Heimspiel bei Dieter Müller: "Ein Wunder, dass ich noch lebe"

Vor fünf Jahren hörte Dieter Müllers Herz für mehr als eine halbe Stunde auf zu schlagen. Dass er noch lebt und dass es ihm heute gut geht, sei ein Wunder, sagt der 63-Jährige. Beim "Heimspiel" für DFB.de blickte der EM-Torschützenkönig von 1976 auf die Höhen und Tiefen seines Lebens, seine Liebe zu Frankreich, seine vielen Tore und seine Arbeit mit Kindern.

Neulich war Dieter Müller wieder für ein paar Tage in Paris, gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Johanna Höhl feierte er ein kleines Jubiläum. Seit 23 Jahren sind sie zusammen, sie ist sein großer Halt, seine feste Burg, und Paris ihre gemeinsame Lieblingsstadt, nicht Bordeaux, wie man vielleicht meinen könnte. Aber dazu später. Solche kleine Fluchten gönnt sich Dieter Müller ab und an, wer kann schon sagen, was morgen ist? Müller weiß, von was er spricht, eigentlich "war ich schon im Jenseits".

Müller über seine Johanna: "Sie hat mir das Leben gerettet"

Auch diesen 30. September hat er zu Hause verbracht, wie jenen fürchterlichen, damals vor fünf Jahren. Zu Hause – das ist ein gemütliches Häuschen vor den Toren Frankfurts in Maintal-Hochstadt, ein Backsteinbau mit großem Garten, ruhig, gediegen, geschmackvoll eingerichtet. Dieter Müller sitzt in der geräumigen Wohnküche, das ist sein Lieblingsraum, hier guckt er mit Freunden Fußball; an den Wänden Bilder von früheren Stationen als Profi, Bilder mit Raoul Blondin, dem Kellermeister vom Château Mouton-Rothschild bei Bordeaux, der in ihm die Liebe zum Wein geweckt hat, Bilder mit seinem im Alter von nur 16 Jahren verstorbenen Sohn Alexander, in den Regalen Kochbücher, erlesene Weine – und eine riesige Box mit Medikamenten, Tabletten, Pillen, Dragees. "Die muss ich nehmen", sagt er.

Er spricht leise, fast zart, aber das hat er immer schon getan, das ist seine Art. Es hat nichts mit dem 30. September zu tun. Der 30. September 2012. Es ist der Tag, an dem er zum zweiten Mal geboren wird, mit 58. Es ist der Tag, an dem sich das Leben des Dieter Müller auf einen Schlag verändert, es ist der Tag, an dem sein Herz plötzlich stillsteht – unvorstellbare 31 Minuten lang. "Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe", sagt der mittlerweile 63-Jährige heute, "tausend Schutzengel habe ich gehabt." Vor allem aber Johanna, seine heilige Johanna. "Sie hat mir das Leben gerettet." Sie stemmte ihre Hände mit aller Kraft gegen sein Herz, unaufhörlich tat sie das. Sie kämpfte zehn Minuten, bis das Brustbein knackte, aber der Mann am Notfall-Telefon sagte, sie solle weitermachen. Sie machte so lange weiter, hielt so lange den Blutkreislauf am Laufen, bis Notärzte und Sanitäter kamen. Mehr als eine halbe Stunde benötigten sie, bis das Herz erneut zu schlagen begann.

"Habe mich als Mensch weiterentwickelt"

Fünf Tage lag Dieter Müller im Koma. Als er aufwachte, hatte er Halluzinationen, er sah Feen und Gnome, Karneval in Köln, schöne Frauen in schwarzen Gewändern, wirres Zeug – aber er lebte. "Mir geht es gut", sagt er heute. "Vor dem Tod muss man keine Angst haben." Und: "Ich bin Widder. Und ein Kämpfer." Das musste er auch sein: 24 Monate nach dem Herzinfarkt bekam er in einer erneut lebensbedrohlichen Operation einen Bypass gelegt, vor eineinhalb Jahren musste er sich wegen undichter Herzklappen eines weiteren Eingriffs unterziehen. Seine Herzleistung beträgt seitdem nur noch 45 Prozent. Trotzdem treibt er Sport, in Maßen. Der einstige Weltklassestürmer trainiert unter ärztlicher Aufsicht im Fitnessstudio, er spielt natürlich noch Golf, Joggen fällt ihm schwer.

