Heiko Herrlich: „Ein herber Rückschlag auf unserem Weg“

Herrlich: Wir waren uns über die Voraussetzungen im Klaren und wussten, dass man bereits vor der EM auf die stärksten Mannschaften treffen kann. Das ist natürlich nach dem EM-Gewinn der U 19 im vergangenen Jahr und dem der U 17 vor wenigen Tagen ein herber Rückschlag auf unserem Weg. Denn wir wollen unabhängig von der Ausgangslage die Grundlage dafür schaffen, dass wir Titel gewinnen. Unser Ziel ist die Weltspitze.

Frage: War die EM-Qualifikation die letzte Maßnahme des Jahrgangs 1990 als U 19?

Herrlich: Ja, die Saison ist nun wohl abgeschlossen. Nach der Sommerpause wird sich das Team als U 20 neuen Herausforderungen stellen.

Frage: Die Internationale U 20-Spielrunde steht an.

Herrlich: Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt, weil wir auf das Ziel EM-Endrundenteilnahme fixiert waren. Wir werden nun die Situation kritisch analysieren und dann den Blick nach vorne richten.

Frage: Welche Perspektiven sehen Sie für das Team, das bei der U 17-WM 2007 in Südkorea den dritten Platz belegte?

Herrlich: Die Art und Weise, wie unser Team gekämpft hat, hat mich stolz gemacht. Wir waren auch im entscheidenden Spiel gegen eine der herausragenden Nationen Europas das bessere Team. Die Spieler haben sich in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt, und einige haben den Sprung vom Jugendfußball in den professionellen Fußball geschafft. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesen Spielern auch bei der Europameisterschaft eine gute Rolle gespielt hätten. Aber am Ende zählen die Ergebnisse - und die sprechen gegen uns.

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Der EM-Traum ist ausgeträumt: Die U 19-Nationalmannschaft hat die Teilnahme an der U 19-Europameisterschaft im Juli in der Ukraine nicht geschafft. Nach einem 0:1 gegen Spanien landete die Auswahl von DFB-Trainer Heiko Herrlich nur auf Platz zwei der Qualifikationsgruppe 7.

Die Iberer hatten wie die deutschen Junioren zuvor die Vergleiche mit Estland und der Tschechischen Republik gewonnen. Laut Modus des Europäischen Fußball-Verbandes (UEFA) nimmt nur der Sieger der Vierergruppe an der Endrunde teil.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteur Maximilian Geis äußert sich Heiko Herrlich zum Ausscheiden seines Teams und zu den Perspektiven der Junioren-Nationalspieler des Jahrgangs 1990, die bei der U 17-Weltmeisterschaft in Südkorea 2007 den dritten Platz belegt hatten.

Frage: Heiko Herrlich, wie bewerten Sie das Abschneiden der U 19 in der EM-Qualifikation?

Heiko Herrlich: Wir haben unser Ziel verpasst, Europameister zu werden. Auch unser Minimalziel EM-Endrundenteilnahme haben wir nicht geschafft. Wir hatten das bestmögliche Aufgebot zur Verfügung, daher ist das Ausscheiden besonders bitter. Ich mache dem Team keinen Vorwurf, denn die Truppe hat gefightet und den deutschen Fußball erstklassig repräsentiert. Aber wir stellen uns jetzt der Kritik, und ich übernehme die sportliche Verantwortung für unser Aus.

Frage: Was hat gegen Spanien den Ausschlag gegeben?

Herrlich: Wir haben unsere Tormöglichkeiten nicht genutzt. Das Chancenverhältnis lautete fünf zu eins zu unseren Gunsten. Wir haben aus einer guten Grundordnung gespielt, und als wir mehr riskieren mussten, haben die Spanier einen Ballverlust unseres Teams clever genutzt. Aber man muss die Gesamtsituation sehen: Gegen die Tschechische Republik hatten wir ebenfalls ein Chancenplus und hätten mehr Tore erzielen müssen. So hatte Spanien die bessere Ausgangslage. Das hat letztlich den Ausschlag gegeben.

Frage: Sie hatten vorher betont, dass Sie den harten Modus außer Acht lassen wollen. Ist es für die Entwicklung der europäischen Talente nicht von Nachteil, wenn einige der Topnationen nicht an der Europameisterschaft teilnehmen?

Herrlich: Wir waren uns über die Voraussetzungen im Klaren und wussten, dass man bereits vor der EM auf die stärksten Mannschaften treffen kann. Das ist natürlich nach dem EM-Gewinn der U 19 im vergangenen Jahr und dem der U 17 vor wenigen Tagen ein herber Rückschlag auf unserem Weg. Denn wir wollen unabhängig von der Ausgangslage die Grundlage dafür schaffen, dass wir Titel gewinnen. Unser Ziel ist die Weltspitze.

Frage: War die EM-Qualifikation die letzte Maßnahme des Jahrgangs 1990 als U 19?

Herrlich: Ja, die Saison ist nun wohl abgeschlossen. Nach der Sommerpause wird sich das Team als U 20 neuen Herausforderungen stellen.

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Frage: Die Internationale U 20-Spielrunde steht an.

Herrlich: Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt, weil wir auf das Ziel EM-Endrundenteilnahme fixiert waren. Wir werden nun die Situation kritisch analysieren und dann den Blick nach vorne richten.

Frage: Welche Perspektiven sehen Sie für das Team, das bei der U 17-WM 2007 in Südkorea den dritten Platz belegte?

Herrlich: Die Art und Weise, wie unser Team gekämpft hat, hat mich stolz gemacht. Wir waren auch im entscheidenden Spiel gegen eine der herausragenden Nationen Europas das bessere Team. Die Spieler haben sich in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt, und einige haben den Sprung vom Jugendfußball in den professionellen Fußball geschafft. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesen Spielern auch bei der Europameisterschaft eine gute Rolle gespielt hätten. Aber am Ende zählen die Ergebnisse - und die sprechen gegen uns.