Hilfreiche Praxistipps in der DFB-Broschüre "Fußball und Homosexualität"

"Fußball und Homosexualität". So lautet der Titel einer Informationsbroschüre, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in den kommenden Tagen an seine Regional- und Landesverbände sowie alle rund 26.000 Vereine in Deutschland versenden wird. Auf 28 Seiten liefert die Broschüre zahlreiche Informationen, Begriffserklärungen und Kontaktadressen rund um das Thema Homosexualität und Homophobie im Fußball. Entwickelt wurde die Broschüre auf Initiative von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Gunter Pilz und unter Einbeziehung externer Experten.

"Es ist die klare Haltung des DFB, dass jede Person, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen will, auf die Unterstützung durch unseren Verband zählen kann", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Es war uns wichtig, im engen Austausch mit Experten eine Broschüre zu entwickeln, die einen Beitrag zu einem offeneren, vorurteilsfreien Umgang mit dem Thema leisten kann. Sie soll darüber hinaus Vereinen, Aktiven, Trainern und Betreuern praxisorientierte Informationen an die Hand geben."

Pilz: "Informationsbroschüre ist ein wichtiger Schritt"

Professor Gunter Pilz erklärt: "Der DFB tritt für ein Klima des Respekts und der Mitmenschlichkeit in jedem Verein ein. Die Informationsbroschüre ist ein wichtiger Schritt, die mit dem Thema Homosexualität und Fußball verbundenen Ängste, Vorurteile und Vorbehalte abzubauen". Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe verweist zudem darauf, dass das Engagement in dieser Sache auch nach Veröffentlichung der Broschüre weitergehen wird. "Der DFB wird mit seiner AG Anti-Diskriminierung am Ball bleiben, die Entwicklung sensibel beobachten und weitere Maßnahmen entwickeln."

Weitere Stimmen zur Informationsbroschüre "Fußball und Homosexualität":

Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein:

"Aus meiner Tätigkeit als Präsident eines Landesverbandes weiß ich, dass die Kombination aus Fußball und Homosexualität nicht immer ein Problem darstellen muss. Es gibt in den unteren Spielklassen bereits viele positive Beispiele dafür. Ich hoffe, dass wir mit der Informationsbroschüre einen weiteren Beitrag leisten können, um Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit diesem Thema weiter abzubauen."
 
Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
 
"Mit der Informationsbroschüre ‚Fußball und Homosexualität‘ zeigt der DFB, wie wichtig er den Kampf gegen Diskriminierung und Vorurteile im Sport nimmt. Ich hoffe sehr, dass dieses Engagement die Voraussetzungen für ein Klima schaffen wird, in dem das Outing eines Fußballers ohne Angst möglich sein wird. Ein solches Outing würde dem deutschen Fußball gut tun."

Lars Wessel, Queer Football Fans:

"Die Broschüre 'Fußball und Homosexualität' ist ein sinnvoller Schritt zur Information, Aufklärung und für den Erstkontakt aller in Vereinen und Verbänden. Wir freuen uns, dass einige unserer Anregungen den Weg in das Papier gefunden haben und dass der DFB den Austausch mit den Queer Football Fanclubs weiter fortführt und intensiviert."

Tanja Walther-Ahrens, Mitglied der DFB-Kommission Nachhaltigkeit:

"Homosexualität im Fußball wird leider immer noch viel zu selten thematisiert, weil es ein unbequemes Thema ist. Dabei könnte der offene Umgang für alle Beteiligten ein Gewinn sein. Die Info-Broschüre des DFB zum Thema Homosexualität ist ein sehr wichtiger Schritt hin zu Offenheit, Auseinandersetzung und hoffentlich auch Akzeptanz unterschiedlichster Lebensweisen."

Dr. Tatjana Eggeling, Kultur-Wissenschaftlerin:

"Homophobie ist kein Randgruppenthema, keines, dass nur die Betroffenen angeht. Lesben und Schwule gibt es überall – auch im Fußball. Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ist genauso verletzend und schädlich wie die Diskriminierung aus anderen Gründen. Die Broschüre des DFB ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung, hin zu gelebter Vielfalt und zu Respekt voreinander. Unabhängig davon, was uns voneinander unterscheidet."

Aljoscha Pause, Regisseur:

„"Als ich Ende 2007 damit begonnen habe, an meiner ersten Dokumentation zu Homosexualität und Fußball zu arbeiten, wurde das Thema noch stark tabuisiert. Doch langsam aber sicher sickert die Erkenntnis bis an die Basis durch, dass Homophobie eben keine niedlichere oder harmlosere Form der Diskriminierung als z.B. der Rassismus ist. Ähnlich wie beim erfolgreichen Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit im Fußball, braucht es Zeit, Vorurteile, Unsicherheiten und Missverständnisse aufzulösen. Das funktioniert vor allem, in dem man darüber spricht. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass sich der DFB entschlossen hat, eine so explizite und umfassende Broschüre herauszugeben, die aus meiner Sicht viel mehr ist als eine politische Alibi-Handlung, die aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern nur ein Vorschlag oder eine Hilfestellung sein kann und will. Ein Coming Out bleibt eine höchst sensible und vor allem individuelle Sache, die allerdings aus meiner Sicht mittlerweile auch im deutschen Fußball möglich ist."

Markus Urban, ehemaliger Fußballer und Gründer des Netzwerkes "Fußball gegen Homophobie":

"Ich habe die Not durch Homophobie am eigenen Leib als Fußballer erleben und deshalb letztlich meine Fußballkarriere an den Nagel hängen müssen. Umso mehr freue ich mich, wenn der DFB mit dieser Broschüre für das Schöne von Unterschiedlichkeit werben und hoffentlich vielen weiterhelfen kann."

