Hoffenheimer Schwäbe: Ex-Ringer vor dem großen Wurf

Sein großer Bruder und Profi-Ringer Kevin Schwäbe (24) legte 2011 mit der Deutschen Meisterschaft im Halbschwergewicht einen großen Erfolg vor. Nun ist der um fünf Jahre jüngere Marvin Schwäbe aus der U 19-Mannschaft des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim selbst nur noch einen Schritt von einem ganz großen Wurf entfernt. Allerdings nicht auf der Matte, sondern auf dem grünen Rasen.

Genauer gesagt: Der gebürtige Dieburger, der bis zur U 14 noch selbst die olympische Kampfsport-Disziplin ausgeübt hat, wird zwischen den Hoffenheimer Pfosten stehen, wenn am Sonntag (ab 13.15 Uhr, live bei Sport1) in der großen HDI-Arena das 46. Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zwischen Hannover 96 und den Sinsheimern steigt. "Für mich ist es das letzte Jahr in der Jugend und damit auch die letzte Chance auf diesen Titel. Die wollen wir nutzen", sagt der Schlussmann und strotzt im Gespräch mit DFB.de nur so vor Selbstvertrauen.

Endrunde statt Urlaub - Kein Gegentor im Halbfinale

Eigentlich gehört der im Juli 2013 aus dem Nachwuchsbereich von Eintracht Frankfurt nach Hoffenheim gewechselte Marvin Schwäbe bereits zum Regionalligakader der Kraichgauer und kam während der Saison deshalb nicht regelmäßig bei der U 19 zum Einsatz. "Es war aber frühzeitig klar, dass ich in der Endrunde spielen soll. Daher hatte ich nach dem Saisonende in der Regionalliga auch keinen Urlaub gebucht", so der 19-Jährige, der in dieser Saison 17 Partien für die U 23 bestritt und zehnmal in der A-Jugend zum Einsatz kam.

Als einziger Torhüter blieb der 1,91 Meter große Schlussmann während der Endrunde bisher ohne Gegentreffer. Als die von Julian Nagelsmann trainierten Sinsheimer den West-Meister FC Schalke 04 (1:0/0:0) im Halbfinale ausschalteten, ebnete er seiner Mannschaft vor allem im Rückspiel am vergangenen Wochenende mit starken Nerven und mehreren Paraden gleich bei der ersten Endrunden-Teilnahme den Weg in das Endspiel.

"Historische Chance? Müssen wir ausblenden"

Das erfolgreiche Abschneiden der Hoffenheimer U 19 führt Marvin Schwäbe allerdings auch auf seine Vorderleute und die Spielweise der Mannschaft zurück. "Wir haben beispielsweise mit Steffen Nkansah und Nicolai Rapp zwei herausragende Innenverteidiger. Insgesamt verteidigen wir als Team oft sehr hoch und machen dem Gegner so das Leben schwer", betont der frühere Frankfurter.

"Wir können schon jetzt stolz auf die Rekorde sein, die wir geknackt haben. Dass wir nun auch noch eine historische Chance haben, den ersten U 19-Titel für Hoffenheim zu gewinnen, müssen wir möglichst ausblenden", betont Schwäbe. Nach einem trainingsfreien Tag wird ab Freitag im Training am Feinschliff für das Finale gearbeitet, bevor bereits am Samstag die Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt ansteht.

Ringer-Erfahrung bringt körperliche Vorteile und Biss

Die Erfahrungen, die Marvin Schwäbe bis zur U 14 beim Ringen machte, kommen ihm auch jetzt noch zu Gute. "Ich bin deshalb vielleicht etwas beweglicher als andere Spieler und außerdem immer mit viel Biss bei der Sache. Langsam spielt das aber immer weniger eine Rolle", beschreibt der Torhüter, dessen Bruder Kevin sich für das Finale am Sonntag als Zuschauer angesagt hat. Auch die Eltern der beiden Brüder, Ramona (im Handball) und Vater Ralf (Fußball), waren früher sportlich aktiv.

Warum entschied sich Marvin Schwäbe 2008 denn für den Fußball und gegen das Ringen? "Ich war zwar in der Jugend mit dem KSC Hösbach auch Deutscher Mannschaftsmeister, aber ich hatte das Gefühl, im Fußball mehr erreichen zu können. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung", so der Torwart, der von seinem Heimatklub zunächst zum SC Hassia Dieburg wechselte und über die Offenbacher Kickers und zur Frankfurter Eintracht kam.

Mögliche Bundesliga-Perspektive in Hoffenheim

Beim großen hessischen Nachbarn schaffte der Rechtsfuß auch den Sprung in die deutschen Junioren-Nationalmannschaften und bestritt insgesamt elf Länderspiele (für die U 17-, U 18- und U 19-Auswahlteams). In Hoffenheim steht Marvin Schwäbe aktuell bis 2016 unter Vertrag und sieht eine Perspektive für sich: "In den vergangenen Jahren haben in der Bundesligamannschaft der TSG viele verschiedene Torhüter eine Chance bekommen. Doch für mich zählt aktuell nur das Hier und Jetzt."

Beim U 19-Endspiel in Hannover könnte der ehemalige Ringer nun ein aussagekräftiges Empfehlungsschreiben abgeben. Dafür möchte es Schwäbe seinem großen Vorbild und Nationaltorhüter Manuel Neuer zuletzt beim WM-Auftaktspiel gegen Portugal (4:0) gleichtun: "Ich möchte auf jeden Fall kein Gegentor kassieren. Dann ist schließlich die Möglichkeit sehr groß, dass wir das Ding am Sonntag gewinnen."

