer U 19-EM dabei. Woran liegt das?

Hrubesch: Bei der U 19 muss man mal überlegen, wie wir zu diesem Zeitpunkt der Saison die Nominierungen angehen und ob wir an der momentanen Praxis etwas ändern. In diesem Fall ist das Aus selbst verschuldet. Aber man würde sich schon wünschen, dass in einer solchen Eliterunde zwei Teams weiterkommen. In der U 17 wird ja künftig erstmals eine Endrunde mit 16 Mannschaften ausgespielt werden. Wir wissen, dass der Modus eng ist. Das darf für dieses Mal aber keine Ausrede sein.

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Die deutschen U 19-Junioren haben die EM-Endrunde in Estland verpasst. Im letzten Spiel der Eliterunde in Serbien setzte sich das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch zwar 3:0 gegen Ungarn durch, aufgrund des 3:0 von Serbien im Parallelspiel gegen Rumänien reichte dies aber nicht zum Gruppensieg. Zuvor hatte der deutsche Nachwuchs gegen Rumänien (1:1) und Serbien (2:2) jeweils unentschieden gespielt.

Im DFB.de-Interview spricht Horst Hrubesch über das Ausscheiden und die Perspektiven seiner Spieler.

DFB.de: Horst Hrubesch, wie bewerten Sie die Eliterunde mit einer Nacht Abstand?

Horst Hrubesch: Mit unserer Qualität hätten wir in dieser Gruppe die Endrunde erreichen müssen. Daher sind wir selbst schuld, dass wir das große Ziel Europameisterschaft verpasst haben. Wir haben im ersten Spiel einfach schlecht gespielt und dennoch ein 2:2 erzielt. In der zweiten Partie gegen die Rumänen hatten wir eine Unmenge an Torchancen, haben uns mit dem späten Führungstreffer belohnt und in der Nachspielzeit dennoch den Ausgleich kassiert. So ein Spiel hätten wir ins Ziel bringen müssen. Danach hatten wir es nicht mehr in der eigenen Hand. Zwar haben wir gegen Ungarn unsere Hausaufgaben gemacht und gewonnen, aber auf diesem Niveau gibt es keine Geschenke.

DFB.de: Wie bitter ist es, ohne Niederlage ausgeschieden zu sein?

Hrubesch: Klar, dieser Jahrgang hat kein Spiel verloren und ist dennoch nicht bei der EM und auch nicht bei der U 20-WM in der Türkei im kommenden Jahr dabei. Wir haben allerdings keine zwei Spiele nacheinander in derselben Aufstellung machen können, dann fiel ein Länderspiel aus oder wir haben keine Freigabe für einzelne Spieler erhalten. Das alles dürfen aber keine Ausreden sein. Wir sind an uns selbst gescheitert. Ich habe es nicht geschafft, dieses Team in die Spur zu bekommen. Das werden wir jetzt gemeinsam analysieren.

DFB.de: Welchen Eindruck hatten Sie von Ihrer Mannschaft?

Hrubesch: Wir hatten eine enorme Fluktuation. Und dennoch hat die Mannschaft, die mit nach Serbien gereist ist, alles versucht und prima mitgezogen. Es gibt keinen Zweifel an der Einstellung und der Qualität dieser Jungs.

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DFB.de: Gibt es Spieler, denen Sie in naher Zukunft einen Karrieresprung zutrauen?

Hrubesch: Klar, einige haben ja schon in der Bundesliga gezeigt, was sie drauf haben. Die beiden Torhüter Rakovsky und Horn verkörpern das höchste Niveau in dieser Altersklasse. Antonio Rüdiger, der im ersten Spiel gesperrt war, hat sich hervorragend präsentiert und wird seinen Weg machen. Auch André Hofmann, der ein enorm gefährlicher Angreifer ist. Ich könnte fast alle aufzählen, auch Nico Schulz, Danny da Costa und Florian Hartherz haben glänzende Perspektiven. Da kommt was nach.

DFB.de: Zum vierten Mal seit dem Titelgewinn 2008 unter Ihrer Regie ist keine deutsche Auswahl bei einer U 19-EM dabei. Woran liegt das?

Hrubesch: Bei der U 19 muss man mal überlegen, wie wir zu diesem Zeitpunkt der Saison die Nominierungen angehen und ob wir an der momentanen Praxis etwas ändern. In diesem Fall ist das Aus selbst verschuldet. Aber man würde sich schon wünschen, dass in einer solchen Eliterunde zwei Teams weiterkommen. In der U 17 wird ja künftig erstmals eine Endrunde mit 16 Mannschaften ausgespielt werden. Wir wissen, dass der Modus eng ist. Das darf für dieses Mal aber keine Ausrede sein.