Höwedes: "Irgendwann muss man ja aus Fehlern lernen"

Am vergangenen Freitag bei Borussia Mönchengladbach stand wieder die Null beim FC Schalke - zum achten Mal in dieser Bundesligasaison. Für Benedikt Höwedes als Innenverteidiger fühlen sich die Spiele ohne Gegentor immer besonders gut an. Doch noch mehr freute sich der Nationalspieler am drittletzten Spieltag über den knappen 1:0-Auswärtssieg, wodurch die Schalker der Champions-League-Qualifikation einen großen Schritt nähergekommen sind.

Im Saisonendspurt müssen der Schalke-Kapitän und seine Mitspieler noch am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) zu Hause gegen den VfB Stuttgart und am 18. Mai (ab 15.30 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) beim direkten Konkurrenten SC Freiburg antreten. Vier Punkte Vorsprung haben die Gelsenkirchener derzeit auf den Tabellensechsten aus dem Breisgau.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht der 25 Jahre alte Höwedes über das Rennen um die Königsklasse, die Spekulationen um einen neuen Schalke-Trainer sowie seine Torjägerqualitäten im Verein und in der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Höwedes, wie geht die Schalker Mannschaft mit dem Druck um, der im Saisonendspurt mit dem Kampf um die Champions League auf ihr lastet?

Benedikt Höwedes: Schon vor dem Spiel gegen Hamburg lag ein enormer Druck auf der Mannschaft. Damit sind wir gut umgegangen, jetzt gegen Mönchengladbach erneut. Das ist mit Sicherheit ein Reifeprozess, in dem die Mannschaft gerade steckt, und den wir - wie ich finde - ganz gut bewältigen. Aber ich sage das immer wieder: Man darf nicht mit sich zufrieden sein, sondern muss immer weiter an sich arbeiten.

DFB.de: Ohne zufrieden zu sein: Waren die drei Punkte gegen Mönchengladbach die halbe Miete für die Champions-League-Qualifikation?

Höwedes: Nein. Wir haben noch zwei wichtige Spiele gegen Stuttgart und Freiburg vor der Brust. Da könnten wir theoretisch noch alles verspielen - tun wir aber nicht. Wir können gegen Stuttgart einen wichtigen Dreier nachlegen und die Sache dann endgültig klarmachen. Aber die anderen Mannschaften werden auch noch punkten. Von daher sind wir gewarnt.

DFB.de: War dieses 1:0 in Mönchengladbach, was man klassisch als dreckigen Sieg bezeichnet?



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Am vergangenen Freitag bei Borussia Mönchengladbach stand wieder die Null beim FC Schalke - zum achten Mal in dieser Bundesligasaison. Für Benedikt Höwedes als Innenverteidiger fühlen sich die Spiele ohne Gegentor immer besonders gut an. Doch noch mehr freute sich der Nationalspieler am drittletzten Spieltag über den knappen 1:0-Auswärtssieg, wodurch die Schalker der Champions-League-Qualifikation einen großen Schritt nähergekommen sind.

Im Saisonendspurt müssen der Schalke-Kapitän und seine Mitspieler noch am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) zu Hause gegen den VfB Stuttgart und am 18. Mai (ab 15.30 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) beim direkten Konkurrenten SC Freiburg antreten. Vier Punkte Vorsprung haben die Gelsenkirchener derzeit auf den Tabellensechsten aus dem Breisgau.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht der 25 Jahre alte Höwedes über das Rennen um die Königsklasse, die Spekulationen um einen neuen Schalke-Trainer sowie seine Torjägerqualitäten im Verein und in der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Höwedes, wie geht die Schalker Mannschaft mit dem Druck um, der im Saisonendspurt mit dem Kampf um die Champions League auf ihr lastet?

Benedikt Höwedes: Schon vor dem Spiel gegen Hamburg lag ein enormer Druck auf der Mannschaft. Damit sind wir gut umgegangen, jetzt gegen Mönchengladbach erneut. Das ist mit Sicherheit ein Reifeprozess, in dem die Mannschaft gerade steckt, und den wir - wie ich finde - ganz gut bewältigen. Aber ich sage das immer wieder: Man darf nicht mit sich zufrieden sein, sondern muss immer weiter an sich arbeiten.

DFB.de: Ohne zufrieden zu sein: Waren die drei Punkte gegen Mönchengladbach die halbe Miete für die Champions-League-Qualifikation?

Höwedes: Nein. Wir haben noch zwei wichtige Spiele gegen Stuttgart und Freiburg vor der Brust. Da könnten wir theoretisch noch alles verspielen - tun wir aber nicht. Wir können gegen Stuttgart einen wichtigen Dreier nachlegen und die Sache dann endgültig klarmachen. Aber die anderen Mannschaften werden auch noch punkten. Von daher sind wir gewarnt.

DFB.de: War dieses 1:0 in Mönchengladbach, was man klassisch als dreckigen Sieg bezeichnet?