Eigentlich hat Müller mehr mitgemacht, als in ein einziges Leben passen kann. Und dieses Leben hat für ihn viele Höhen, aber genauso viele Tiefen bereitgehalten. Bekannt, das ist klar, ist das öffentliche Leben: seine Erfolge, seine Tore. Auch heute, da ist sich Müller sicher, würde er knipsen. In gewisser Weise sei es heute sogar leichter, Stürmer würden besser geschützt vor bösen Attacken. "Früher war ich besessen davon, Tore zu machen."

Aber so wirklich warm wird er nicht mehr mit dem modernen Fußball; Bundesligaspiele seien zu Events geworden, auf den Tribünen werde ständig gesungen, einerlei, wie gut oder schlecht die eigene Mannschaft spielt, die vielen Spieler, die jedes Jahr den Klub wechseln, dazu das viele Geld, das kursiert. "Zu meiner Zeit habe ich ordentlich verdient, heute wäre ich wahrscheinlich zwanzigfacher Millionär." Aber zufrieden ist er auch so, viel wichtiger sei es, erzählt er aufgeräumt und man glaubt es ihm aufs Wort, "dass ich mich als Mensch weiterentwickelt habe."

Schicksalsschläge treffen Müller schwer

Gerade der Wechsel nach Bordeaux, zu Giresse, Tigana, Lacombe und Trésor bei Girondins, absoluten Weltklassespielern, hat ihn menschlich vorangebracht, hat ihn reifen lassen. Die französische Lebensart, das Savoir-vivre kam dem Lebenskünstler Müller sehr entgegen, drei Jahre spielte er dort, viel zu kurz, wie er mittlerweile findet. Den Kontakt nach Bordeaux hat er nie abreißen lassen, regelmäßig veranstaltet er Weinreisen, die französische Sprache geht ihm leicht von den Lippen; mit Gernot Rohr, der ein Hotel an der Atlantikküste bei Arcachon betreibt und mittlerweile Trainer Nigerias ist, hat er enge Bande geknüpft.

Aber es gibt auch die dunkle Seite im Leben des Dieter Müller. Schicksalsschläge haben den als Dieter Kaster geborenen Mann schwer getroffen. Nach der Trennung seiner Eltern gab ihn die Mutter in die Obhut der Großeltern, weil ihr neuer Mann den Jungen ablehnte. "Mir fehlte immer eine Vaterfigur." Auch sein späterer Adoptivvater Alfred Müller starb früh. Seine Schwester hat er vor zwei Jahren begraben müssen, mit 49, sein Sohn Alexander überlebte einen Gehirntumor nicht. "Da habe ich in Abgründe der menschlichen Seele geblickt." Das Sterben des geliebten Sohnes zu begleiten, "hat mir täglich das Herz herausgerissen, das nehme ich mit ins Grab. Diese fürchterliche Ohnmacht." Immer wieder hat er nach dem Warum gefragt, "warum muss solch ein außergewöhnlicher Junge sterben, was ist der Sinn dahinter?"

Dieter Müller hat keine Antwort gefunden. Das Gebet hat ihm Kraft gegeben, sagt er, aber auch gute Freunde und natürlich seine Johanna, die einen Doktortitel für Rechts- und Staatswissenschaften trägt und bis 2014 die gleichnamige Apfelweinkelterei leitete. Am Tod eines Kindes "kann man zerbrechen", sagt Müller. Er ist nicht zerbrochen.

