Holger Badstuber: Sein härtester Zweikampf

Es gibt diese Momente, in denen seine Leiden sichtbar werden. Immer, wenn Holger Badstuber Fragen beantworten soll zu seinem Gemütszustand, zu seiner Zukunft beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft, dann gewährt er einen Einblick in sein Innenleben. Er kann das gar nicht verhindern, auch wenn sich der Innenverteidiger durchaus darum bemüht.

Wie im Trainingslager der Münchner am Gardasee, wo Badstuber seine Reha nach zwei Kreuzbandrissen nun im Kreise der Mannschaft fortsetzt. Er absolviert seine Übungen allein, er schaut manchmal durch den Zaun, wenn die Kollegen trainieren. Aber immerhin: Er ist mal wieder dabei. Das macht es für ihn etwas leichter.

Viel Optimismus hat Badstuber in Riva del Garda ausgestrahlt, aber eben auch Frust. "Wenn man sieben Monate verletzt ist, hat man auch mal einen Scheißtag", hat er dort offen gesagt. Alles andere hätte man ihm auch kaum abgenommen.

Reha statt Angriff

Holger Badstuber ist gerade einmal 24 Jahre alt, und doch muss er sich seit dem 1. Dezember 2012, seit dem Spiel gegen Borussia Dortmund, schon mit elementaren Fragen zu seiner Zukunft auseinandersetzen, sogar mit der Gefahr eines Karriereendes. Damals gegen den BVB, vor fast acht Monaten, riss ein Kreuzband in seinem rechten Knie.

Und nachdem er Ende April nach der langen Reha und seinem ersten richtigen Lauftraining fröhlich in sozialen Netzwerken postete, was für ein tolles Gefühl das gewesen sei, setzte es wenig später den nächsten, herben Dämpfer. Erneut riss das Kreuzband und damit Badstubers roter Faden der Reha. Von einem Moment auf den anderen stand er wieder bei Null, gefühlt wohl sogar im Minus.

Unter dem neuen Trainer Pep Guardiola wollte er wieder angreifen. Nun lautet seine Perspektive: Reha. Warten. Irgendwann neue Operation, bei der aus dem gesunden linken Knie ein Stück der Patellasehne entfernt wird und im rechten Knie das inzwischen entfernte Kreuzband ersetzen soll. Danach geht es für ihn weiter im gefühlt ewigen Rhythmus: Reha, hoffen, warten. Im Frühjahr 2014, heißt es nun, könnte der Verteidiger zurückkehren. Vielleicht. Vielleicht aber auch erst später.

WM 2014 "ganz weit weg"

Badstuber führt gerade den härtesten Zweikampf seines Lebens, es ist ein Duell mit seinem Körper und seiner Psyche. Nur die Zeit, die nach der ersten Bänderruptur im Gelenk noch eine Rolle spielte, scheint er aus seinem inneren Koordinatensystem mittlerweile gestrichen zu haben. "Man denkt immer wieder an tolle Ereignisse, die man erleben kann", sagt Badstuber zwar, aber die WM 2014 in Brasilien sei für ihn "ganz weit weg". Er könne den Heilungsverlauf ohnehin nicht beeinflussen, und unter Druck gesetzt fühle er sich nicht. Das kann man mittlerweile wohl glauben.

Hauptsache wieder fit werden, fast schon egal wann, das ist sein Ziel. Darum geht es jetzt, und auch darum, die Verletzung anzunehmen. "Das muss man irgendwann abhaken, weil es die Heilung nicht beschleunigt, wenn man sich da zu sehr verschließt", sagt Badstuber. Sein Blick auf sein Dasein als Profifußballer hat sich verschoben. "Nicht groß jammern", hat er sich zum Ziel gesetzt, sondern positives Denken. Er müsse keine Angst vor einem Karriereende haben, hätten ihm die Ärzte versichert. Badstuber formuliert es als Gewissheit: "Ich weiß, dass alles wieder gut wird."

Er hofft, dass er nach der noch langen Phase der Genesung nicht nur ein komplett gesunder Profifußballer sein wird, sondern sogar ein anderer Mensch. Holger Badstuber sagt: "Wenn ich aus dieser Zeit raus bin, dann bin ich mental stärker als andere."

