Hoffenheims US-Boy Johnson: "Weiterkommen ist möglich"

Johnson: Das hängt von der Situation ab. Wenn wir Einzelgespräche führen, unterhalten wir uns auf Deutsch. Sobald andere Spieler dazukommen, sprechen wir natürlich Englisch. Sonst würden sie uns ja nicht verstehen. Genauso mache ich es auch mit John Anthony Brooks (Innenverteidiger von Hertha BSC; Anm. d. Red.) und (dem Ex-Schalker; Anm. d. Red.) Jermaine Jones.

DFB.de: Da ist es natürlich praktisch, zweisprachig aufgewachsen zu sein.

Johnson: Das stimmt. Meine Mutter Sylvia ist in Deutschland geboren, mein Vater Charles kommt aus den USA. Ich hatte es im Englischunterricht also etwas leichter. Trotzdem ist Deutschland meine Heimat. Hier habe ich meine gesamte Kindheit und Jugend verbracht.

DFB.de: Warum entschieden Sie sich dennoch für die US-Nationalmannschaft?

Johnson: Jürgen Klinsmann hat mir die Möglichkeit gegeben, für das US-Team zu spielen. Allerdings habe ich mir alles zunächst einmal in Ruhe angeschaut. Ich hatte eine Probewoche, in der ich den Verband, den Trainerstab und die Spieler im Camp in Los Angeles eine Woche lang kennenlernte. Das hat mir sehr gefallen und gab letztlich auch den Ausschlag für die Entscheidung.

DFB.de: Tat die Chance auf eine WM-Teilnahme ihr Übriges?

Johnson: Natürlich habe ich im US-Team eher die Möglichkeit, eine WM zu spielen. In Deutschland ist die Qualität sehr hoch, da können sich nur sehr wenige Spieler sicher sein, dass sie immer nominiert werden.

DFB.de: In der Gruppenphase der WM geht es nun ausgerechnet gegen Deutschland. Ein besonderes Spiel für Sie?



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Keine Frage, wenn am 12. Juni die WM 2014 beginnt, werden viele Spieler dabei sein, die sich in Deutschland für die Nominierung empfohlen haben. Die Bundesligen bieten eine gute Plattform, um den erforderlichen Leistungsnachweis für das Turnier in Brasilien zu erbringen. Bis zu 24 Teilnehmernationen könnten auf Spieler zurückgreifen, die derzeit ihre sportliche Heimat in Deutschland haben. DFB.de stellt in einer neuen Serie einige Kandidaten vor. Heute: der US-Amerikaner Fabian Johnson von der TSG Hoffenheim.

Rechts oder links? Im Auswärtsspiel am Samstag (ab 15.30 Uhr live auf Sky) auf Schalke scheint beides möglich. In den vergangenen Spielen der Hoffenheimer setzte Trainer Markus Gisdol auf Andreas Beck als Linksverteidiger und Fabian Johnson als Rechtsverteidiger. Vermutlich muss der 26-Jährige also wieder auf der ungewohnten rechten Seite ran. Ab nächster Saison wird Johnson dann das Trikot der Fohlen überziehen. Doch vor seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach wartet wahrscheinlich ein besonderer Höhepunkt auf den US-Amerikaner: die WM in Brasilien.

Im DFB.de-Interview unterhält sich Fabian Johnson mit Mitarbeiter Tim Noller über seine Entscheidung für das US-Team, die Stärke der Bundesliga und das WM-Duell gegen Deutschland am 26. Juni (ab 18 Uhr, MESZ) in Recife.

DFB.de: Herr Johnson, vier Monate nach Ihrem Wechsel zu Hoffenheim im Juli 2011 gaben Sie Ihr Debüt im US-Team, bei dem Jürgen Klinsmann als Nationaltrainer frisch im Amt war. Glauben Sie, dass Spieler aus der Bundesliga bei ihm einen kleinen Vorteil haben?

