Herthas U 19-Coach Thom: "Entwicklung der Talente ist größte Freude"

Ex-Nationalspieler Andreas Thom, seit wenigen Wochen 50 Jahre jung, gehört zu den prominentesten Trainern in der A-Junioren-Bundesliga. Der frühere Weltklassestürmer (unter anderem BFC Dynamo, Bayer 04 Leverkusen, Celtic Glasgow) ist abgesehen von einer kurzen Unterbrechung bereits seit mehr als 17 Jahren für Hertha BSC am Ball: Erst als Profi, dann in verschiedenen Trainerfunktionen. Seit dieser Saison ist Thom für die U 19 verantwortlich. Im DFB-Junioren-Vereinspokal geht Hertha als Titelverteidiger an den Start.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Andreas Thom mit dem Journalisten Ralf Debat über das bevorstehende Achtelfinale im Pokalwettbewerb, seinen Wechsel von der U 17 zu den A-Junioren und die besondere Beziehung zum Hauptstadt-Klub.

DFB.de: Heute gastiert Ihre Mannschaft ab 12 Uhr im DFB-Junioren-Vereinspokal in der Runde der letzten 16 Mannschaften beim Südwest-Regionalligisten TuS Koblenz. Welchen Stellenwert besitzt dieser Wettbewerb für Sie und Ihre Mannschaft, Herr Thom?

Andreas Thom: Wir wollen selbstverständlich auch in diesem Jahr bestmöglich abschneiden und weit kommen.

DFB.de: Schon seit einigen Jahren findet das Finale am Tag des großen DFB-Pokalendspiels in Berlin statt. Sorgt die Aussicht auf ein Finale vor eigenem Publikum bei Ihren Spielern noch für eine zusätzliche Motivation?

Thom: Nur wenige meiner Spieler waren im Frühjahr beim Pokalendspiel dabei. Es wäre eine tolle Sache, diesen Erfolg mit einer neuen Mannschaft zu wiederholen. Das Finale ist aktuell aber nicht unser Thema, sondern noch in weiter Ferne. Erst einmal müssen wir die Aufgabe in Koblenz lösen. Das wird schon schwer genug.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Duell mit einem unterklassigen Gegner?

Thom: Wir sind auf dem Papier sicher der Favorit und werden auch alles daran setzen, die nächste Runde zu erreichen. Wir sind über den Gegner gut informiert, haben die Koblenzer auch beobachtet. Die Aufgabe wird schwierig, ist aber lösbar.

DFB.de: Vor der Saison gab es bei Hertha BSC eine nicht alltägliche Trainer-Rochade. Dabei wurden die Rollen getauscht. Michael Hartmann, früher ebenfalls Nationalspieler, trainiert jetzt die U 17, Sie übernahmen die U 19. Welche Vorteile hat diese Konstellation?

Thom: Grundsätzlich ist jede neue Aufgabe auch eine neue Herausforderung. Das Spiel im U 19-Bereich ist vor allem schneller und dynamischer, darauf müssen sich unsere Jungs einstellen. Dass ich nahezu alle Spieler schon in der U 17 selbst trainiert habe und deshalb auch ihre Charaktere schon sehr gut kenne, ist ganz sicher kein Nachteil.



Ex-Nationalspieler Andreas Thom, seit wenigen Wochen 50 Jahre jung, gehört zu den prominentesten Trainern in der A-Junioren-Bundesliga. Der frühere Weltklassestürmer (unter anderem BFC Dynamo, Bayer 04 Leverkusen, Celtic Glasgow) ist abgesehen von einer kurzen Unterbrechung bereits seit mehr als 17 Jahren für Hertha BSC am Ball: Erst als Profi, dann in verschiedenen Trainerfunktionen. Seit dieser Saison ist Thom für die U 19 verantwortlich. Im DFB-Junioren-Vereinspokal geht Hertha als Titelverteidiger an den Start.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Andreas Thom mit dem Journalisten Ralf Debat über das bevorstehende Achtelfinale im Pokalwettbewerb, seinen Wechsel von der U 17 zu den A-Junioren und die besondere Beziehung zum Hauptstadt-Klub.

DFB.de: Heute gastiert Ihre Mannschaft ab 12 Uhr im DFB-Junioren-Vereinspokal in der Runde der letzten 16 Mannschaften beim Südwest-Regionalligisten TuS Koblenz. Welchen Stellenwert besitzt dieser Wettbewerb für Sie und Ihre Mannschaft, Herr Thom?

Andreas Thom: Wir wollen selbstverständlich auch in diesem Jahr bestmöglich abschneiden und weit kommen.

DFB.de: Schon seit einigen Jahren findet das Finale am Tag des großen DFB-Pokalendspiels in Berlin statt. Sorgt die Aussicht auf ein Finale vor eigenem Publikum bei Ihren Spielern noch für eine zusätzliche Motivation?