"Ich bin eher ein guter Mensch"

Vielleicht ist das die größte Lebensleistung des Mannes, der nach seiner Karriere erst Manager bei Dynamo Dresden und dann zwölf Jahre Präsident seines Heimatklubs Kickers Offenbach war: nicht zu verbittern, nicht zu verhärten, nicht zum Zyniker zu werden. Grund genug hätte er gehabt. Wie er das geschafft hat?Dieter Müller, ein hochsensibler, empathischer, immer freundlicher Mann, der nur schwer Nein sagen kann, kann nur Mutmaßungen anstellen. Vielleicht liege es an "meiner grundsätzlich positiven Lebenseinstellung. Ich bin eher ein guter Mensch und muss ja weiterleben", sagt er. "In den schwierigsten Momenten meines Lebens, war ich immer am stärksten", findet Müller, auch wenn es ihm oft verdammt schwergefallen ist.

Müller ist trotz der vielen Schicksalsschläge der Gleiche geblieben, bescheiden, demütig, dem Leben mit viel Dankbarkeit begegnend, nie überheblich. Der langjährige DFB-Trainer Herbert Widmayer, sein großer Mentor, hat ihm einst diesen Satz mit auf dem Weg gegeben. "Sei nett zu Leuten, die du auf dem Weg nach oben triffst. Du wirst sie auf dem Weg nach unten wiedertreffen." Der Satz ist Müller wichtig, er ist ihm zum Leitmotiv geworden.

Müller, der "große Menschenfreund"

Trotz aller gesundheitlicher Rückschläge, hat sich Müller nicht ins Schneckenhaus zurückgezogen: Er betreibt eine Fußballschule, er besitzt ja den Trainer-A-Schein, kümmert sich um sozial schwache Kinder. Einen Jungen aus einem Kinderheim in Bad Hersfeld, dessen Vater die Mutter getötet hat, hat er unter seine Fittiche genommen.

"Ich kann ganz gut mit Kindern umgehen, und die Arbeit mit ihnen gibt mir Kraft." Wo er kann, versucht er zu helfen, im Kleinen, ohne großes Brimborium. Müller, der kein Lautsprecher ist, ist zeit seines Lebens mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben, herzlich, unkompliziert, "ein großer Menschenfreund", wie ihn ein Bekannter mal genannt hat. Vielleicht ist das das ganze Geheimnis des Dieter Müller.

[dfb]

Vor fünf Jahren hörte Dieter Müllers Herz für mehr als eine halbe Stunde auf zu schlagen. Dass er noch lebt und dass es ihm heute gut geht, sei ein Wunder, sagt der 63-Jährige. Beim "Heimspiel" für DFB.de blickte der EM-Torschützenkönig von 1976 auf die Höhen und Tiefen seines Lebens, seine Liebe zu Frankreich, seine vielen Tore und seine Arbeit mit Kindern.

Neulich war Dieter Müller wieder für ein paar Tage in Paris, gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Johanna Höhl feierte er ein kleines Jubiläum. Seit 23 Jahren sind sie zusammen, sie ist sein großer Halt, seine feste Burg, und Paris ihre gemeinsame Lieblingsstadt, nicht Bordeaux, wie man vielleicht meinen könnte. Aber dazu später. Solche kleine Fluchten gönnt sich Dieter Müller ab und an, wer kann schon sagen, was morgen ist? Müller weiß, von was er spricht, eigentlich "war ich schon im Jenseits".

Müller über seine Johanna: "Sie hat mir das Leben gerettet"

Auch diesen 30. September hat er zu Hause verbracht, wie jenen fürchterlichen, damals vor fünf Jahren. Zu Hause – das ist ein gemütliches Häuschen vor den Toren Frankfurts in Maintal-Hochstadt, ein Backsteinbau mit großem Garten, ruhig, gediegen, geschmackvoll eingerichtet. Dieter Müller sitzt in der geräumigen Wohnküche, das ist sein Lieblingsraum, hier guckt er mit Freunden Fußball; an den Wänden Bilder von früheren Stationen als Profi, Bilder mit Raoul Blondin, dem Kellermeister vom Château Mouton-Rothschild bei Bordeaux, der in ihm die Liebe zum Wein geweckt hat, Bilder mit seinem im Alter von nur 16 Jahren verstorbenen Sohn Alexander, in den Regalen Kochbücher, erlesene Weine – und eine riesige Box mit Medikamenten, Tabletten, Pillen, Dragees. "Die muss ich nehmen", sagt er.