Fabian Johnson: Das denke ich nicht. Ich sehe den Grund dafür eher in der Stärke der Bundesliga, die mittlerweile eine der besten Ligen der Welt ist. Davon profitiert jeder Spieler. Außerdem verfügt Klinsmann über viele Scouts, die nicht nur in der Bundesliga Spieler beobachten, sondern auch in der MLS oder anderen Ligen unterwegs sind.

DFB.de: Im US-Team und auch in Hoffenheim haben Sie schon mehrere Positionen bekleidet. Wo fühlen Sie sich am wohlsten?

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Johnson: Am liebsten spiele ich auf der linken Seite. Ob nun offensiv oder defensiv, ist mir nicht so wichtig. Denn auch als Verteidiger kann ich mich oft in die Angriffe miteinschalten. Meine Stärken kommen aber im Mittelfeld am besten zum Tragen.

DFB.de: Reden Sie mit Klinsmann auf Deutsch oder Englisch?

Johnson: Das hängt von der Situation ab. Wenn wir Einzelgespräche führen, unterhalten wir uns auf Deutsch. Sobald andere Spieler dazukommen, sprechen wir natürlich Englisch. Sonst würden sie uns ja nicht verstehen. Genauso mache ich es auch mit John Anthony Brooks (Innenverteidiger von Hertha BSC; Anm. d. Red.) und (dem Ex-Schalker; Anm. d. Red.) Jermaine Jones.

DFB.de: Da ist es natürlich praktisch, zweisprachig aufgewachsen zu sein.

Johnson: Das stimmt. Meine Mutter Sylvia ist in Deutschland geboren, mein Vater Charles kommt aus den USA. Ich hatte es im Englischunterricht also etwas leichter. Trotzdem ist Deutschland meine Heimat. Hier habe ich meine gesamte Kindheit und Jugend verbracht.

DFB.de: Warum entschieden Sie sich dennoch für die US-Nationalmannschaft?

Johnson: Jürgen Klinsmann hat mir die Möglichkeit gegeben, für das US-Team zu spielen. Allerdings habe ich mir alles zunächst einmal in Ruhe angeschaut. Ich hatte eine Probewoche, in der ich den Verband, den Trainerstab und die Spieler im Camp in Los Angeles eine Woche lang kennenlernte. Das hat mir sehr gefallen und gab letztlich auch den Ausschlag für die Entscheidung.

DFB.de: Tat die Chance auf eine WM-Teilnahme ihr Übriges?

Johnson: Natürlich habe ich im US-Team eher die Möglichkeit, eine WM zu spielen. In Deutschland ist die Qualität sehr hoch, da können sich nur sehr wenige Spieler sicher sein, dass sie immer nominiert werden.

DFB.de: In der Gruppenphase der WM geht es nun ausgerechnet gegen Deutschland. Ein besonderes Spiel für Sie?

Johnson: Natürlich. Vor allem auf das Duell gegen Jérôme (Boateng, Anm. d. Red.) freue ich mich schon. Wir treffen uns immer mal wieder in München, wenn ich meine Familie besuche. Aber bei einer WM ist ohnehin jedes Spiel etwas Besonderes. Zumal es ja auch meine erste Weltmeisterschaft sein wird - und dann auch noch in Brasilien.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Chancen der Amerikaner aufs Achtelfinale ein?

Johnson: Wenn wir mit einem Sieg gegen Ghana starten, kann es hinhauen. Auch wenn es natürlich eine bärenstarke Gruppe ist. Ein Weiterkommen ist auf jeden Fall möglich.

DFB.de: Im Film "Deutschland - ein Sommermärchen" sieht man Ihren Trainer Jürgen Klinsmann, wie er das DFB-Team mit emotionalen Ansprachen motiviert. Kennen Sie diese Bilder auch aus der US-Kabine?

Johnson: Das kommt mir durchaus bekannt vor. Mit dem kleinen Unterschied, dass er uns natürlich auf Englisch motivieren muss. Aber das ist für ihn kein Problem. Seine Ansprachen kommen bei allen an.