Thom: Nur wenige meiner Spieler waren im Frühjahr beim Pokalendspiel dabei. Es wäre eine tolle Sache, diesen Erfolg mit einer neuen Mannschaft zu wiederholen. Das Finale ist aktuell aber nicht unser Thema, sondern noch in weiter Ferne. Erst einmal müssen wir die Aufgabe in Koblenz lösen. Das wird schon schwer genug.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Duell mit einem unterklassigen Gegner?

Thom: Wir sind auf dem Papier sicher der Favorit und werden auch alles daran setzen, die nächste Runde zu erreichen. Wir sind über den Gegner gut informiert, haben die Koblenzer auch beobachtet. Die Aufgabe wird schwierig, ist aber lösbar.

DFB.de: Vor der Saison gab es bei Hertha BSC eine nicht alltägliche Trainer-Rochade. Dabei wurden die Rollen getauscht. Michael Hartmann, früher ebenfalls Nationalspieler, trainiert jetzt die U 17, Sie übernahmen die U 19. Welche Vorteile hat diese Konstellation?

Thom: Grundsätzlich ist jede neue Aufgabe auch eine neue Herausforderung. Das Spiel im U 19-Bereich ist vor allem schneller und dynamischer, darauf müssen sich unsere Jungs einstellen. Dass ich nahezu alle Spieler schon in der U 17 selbst trainiert habe und deshalb auch ihre Charaktere schon sehr gut kenne, ist ganz sicher kein Nachteil.

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DFB.de: In der Meisterschaft belegt Ihre Mannschaft aktuell mit zehn Punkten aus acht Partien Rang zehn. Ein Abstiegsplatz ist vier, der Spitzenreiter Werder Bremen schon elf Zähler entfernt. Wo liegen die Gründe?

Thom: Keine Frage: Es ist bisher nicht so gelaufen, wie wir uns das alle erhofft hatten. Dabei spielen sicher mehrere Faktoren eine Rolle. Unter anderem bekommen wir eindeutig zu viele Gegentore. Daran arbeiten wir im Training intensiv. Unsere Spieler müssen lernen, dass in der A-Junioren-Bundesliga jeder Fehler vom Gegner sofort gnadenlos bestraft wird.

DFB.de: Zum Saisonauftakt hatte Ihre Mannschaft beispielsweise 7:1 gegen Aufsteiger TSV Havelse gewonnen, vor wenigen Wochen gab es ein 0:6 bei RB Leipzig. Sind solche Schwankungen für junge Talente ganz normal?

Thom: Grundsätzlich stimme ich da zu. Es ist auch richtig, dass es uns noch nicht dauerhaft gelungen ist, Konstanz in unsere Leistungen zu bringen. Das Spiel gegen Leipzig muss man dabei aber gesondert betrachten. Dort wurden wir durch zwei Rote Karten kurz vor und kurz nach der Pause geschwächt, mussten deshalb auch noch einen Feldspieler für den Ersatztorhüter vom Feld nehmen. RB hat die Überzahl dann clever ausgenutzt und letztlich so klar gewonnen. So etwas kann passieren. Das Ergebnis spiegelte aber nicht das wahre Leistungsvermögen beider Mannschaften wider.

DFB.de: Der zweite Berliner Klub in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga, der Aufsteiger FC Viktoria Berlin (13 Punkte), rangiert überraschend vor Hertha BSC. Am 8. November kommt es zum ersten Stadtduell. Wie sehr mögen Sie solche Derbys?

Thom: Derbys sind immer etwas Besonderes, im Profi-, aber auch im Nachwuchsbereich. Es versteht sich von selbst, dass gerade in dieser Partie keine Mannschaft gerne als Verlierer vom Platz geht.

DFB.de: Als früherer Nationalspieler sind Sie für Ihre jungen Talente auch ein großes Vorbild. Nach einer Sprunggelenk-OP können Sie aktuell aber nicht selbst auf dem Platz mitmischen. Wie sehr juckt es noch in den Füßen?

Thom: Um ganz ehrlich zu sein: schon sehr. Auch mit 50 Jahren ist da ja noch einiges möglich. Ich hoffe auf baldige Besserung.

DFB.de: Mit nur einem Jahr Unterbrechung (Co-Trainer von Falko Götz bei Holstein Kiel) sind Sie bereits seit 2001 in verschiedenen Trainer-Funktionen für Hertha BSC tätig. Zuvor waren Sie bereits als Profi für den Verein am Ball. Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Verein beschreiben?

Thom: Ganz klar: Nach so vielen Jahren ist Hertha für mich kein normaler Klub und Arbeitgeber. Es bereitet mir große Freude, für den Verein tätig zu sein.

DFB.de: Was macht Ihnen bei der Arbeit mit Nachwuchsspielern am meisten Spaß?

Thom: Am schönsten ist es, wenn man hautnah miterlebt, wie sich die Jungs im Laufe der Jahre weiterentwickeln, und wenn man Ihnen das Rüstzeug für eine Profikarriere mitgeben kann. Am liebsten natürlich bei uns.