Er spricht leise, fast zart, aber das hat er immer schon getan, das ist seine Art. Es hat nichts mit dem 30. September zu tun. Der 30. September 2012. Es ist der Tag, an dem er zum zweiten Mal geboren wird, mit 58. Es ist der Tag, an dem sich das Leben des Dieter Müller auf einen Schlag verändert, es ist der Tag, an dem sein Herz plötzlich stillsteht – unvorstellbare 31 Minuten lang. "Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe", sagt der mittlerweile 63-Jährige heute, "tausend Schutzengel habe ich gehabt." Vor allem aber Johanna, seine heilige Johanna. "Sie hat mir das Leben gerettet." Sie stemmte ihre Hände mit aller Kraft gegen sein Herz, unaufhörlich tat sie das. Sie kämpfte zehn Minuten, bis das Brustbein knackte, aber der Mann am Notfall-Telefon sagte, sie solle weitermachen. Sie machte so lange weiter, hielt so lange den Blutkreislauf am Laufen, bis Notärzte und Sanitäter kamen. Mehr als eine halbe Stunde benötigten sie, bis das Herz erneut zu schlagen begann.

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Fünf Tage lag Dieter Müller im Koma. Als er aufwachte, hatte er Halluzinationen, er sah Feen und Gnome, Karneval in Köln, schöne Frauen in schwarzen Gewändern, wirres Zeug – aber er lebte. "Mir geht es gut", sagt er heute. "Vor dem Tod muss man keine Angst haben." Und: "Ich bin Widder. Und ein Kämpfer." Das musste er auch sein: 24 Monate nach dem Herzinfarkt bekam er in einer erneut lebensbedrohlichen Operation einen Bypass gelegt, vor eineinhalb Jahren musste er sich wegen undichter Herzklappen eines weiteren Eingriffs unterziehen. Seine Herzleistung beträgt seitdem nur noch 45 Prozent. Trotzdem treibt er Sport, in Maßen. Der einstige Weltklassestürmer trainiert unter ärztlicher Aufsicht im Fitnessstudio, er spielt natürlich noch Golf, Joggen fällt ihm schwer.

Eigentlich hat Müller mehr mitgemacht, als in ein einziges Leben passen kann. Und dieses Leben hat für ihn viele Höhen, aber genauso viele Tiefen bereitgehalten. Bekannt, das ist klar, ist das öffentliche Leben: seine Erfolge, seine Tore. Auch heute, da ist sich Müller sicher, würde er knipsen. In gewisser Weise sei es heute sogar leichter, Stürmer würden besser geschützt vor bösen Attacken. "Früher war ich besessen davon, Tore zu machen."

Aber so wirklich warm wird er nicht mehr mit dem modernen Fußball; Bundesligaspiele seien zu Events geworden, auf den Tribünen werde ständig gesungen, einerlei, wie gut oder schlecht die eigene Mannschaft spielt, die vielen Spieler, die jedes Jahr den Klub wechseln, dazu das viele Geld, das kursiert. "Zu meiner Zeit habe ich ordentlich verdient, heute wäre ich wahrscheinlich zwanzigfacher Millionär." Aber zufrieden ist er auch so, viel wichtiger sei es, erzählt er aufgeräumt und man glaubt es ihm aufs Wort, "dass ich mich als Mensch weiterentwickelt habe."

Schicksalsschläge treffen Müller schwer

Gerade der Wechsel nach Bordeaux, zu Giresse, Tigana, Lacombe und Trésor bei Girondins, absoluten Weltklassespielern, hat ihn menschlich vorangebracht, hat ihn reifen lassen. Die französische Lebensart, das Savoir-vivre kam dem Lebenskünstler Müller sehr entgegen, drei Jahre spielte er dort, viel zu kurz, wie er mittlerweile findet. Den Kontakt nach Bordeaux hat er nie abreißen lassen, regelmäßig veranstaltet er Weinreisen, die französische Sprache geht ihm leicht von den Lippen; mit Gernot Rohr, der ein Hotel an der Atlantikküste bei Arcachon betreibt und mittlerweile Trainer Nigerias ist, hat er enge Bande geknüpft.