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Sein großer Bruder und Profi-Ringer Kevin Schwäbe (24) legte 2011 mit der Deutschen Meisterschaft im Halbschwergewicht einen großen Erfolg vor. Nun ist der um fünf Jahre jüngere Marvin Schwäbe aus der U 19-Mannschaft des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim selbst nur noch einen Schritt von einem ganz großen Wurf entfernt. Allerdings nicht auf der Matte, sondern auf dem grünen Rasen.

Genauer gesagt: Der gebürtige Dieburger, der bis zur U 14 noch selbst die olympische Kampfsport-Disziplin ausgeübt hat, wird zwischen den Hoffenheimer Pfosten stehen, wenn am Sonntag (ab 13.15 Uhr, live bei Sport1) in der großen HDI-Arena das 46. Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zwischen Hannover 96 und den Sinsheimern steigt. "Für mich ist es das letzte Jahr in der Jugend und damit auch die letzte Chance auf diesen Titel. Die wollen wir nutzen", sagt der Schlussmann und strotzt im Gespräch mit DFB.de nur so vor Selbstvertrauen.

Endrunde statt Urlaub - Kein Gegentor im Halbfinale

Eigentlich gehört der im Juli 2013 aus dem Nachwuchsbereich von Eintracht Frankfurt nach Hoffenheim gewechselte Marvin Schwäbe bereits zum Regionalligakader der Kraichgauer und kam während der Saison deshalb nicht regelmäßig bei der U 19 zum Einsatz. "Es war aber frühzeitig klar, dass ich in der Endrunde spielen soll. Daher hatte ich nach dem Saisonende in der Regionalliga auch keinen Urlaub gebucht", so der 19-Jährige, der in dieser Saison 17 Partien für die U 23 bestritt und zehnmal in der A-Jugend zum Einsatz kam.

Als einziger Torhüter blieb der 1,91 Meter große Schlussmann während der Endrunde bisher ohne Gegentreffer. Als die von Julian Nagelsmann trainierten Sinsheimer den West-Meister FC Schalke 04 (1:0/0:0) im Halbfinale ausschalteten, ebnete er seiner Mannschaft vor allem im Rückspiel am vergangenen Wochenende mit starken Nerven und mehreren Paraden gleich bei der ersten Endrunden-Teilnahme den Weg in das Endspiel.

"Historische Chance? Müssen wir ausblenden"

Das erfolgreiche Abschneiden der Hoffenheimer U 19 führt Marvin Schwäbe allerdings auch auf seine Vorderleute und die Spielweise der Mannschaft zurück. "Wir haben beispielsweise mit Steffen Nkansah und Nicolai Rapp zwei herausragende Innenverteidiger. Insgesamt verteidigen wir als Team oft sehr hoch und machen dem Gegner so das Leben schwer", betont der frühere Frankfurter.

"Wir können schon jetzt stolz auf die Rekorde sein, die wir geknackt haben. Dass wir nun auch noch eine historische Chance haben, den ersten U 19-Titel für Hoffenheim zu gewinnen, müssen wir möglichst ausblenden", betont Schwäbe. Nach einem trainingsfreien Tag wird ab Freitag im Training am Feinschliff für das Finale gearbeitet, bevor bereits am Samstag die Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt ansteht.

Ringer-Erfahrung bringt körperliche Vorteile und Biss

Die Erfahrungen, die Marvin Schwäbe bis zur U 14 beim Ringen machte, kommen ihm auch jetzt noch zu Gute. "Ich bin deshalb vielleicht etwas beweglicher als andere Spieler und außerdem immer mit viel Biss bei der Sache. Langsam spielt das aber immer weniger eine Rolle", beschreibt der Torhüter, dessen Bruder Kevin sich für das Finale am Sonntag als Zuschauer angesagt hat. Auch die Eltern der beiden Brüder, Ramona (im Handball) und Vater Ralf (Fußball), waren früher sportlich aktiv.

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Warum entschied sich Marvin Schwäbe 2008 denn für den Fußball und gegen das Ringen? "Ich war zwar in der Jugend mit dem KSC Hösbach auch Deutscher Mannschaftsmeister, aber ich hatte das Gefühl, im Fußball mehr erreichen zu können. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung", so der Torwart, der von seinem Heimatklub zunächst zum SC Hassia Dieburg wechselte und über die Offenbacher Kickers und zur Frankfurter Eintracht kam.

Mögliche Bundesliga-Perspektive in Hoffenheim

Beim großen hessischen Nachbarn schaffte der Rechtsfuß auch den Sprung in die deutschen Junioren-Nationalmannschaften und bestritt insgesamt elf Länderspiele (für die U 17-, U 18- und U 19-Auswahlteams). In Hoffenheim steht Marvin Schwäbe aktuell bis 2016 unter Vertrag und sieht eine Perspektive für sich: "In den vergangenen Jahren haben in der Bundesligamannschaft der TSG viele verschiedene Torhüter eine Chance bekommen. Doch für mich zählt aktuell nur das Hier und Jetzt."

Beim U 19-Endspiel in Hannover könnte der ehemalige Ringer nun ein aussagekräftiges Empfehlungsschreiben abgeben. Dafür möchte es Schwäbe seinem großen Vorbild und Nationaltorhüter Manuel Neuer zuletzt beim WM-Auftaktspiel gegen Portugal (4:0) gleichtun: "Ich möchte auf jeden Fall kein Gegentor kassieren. Dann ist schließlich die Möglichkeit sehr groß, dass wir das Ding am Sonntag gewinnen."