Heidenfelder: "Unsere Nische suchen und sie voll ausfüllen"

DFB.de: Parallel zu Ihrem Wechsel zur U 19 wurden Sie auch zum stellvertretenden Sportlichen Leiter der Nachwuchsabteilung berufen. Wie sieht ihr Alltag aus?

Heidenfelder: Es ist hochspannend, sich mit den verschiedenen Themenbereichen im Juniorenfußball auseinanderzusetzen. Dazu gehören strategische Dinge wie die Trainerbesetzungen der einzelnen Jahrgänge oder auch Scouting-Besprechungen. Nicht zuletzt stehe ich dann noch beim Training mit der U 19 selbst auf dem Feld und versuche, meine Erfahrung als aktiver Spieler weiterzugeben.

DFB.de: Im Jahr 2009 waren Sie als Spieler zum 1. FC Heidenheim gewechselt. Was macht Ihre Verbindung zum FCH so besonders?

Heidenfelder: Heidenheim ist in nun fast neun Jahren meine Heimat geworden. Durch die personelle Kontinuität weiß jeder, wie der andere tickt. Wir sind fast wie eine Familie. Entsprechend ist es für mich kein klassisches Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis. Ich bin sehr dankbar dafür, auch nach meiner aktiven Karriere ein Teil des Fußballgeschäfts zu sein.

DFB.de: Sie sind erst 31 Jahre alt. Warum stehen Sie nicht mehr als Spieler auf dem Feld?

Heidenfelder: Als mein Vertrag 2014 bei Heidenheim ausgelaufen war, habe ich mich ganz bewusst dafür entschieden, meine Profikarriere zu beenden. Ich hätte zwar weiterhin in der Regionalliga oder der 3. Liga spielen können. Allerdings hätte ich dann an einem anderen Ort neu anfangen müssen. Perspektivisch habe ich meine Zukunft aber immer in Heidenheim gesehen. Und man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder Spieler hat das Privileg selbst zu entscheiden, wann er seine Karriere beendet.

DFB.de: Fühlen Sie Wehmut, dass es nach dem Aufstieg nicht für einen Einsatz in der 2. Bundesliga gereicht hat?

Heidenfelder: Überhaupt nicht. Ich bin da Realist und weiß, dass es für mich nicht einfach gewesen wäre, zu Zweitligaeinsätzen zu kommen. Ich habe als Spieler aber auch so super Erfahrungen gemacht und bin mit meiner Spielerkarriere zufrieden. Die Arbeit mit der U 19 bereitet mir als fußballverrückter Mensch so viel Freude, dass ich nichts vermisse.

DFB.de: Am Samstag (ab 13 Uhr) sind Sie mit Ihrem Team beim Tabellenführer TSG 1899 Hoffenheim zu Gast. Ist auch dort eine Überraschung möglich?

Heidenfelder: Hoffenheim gehört nicht nur in der Staffel Süd/Südwest zu den besten Mannschaften der Liga, sondern auch deutschlandweit. Mit 37 Toren in 13 Spielen verfügt die TSG über eine sehr starke Offensive, ist aber auch in den anderen Mannschaftsteilen individuell sehr gut besetzt. Das wird für uns eine riesige Herausforderung.

DFB.de: Wie wollen Sie erfolgreich sein?

Heidenfelder: Jeder Spieler muss die maximale Bereitschaft an den Tag legen und sich in die Defensivarbeit einbringen. Das fängt schon bei der vordersten Position an. Gleichzeitig müssen wir aber auch unsere Situationen nach vorne suchen.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren persönlichen Pläne aus?

Heidenfelder: Ich will in nächster Zeit Schritt für Schritt meine Trainerscheine machen und mich fachlich weiterbilden.

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Insgesamt 115 Begegnungen in der Regionalliga Süd und in der 3. Liga hat Bastian Heidenfelder für den 1. FC Heidenheim 1846 absolviert und war damit Teil der Mannschaft, die in nur sechs Jahren den Sprung aus der Viertklassigkeit in die 2. Bundesliga geschafft hat. Seitdem Heidenfelder als Co-Trainer gemeinsam mit Cheftrainer Jens Bauer die U 19 des FCH in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga übernommen hat, kletterte der Aufsteiger durch sieben Spiele ohne Niederlage vom letzten Rang bis auf Tabellenplatz acht.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 31-Jährige, der auch als stellvertretender Sportlicher Leiter des "HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrums" fungiert, mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Aufgabe, die Verbundenheit zum 1. FC Heidenheim und die jüngsten Erfolge mit der U 19.