[sb]

[bild1]"Fußball und Homosexualität". So lautet der Titel einer Informationsbroschüre, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in den kommenden Tagen an seine Regional- und Landesverbände sowie alle rund 26.000 Vereine in Deutschland versenden wird. Auf 28 Seiten liefert die Broschüre zahlreiche Informationen, Begriffserklärungen und Kontaktadressen rund um das Thema Homosexualität und Homophobie im Fußball. Entwickelt wurde die Broschüre auf Initiative von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Gunter Pilz und unter Einbeziehung externer Experten.

"Es ist die klare Haltung des DFB, dass jede Person, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen will, auf die Unterstützung durch unseren Verband zählen kann", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Es war uns wichtig, im engen Austausch mit Experten eine Broschüre zu entwickeln, die einen Beitrag zu einem offeneren, vorurteilsfreien Umgang mit dem Thema leisten kann. Sie soll darüber hinaus Vereinen, Aktiven, Trainern und Betreuern praxisorientierte Informationen an die Hand geben."

Pilz: "Informationsbroschüre ist ein wichtiger Schritt"

Professor Gunter Pilz erklärt: "Der DFB tritt für ein Klima des Respekts und der Mitmenschlichkeit in jedem Verein ein. Die Informationsbroschüre ist ein wichtiger Schritt, die mit dem Thema Homosexualität und Fußball verbundenen Ängste, Vorurteile und Vorbehalte abzubauen". Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe verweist zudem darauf, dass das Engagement in dieser Sache auch nach Veröffentlichung der Broschüre weitergehen wird. "Der DFB wird mit seiner AG Anti-Diskriminierung am Ball bleiben, die Entwicklung sensibel beobachten und weitere Maßnahmen entwickeln."

Weitere Stimmen zur Informationsbroschüre "Fußball und Homosexualität":

Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein:

"Aus meiner Tätigkeit als Präsident eines Landesverbandes weiß ich, dass die Kombination aus Fußball und Homosexualität nicht immer ein Problem darstellen muss. Es gibt in den unteren Spielklassen bereits viele positive Beispiele dafür. Ich hoffe, dass wir mit der Informationsbroschüre einen weiteren Beitrag leisten können, um Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit diesem Thema weiter abzubauen."
 
Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
 
"Mit der Informationsbroschüre ‚Fußball und Homosexualität‘ zeigt der DFB, wie wichtig er den Kampf gegen Diskriminierung und Vorurteile im Sport nimmt. Ich hoffe sehr, dass dieses Engagement die Voraussetzungen für ein Klima schaffen wird, in dem das Outing eines Fußballers ohne Angst möglich sein wird. Ein solches Outing würde dem deutschen Fußball gut tun."

Lars Wessel, Queer Football Fans:

"Die Broschüre 'Fußball und Homosexualität' ist ein sinnvoller Schritt zur Information, Aufklärung und für den Erstkontakt aller in Vereinen und Verbänden. Wir freuen uns, dass einige unserer Anregungen den Weg in das Papier gefunden haben und dass der DFB den Austausch mit den Queer Football Fanclubs weiter fortführt und intensiviert."

Tanja Walther-Ahrens, Mitglied der DFB-Kommission Nachhaltigkeit:

"Homosexualität im Fußball wird leider immer noch viel zu selten thematisiert, weil es ein unbequemes Thema ist. Dabei könnte der offene Umgang für alle Beteiligten ein Gewinn sein. Die Info-Broschüre des DFB zum Thema Homosexualität ist ein sehr wichtiger Schritt hin zu Offenheit, Auseinandersetzung und hoffentlich auch Akzeptanz unterschiedlichster Lebensweisen."

Dr. Tatjana Eggeling, Kultur-Wissenschaftlerin:

"Homophobie ist kein Randgruppenthema, keines, dass nur die Betroffenen angeht. Lesben und Schwule gibt es überall – auch im Fußball. Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ist genauso verletzend und schädlich wie die Diskriminierung aus anderen Gründen. Die Broschüre des DFB ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung, hin zu gelebter Vielfalt und zu Respekt voreinander. Unabhängig davon, was uns voneinander unterscheidet."

Aljoscha Pause, Regisseur:

„"Als ich Ende 2007 damit begonnen habe, an meiner ersten Dokumentation zu Homosexualität und Fußball zu arbeiten, wurde das Thema noch stark tabuisiert. Doch langsam aber sicher sickert die Erkenntnis bis an die Basis durch, dass Homophobie eben keine niedlichere oder harmlosere Form der Diskriminierung als z.B. der Rassismus ist. Ähnlich wie beim erfolgreichen Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit im Fußball, braucht es Zeit, Vorurteile, Unsicherheiten und Missverständnisse aufzulösen. Das funktioniert vor allem, in dem man darüber spricht. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass sich der DFB entschlossen hat, eine so explizite und umfassende Broschüre herauszugeben, die aus meiner Sicht viel mehr ist als eine politische Alibi-Handlung, die aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern nur ein Vorschlag oder eine Hilfestellung sein kann und will. Ein Coming Out bleibt eine höchst sensible und vor allem individuelle Sache, die allerdings aus meiner Sicht mittlerweile auch im deutschen Fußball möglich ist."

Markus Urban, ehemaliger Fußballer und Gründer des Netzwerkes "Fußball gegen Homophobie":

"Ich habe die Not durch Homophobie am eigenen Leib als Fußballer erleben und deshalb letztlich meine Fußballkarriere an den Nagel hängen müssen. Umso mehr freue ich mich, wenn der DFB mit dieser Broschüre für das Schöne von Unterschiedlichkeit werben und hoffentlich vielen weiterhelfen kann."