Henri Fuchs: "Schritt für Schritt weiterkommen"

DFB.de: Und was ist mittel- und langfristig möglich?

Fuchs: Der Klub ist gerade im vierten Jahr in der Regionalliga. Das ist ein schönes Zwischenzeugnis. Wir sollten langsam den nächsten Entwicklungsschritt erreichen. Ich meine damit, dass unser Ziel nicht mehr ausschließlich der Klassenerhalt sein sollte. Es wäre gut, wenn wir uns dauerhaft im Mittelfeld etablieren könnten.

DFB.de: Haben Sie auch den Aufstieg im Hinterkopf?

Fuchs: Ach wissen Sie, das haben ganz andere Vereine im Blick. Schauen Sie sich doch mal die Nordost-Staffel an. Carl Zeiss Jena, der 1. FC Magdeburg oder der FSV Zwickau – das sind die Vereine, die darüber sprechen können. Bei uns muss wirklich vom ersten bis zum letzten Spieltag alles perfekt laufen. Dann wäre das möglich. Aber im Moment ist das überhaupt nicht unser Thema. Wir müssen zusehen, dass wir Schritt für Schritt weiterkommen. Träumereien bringen uns nichts.

DFB.de: Zum Auftakt in die Rückrunde geht es direkt zum 1. FC Magdeburg…

Fuchs: … und das ist möglicherweise sofort die schwerste aller Aufgaben. Magdeburg hat sich nach einem durchwachsenen Start stabilisiert und noch alle Aufstiegsmöglichkeiten. Uns werden dort keine großen Chancen eingeräumt. Aber das macht uns nichts. Wir werden alles in die Waagschale werfen, was uns zur Verfügung steht. Wir wollen uns hinterher nicht darüber ärgern müssen, nicht alles versucht zu haben. Wenn es dann trotzdem nicht klappt mit einem Sieg oder einem Unentschieden, dann ist das so. Für Magdeburg würde es mich übrigens freuen, wenn die wirklich den Sprung in die 3. Liga schaffen würden. Die haben gute Voraussetzungen dafür, den Ost-Fußball dort gut zu vertreten. Ich habe ja für einige Ost-Vereine gespielt, aber zu einem Engagement in Magdeburg ist es leider nie gekommen.

DFB.de: An welche Stationen Ihrer aktiven Karriere denken Sie gerne zurück?

Fuchs: Ich habe eigentlich überall gute und schlechte Dinge mitgenommen, ich bereue nichts. Sicherlich war die Zeit bei Hansa Rostock toll. Wir sind dort durch ein 1:0 gegen Eisenhüttenstadt letzter DDR-Meister geworden und den Pokal haben wir ebenfalls gewonnen. Das war mein Sprungbrett in den Westen zum 1. FC Köln. Das war ebenfalls eine sehr ereignisreiche Zeit für mich. Ich fühlte mich plötzlich wie einer anderen Welt. Leider haben mich sehr oft Verletzungen zurückgeworfen.



Neuer Trainer, neues Glück? Seit Ende Dezember ist Henri Fuchs für Germania Halberstadt verantwortlich. Der viermalige U 21-Nationalspieler will den Tabellenzehnten der Regionalliga Nordost zum Klassenerhalt führen. Mittel- und langfristig soll der Sprung ins obere Drittel gelingen. Zunächst jedoch steht etwas ganz anderes im Fokus: Der Rückrundenauftakt beim Aufstiegsfavoriten 1. FC Magdeburg am Sonntag um 13.30 Uhr.

Im DFB.de-Interview spricht der 44-Jährige über seine neue Aufgabe und über das Duell mit dem Top-Favoriten. Aber er schaut auch zurück auf seine eigene Karriere und verrät, warum es zum ganz großen Durchbruch nicht gereicht hat.

DFB.de: Herr Fuchs, Sie sind seit Ende Dezember Trainer von Germania Halberstadt. Wie sind Ihre Eindrücke?

Henri Fuchs: Sehr positiv. Auf Außenstehende wirkt der Verein immer sehr unscheinbar. Aber die Verhältnisse hier sind wirklich gut. Wir haben ein tolles Stadion, super Trainingsmöglichkeiten, einen guten Saunabereich und gerade entsteht noch ein neuer Kunstrasenplatz. Das ist vielen gar nicht bewusst. Das merke ich auch immer in den Gesprächen mit möglichen Neuzugängen. Wenn die mal zu uns auf die Anlage kommen, sind sie meist ziemlich überrascht.

DFB.de: Und sportlich?