Das meinen DFB.de-User:

"Hallo Holger, du schaffst das. Es wäre jammerschade, wenn ein so toller Fußballspieler nicht mehr seine alte Leistungsstärke erreichen könnte. Ich drücke Dir dafür beide Daumen." (Hermann Weis, Trittenheim)

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Es gibt diese Momente, in denen seine Leiden sichtbar werden. Immer, wenn Holger Badstuber Fragen beantworten soll zu seinem Gemütszustand, zu seiner Zukunft beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft, dann gewährt er einen Einblick in sein Innenleben. Er kann das gar nicht verhindern, auch wenn sich der Innenverteidiger durchaus darum bemüht.

Wie im Trainingslager der Münchner am Gardasee, wo Badstuber seine Reha nach zwei Kreuzbandrissen nun im Kreise der Mannschaft fortsetzt. Er absolviert seine Übungen allein, er schaut manchmal durch den Zaun, wenn die Kollegen trainieren. Aber immerhin: Er ist mal wieder dabei. Das macht es für ihn etwas leichter.

Viel Optimismus hat Badstuber in Riva del Garda ausgestrahlt, aber eben auch Frust. "Wenn man sieben Monate verletzt ist, hat man auch mal einen Scheißtag", hat er dort offen gesagt. Alles andere hätte man ihm auch kaum abgenommen.

Reha statt Angriff

Holger Badstuber ist gerade einmal 24 Jahre alt, und doch muss er sich seit dem 1. Dezember 2012, seit dem Spiel gegen Borussia Dortmund, schon mit elementaren Fragen zu seiner Zukunft auseinandersetzen, sogar mit der Gefahr eines Karriereendes. Damals gegen den BVB, vor fast acht Monaten, riss ein Kreuzband in seinem rechten Knie.

Und nachdem er Ende April nach der langen Reha und seinem ersten richtigen Lauftraining fröhlich in sozialen Netzwerken postete, was für ein tolles Gefühl das gewesen sei, setzte es wenig später den nächsten, herben Dämpfer. Erneut riss das Kreuzband und damit Badstubers roter Faden der Reha. Von einem Moment auf den anderen stand er wieder bei Null, gefühlt wohl sogar im Minus.

Unter dem neuen Trainer Pep Guardiola wollte er wieder angreifen. Nun lautet seine Perspektive: Reha. Warten. Irgendwann neue Operation, bei der aus dem gesunden linken Knie ein Stück der Patellasehne entfernt wird und im rechten Knie das inzwischen entfernte Kreuzband ersetzen soll. Danach geht es für ihn weiter im gefühlt ewigen Rhythmus: Reha, hoffen, warten. Im Frühjahr 2014, heißt es nun, könnte der Verteidiger zurückkehren. Vielleicht. Vielleicht aber auch erst später.

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WM 2014 "ganz weit weg"

Badstuber führt gerade den härtesten Zweikampf seines Lebens, es ist ein Duell mit seinem Körper und seiner Psyche. Nur die Zeit, die nach der ersten Bänderruptur im Gelenk noch eine Rolle spielte, scheint er aus seinem inneren Koordinatensystem mittlerweile gestrichen zu haben. "Man denkt immer wieder an tolle Ereignisse, die man erleben kann", sagt Badstuber zwar, aber die WM 2014 in Brasilien sei für ihn "ganz weit weg". Er könne den Heilungsverlauf ohnehin nicht beeinflussen, und unter Druck gesetzt fühle er sich nicht. Das kann man mittlerweile wohl glauben.

Hauptsache wieder fit werden, fast schon egal wann, das ist sein Ziel. Darum geht es jetzt, und auch darum, die Verletzung anzunehmen. "Das muss man irgendwann abhaken, weil es die Heilung nicht beschleunigt, wenn man sich da zu sehr verschließt", sagt Badstuber. Sein Blick auf sein Dasein als Profifußballer hat sich verschoben. "Nicht groß jammern", hat er sich zum Ziel gesetzt, sondern positives Denken. Er müsse keine Angst vor einem Karriereende haben, hätten ihm die Ärzte versichert. Badstuber formuliert es als Gewissheit: "Ich weiß, dass alles wieder gut wird."

Er hofft, dass er nach der noch langen Phase der Genesung nicht nur ein komplett gesunder Profifußballer sein wird, sondern sogar ein anderer Mensch. Holger Badstuber sagt: "Wenn ich aus dieser Zeit raus bin, dann bin ich mental stärker als andere."

Das meinen DFB.de-User:

"Hallo Holger, du schaffst das. Es wäre jammerschade, wenn ein so toller Fußballspieler nicht mehr seine alte Leistungsstärke erreichen könnte. Ich drücke Dir dafür beide Daumen." (Hermann Weis, Trittenheim)