Höwedes: "Den Punkt gegen Bayern braucht mir keiner schlecht reden"

Frage: Sie sind Tabellenvierter, spielen in der Champions League. Muss man da in so einer Situation nicht den Anspruch haben, die Bayern zu schlagen?

Höwedes: Es hat ja keiner gesagt, dass wir den Anspruch nicht hatten. Ich glaube, dass wir insgesamt natürlich ein-, zweimal mutiger hätten sein können. Trotzdem hatten wir in gewissen Situationen schon auch Respekt vor der individuellen Klasse. Keiner braucht mir den Punkt gegen die Bayern jetzt schlecht reden. Ich bin damit sehr zufrieden. Wir haben hier beim deutschen Rekordmeister gespielt, wo noch nicht viele Mannschaften gepunktet haben. Natürlich hat Wolfsburg gegen Bayern gerade einen Dreier eingefahren. Aber den Bayern haben noch nicht viele Mannschaften Punkte abnehmen können.

Frage: Wie finden Sie es, dass Bayern-Trainer Pep Guardiola bis zur Eckfahne lief, um sich über das nicht gegebene Tor von Robert Lewandowski zu beschweren?

Höwedes: Emotionen gehören dazu. Ich finde das jetzt nicht dramatisch. Das zeigt nur, dass er den Fußball lebt. Dass Pep mitfiebert, finde ich in Ordnung. Ob er jetzt unbedingt an der Eckfahne stehen muss, weiß ich nicht, aber ich finde es - wie gesagt - nicht dramatisch.

Frage: Bei Roberto Di Matteo kann man sich das eher nicht vorstellen.

Höwedes: Jeder lebt den Fußball anders aus. Emotionen gehören dazu, und jeder hat eine andere Art und Weise, das nach außen zu präsentieren. Der eine ist ein bisschen emotionaler, der andere ist ein bisschen in sich gekehrter. Das heißt nicht, dass der eine oder andere sich weniger freut.

Frage: Wie haben Sie diese Spielsituation gesehen?

Höwedes: Ich habe die Situation nicht ganz realisiert. Ich wusste erst nicht, was der Schiedsrichter da gepfiffen hat. Ich dachte erst, es sei eine Abseitssituation, was nicht sein konnte. Aber ich hatte es irgendwie von den Handsignalen so gedeutet, das war nicht ganz ersichtlich.

Frage: Am Freitag geht es schon gegen Borussia Mönchengladbach weiter. Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen wären schon etwas Schönes, oder?

Höwedes: Das wäre auf jeden Fall ein Wunsch von uns, dass wir drei Punkte nachlegen können. Wir spielen zu Hause gegen einen direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze und müssen natürlich zusehen, dass wir nach oben den Anschluss halten. Es war jetzt ein guter Schritt in die richtige Richtung, und es wäre klasse, wenn wir gegen Gladbach drei Punkte einfahren könnten.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dfb]


Ein Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren? Das war für viele die Frage nach dem 1:1 von Schalke 04 beim 73 Minuten lange dezimierten FC Bayern München. 73 Minuten lang agierte das Gästeteam von Trainer Roberto di Matteo in Überzahl, verschoß sogar einen Elfmeter und geriet in Rückstand. Den wichtigen Punkt im Kampf um die Champions-League-Plätze sicherte schließlich Kapitän Benedikt Höwedes mit seinem Kopfballtreffer in der 72. Minute.

Im Interview auf DFB.de spricht der 26 Jahre alte Weltmeister über das Prestigeduell, das Bundesligadebüt von Nachwuchskeeper Timon Wellenreuther und das Spitzenspiel am Freitag (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) gegen Borussia Mönchengladbach.

Frage: Herr Höwedes, wie bewerten Sie das Unentschieden beim FC Bayern?

Benedikt Höwedes: Wenn wir in München spielen, müssen wir immer mit einem 1:1 zufrieden sein. Natürlich haben wir diesmal lange in Überzahl gespielt und hätten vielleicht auch einen Tacken mutiger in manchen Situationen sein können. Aber insgesamt können wir absolut zufrieden sein. Wir nehmen hier einen Punkt mit. Leider haben wir einen Elfer verschossen. Mit einem 1:0 hätten wir aus einer komfortableren Situation verteidigen können. Sei's drum. Wir haben den Ausgleich noch gemacht, nachdem wir ein bisschen schläfrig waren bei der Eckballsituation (zum 0:1 durch Arjen Robben; Anm. d. Red.). Ich glaube, wir können ganz zufrieden sein.