Fuchs: Ich kann nicht meckern. Die Verantwortlichen arbeiten aufopferungsvoll dafür, dass unsere Wünsche erfüllt werden. So ein Engagement habe ich selten erlebt. Ich hatte bei meiner Analyse vor allem Probleme in der Defensive festgestellt. Ich denke, da haben wir die richtigen Veränderungen getroffen, um in der Rückrunde gut aufgestellt zu sein.

DFB.de: Was ist möglich in der zweiten Saisonhälfte?

Fuchs: Wir sind auf dem zehnten Platz. Es ist allen absolut bewusst, dass es nur so schnell wie möglich darum gehen kann, den Abstieg zu vermeiden. Wir wollen 40 Punkte holen. Vielleicht reicht es auch schon, wenn wir die 18 Zähler aus der Hinrunde bestätigen können. Wenn der Klassenerhalt perfekt ist, können wir uns neue Ziele setzen. Vielleicht können wir dann Richtung einstelliger Tabellenplatz schauen.

DFB.de: Und was ist mittel- und langfristig möglich?

Fuchs: Der Klub ist gerade im vierten Jahr in der Regionalliga. Das ist ein schönes Zwischenzeugnis. Wir sollten langsam den nächsten Entwicklungsschritt erreichen. Ich meine damit, dass unser Ziel nicht mehr ausschließlich der Klassenerhalt sein sollte. Es wäre gut, wenn wir uns dauerhaft im Mittelfeld etablieren könnten.

DFB.de: Haben Sie auch den Aufstieg im Hinterkopf?

Fuchs: Ach wissen Sie, das haben ganz andere Vereine im Blick. Schauen Sie sich doch mal die Nordost-Staffel an. Carl Zeiss Jena, der 1. FC Magdeburg oder der FSV Zwickau – das sind die Vereine, die darüber sprechen können. Bei uns muss wirklich vom ersten bis zum letzten Spieltag alles perfekt laufen. Dann wäre das möglich. Aber im Moment ist das überhaupt nicht unser Thema. Wir müssen zusehen, dass wir Schritt für Schritt weiterkommen. Träumereien bringen uns nichts.

DFB.de: Zum Auftakt in die Rückrunde geht es direkt zum 1. FC Magdeburg…

Fuchs: … und das ist möglicherweise sofort die schwerste aller Aufgaben. Magdeburg hat sich nach einem durchwachsenen Start stabilisiert und noch alle Aufstiegsmöglichkeiten. Uns werden dort keine großen Chancen eingeräumt. Aber das macht uns nichts. Wir werden alles in die Waagschale werfen, was uns zur Verfügung steht. Wir wollen uns hinterher nicht darüber ärgern müssen, nicht alles versucht zu haben. Wenn es dann trotzdem nicht klappt mit einem Sieg oder einem Unentschieden, dann ist das so. Für Magdeburg würde es mich übrigens freuen, wenn die wirklich den Sprung in die 3. Liga schaffen würden. Die haben gute Voraussetzungen dafür, den Ost-Fußball dort gut zu vertreten. Ich habe ja für einige Ost-Vereine gespielt, aber zu einem Engagement in Magdeburg ist es leider nie gekommen.

DFB.de: An welche Stationen Ihrer aktiven Karriere denken Sie gerne zurück?

Fuchs: Ich habe eigentlich überall gute und schlechte Dinge mitgenommen, ich bereue nichts. Sicherlich war die Zeit bei Hansa Rostock toll. Wir sind dort durch ein 1:0 gegen Eisenhüttenstadt letzter DDR-Meister geworden und den Pokal haben wir ebenfalls gewonnen. Das war mein Sprungbrett in den Westen zum 1. FC Köln. Das war ebenfalls eine sehr ereignisreiche Zeit für mich. Ich fühlte mich plötzlich wie einer anderen Welt. Leider haben mich sehr oft Verletzungen zurückgeworfen.

DFB.de: War das letztlich auch der Grund dafür, warum Sie nicht dauerhaft in der Bundesliga unterwegs waren.

Fuchs: Wahrscheinlich schon, ja. Ich wäre gerne mal dauerhaft über einen längeren Zeitraum ohne Verletzung geblieben. Das war mir leider nicht vergönnt. Ich hätte gerne auch noch mal den Schritt ins Ausland gewagt. Vereine aus England und Spanien waren interessiert. Aber dann habe ich mir das Kreuzband gerissen. Damit hatte sich das Thema erledigt. Dennoch bin ich nicht unzufrieden. Ich habe für die Nachwuchs-Nationalmannschaften der DDR und des DFB gespielt.

DFB.de: Vier Einsätze können Sie vorweisen für die U 21-Auswahl des DFB. Sind das Höhepunkte, wenn Sie heute zurückschauen?

Fuchs: Natürlich. Mir ist sogar ein Tor gelungen. Das sind natürliche Erlebnisse, die ich wahrscheinlich nie mehr vergessen werde.