Aber es gibt auch die dunkle Seite im Leben des Dieter Müller. Schicksalsschläge haben den als Dieter Kaster geborenen Mann schwer getroffen. Nach der Trennung seiner Eltern gab ihn die Mutter in die Obhut der Großeltern, weil ihr neuer Mann den Jungen ablehnte. "Mir fehlte immer eine Vaterfigur." Auch sein späterer Adoptivvater Alfred Müller starb früh. Seine Schwester hat er vor zwei Jahren begraben müssen, mit 49, sein Sohn Alexander überlebte einen Gehirntumor nicht. "Da habe ich in Abgründe der menschlichen Seele geblickt." Das Sterben des geliebten Sohnes zu begleiten, "hat mir täglich das Herz herausgerissen, das nehme ich mit ins Grab. Diese fürchterliche Ohnmacht." Immer wieder hat er nach dem Warum gefragt, "warum muss solch ein außergewöhnlicher Junge sterben, was ist der Sinn dahinter?"

Dieter Müller hat keine Antwort gefunden. Das Gebet hat ihm Kraft gegeben, sagt er, aber auch gute Freunde und natürlich seine Johanna, die einen Doktortitel für Rechts- und Staatswissenschaften trägt und bis 2014 die gleichnamige Apfelweinkelterei leitete. Am Tod eines Kindes "kann man zerbrechen", sagt Müller. Er ist nicht zerbrochen.

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"Ich bin eher ein guter Mensch"

Vielleicht ist das die größte Lebensleistung des Mannes, der nach seiner Karriere erst Manager bei Dynamo Dresden und dann zwölf Jahre Präsident seines Heimatklubs Kickers Offenbach war: nicht zu verbittern, nicht zu verhärten, nicht zum Zyniker zu werden. Grund genug hätte er gehabt. Wie er das geschafft hat?Dieter Müller, ein hochsensibler, empathischer, immer freundlicher Mann, der nur schwer Nein sagen kann, kann nur Mutmaßungen anstellen. Vielleicht liege es an "meiner grundsätzlich positiven Lebenseinstellung. Ich bin eher ein guter Mensch und muss ja weiterleben", sagt er. "In den schwierigsten Momenten meines Lebens, war ich immer am stärksten", findet Müller, auch wenn es ihm oft verdammt schwergefallen ist.

Müller ist trotz der vielen Schicksalsschläge der Gleiche geblieben, bescheiden, demütig, dem Leben mit viel Dankbarkeit begegnend, nie überheblich. Der langjährige DFB-Trainer Herbert Widmayer, sein großer Mentor, hat ihm einst diesen Satz mit auf dem Weg gegeben. "Sei nett zu Leuten, die du auf dem Weg nach oben triffst. Du wirst sie auf dem Weg nach unten wiedertreffen." Der Satz ist Müller wichtig, er ist ihm zum Leitmotiv geworden.

Müller, der "große Menschenfreund"

Trotz aller gesundheitlicher Rückschläge, hat sich Müller nicht ins Schneckenhaus zurückgezogen: Er betreibt eine Fußballschule, er besitzt ja den Trainer-A-Schein, kümmert sich um sozial schwache Kinder. Einen Jungen aus einem Kinderheim in Bad Hersfeld, dessen Vater die Mutter getötet hat, hat er unter seine Fittiche genommen.

"Ich kann ganz gut mit Kindern umgehen, und die Arbeit mit ihnen gibt mir Kraft." Wo er kann, versucht er zu helfen, im Kleinen, ohne großes Brimborium. Müller, der kein Lautsprecher ist, ist zeit seines Lebens mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben, herzlich, unkompliziert, "ein großer Menschenfreund", wie ihn ein Bekannter mal genannt hat. Vielleicht ist das das ganze Geheimnis des Dieter Müller.

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