Frage: Haben Sie sich gewundert, dass Ihr Trainer Roberto Di Matteo nach dem Platzverweis gegen Münchens Jérôme Boateng nicht umgestellt hat?

Höwedes: Nein, das fand ich in Ordnung. Wichtig war es für uns, dass wir unsere Grundordnung beibehalten und lange hinten zu Null spielen. Bayern hat natürlich einen Mann weniger gehabt, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es Bayern München ist. Sie haben unglaublich starke Individualisten vorne in den ersten Reihen und sind brandgefährlich. Deshalb war ich absolut d'accord mit der Entscheidung, dass wir erst einmal so weiterspielen lassen. Vor allem, weil wir da auch ein, zwei Situationen hatten, die gefährlich waren. Nur haben wir sie manchmal leider nicht ganz so konsequent zu Ende gespielt.

Frage: Nachwuchskeeper Timon Wellenreuther hat nach der Halbzeitpause sein Bundesligadebüt gegeben. Was haben Sie als Kapitän ihm mit auf den Weg gegeben?

Höwedes: Ich habe ihm Mut zugesprochen und ihm gesagt, dass er nicht aufgeregt sein und einfach sein Ding spielen soll. Das hat er auch klasse gemacht. Er hat sich nicht großartig von der Kulisse beeindrucken lassen und auch mutig hintenraus gespielt. Ich glaube, dass wir ihm als Abwehr die Arbeit auch relativ einfach gemacht haben, weil Bayern München nicht mehr so viele zwingende Torchancen gehabt hat. Aber die Chancen, die da waren, hat er mit Souveränität bewältigt. Er hat einen guten Einstand hingelegt.

Frage: Müssen Sie sich nicht mehr ärgern, weil es vielleicht noch nie so leicht war, in München zu gewinnen?

Höwedes: Na klar, wir spielen lange in Überzahl.

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Frage: Sie sind Tabellenvierter, spielen in der Champions League. Muss man da in so einer Situation nicht den Anspruch haben, die Bayern zu schlagen?

Höwedes: Es hat ja keiner gesagt, dass wir den Anspruch nicht hatten. Ich glaube, dass wir insgesamt natürlich ein-, zweimal mutiger hätten sein können. Trotzdem hatten wir in gewissen Situationen schon auch Respekt vor der individuellen Klasse. Keiner braucht mir den Punkt gegen die Bayern jetzt schlecht reden. Ich bin damit sehr zufrieden. Wir haben hier beim deutschen Rekordmeister gespielt, wo noch nicht viele Mannschaften gepunktet haben. Natürlich hat Wolfsburg gegen Bayern gerade einen Dreier eingefahren. Aber den Bayern haben noch nicht viele Mannschaften Punkte abnehmen können.

Frage: Wie finden Sie es, dass Bayern-Trainer Pep Guardiola bis zur Eckfahne lief, um sich über das nicht gegebene Tor von Robert Lewandowski zu beschweren?

Höwedes: Emotionen gehören dazu. Ich finde das jetzt nicht dramatisch. Das zeigt nur, dass er den Fußball lebt. Dass Pep mitfiebert, finde ich in Ordnung. Ob er jetzt unbedingt an der Eckfahne stehen muss, weiß ich nicht, aber ich finde es - wie gesagt - nicht dramatisch.

Frage: Bei Roberto Di Matteo kann man sich das eher nicht vorstellen.

Höwedes: Jeder lebt den Fußball anders aus. Emotionen gehören dazu, und jeder hat eine andere Art und Weise, das nach außen zu präsentieren. Der eine ist ein bisschen emotionaler, der andere ist ein bisschen in sich gekehrter. Das heißt nicht, dass der eine oder andere sich weniger freut.

Frage: Wie haben Sie diese Spielsituation gesehen?

Höwedes: Ich habe die Situation nicht ganz realisiert. Ich wusste erst nicht, was der Schiedsrichter da gepfiffen hat. Ich dachte erst, es sei eine Abseitssituation, was nicht sein konnte. Aber ich hatte es irgendwie von den Handsignalen so gedeutet, das war nicht ganz ersichtlich.

Frage: Am Freitag geht es schon gegen Borussia Mönchengladbach weiter. Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen wären schon etwas Schönes, oder?

Höwedes: Das wäre auf jeden Fall ein Wunsch von uns, dass wir drei Punkte nachlegen können. Wir spielen zu Hause gegen einen direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze und müssen natürlich zusehen, dass wir nach oben den Anschluss halten. Es war jetzt ein guter Schritt in die richtige Richtung, und es wäre klasse, wenn wir gegen Gladbach drei Punkte einfahren könnten.

Aufgezeichnet von DFB.de.