DFB.de: Nach einem schwachen Saisonstart und der Trennung von Trainer Benjamin Götz holte die U 19 des 1. FC Heidenheim aus den vergangenen sieben Partien 15 Punkte und kletterte ins Tabellenmittelfeld. Was ist das Geheimnis des jüngsten Erfolges, Herr Heidenfelder?

Bastian Heidenfelder: Ich weiß nicht so recht, ob es ein Geheimnis gibt. Bei einem Trainerwechsel gibt es immer Veränderungen innerhalb einer Mannschaft und bei den Abläufen und in der Ansprache. Dabei haben die Spieler unsere Vorstellungen Stück für Stück besser umgesetzt. Mit den ersten Erfolgen kam dann auch eine gesunde Portion Selbstbewusstsein hinzu.

DFB.de: Worauf legen Sie und Trainer Jens Bauer besonderen Wert?

Heidenfelder: Individuell sind wir sicherlich nicht so gut besetzt wie etwa der VfB Stuttgart oder einige andere Vereine in der Liga. Umso mehr müssen wir als Mannschaft geschlossen agieren, immer bis an unsere Leistungsgrenze gehen und möglichst darüber hinaus. Um die Siegermentalität zu steigern, haben wir beispielsweise Extra-Aufgaben für die unterlegene Mannschaft bei unseren Abschlussspielen im Training eingeführt - wie etwa weitere Laufeinheiten. Wir sind in den Gesprächen so, wie es schon in unserem Vereinslied heißt: Geradeaus und ehrlich. Das hilft den Spielern, sich weiter zu verbessen.

DFB.de: Trotz des Bundesligaaufstiegs waren im Sommer nur zwei externe Spieler verpflichtet worden. Lag darauf ein besonderes Augenmerk?

Heidenfelder: Wir legen bei uns im gesamten Verein großen Wert auf personelle Kontinuität. Das fängt schon beim Trainerteam der Zweitligamannschaft um Frank Schmidt an, der schon seit 2007 im Amt ist. Entsprechend wollen wir auch im Jugendbereich keine hohe Fluktuation. Das hat den Vorteil, dass die Spieler bereits wissen, wie der Verein tickt.

DFB.de: Sorgt die räumliche Nähe zu Bundesliga-Standorten wie Stuttgart oder Augsburg für Schwierigkeiten?

Heidenfelder: Es ist sicherlich nicht ganz einfach, wenn nur 80 oder 100 Kilometer entfernt ebenfalls in den Junioren-Bundesligen Fußball gespielt wird. Wie bei den Profis müssen wir uns unsere Nische suchen und sie voll ausfüllen. Tim Skarke ist ein Beispiel, dass unsere Jugendspieler den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen können. Dave Gnaase stammt auch aus unserer Jugend. Ibrahim Hajtic und Kevin Lankford gehören seit Saisonbeginn ebenfalls zum Profikader. Das zeigt, dass jedem unserer Jugendspieler die Tür zu den Profis offensteht. Nur hindurchgehen müssen sie selber.

DFB.de: Sie waren zu Saisonbeginn noch Sportlicher Leiter des FCH, arbeiten jetzt unter anderem als Co-Trainer von Jens Bauer bei der U 19. Wie kam es dazu, dass Sie dieses Amt übernommen haben?

