Herford hofft auf Sensation in München

Rund 65.000 Menschen leben in Herford. Die Kleinstadt in Ostwestfalen würde aus sportlicher Sicht wohl wenig Aufmerksamkeit in Deutschland bekommen, wäre da nicht der kleine HSV. Dahinter steckt der Herforder SV Borussia Friedenstal e.V., der mit seiner Frauenmannschaft aktuell in der Allianz Frauen-Bundesliga spielt und heute (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV und Eurosport) auf den Tabellenführer Bayern München trifft.

Als Aufsteiger haben die Herforderinnen in dieser Saison einige Herausforderungen zu bewältigen. Nach neun Spieltagen liegen sie mit nur zwei Punkten auf Platz 12: Tabellenletzter. "In der ersten Liga wird ein enorm hohes Tempo gespielt", analysiert HSV-Trainer Jürgen Prüfer. "Damit haben wir in dieser Saison noch Schwierigkeiten und stehen deshalb momentan unten drin", ist Prüfer ehrlich. Einem kleinen Verein wie dem Herforder SV sei es darüber hinaus "kaum möglich hochkarätige Zugänge zu verpflichten".

"Ein großer Traum geht in Erfüllung"

Trotz der großen sportlichen Herausforderung fiebert der HSV der Partie gegen die Bayern entgegen. Zumal neben DFB-TV auch Eurosport die Begegnung live überträgt. Erstmals mit Herford. Die HSV-Vorsitzende Birgit Schmidt ist begeistert: "Ein großer Traum von mir, von vielen Spielerinnen und Fans geht in Erfüllung. Der Herforder SV live im Fernsehen, zu so einer attraktiven Sendezeit, das ist sensationell!"

Noch zu Saisonbeginn gab es nur verhaltene Zuversicht, dass der Herforder SV auch in den Genuss einer Liveübertragung und damit einer bundesweiten öffentlichkeitswirksamen Plattform kommen würde. Schmidt: "Jetzt haben wir die Möglichkeit, allen, die uns die ganzen Jahre die Treue gehalten haben, zu danken. Wir sind stolz, Herforder zu sein!" Auch in der Mannschaft von Jürgen Prüfer ist die Fernsehübertragung ein Thema. "Wir müssen logistisch einiges verändern", erläutert der Trainer. "Aber fußballerisch bereiten wir uns wie gewohnt vor und freuen uns auf dieses Spiel."

Warten auf den ersten Sieg

Das Ziel des HSV ist klar, obwohl das Motto des Spiels beim noch ungeschlagenen Tabellenführer Bayern auch lauten könnte: Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie. Doch Jürgen Prüfer und sein Team wollen sich der breiten Öffentlichkeit von ihrer besten Seite zeigen. "Wir möchten natürlich immer versuchen, den großen Mannschaften ein Bein zu stellen", sagt der Trainer. "Und auch wenn wir verlieren, müssen wir uns immer wieder aufrappeln. Vor allem die folgende Partie gegen Duisburg ist für uns entscheidend." Den Tabellenvorletzten MSV Duisburg erwartet Herford nach der Länderspielpause am 30. November zum Heimspiel.

Zwei Punkte konnte der HSV erst in der bisherigen Saison holen. Nach einem 3:3 am 21. September in Jena folgte drei Tage später ein 2:2 gegen Bayer Leverkusen. Damals schien es so, als sei der Aufsteiger in der Liga angekommen. Doch seit jenem Septembertag warten die Herforderinnen auf etwas Zählbares. Zuletzt mussten sie ein 0:7 gegen Meister Wolfsburg hinnehmen.

Ob die Kehrtwende nun ausgerechnet gegen die ambitionierten Münchenerinnen gelingt? "Wir gehen schon als gravierender Außenseiter in das Spiel", sagt Jürgen Prüfer. Hoffen auf die Sensation ist dennoch erlaubt.

[cp]

Rund 65.000 Menschen leben in Herford. Die Kleinstadt in Ostwestfalen würde aus sportlicher Sicht wohl wenig Aufmerksamkeit in Deutschland bekommen, wäre da nicht der kleine HSV. Dahinter steckt der Herforder SV Borussia Friedenstal e.V., der mit seiner Frauenmannschaft aktuell in der Allianz Frauen-Bundesliga spielt und heute (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV und Eurosport) auf den Tabellenführer Bayern München trifft.

Als Aufsteiger haben die Herforderinnen in dieser Saison einige Herausforderungen zu bewältigen. Nach neun Spieltagen liegen sie mit nur zwei Punkten auf Platz 12: Tabellenletzter. "In der ersten Liga wird ein enorm hohes Tempo gespielt", analysiert HSV-Trainer Jürgen Prüfer. "Damit haben wir in dieser Saison noch Schwierigkeiten und stehen deshalb momentan unten drin", ist Prüfer ehrlich. Einem kleinen Verein wie dem Herforder SV sei es darüber hinaus "kaum möglich hochkarätige Zugänge zu verpflichten".

"Ein großer Traum geht in Erfüllung"

Trotz der großen sportlichen Herausforderung fiebert der HSV der Partie gegen die Bayern entgegen. Zumal neben DFB-TV auch Eurosport die Begegnung live überträgt. Erstmals mit Herford. Die HSV-Vorsitzende Birgit Schmidt ist begeistert: "Ein großer Traum von mir, von vielen Spielerinnen und Fans geht in Erfüllung. Der Herforder SV live im Fernsehen, zu so einer attraktiven Sendezeit, das ist sensationell!"

Noch zu Saisonbeginn gab es nur verhaltene Zuversicht, dass der Herforder SV auch in den Genuss einer Liveübertragung und damit einer bundesweiten öffentlichkeitswirksamen Plattform kommen würde. Schmidt: "Jetzt haben wir die Möglichkeit, allen, die uns die ganzen Jahre die Treue gehalten haben, zu danken. Wir sind stolz, Herforder zu sein!" Auch in der Mannschaft von Jürgen Prüfer ist die Fernsehübertragung ein Thema. "Wir müssen logistisch einiges verändern", erläutert der Trainer. "Aber fußballerisch bereiten wir uns wie gewohnt vor und freuen uns auf dieses Spiel."

Warten auf den ersten Sieg

Das Ziel des HSV ist klar, obwohl das Motto des Spiels beim noch ungeschlagenen Tabellenführer Bayern auch lauten könnte: Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie. Doch Jürgen Prüfer und sein Team wollen sich der breiten Öffentlichkeit von ihrer besten Seite zeigen. "Wir möchten natürlich immer versuchen, den großen Mannschaften ein Bein zu stellen", sagt der Trainer. "Und auch wenn wir verlieren, müssen wir uns immer wieder aufrappeln. Vor allem die folgende Partie gegen Duisburg ist für uns entscheidend." Den Tabellenvorletzten MSV Duisburg erwartet Herford nach der Länderspielpause am 30. November zum Heimspiel.

Zwei Punkte konnte der HSV erst in der bisherigen Saison holen. Nach einem 3:3 am 21. September in Jena folgte drei Tage später ein 2:2 gegen Bayer Leverkusen. Damals schien es so, als sei der Aufsteiger in der Liga angekommen. Doch seit jenem Septembertag warten die Herforderinnen auf etwas Zählbares. Zuletzt mussten sie ein 0:7 gegen Meister Wolfsburg hinnehmen.

Ob die Kehrtwende nun ausgerechnet gegen die ambitionierten Münchenerinnen gelingt? "Wir gehen schon als gravierender Außenseiter in das Spiel", sagt Jürgen Prüfer. Hoffen auf die Sensation ist dennoch erlaubt.