Höwedes: Ja, das muss auch mal sein. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften abwartend gespielt und waren darauf bedacht, kein Gegentor zu kassieren. In der zweiten Halbzeit haben beide offensiver gespielt und mehr Räume gehabt. Es sind beide zu Möglichkeiten gekommen, mit dem glücklicheren Ende für uns. Wir sind überglücklich, dass wir den Vorsprung ein bisschen ausbauen konnten, und haben einen guten Schritt gemacht.

DFB.de: Mit Julian Draxler als Matchwinner...

Höwedes: Ja. Dafür ist Jule aber auch da, dass er einfach diese Tore macht. Er hat unheimlich viel Qualität im Eins-gegenEins und im Torabschluss - die hat er wieder unter Beweis gestellt. Das war ein ganz wichtiger Treffer für uns.

DFB.de: Das Tor fiel acht Minuten vor Schluss. Ist das ein Reifeprozess, dass man in so einer Partie die Geduld behält?

Höwedes: (schmunzelt) Irgendwann muss man ja mal aus seinen Fehlern lernen. Wir hatten in der Vergangenheit oft Spiele wie das jetzt gegen Gladbach, die wir dann noch verloren haben. Diesmal waren wir geduldig, haben gut verteidigt, sind nicht nervös geworden und haben auf unsere Chance gelauert.

DFB.de: Auch wenn Klaas-Jan Huntelaar diesmal ohne Treffer geblieben ist: Wie sehr hilft es der gesamten Systematik des Schalker Spiels, dass der "Hunter" wieder vorne im Angriffszentrum steht?

Höwedes: Das ist natürlich sehr wichtig. Allein vor dem Namen Huntelaar hat der Gegner schon Respekt. Gegen Hamburg hat er ein klasse Spiel gemacht, unheimlich viele Bälle gehalten und drei wichtige Tore gemacht. Seine Rückkehr ist auch wichtig, um nach Bällen, die von der Abwehr vorne reingespielt werden, nachrücken zu können und nicht wieder den Gegenkonter zu bekommen.

DFB.de: Sie selbst sind in dieser Bundesligasaison noch ohne Treffer. Haben Sie persönlich gute Vorsätze für die letzten zwei Partien?

Höwedes: Ich weiß auch nicht, woran es liegt. In der Champions League konnte ich zweimal treffen, selbst in der Nationalmannschaft habe ich in dieser Saison getroffen. Aber in der Bundesliga will es bei mir noch nicht so ganz klappen. Ich hoffe, dass es in den letzten zwei Spielen irgendwie noch zu einem Treffer langt. Bisher habe ich in jeder Saison mindestens ein Tor gemacht.

DFB.de: Vielleicht gibt es ja einen Elfmeter, den Sie schießen dürfen?

Höwedes: Wenn wir am letzten Spieltag durch sind, und es muss ein Elfmeter geschossen werden, vielleicht setze ich mich dann mal durch. Das kommt auf den Spielstand an.

DFB.de: Was bekommen Sie und die Mannschaft zurzeit von der Trainerdiskussion um Jens Keller und den ganzen Spekulationen um Stefan Effenberg mit?

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Höwedes: Das geht mir ein bisschen auf den Keks. Es wird kaum über unsere Leistung gesprochen, die wir auf dem Platz tatsächlich bringen. Nach dem Spiel gegen Hamburg hat man auch nur über den Trainer gesprochen und nicht, wie gut die Mannschaft gespielt hat. Das hat mich ein bisschen genervt und nervt mich immer noch. Das können wir im Moment nicht gebrauchen. Wir müssen einfach konzentriert weiter an uns arbeiten, und ich glaube, dass der Trainer mit der Mannschaft einen guten Job macht.

DFB.de: Aber?

Höwedes: Was letzten Endes dabei herumspringt, ob der Trainer bleibt oder ein neuer Trainer kommt, das liegt doch sowieso nicht in unseren Händen. Egal, ob wir jetzt sagen, wir wünschen uns das oder wir wünschen uns das nicht. Das entscheiden letzten Endes der Manager und der Vorstand und nicht wir. Deshalb brauchen wir uns da gar nicht großartig den Kopf drüber zu zerbrechen. Unsere Aufgabe ist es, Platz vier zu sichern und zumindest in die Qualifikation zur Champions League zu kommen. Das machen wir im Moment ganz gut, aber das sollten wir auch nicht aus den Augen verlieren.

DFB.de: Ist es im Grunde so, dass die Mannschaft ihre Stellungnahme für den Trainer auf dem Platz abgibt?

Höwedes: Ja. Die Leistungen und Erfolge einer Mannschaft geben dem Trainer immer Recht. Wie gesagt: Der Trainer macht einen guten Job. Wir stehen nicht umsonst wieder auf Platz vier, haben uns wieder gefangen und zu guten Leistungen hochgearbeitet. Das ist natürlich auch die Arbeit von Jens. Letzten Endes haben wir nicht mehr in der Hand, als erfolgreich zu spielen - und das tun wir.