Heidenfelder: Nach nur einem Punkt aus den ersten vier Begegnungen und dem letzten Tabellenplatz war bei uns im HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrum klar, dass wir auf der Trainerposition etwas verändern wollen. Dabei haben wir uns dann mit U 15-Trainer Jens Bauer für eine interne Lösung entschieden. In der vergangenen Saison wäre er mit seiner Mannschaft fast in die Regionalliga aufgestiegen. Dieses Potenzial wollten wir fördern. Ich war ab Januar 2016 zunächst sportlicher Assistent vom damaligen Geschäftsführer Holger Sanwald, jetzt Vorstandsvorsitzender, und seit Beginn dieses Jahres war ich Sportlicher Leiter. Ich habe allerdings gemerkt, dass ich noch zu sehr Fußballer bin, als das ich nur noch im Büro arbeiten könnte. Durch die offene Position im Trainerteam bei der U 19 hat sich mein interner Wechsel dann angeboten.

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DFB.de: Parallel zu Ihrem Wechsel zur U 19 wurden Sie auch zum stellvertretenden Sportlichen Leiter der Nachwuchsabteilung berufen. Wie sieht ihr Alltag aus?

Heidenfelder: Es ist hochspannend, sich mit den verschiedenen Themenbereichen im Juniorenfußball auseinanderzusetzen. Dazu gehören strategische Dinge wie die Trainerbesetzungen der einzelnen Jahrgänge oder auch Scouting-Besprechungen. Nicht zuletzt stehe ich dann noch beim Training mit der U 19 selbst auf dem Feld und versuche, meine Erfahrung als aktiver Spieler weiterzugeben.

DFB.de: Im Jahr 2009 waren Sie als Spieler zum 1. FC Heidenheim gewechselt. Was macht Ihre Verbindung zum FCH so besonders?

Heidenfelder: Heidenheim ist in nun fast neun Jahren meine Heimat geworden. Durch die personelle Kontinuität weiß jeder, wie der andere tickt. Wir sind fast wie eine Familie. Entsprechend ist es für mich kein klassisches Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis. Ich bin sehr dankbar dafür, auch nach meiner aktiven Karriere ein Teil des Fußballgeschäfts zu sein.

DFB.de: Sie sind erst 31 Jahre alt. Warum stehen Sie nicht mehr als Spieler auf dem Feld?

Heidenfelder: Als mein Vertrag 2014 bei Heidenheim ausgelaufen war, habe ich mich ganz bewusst dafür entschieden, meine Profikarriere zu beenden. Ich hätte zwar weiterhin in der Regionalliga oder der 3. Liga spielen können. Allerdings hätte ich dann an einem anderen Ort neu anfangen müssen. Perspektivisch habe ich meine Zukunft aber immer in Heidenheim gesehen. Und man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder Spieler hat das Privileg selbst zu entscheiden, wann er seine Karriere beendet.

DFB.de: Fühlen Sie Wehmut, dass es nach dem Aufstieg nicht für einen Einsatz in der 2. Bundesliga gereicht hat?

Heidenfelder: Überhaupt nicht. Ich bin da Realist und weiß, dass es für mich nicht einfach gewesen wäre, zu Zweitligaeinsätzen zu kommen. Ich habe als Spieler aber auch so super Erfahrungen gemacht und bin mit meiner Spielerkarriere zufrieden. Die Arbeit mit der U 19 bereitet mir als fußballverrückter Mensch so viel Freude, dass ich nichts vermisse.

DFB.de: Am Samstag (ab 13 Uhr) sind Sie mit Ihrem Team beim Tabellenführer TSG 1899 Hoffenheim zu Gast. Ist auch dort eine Überraschung möglich?

Heidenfelder: Hoffenheim gehört nicht nur in der Staffel Süd/Südwest zu den besten Mannschaften der Liga, sondern auch deutschlandweit. Mit 37 Toren in 13 Spielen verfügt die TSG über eine sehr starke Offensive, ist aber auch in den anderen Mannschaftsteilen individuell sehr gut besetzt. Das wird für uns eine riesige Herausforderung.

DFB.de: Wie wollen Sie erfolgreich sein?

Heidenfelder: Jeder Spieler muss die maximale Bereitschaft an den Tag legen und sich in die Defensivarbeit einbringen. Das fängt schon bei der vordersten Position an. Gleichzeitig müssen wir aber auch unsere Situationen nach vorne suchen.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren persönlichen Pläne aus?

Heidenfelder: Ich will in nächster Zeit Schritt für Schritt meine Trainerscheine machen und mich fachlich weiterbilden.

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